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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 30.05.2017, 22:40
FxAn FxAn ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 23.05.2017
Beiträge: 2
1 Danke in 1 Beitrag
Standard Autarkes Leben auf dem Boot - Kläranlage, Wasserkreislauf, Filter-, Osmoseanlage?

Liebe Technik-Asse, Bastler und Ökos

also mein Freund hat sich ein 11,5m Boot gekauft, auf welchem wir im Sommer dauerhaft wohnen möchten. Nun da mir unsere Umwelt sehr am Herzen liegt und wir gerne etwas abgeschiedener und autarkeres Leben möchten, fände ich es super, wenn wir einen geschlossenen Wasserkreislauf im Boot verbauen könnten. Oder zumindest das Fäkalwasser selber reinigen und auch eigenes Trinkwasser aus dem See gewinnen könnten. Es wäre super, wenn wir nicht in regelmäßigen Abständen in ne Marina fahren müssten, um den Fäkaltank leeren zu lassen, Frischwasser aufzutanken. Und auch das Grauwasser sollte nicht direkt und ungefiltert zurück in den See gelangen, sondern optimalerweise wieder verwendet werden.
Wir haben bereits Solarpaneele auf dem Dach des Bootes, mit welchen wir Strom gewinnen können

Also nun zurück zu meiner Frage: Könnt ihr uns Tipps geben, wie wir unser Boot umweltfreundlicher machen können und wie wir das am besten möglichst kostengünstig umgesetzt bekommen?

Liebe Grüße
An

PS.: Ich habe hier in den vielen Unterhaltungen leider keinen Chat mit diesem Thema gefunden, allerdings habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht die über 500 Seiten durch zu sehen... Sorry, also weißt mich gerne darauf hin, wenn das Thema schon besprochen wurde
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  #2  
Alt 31.05.2017, 06:09
Quicky Quicky ist offline
Admiral
 
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Standard

Hallo
Erstmal Willkommen im Forum.
Euer Vorhaben ist ja nichts Ungewöhnliches den Sommer auf einem Boot zu verbringen, das Ihr unsere Umwelt dabei schonen wollt ist voll OK. Aber Fäkalwasser wieder so Aufbereiten um es weiter zu verwenden ?? !!! ist rein Technisch auf einem Boot gar nicht Möglich,denn ersmal müsstet Ihr Mechanisch reinigen um die Abtrennung von festen Bestandteilen und gelösten Stoffen, beispielsweise durch Sedimentation zu lösen. Dann müsste das Wasser weiter Biologisch gereinigt werden.... und selbst dann ... Trinken ? Vielleicht zum Blumen gießen. Und Kostengünstig ist dann schon mal der 2`te Wiederspruch.
Ihr könntet wenn der Platz vorhanden wäre einen größeren Frischwassertank sowie einen Fäkaltank einbauen um die Autarke Zeit zu verlängern,das wäre mein Ansatz.

Gruß Jörg
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  #3  
Alt 31.05.2017, 06:26
Benutzerbild von alexmosel
alexmosel alexmosel ist offline
Captain
 
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....ausserdem benötigt auch das Energie, was die paar Modulchen wohl nicht liefern können..
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Grüße von der Mosel
Alex
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  #4  
Alt 31.05.2017, 07:03
Quicky Quicky ist offline
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Das könnte durch eine Wasserstoffzelle gelöst werden aber auch das steht im Wiederspruch zu " Kostengünstig " Und Wasser aufbereiten geht auch Technisch gesehen zb. Meerwasserentsalzungsanlage,ob damit jetzt auch Süßwasser soweit gereinigt und gefiltert wird ? keine Ahnung ,hab mich damit noch nicht beschäftigt. Zudem wenn Ihr die Umwelt so schonen wollt,dann müsste auch der Antrieb der wahrscheinlich auf der Verbrennung und Vernichtung Fosiler Brennstoffe basiert ,auch durch einen E - Antrieb ersetzt werden

Gruß Jörg
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  #5  
Alt 31.05.2017, 07:19
Michael G. Michael G. ist offline
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Ich glaube, da müsstet ihr euch an die NASA wenden. Die haben sowas schon öfters gemacht. Letztes Mal glaub ich auf der ISS.
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  #6  
Alt 31.05.2017, 07:22
Benutzerbild von Perre Pescadore
Perre Pescadore Perre Pescadore ist gerade online
BF-Trockendocktor
 
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Die Frage ist doch auch schon mal in welchem Revier. Brack / Süßwasser - Sonnenstunden , Bootsart ( Sportboot / Hausboot ) also Fläche für Panels und Tanks usw.
__________________
Danyel, ja richtig gelesen mit y
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  #7  
Alt 31.05.2017, 07:28
Quicky Quicky ist offline
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Zitat:
Zitat von Michael G. Beitrag anzeigen
Ich glaube, da müsstet ihr euch an die NASA wenden. Die haben sowas schon öfters gemacht. Letztes Mal glaub ich auf der ISS.
Stimmt, aber selbst dann reichte das Platzangebot auf dem 11 m Kahn wahrscheinlich nicht aus bzw. es bliebe kein Wohnraum mehr.

Gruß Jörg
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  #8  
Alt 31.05.2017, 18:16
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Hallo An,

Also Trinkwassergewinnung mit Membranen und entsprechenden Filtern, 30 Liter die Stunde, kostet fertig wie bei vielen Seglern verbaut ca. 3000-5000 Euronen. Bausatz/Selbstbau wie z.B. Hartwig hier im Forum deutlich unter 1000.- Euro, allerdings muessen diese Anlagen dann auch wirklich regelmaessig laufen, auch der Filterwechsel muss regelmaessig geschehen. Hartwig laesst glaube ich die ersten 30 Minuten das Wasser wieder in den See/Fluss laufen und dann erst in den Trinkwassertank.

