Kanäle in Frankreich

[adri]

Hallo zusammen,

ich möchte mir ein Boot zum Urlaub machen auf den Kanälen in Frankreich zulegen. Gibt es hier im Forum User, die ebenfalls dort rumschippern.
Ich würde mir gerne Tipps und Ratschläge von Insidern einholen, die mir helfen Anfängerfehler weitestgehend zu vermeiden.
Vielleicht hat auch jemand die Zeit mit mir ein Boot in der Nähe von Saverne anzusehen.


grüssle adri

[timonolte]

Guck mal hier

http://www.mymapblog.com/Luckyoldman

der Kollege macht gerade so ne Tour

[adri]

Zitat von timonolte

Guck mal hier

http://www.mymapblog.com/Luckyoldman

der Kollege macht gerade so ne Tour

danke für den Link ,


wie hoch sind denn in etwa die Liegeplatzgebühren im Jahr?
und reicht eine Anmeldung in Deutschland aus, wenn das Boot in Frankreich liegt?

gruss adri

[chrisma]

Zitat von adri

Ich würde mir gerne Tipps und Ratschläge von Insidern einholen, die mir helfen Anfängerfehler weitestgehend zu vermeiden.
V

Hallo Adri, ich war mehrfach auf der Durchreise und kann deshalb nur folgendes empfehlen:
1. Verdränger kaufen, denn hohe Geschwindigkeiten sind verboten und Gleiter sind für langsame Kanalfahrten nicht empfehlenswert
2. Aufbauten wie Gerätebügel oder Plane, sollten leicht umklappbar sein, denn es gibt Tunnel und Brücken.
3. auf Tiefgang muss auch geachtet werden, möglichst wenig bringt Sicherheit und spart Grundberührung.
4. Stromversorgung ist nicht überall erreichbar, deshalb Solaranlage, Verbraucherbatterie und / oder Generator unterbringen
5. Fahrrad muss verstaut werden können wegen Bäcker usw.
6. Kette für das Boot

[adri]

Danke für die Antworten.

Hat Niemand sein Boot auf einem Kanal in Frankreich liegen?

Gruß adri

[Verdrängerwilli]

Hatte viele Jahre mein Boot mit WSA Zulassung in F liegen,geht ohne Probleme.
Bei mir war das Wichtigste ein Achterdeck mit Steuerstand, das erspart dir oder der Crew, viele schmutzige Leitern in den Kanalschleußen.

[dete]

nicht ganz umwichtig ist es, sich halbwegs auf Frnzösich verständlich machen zu können

Grüße
Detlef

[Luckyoldman]

Hallo,

unsere Bootsnachbarn hier auf unserer Tour haben wir gefragt. Die haben an der Saone einen Liegeplatz. Kosten in Frankreich ca. ab 1000,-€.

Spitzenpreise wohl in Paris (grins).

Tschüss,
Luckyoldman

P.S. Schaut mal auf www.myMapBlog.com / luckyoldman

[Flieger]

hier ne kleine Übersicht, was eine Vignette für Frankreich kostet
deine Bootsgröße = Länge x Breite
dann in der entsprechenden Spalte schauen
https://www.vnf.fr/vignettesVNF/page.../tarifs_de.pdf

max Durchfahrtshöhe = 3,50m, wobei diese häufig nicht eingehalten werden

[Mangusta]

Regelrechte Sportboothäfen, in denen man sein eigenes, gepflegtes Boot länger als 8 Stunden allein lassen wollte, kann man im gesamten französischen Kanalsystem ohne jedes Problem an einer Hand abzählen - das kommt in etwa der Anzahl von Bootstankstellen mit weißem Diesel gleich.

Durchfahren ja - dalassen und trotzdem ruhig schlafen - ich wüßte nicht wo.

mangusta

[adri]

Zitat von Mangusta

Regelrechte Sportboothäfen, in denen man sein eigenes, gepflegtes Boot länger als 8 Stunden allein lassen wollte, kann man im gesamten französischen Kanalsystem ohne jedes Problem an einer Hand abzählen - das kommt in etwa der Anzahl von Bootstankstellen mit weißem Diesel gleich.

