AWN insolvent...?...

[schimi]

Zitat von OceanixTS

Weder gibt es außergewöhnlich gute Beratung, noch ein begeisterndes Sortiment, hinzu kommen Preise, die insb. bei zu bestellender Ware einfach nicht mit anderen Onlineangeboten konkurrieren können. Nun ist nach Compass der zweite Ausrüster im Hamburger Westen in Gefahr...

Für mich gab es schon seit vielen Jahren keinen Grund mehr bei AWN etwas zu bestellen. Die Sortimentstiefe und die Verkaufspreise waren z.B. bei SVB attraktiver.

[justme]

Moin moin,

Zitat von schimi

Für mich gab es schon seit vielen Jahren keinen Grund mehr bei AWN etwas zu bestellen. Die Sortimentstiefe und die Verkaufspreise waren z.B. bei SVB attraktiver.

da geb ich Dir Recht - und was auch noch dazu kommt ist der wirklich katastrophal schlechte Online-Shop von awn. Der ist seit der letzten Umstrukturierung auch eher schlechter als besser geworden und absolut kein Vergleich mit den Mitbewerbern...

Was bei awn immer nett war ist das Filialnetz - man muß halt nicht in jedem Fall nach Bremen fahren, wenn man Sachen mal in die Hand nehmen und ausprobieren will sondern hat an mehreren Stellen in Deutschland die Möglichkeit, das in einer Filiale zu machen. Seit ich nicht mehr in Köln arbeite hat das allerdings für mich auch stark abgenommen, weil an meinem Wohnort keine Filiale so schön in der Nähe ist wie früher Dormagen, wo ich quasi arbeitstäglich fast unmittelbar vorbeigefahren bin.

lg, justme

[Andi_45]

Wer nicht mit der Zeit geht, der muss mit der Zeit gehen..

Absolut antiker Laden, wenn man dann noch die Preise betrachtet.. dann macht das kaum Sinn dort einzukaufen.

Nichtmal "Support your Local" kann da punkten, wenn einem geraten wird die Luft aus den Fendern zu lassen um sie dann in die Fenderkörbe zu kriegen. Und dann wieder aufzupumpen. (Fender waren größer als angegeben)

Auch beim Antifouling gabs kein Wissen.. sondern wurde von der Dose abgelesen. Naja das kann ich selbst..

Der Fisch stinkt ja meist vom Kopf..

[Verbraucheranwalt]

Bestellen kann man da wohl noch. Die Frage wäre wie riskant das ist.

Ansonsten will ich nicht wissen was die Papierkataloge inkl. Versand so kosten. Denke das sind mehrere Euro pro Katalog. Und wenn nur jeder zehnte was aus dem Katalog bestellt, dann muss er halt 9 andere mit bezahlen. Das ist nicht mehr zeitgemäß.


Gruß
Chris

[Saint-Ex]

Hatten gerade so einen schönen neuen Shop in Berlin-Adlershof eröffnet. Aber weder Sortiment noch Preis-Leistungsverhältnis wirkten auf mich wirklich überzeugend. Trotzdem schön, dass man dort einfach was kaufen kann, was man sofort braucht. Bin mal gespannt, ob es weitergeht...[emoji848]

[Oldskipper]

Ich fand AWN immer ganz nett. Kann nicht meckern.
Was mich erstaunt, ist die Expertise, mit der hier Gründe für die Insolvenz ausgemacht werden.
Unternehmen/Unternehmer tragen nun mal ein Risiko. Wenn niemals jemand Pleite machte, gäbe es ja kein Risiko.
Unternehmen die von Lieferketten abhängig sind, sind aktuell in schwerem Fahrwasser.
Auch Unternehmen, die von solchen Unternehmen mit Produkten beliefert werden, haben ganz schnell Probleme. Deswegen Kette.
Die Liste von Dingen, die ein Unternehmen in Gefahr bringen können, lässt sich endlos fortsetzen. In guten Zeiten ist eine falsche Entscheidung ärgerlich, kostet Gewinn, und den CEO seinen Job. In Zeiten wie diesen gibt es keinen Spielraum mehr für Fehler.

Das soll jetzt keine Spekulation sein, was bei AWN zum Untergang geführt hat. Aber ein Unternehmen kann auch einfach mal Pech haben.
Manchmal werden Unternehmen auch Opfer ihrer Eigentümer die mit Unternehmen rumzocken wie mit Aktien. Fällt ein Unternehmen um, macht ein anderes Gewinn. Hauptsache am Ende stimmt der Schnitt.

Möglich ist da Vieles.

[zooom]

Zumindest scheinen sie nicht Millionen (um nicht zu sagen Milliarden) an Subventionen abgegriffen à la Kaufhof, wenn es allerdings Kunden gibt, die was angezahlt haben, für die könnte es düster aussehen.

[Emotion]

https://www.bild.de/regional/hamburg...1588.bild.html

[Todo]

Verdammt, ich habe noch einen Gutschein über 150€…..

[Bergi00]

Zitat von Todo

Verdammt, ich habe noch einen Gutschein über 150€…..

