Segelfuß - wozu ist er eigentlich da?

[Christo Cologne]

Zitat von skslr

...

Muss man solche aktuellen Klassen eventuell anders bewerten als die Vor-/ Nachkriegskonstruktionen?

Hast du ein Problem mit deinen Ergebnissen?

[Chippy]

Moin ok, skslr,

Zitat von skslr

warum segeln dann Klassen wie international 14, in denen wirklich Segelentwicklung betrieben wird, und Kosten nicht ausschlaggebend sind, mit losem Unterliek?

Nach all dem was ich nun inzwischen hier im Forum, durch Nachhilfeunterricht von Fachleuten und eigene Beobachtungen weiß, lautet die Antwort, dass diese Renner von int. 14 so hohe Geschwindigkeiten erreichen, dass ´Flach trimmen können´ absolut Vorrang vor den Schwachwindeigenschaften hat. Es dürfte ähnlich sein, wie bei Katamaranen.
Kuck mal was Liebertee und nur-am-basteln dazu geschrieben haben:

Zitat von Liebertee

......Bei höheren Geschwindigkeiten muß aber speziel bei Booten die ihre Rumpfgeschwindigkeit überschreiten können das Profil des Segels möglichst flach getrimmt werden.
Das geht brauchbar nur mit einem Segel das ein loses Unterliek hat.

Zitat von nur-am-basteln

Auf meiner Reinke ......bekam das neue Groß damals einen Footshelf.
- flach trimmen kein Unterschied, der Footshelf legte sich flach in Luv an den Baum
- bauchig, deutlich besser und variabler trimmbar mit sehr viel mehr Bauch als vorher und mehr Fläche vor dem Wind. Es kommt wie immer auf die Umstände an.

Zitat von Chippy

Noch etwas können wir eindeutig sagen:
Bei schwachen Winden - so 1Bft - ist es ganz wichtig den Unterliekstrecker ganz zu fieren um einen satten Bauch unten am Segelfuß zu bekommen.
Manfred konnte den ersten und zweiten Faden unter dem Baum - vom Mast her gesehen - sofort zum Zappeln bringen, wenn er den Unterliekstrecker dichter holte. Da genügte schon ein gaaanz klein büschen - und schon fing das Tape an zu tanzen.
Offensichtlich mag es die Ausgleichsströmung, wenn sie entlang der wohlig weichen Segelfußrundung nach oben steigen kann.
Vielleicht ist das sogar der eigentliche Sinn des Segelfußes - ohne dass wir das bisher wußten.

Nach dem, was wir dort auf der Dyas herausgefunden haben, bin ich davon überzeugt, dass der Segelfuß seine eigentlichen Stärken bei schwachwindigen Verhältnissen hat.
Es war ganz erstaunlich zu sehen, wie sanft und weich der Schwachwind unter dem Baum hindurchströmte und sich dann - offenbar gänzlich ohne bemerkbare Wirbelbildung - mit der laminaren Strömung auf der Leeseite des Groß "vereinigte". Ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken kann.

Ich denke, dass das auch nicht im Gegensatz zu dem steht, was Raudaschl jun. uns gesagt hat.

Jo, skslr, vielleicht hilft Dir das weiter.

Gruß Rolf

[swath]

Zitat von tritonnavi

Als theoretisch beste Segelform hat sich, meines Wissens, die elliptische Segelform ergeben.

Hallo ,
habe eine etwas artfremde Frage ,

angenommen man wuerde auf einem 10m-MoBo (o. Motorsegler) eine 3x1,5m klappbare Radar-Antenne s. ->
upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/ASR-9_Radar_Antenna.jpg (ohne der Luefteinlaesse versteht sich)

anbringen, wie koennte sich sowas auf ein Boot (im Bezug auf den Wind/Fortbewegung) auswirken ?

Vielen Dank im voraus !

[Mr-Flopppy]

hmmm ..... .... das entspräche einer "Segelfläche" von 4,5 m². Ich vermute das wird noch nicht mal reichen um das eigene Gewicht zu bewegen. Selbst als Stützsegel um geigen zu verringern wird das kaum helfen, weil das Toppgewicht wesentlich höher wird.

Gruß Hubert

[Pusteblume]

Zitat:

Zitat von swath

Hallo ,
habe eine etwas artfremde Frage ,

angenommen man wuerde auf einem 10m-MoBo (o. Motorsegler) eine 3x1,5m klappbare Radar-Antenne s. ->
upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/ASR-9_Radar_Antenna.jpg (ohne der Luefteinlaesse versteht sich)

anbringen, wie koennte sich sowas auf ein Boot (im Bezug auf den Wind/Fortbewegung) auswirken ?

Vielen Dank im voraus !

Sehr negativ durch Luftwiderstand und Topgewicht.

[Christo Cologne]

Vortrieb bringt's jedenfalls nicht, nur unkontrollierbare Abdrift.

[KaiB]

Das kommt ganz auf Windstärke und Richtung an, Topgewicht mal außen vor.

Wir haben es bei achterlichen Sturmböen vor Top und Takel auf über 4 Kn Fahrt gebracht.
Der kleine Besan mit etwa 7,5 qm Fläche bringt bei entsprechendem Wind (halb- Raumschots ) bis zu 1,5 Kn mehr Fahrt in Verbindung mit den anderen Segeln.
Das ganze bei 10m Rumpflänge MoSe und 11 t Gewicht im Schnitt.

D. h. der Radarschirm dürfte bei einem flachbodigen Mopedboot bei starkem Dwarswind in Manövern und längeren Strecken durchaus spürbare Abdrift erzeugen.
Bei hoher Fahrt gegen kräftigen Wind dürfte der Spritverbrauch graduell ansteigen, bei langsamer Fahrt vor dem Wind dürfte er ein wenig mitschieben.

BTW: Es gibt übrigens Sturmfocks und Trysegel die bei kleineren Booten auch nicht viel mehr Fläche als der Radarschirm aufbringen und unter passenden Umständen dennoch erheblich Fahrt bringen.


Also gegen den Wind -und vor Anker- sollte der Radarschirm längsschiff geschotet werden um dem Wind möglichst wenig Fläche zu bieten.
Halbwinds ca. 45° zum scheinbaren Wind und raumschots bis achterlich vierkant um den Staudruck der Hohlfläche optimal zu nutzen.
Dann dürfte er so um die 0,5 kn bei frischem Wind bringen es sei denn Du beschleunigst das Mopped so stark das der Fahrtwind aufgehoben wird dann besser wieder längs schoten

[aunt t]

[QUOTE=Chippy;1899525]Moin ok, tosomen,
wir hatten ja mal anfangs des vorigen Jahres das Thema Segelfuß zu fassen. Ich hatte mir vorgenommen, irgendwann einmal selbst zu kucken, was da so passiert, unter dem Segel......................
Durchs hoch holen den Treat gerade erst gesehen. Der ist ja richtig fein.
Danke
Hans