Durchfahren ja - dalassen und trotzdem ruhig schlafen - ich wüßte nicht wo.

mangusta

erst mal danke für eure Antworten

ist das tatsächlich so extrem?

hat irgendjemand dahingehend solch schlechte erfahrungen gemacht?

verunsicherte Grüsse adri

[Mangusta]

Der Franzose ist in der Regel kein "Binnenfahrer" - das ist ihm zu unsportlich - er will im Urlaub ans Meer - und überlässt sein Binnenrevier den Holländern - Charterern - Lebenskünstlern - Passanten von und zum Mittelmeer - und einigen wenigen Engländern, Belgiern und ganz selten Deutschen.
Davon kann auf die Dauer kein privater Yachthafen- und Sportbootservice existieren.
Also bleiben fast nur Charterstationen und kommunale Häfen mit freundlichen aber am Wohl der festgemachten Boote völlig desinteressierten "Hafenmeistern" die maximal abends einmal kurz die Runde machen.
Wer eine Ausnahme kennt - Glück gehabt - kann es ja geben - aber wirklich nur ganz selten.

mangusta

[adri]

Zitat von Mangusta

Der Franzose ist in der Regel kein "Binnenfahrer" - das ist ihm zu unsportlich - er will im Urlaub ans Meer - und überlässt sein Binnenrevier den Holländern - Charterern - Lebenskünstlern - Passanten von und zum Mittelmeer - und einigen wenigen Engländern, Belgiern und ganz selten Deutschen.
Davon kann auf die Dauer kein privater Yachthafen- und Sportbootservice existieren.
Also bleiben fast nur Charterstationen und kommunale Häfen mit freundlichen aber am Wohl der festgemachten Boote völlig desinteressierten "Hafenmeistern" die maximal abends einmal kurz die Runde machen.
Wer eine Ausnahme kennt - Glück gehabt - kann es ja geben - aber wirklich nur ganz selten.

mangusta

hallo mangusta,

das ist jetzt aber für mich schon ernüchternd.
wenn ich dich richtig verstanden habe, ist die einzig halbwegs sichere Art ein Boot ganzjährig im Wasser zu belassen, ein privat betriebener Hafen.
Und diese sagst du, sind rar gesät

Deiner Nachricht zu entnehmen, kennst du wohl keine "Ausnahme".
Hat jemand einen Liegeplatz im Kanal oder kennt einen sicheren Hafen?

grüssle adri

[pumkin]

Hallo Mangusta,

wir sind seit einigen Jahren auf französichen Kanälen in Südfrankreich unterwegs, haben um dorthin zu gelangen den Canal des Voges, Canal du Centre, Canal à Roanne, die Saone und die Rhone befahren.
Wir haben früher in England und an der Müritz Schiffe gemietet und sind durch Holland und Deutschland gefahren, können so vergleichen
Unser Schiff ist 11mX3,6m Tiefgang 1,1m, größer sollte es nicht sein sonst kann es Schwierigkeiten mit Liegeplatzen geben.
Wir lassen das Schiff über Winter nur in Häfen, in denen Leute auf Schiffen wohnen, die dann aufpassen. Hafenmeister kümmern sich, entgegen anderen Zusagen, überhaupt nicht um die Schiffe.
Einen Hafen zu finden ist wegen der Seltenheit einer solchen Einrichtung ein großes Problem und die mangelnde Organisation führt dazu, daß man Euch erst Ende Oktober sagen kann, ob Ihr über Winter bleiben könnt. Es kann sein, daß Ihr im November noch einen Liegeplatz suchen müßt.
Die meisten Anlegestellen sind sogenannte "Halte Nautique" also befestigte Kanalufer,wo jeder direkt auf das Boot gehen kann, als Liegeplatz nur geeignet wenn man sich an Bord aufhält.
Die Kanäle und Schleusen sind, soweit ich sie gesehen habe an vielen Stellen völlig vernachlässigt. Die Wartenstege vor den Schleusen,wenn vorhanden, meist zum Festmachen ungeeignet, die Poller in den Schleusen von Leuten angebracht, die noch nie ein Schiff gefahren haben, also vom Schiff aus nicht erreichbar und Schleusenwärter helfen meist nicht.
Positiv ist die geringe Benutzungsgebühr pro Jahr für alle Kanäle Frankreichs und das meist gute Wetter in Südfrankreich.
Die Schiffsvermieter in Frankreich verkaufen ältere Mietschiffe,meist mit sehr geringer Motorleistung,,die vorher optisch aufgefrischt werden. Ich würde so ein Schiff nicht kaufen,denn ich habe in vielen Fällen gesehen was Leute mit solchen angestellt haben und wie sie gewartet waren.
Ich hoffe Euch nicht zu sehr desillusioniert zu haben, denn die Beschreibungen von Kanalfahrten im Internet vermitteln oft einen viel zu positven Eindruck, der wohl meist auf eine zu kurze Aufenthaltzeit zurückzuführen ist.