Ich noch über 50€…..

[billi]

Zitat von Todo

Verdammt, ich habe noch einen Gutschein über 150€…..

Ja und... Kannst du doch immer. Ich einlösen... Man kann bei aen weiterhin einkaufen ...
Die sind insolvent nicht Konkurs

[ChrisHH]

Die Hamburger Morgenpost schreibt dazu :

https://www.mopo.de/hamburg/nach-278...r-vor-dem-aus/

Wie ich es mir dachte, es wird für AWN weitergehen.

[stenner]

Die Filiale Kiel hatte eben einen normalen Geschäftsbetrieb. Es war zwar jahreszeitbedingt leer, aber ich habe meine Leinen gekriegt. Leider war der 2023er Gezeitenkalender noch nicht da...

[Dalbolini]

Zitat von Bergi00

Ich noch über 50€…..

Ja und?
Heute ganz entspannt in der Reinickendorfer Filiale eingekauft.

[Aggsl]

Zitat von Todo

Verdammt, ich habe noch einen Gutschein über 150€…..

Nehm ich Dir ab für 130 EUR.
Wenn Du einverstanden bist, geb ich Dir meine Kontonummer und meine Adresse.

[Bergi00]

Zitat von Dalbolini

Ja und?
Heute ganz entspannt in der Reinickendorfer Filiale eingekauft.

Ich fahre dann Donnerstag hin…..
Hoffentlich gibt es noch etwas….

[billi]

Zitat von Bergi00

Ich fahre dann Donnerstag hin…..
Hoffentlich gibt es noch etwas….

Warum sollte es nichts geben ... Es geht doch normal weiter ... Man kann. Auch online normal bestellen

[hpkoopmann]

Es ist mal wieder erstaunlich, wie wenig Fachwissen hier und in der Presse mal vorhanden ist.

AWN ist in einem Insolvenzverfahren und nicht Konkurs!

Ein Insolvenzverfahren ist ein ganz normaler, gesetzlich geregelter, Vorgang bei einer Zahlungsunfähigkeit. Das bedeutet weder die Schließung des Unternehmens noch die Liquidierung der Vermögenswerte.

Viele große (auch internationale) Unternehmen waren schon mal insolvent und sind teilweise gestärkt daraus hervorgegangen. Der Autobauer GM war mal insolvent und viele andere große Unternehmen auch.
Manchmal passiert sowas z.B. weil ein großer Auftrag schiefgeht, ein großer Kunde Insolvent geht und den Lieferanten mitreißt. Wird bei AWN nicht der Fall sein, aber bei vielen Insolvenzen ist das der Fall.
Man geht als Unternehmen für einen Kunden in Vorleistung und der zahlt dann nicht....schon hat man ien Liquiditätsproblem.

Aus den USA liest man ganz oft, das eine Firma unter "Chapter11" steht, das bedeutet, das sich das Unternehmen saniert, und grade nicht die Forderungen von Lieferanten bedienen kann.

Bei AWN wird jetzt geguckt werden, wo die Probleme lagen, ob es z.B. zu viele (unrentable?) Filialen gab, das Sortiment zu groß, die Lagerhaltung falsch war oder was auch immer. Entsprechend werden die weitermachen, vielleicht ohne Katalog, nur online oder mit wenigen Läden oder wie auch immer.
Aber ich denke nicht das AWN, eines der ältesten Unternehmen in Hamburg, einfach so verschwindet. Der Markt (also Boote) ist ja generell da, er wird nur evtl. falsch bedient.

Bei Karstadt ist hingegen seit Jahren nicht klar, ob es überhaupt noch einen Markt für Kaufhäuser "alter Schule" gibt....

Also....keine schöne Entwicklung, aber nicht das Ende der Welt und auch nicht das Ende von AWN.

Aber für Zeitungen "verkauft" sich das halt besser, wenn man "Pleite" schreibt.
"Pleite" ist übrigens kein kaufmännischer Begriff, kaufmännisch/rechtlich redet man von einer Insolvenz oder eben einem Konkurs, wenn das Unternehmen eben echt total überschuldet und nicht mehr zu retten wäre.

Viele Grüße

H.P.

[floberlin]

Zitat von Totti-Amun

Es ist nicht so einfach, ich bin ja auch im Wassersport Einzelhandel tätig und pauschal "da haben die was falsch gemacht" ist nicht so zu unterschreiben.

Ja, 2020 und 2021 ist insofern gut gelaufen, als dass es gute und höhere Umsätze gab.
Allerdings gab es kaum Ware und man hat versucht auf Teufel komm raus, das zu nehmen, was zu bekommen war seitens der Großhändler. Besser auch ungeliebtes, als gar nix.
Gepaart mit extrem hohen Frachtraten aus Asien (auch Deutschlandversand ist inzwischen mehr als 2x so teuer), ungünstiger Dollarkurs hat man also auch einen hohen Warenbestand angehäuft, viele Sachen kamen zudem nach der Saison.
Da jetzt für 2021 bilanziert werden musste und Steuern fällig werden, fehlt es den Allermeisten schlicht an der Liquidität, nicht am Warenbestand.
Einfach auch, weil 2022 kaum was raus ging wie in den Vorjahren (Inflation, Lebenshaltungskosten Gas, Strom usw.). Man hört was von Umsatzeinbrüchen von zum Teil mehr als 30% von den Einzelhändlern.
Insofern würde ich es begrüßen, einfach von dummen Sprüchen abzusehen, wenn man keine Ahnung hat vom Geschäft.
Das ganze ist tragisch, für das Unternehmen, die Lieferanten, die Mitarbeiter und auch für die Kunden.
Hoffentlich geht es weiter und das schnell...

