Datenschutz? FS-Kontrolle

[senator20_2000]

Servus!
Also bisher hab ich mich mit der neuen Datenschutzverordung noch nicht zu 100% auseinandergesetzt, aber ich hatte letzte Woche einen klein "Vorfall" wo ich denke das ist ein klarer Verstoß, aber was machen?
Die Lage:
Ich bin Kraftfahrer in einer Spedition, Ich komme zu einem Auftrageber (deutschlandweit verteten). Ich hab Abgeladen, alles gut, aber mit einem mal will er meinen Führerschein sehen und Kopieren beidseitig!! (um den dann an die Firmen Hauptzentrale weiterzuleiten). Auf nachfragen kahm so ein Spruch "stell dich nicht so an, deine Kollegen haben es auch gemacht..." und es gänge um die "Versicherung der zu transportierenden Geräte".
Ja mein Chef/Disponent darf und muss meinen FS kontrollieren, aber ein "Auftraggeber" ?
Kurz vorzeigen wäre ja noch okay gewesen.
Wenn ich mir Vorstelle das es fast 100 Niederlassungen der Firma gibt (und wie bei unserer NL ca 10-15 Fahrer tätig sind) kommt da schon einiges zusammen.

Was Denkt ihr darüber?

Mfg Danilo

[Emsländer]

Zitat von senator20_2000

Was Denkt ihr darüber?

Ich denke mir dazu (in Deutschland) gar nix...

Was hat der denn derjenige, der die Kopie angefertigt hat zu Deinem Hinweis auf Art.15 bzw ggf. Art.19 DSGVO denn gesagt?

Dann wird ja in deren Versicherungsunterlagen eine entsprechende Anforderung der erforderlichen Daten des Frachtführers zu sehen sein.

[Shearline]

Zitat von senator20_2000

Datenschutz...(grund...)verordung

...wurde bei uns gestern zum Unwort des Jahres gekürt

Aber davon abgesehen: wenn Du Deine Fracht beim Auftraggeber abladest, dann passiert in dem Moment ja auch der Gefahrenübergang. Nur bis zur Rampe war die Versicherung Deines Arbeitgebers bzw. des Frachtführers zuständig (und der sollte Deine Daten ja haben).

Die Versicherung Deines Auftraggebers wiederum geht es einen feuchten Kehricht an, wer die Ware angeliefert hat. Den nächsten, der Dir mit solchen Argumenten kommt, kannst Du also getrost wo-auch-immer hin schicken!

[Sven71]

und dann sucht man sich das nächste mal einen anderen Spediteur der "kooperativer" ist ... Denke, ist ganz schwierig. Recht haben und es durchzusetzen ist manchmal zweischneidig.

Gerade bei Speditionen ist der Markt ja hartumkämpft. Ggf. sollte dein AG sich drum kümmern.

Just my 2 cents

[Shearline]

Zitat von Sven71

Gerade bei Speditionen ist der Markt ja hartumkämpft.

Genauso ringen aber "gute" Frächter immer wieder um zuverlässige Fahrer. Ich kenne genug, die ihre Sattelzüge nicht jedem Lohnsklaven aus dem hintersten Uralgebirge anvertrauen wollen, weil sie dann nach kurzer Zeit Schrott sind.

Wenn man immer nur kuscht und buckelt, ändert sich an den fragwürdigen Verhältnissen in dieser Branche auch nichts.

[Shearline]

Dazu noch eine Geschichte, die ich kürzlich von einem TK-Frächter hörte:

Der Fahrer kam etwas zu spät und wollte dann vor dem Entladen auch noch dringend ein Geschäft verrichten. Ein Mitarbeiter an der Rampe meinte "nix da. Schei... kannst du später - jetzt wird abgeladen".

Der Fahrer daraufhin zu dem "Rampenmanager": gut... dann kack ich jetzt auf Deinen Schreibtisch und danach ruf ich meinen Chef an und sag ihm, er soll sich einen anderen Idioten suchen".

Einen Tag später natürlich heftige Beschwerde des Auftraggebers, woraufhin ihm der Chef des Fahrers jedoch lediglich bat, zwischen einem Prokuristen und einem Proleten zu unterscheiden, wenn er ihn ernst nehmen solle.

Es gibt sie also noch - Männer mit Cojones, die ihre Mitarbeiter bei ungerechtfertigten Angriffen in Schutz nehmen!

[Sven71]

Zitat von Shearline

Es gibt sie also noch - Männer mit Cojones, die ihre Mitarbeiter bei ungerechtfertigten Angriffen in Schutz nehmen!

Das sollte wohl eigentlich jeder gute Chef machen; sich vor seinen Mitarbeiter stellen!

[heliusdh]

Ich kontrolliere auch die Befähigung und Erlaubnis der Fahrer die Material bei mir abholen.
Allerdings bin ich vom Getzt dazu verpflichtet, da es sich um Gefahrgut (Sprengstoff) handelt!

[Gerd-RS]

Zitat von senator20_2000

Servus!
Also bisher hab ich mich mit der neuen Datenschutzverordung noch nicht zu 100% auseinandergesetzt, aber ich hatte letzte Woche einen klein "Vorfall" wo ich denke das ist ein klarer Verstoß, aber was machen?
Die Lage:
Ich bin Kraftfahrer in einer Spedition, Ich komme zu einem Auftrageber (deutschlandweit verteten). Ich hab Abgeladen, alles gut, aber mit einem mal will er meinen Führerschein sehen und Kopieren beidseitig!! (um den dann an die Firmen Hauptzentrale weiterzuleiten). Auf nachfragen kahm so ein Spruch "stell dich nicht so an, deine Kollegen haben es auch gemacht..." und es gänge um die "Versicherung der zu transportierenden Geräte".
Ja mein Chef/Disponent darf und muss meinen FS kontrollieren, aber ein "Auftraggeber" ?
Kurz vorzeigen wäre ja noch okay gewesen.
Wenn ich mir Vorstelle das es fast 100 Niederlassungen der Firma gibt (und wie bei unserer NL ca 10-15 Fahrer tätig sind) kommt da schon einiges zusammen.