Viele Grüße

Pumkin

[voice]

ich zieh da in 15 jahren trotzdem hin....
Gruss
Jürgen

[Narva]

Hallo adri

Wir haben unser Boot in Frankreich schon seit Jahren....
Die Bootspreise sind hier relativ teuer jedenfalls die vom Verkäufer geforderten...wieviel wirklich gezahlt wird ist anschliessend Verhandlungssache normalerweise sind 10% immer drin zum Teil auch 20% oder mehr, wenn bar auf die Kralle gezahlt wird sowiso. Einer der grössten Bootsmärkte ist der Hafen in Saint Jean de Losne. In Südfrankreich würde ich kein Boot unbeaufsichtigt liegen lassen auch nicht in einem Hafen mit Hafenmeister. Gut kommt man meistens bei weg, wenn man einen Hafen findet welcher nicht von Franzosen geführt wird es gibt da den einen oder anderen der Engländern, Schweizern, etc. gehört. Preise auf dem Land je nach Bootslänge ab 900€ aufwärts man sollte sehen das es im Hafen auch Dauerbewohner auf den Booten hat ist besser als wenn im Hafen niemand wohnt. Vom Boot auf jeden Fall einen Verdränger wählen mit stabilen aber sparsamen Motor...2x200PS sind auf den Kanälen einfach nur teuer und durstig und bringen rein gar nichts!
Französisch sollte man allerdings wenigsten Ansatzweise beherrschen...
und das Boot sollte mit der Zeit auf autonomie getrimmt werden weil hier in Frankreich ist es normal das nicht alles so funktioniert wie es sollte....
Trotzdem ist es hier schön ...was für ein Boot willst Du dir den in Saverne anlachen?

LG
Narva

[adri]

Hallo Clairon,

danke für deine Einschätzung.
Also wir haben uns einen kleinen Stahlverdränger 10*2,3 und 5 Tonnen zugelegt.
Für 2 Personen super und liegen ab nächstem Monat in Niderviller im Hafen.
Wir sind bereits 1 Woche auf den Kanal unterwegs gewesen und waren glücklich dabei.

wir hoffen es bleibt so

grüssle adri

[Ostseesegler]

Hallo Adri,

schreib doch mal bisschen was zu Euren Erfahrungen in dem Gebiet.
Wie siehts aus mit Preisen, Service und Infrastruktur dort? Wie habt Ihr es erlebt.

[adri]

hallo micha,


wir sind erst eine woche unterwegs gewesen, aber ich berichte gerne über unsere erfahrungen.
das schleusen selber sollte kein problem darstellen. wenn eine person hinten fest macht und die zweite person vorne. talwärts schleusen ist noch unproblematischer.
was uns unglaublich beeindruckte war die freundlichkeit der menschen auf den treidelpfaden. radfahrer, jogger, spaziergänger egal wie alt, alle waren freundlich und grüssten.
wir waren von strasburg bis saverne unterwegs und auf dieser strecke gibt es keine tankstelle, die erste befindet sich nach arzwiller.
wasser kann an vielen stellen gezapft werden, teils auch ohne bezahlung.
es gibt viel einkaufsmöglichkeiten angefangen von grossen supermärkten bis zu kleinen tante emma läden. meist in naher entfernung zum kanal 0-2 km.
die in allen führern aufgelisteten haltestellen sind gut zu erreichen und ohne probleme anzufahren. in der hauptsaison, könnte ich mir vorstellen, dass man nicht immer den gewünschten platz bekommt. wir halten sowieso nur in der pampa, also da wo es für gerade am schönsten ist, von daher ist das kein problem. was wir gesehen haben, muss für die nacht incl. strom und wasser unterschiedlich viel bezahlt werden. es gibt anlegestellen an denen nur automaten zum geldeinwurf vorhanden sind (die nacht für ca. 5€) und es gibt richtige marinas dort ist es teurer um die 10€ dort kann man auch duschen mit extra bezahlung. aber es gibt auch kostenlose anlegestellen. es gibt unterschiedliche führer, die alle gefahrenstellen, schleusen, anlegestellen und sehenswürdigkeiten beschreiben. sollte man auf jeden fall an bord haben.