Grüße

Totti

Vielleicht noch als Ergänzung zu Tottis Beitrag aus #10. Das Geschäft mit Asien unterliegt gewissen Regeln und Zyklen.
Eine Regel zum Beispiel lautet, ohne Anzahlung bewegt sich nichts. Das kann je nach Auftragsvolumen von 5 bis 75% des Gesamtwerts gehen.
Vorher werden keine Formen oder Werkzeuge hergestellt, keine für die Produktion erforderlichen Materialien bestellt oder Produktionskapazitäten geblockt.
Das heißt, man schießt als Importeur locker 12-18 Wochen Geld vor, bevor man selbst den ersten Euro verdienen kann.

Und zu den Zyklen...ich glaube es ist kein Zufall, dass die Insolvenz jetzt passierte. Halb Asien ist gerade wegen des CNY in den Werksferien.
Wenn die in 2 Wochen wieder in den Werkhallen sitzen, spätestens dann müsste die Anzahlung auf dem Konto eingegangen sein,
damit es noch rechtzeitig mit der Produktion losgehen kann (12 bis 18 Wochen = Saisonstart in D)

Persönlich finde ich es auch schade. Vor allem weil es ein Unternehmen mit so langer Geschichte und Tradition ist. Und weil Wettbewerb an sich eine gute Sache ist. Wenn es schlecht läuft, bleibt halt nur ein Großer übrig.

[Hele63]

Zitat von billi

Warum sollte es nichts geben ... Es geht doch normal weiter ... Man kann. Auch online normal bestellen

Hoffen wir es doch. Oder. Hängen auch eine Menge Arbeitsplätze daran.

[heiger]

Zitat von Pianist

Was mir immer wieder auffällt: Warum kommunizieren solche Unternehmen in solchen Situationen nicht mit der (potenziellen) Kundschaft? Es scheint üblich zu sein, dass auf Hinweise auf der Homepage verzichtet wird. Dabei kriegen die Leute das doch eh mit, und werden sich jetzt dreimal überlegen, ob sie dort noch was bestellen.

Matthias

Mal daran gedacht, dass nach einem solchem Statement mehr als fünf Mal überlegt wird bzw. erst recht nicht mehr bestellt wird?
Ich bringe sicher mein Geld nicht zu einer Bank oder in ein Geschäft wo in Schwierigkeiten steckt.

[Verbraucheranwalt]

Wahrscheinlich einfach auch Pech. Man hat kurz vor C auf das Filialgeschäft gesetzt. Dazu noch der Prospekt mit dem man den Preis für ein ganzes Jahr fest schreibt. Wenn man dann zum wesentlich höheren Preis nachbestellen muss kann das problematisch werden.

[fignon83]

Prospektpreise sind auch nicht in Stein gemeisselt. Das war es sicher nicht. Aus meiner Sicht als Neueinsteiger ab Herbst 2020, der ohnehin online-affin war und was durch C noch viel größere Käufergruppen vom stationären Handel wegführte: die haben die online-Handels-Welt nie verstanden. Ich habe fast überall bestellt und probiert. Ausser bei AWN. Weder preislich, nicht in der in der Anmutung und im Komfort des shops, noch in der Auswahl konnten die jemals punkten. Einfach nicht einladend, nicht sbholend genug. Kein Vergleich zum Primus SVB. Bestes Beispiel dafür, das man auch online nicht der billigste sein muss um Erfolg zu haben.

[Federball]

Zitat von Verbraucheranwalt

Wahrscheinlich einfach auch Pech. Man hat kurz vor C auf das Filialgeschäft gesetzt.....

....nicht sooo wichtig, aber die sehr große Filiale im "Pichelsdorfer Fenster" gab es schon vor der "Wende" '89. Nach der Wende hat AWN "Neptun" in Köpenick gekauft = später umgezogen zum Treptower Park und grad eben zum Holländer.
Grüße, Reinhard

[Big Blue]

Moin,

die "oben drüber" Mutter von AWN ist die Kroschke Gruppe.
Den meisten vielleicht bekannt von den Schildermachern bei den Zulassungsstellen.
Die verdienen ihr Geld hauptsächlich mit Fahrzeuglogistik und -verwaltung.

Da in der KFZ Branche die Lage in den letzten Jahren auch nicht so ganz einfach war, wollte man vielleicht in dieses "Hobby" nicht mehr so viel Geld reinpumpen.

Die Gruppe hat 1900 Mitarbeiter, davon 115 bei AWN. Mal so zum Verhältnis.