Was Denkt ihr darüber?

Mfg Danilo

Warum hast Du denn nicht Deinen Chef/Disponenten kurz angerufen und gefragt, ob das ok ist?

Im Übrigen:

Was wollen die denn mit Deinen Führerschein-Daten machen?
Einzige für mich plausible Erklärung: Die wollen wissen, ob derjenige, der ein Fahrzeug auf ihrem Hof, an ihrer Rampe bewegt, die dazu passende Fahrerlaubnis hat. Das kann durchaus etwas mit Sorgfaltspflicht / Versicherung zu tun haben.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine seriöse Firma - und da geh' ich bei 100 Niederlassungen in D mal aus - Deine Daten demnächst im Internet verhökert.

Gruss


Gerd

[senator20_2000]

Moin!
Also mein Chef ist auch mein Disponent, wenn er nicht disponieren kann mach ich das, naja wir Haben "nur" 8 Fahrzeuge aber alles Spezialfahrzeuge. Mein Chef meinte , mach es einfach, er hat seine Daten auch rausgegeben....
Wobei ich der meinung bin, es geht meinen Auftraggeber nichts an wenn ich meinen Mopedschein gemacht hab oder wie lange meine "95" noch gültig ist (Berufskraftfahrerqualifikation).

Ja das mit dem Problem na dann fährt es halt jemand anders, naja das wird schwierig, da wir halt keine 0815-Sattel oder Kipper haben und somit nur Spezialisiertetransporte durchführen, aber man will den Auftraggeber trotzdem nicht verärgern...

Das Mit dem Rampenmanger trift bei uns auch nicht zu, da wir selten Zeiten vorgegeben gekommen, uns aber meistens Telefonisch anmelden.
Ja es ist auch schon vorgekommen, das die annahme verweigert wurde da man nach 14uhr keine Waren mehr annimmt, mit dem Spruch " kein Problem, dann gehts sofort zurück, die Transportkosten gehen auf eure Rechnung, da ihr ja da seit und die Annahme verweigert" zack 10min später war ich leer. (ein Polnischer Trucker etwa 50j, der vor mir da war durfte trotzdem nicht abladen, selbst mit Tränen in den Augen und viel Bitte Bitte, er wäre schon 3 Wochen unterwegs, das wäre sein freies Wochenende bei der Familie, nur noch 250km...)

Nebenbei muss ich auch mal was für unser Polnischen (und die anderen Osteuropäischen) Trucker aus sprechen, wer soll sonst die Transportleistung übernehmen???? ohne die wären wir alle ganz schnell arbeitssuchend, das sollten sich ALLE immer wieder vor augen halten...

Naja aber aber zurück zum thema....

[Shearline]

Zitat von senator20_2000

Nebenbei muss ich auch mal was für unser Polnischen (und die anderen Osteuropäischen) Trucker aus sprechen, wer soll sonst die Transportleistung übernehmen???? ohne die wären wir alle ganz schnell arbeitssuchend, das sollten sich ALLE immer wieder vor augen halten...

Das glaube ich nicht. Bevor es freien Dienstleistungsverkehr gab, saßen ja auch überwiegend einheimische Lenker hinter dem Steuer. Das wäre heute nicht anders. Und die höheren Lohnkosten auf das Frachtgut umzulegen, würde pro Stück gerade mal lächerliche Auswirkungen haben. Die Wirtschaft würde es bestimmt verkraften.

Ich habe Verständnis dafür, dass sich ein Rumänischer Ingenieur hinter das Steuer eines italienischen LKWs setzt, weil er auf diese Weise immer noch ein mehrfaches verdient, als hinter einem Schreibtisch in den Karpaten. Aber das Lohn- und Sozialdumping, das dadurch entstanden ist, grenzt an Menschenverachtung. Auch wenn der arme Kerl selbst am wenigsten dafür kann und in Wahrheit auch nur ein Opfer ist.

[senator20_2000]

Ingo, doch es ist leider so, von kaum einer deuschen Spedition hört man nicht das sie Fahrer suchen. Schau dur mal den Preis erst mal nur für den FS an, da sind schnell 8000€ zusammen + 1Jahr Ausbildung und ja den ausbildungssand müssen auch auch unsere Osteuropäischen kollegen haben und aud den FS nachweisen, aber bei denen ists halt billiger. ich kenn bei uns im Großraum nur 4 Firmen die noch Berufskraftfahrer ausbilden, da gehen mehr in Rente, als nachkommen. Und wie "früher" mit dem "Lappen" von der BW gekommen gibts auch so gut wie nicht mehr.
Zumal das Thema Lenk/Ruhe/Schicht und Pausenzeiten schon eine kleine Wissenschaft ist und Dank der digitalen Fahrerkarte (beschiss fällt jetzt IMMER auf, auch wenn andere anderes Behaupten), somit ein Arbeits Tag immer mit den Minuten Rechnen (genau!).
Wenn ich mich immer mal umhöre, ja Schicke Trucks finden alle Cool, aber damit Arbeiten will kaum noch einer...
Übrigens zum Thema Lohn Dank der EU muss auch der Östeuropäer den gleichen Stundenlohn verdienen, wie sein Westeuropäischer Kollege wenn er lange genug in Westeuropa unterwegs ist, und das sind 95%...glaubt nicht immer das was im TV (achtung-kontrolle z.b.) kommt.