unglaublich schön ist die stille und ruhe auch während der fahrt. kein stress, keinen zeitdruck und keine hektik. mal abgesehen von den ersten schleusen, bis alles rund läuft.
wer action und disco erleben will, wird wahrscheinlich enttäuscht sein und über langeweile klagen. wer die ruhe sucht, braucht nicht lange zu warten, sie ist allzeit anwesend.
das sind die eindrücke nach unserer ersten woche, wie beschrieben sind wir demnächst in niderviller. von dort aus kann in drei verschiedene richtungen gefahren werden, was natürlich immer für abwechslung sorgt.
so richtig beginnen mit unseren abenteuern werden wir erst in der neuen saison und wenn interesse besteht, können wir auch ab und an darüber berichten.

bis dahin ahoi

pe&adri

[maloe]

Hallo Adri,
intresanter Bericht, so in etwa stelle ich mir das auch vor, Ruhe und gelassenheit, bin auch gerade am schauen nach einem geeigneten Boot um solche Touren machen zu können. Du schreibst das ihr von Straßburg aus gefahren seid, kommt ihr aus der Region??

[adri]

hallo martin,

ja wir sind vom hochschwarzwald. in der nähe kann man nicht gerade sagen aber ein guter kompromiss.
für uns ist das die kürzeste möglichkeit an die kanäle zu gelangen und wie beschrieben, von dort aus kannst du richtung strasburg oder richtung nancy oder auch richtung saarbrücken fahren.
also für uns hat es sich so dargestellt wie wir uns das vorgestellt hatten.

grüssle adri

[huebi]

Wenn Du im Unterforum "Törnberichte" nach mir als Autor oder User suchst findest Du 3 Törnbericht, die zum größten Teil oder ganz von französischen Kanälen handeln. Da sind sicher auch Tipps für Dich dabei.

[Luckyoldman]

Hallo Adri,

die Strecke kennen wir ach so gut !

Unser Heimathafen ist Lahr, bei Schleuse Gerstheim, und wir sind im 1. Jahr mit Kajütboot (6m, 45 PS - Diesel) dabei. Da auch 1. Jahr im Vorruhestand, sind wir dann gleich am 3.7.2011 in Strasbourg den Rhein - marne - Kanal hoch. Haben die gleichen positiven Erfahrungen wie Ihr gemacht, haben aber wegen der Bootgrösse und Ausstattung immer Wert auf Hafen mit Stron, WC und Dusche gelegt.

Wenn Ihr mehr über unsere 2,5 monate lange Tour wissen wollt, dann schaut Euch meinen Blog mit Fotos an: www.mymapblog.com/luckyoldman.

Wo ist Euer Liegeplatz/ Heimathafen ?

Gruß,
luckyoldman

[adri]

hallo luckyoldman,

aller respekt bin beeindruckt.
habe euch auf eurer fahrt immer mal wieder bewundert.
ihr habt ja tagebuch geschrieben, toll.
wir liegen z.Zt. noch in offendorf aber da uns die anfahrt in den kanal zu weit ist, verlegen wir uns nächsten monat nach niderviller. dann können wir fast in alle himmelsrichtungen losdüsen.
wir wollen nur in den kanälen fahren.

freuen uns auf nächste saison

grüssle adri

Zitat von adri

Hallo Clairon,

danke für deine Einschätzung.
Also wir haben uns einen kleinen Stahlverdränger 10*2,3 und 5 Tonnen zugelegt.
Für 2 Personen super und liegen ab nächstem Monat in Niderviller im Hafen.


grüssle adri

Hallo, gibt es Bild oder vielleicht einen Modellname? Wie hat sich das Projekt weiter entwickelt? Was ist problematisch? Was nicht? Und kann man wirklich sein Boot nicht mal alleine lassen in Frankreich?
Beste Grüße
Pixie