Warum Faekalien bzw. Grauwasser (ausser es ist verboten) nicht eingeleitet werden sollten erschliesst sich mir nicht, auch aus Umweltgruenden sehe ich hier kein Problem. Die Fische freuts und es ist Natur... Du spuelst ja nicht mit Nitroverduennung !
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Gruessle,
Paetschi
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  #9  
Alt 31.05.2017, 22:01
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Danyel hat's ja schon geschrieben - wo? Bodenseewasser ist was anderes als Elbe ganz unten, beispielsweise ...
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  #10  
Alt 31.05.2017, 22:35
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die Umweltverträglichste art Fäkalien zu Entsorgen.....ist Abpumpen lassen....
dann kommt es da hin wo es hingehört....ins Klärwerk ))
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  #11  
Alt 01.06.2017, 02:53
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Zitat:
Zitat von Michael G. Beitrag anzeigen
Ich glaube, da müsstet ihr euch an die NASA wenden. Die haben sowas schon öfters gemacht. Letztes Mal glaub ich auf der ISS.
Ist aber auch wieder nicht kostengünstig.

LG Werner
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  #12  
Alt 01.06.2017, 09:47
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auch die ISS ist nicht Autark ))
man muss Einkaufen, Tanken, Müll Entsorgen und wenn man das macht kann man auch gleich Fäkalien Abpumpen und Wassertanken....ist soooo Einfach alles ))

Autark auf einem kleinem Boot ist nicht möglich, schon garnicht Umweltverträglich.
nichts Funktioniert ohne Energie...und die muss man Erzeugen, bisschen Solar kann das nicht !

ja man kann Wasser Filtern/Aufbereiten, ist aber Aufwendig.
und man bekommt es in jeder Marina, 100 mal Billiger ))
auch das ist Umweltverträglicher, weil man keine Energie zur Wasseraufbereitung Verschwendet....
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  #13  
Alt 01.06.2017, 11:37
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Heliklaus Heliklaus ist offline
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Ich denke mal, das dieser Thread ne Eintagsfliege ist.
Alle hier machen sich Gedanken, aber die TE mögen die Antworten nicht [emoji6]
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Gruß, Klaus

PMR Infos
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=265949
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  #14  
Alt 01.06.2017, 12:26
FxAn FxAn ist offline
Deckschrubber
 
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So ein Quatsch Eintagsfliege! Ich hatte nur keine Zeit vorher in den Thread zu schauen.
Vielen Dank für all die Informationen Wie man meiner Anfrage entnehmen konnte, bin ich ziemlich neu auf dem Wasser und mir waren so einige Dinge nicht ganz klar.
Das mit dem Fäkalwasser leuchtet mir ein. Also geht das weiterhin in die Kläranlage, Danke Rolf und Jörg.
Und danke nochmal für den Tipp und die Anleitung, vor allem von Hartwig, der alten Wasserratte, wie man sich eine Trinkwasserfilteranlage baut.

Ich denke wir werden das Projekt bald mal in Angriff nehmen und vielleicht gibt es die NASA Klär-Technik in 5 Jahren auch im Handel erhältlich

Also vielen Dank für all die Hinweis und teils sehr amüsanten Beiträge.
Danke und liebe Grüße

An
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  #15  
Alt 01.06.2017, 13:22
Sayang Sayang ist offline
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Zitat:
Zitat von Mastiff-660 Beitrag anzeigen
… Warum Faekalien bzw. Grauwasser (ausser es ist verboten) nicht eingeleitet werden sollten erschliesst sich mir nicht, auch aus Umweltgruenden sehe ich hier kein Problem. Die Fische freuts und es ist Natur …

Die Fische freuen sich so wie diese Menschen: http://www.dailymail.co.uk/news/arti...ke-living.html, irgend etwas verwertbares wird sich schon finden. Moeglicherweise haettest Du aber trotzdem etwas dagegen, wenn jemand den Muell vor deiner Haustuere ablaedt.

Fische sind KEINE Allokoprophagen!
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  #16  
Alt 01.06.2017, 17:48
Benutzerbild von Mastiff-660
Mastiff-660 Mastiff-660 ist offline
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Hallo Sayang,

Nun der Vergleich hinkt doch etwas....und doch kann eine Erinnerung an diese Zustaende nichts schaden, danke dafuer.

Aber es geht hier doch um etwas voellig anderes, leben in der Natur und mit der Natur, Zitat:"....etwas abgeschiedener und autarkeres Leben möchten..."

Daher bleibe ich dabei, die Mengen die hier anfallen schaden sicher nicht, man sammelt ja nicht 2 Wochen und laesst das dann auf einmal ein. Natuerlich nimmt man Ruecksicht auf die anderen und die Natur, das versteht sich doch von selbst. Jedoch entstehen gefaehrliche Stoffe erst in grossen Gebinden und auf dem Weg ins Klaerwerk. Im uebrigen sind die Stoffe die wirklich giftig fuer Flora und Fauna sind auch nicht durch eine Klaeranlage zu entfernen.
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  #17  
Alt 01.06.2017, 20:29
Benutzerbild von ghaffy
ghaffy ghaffy ist offline
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Boot: Albin 25 AK
9.029 Danke in 3.576 Beiträgen
Standard Umkehrosmose

Zu dem Thema kann ich, glaube ich, was beitragen.
Ich habe meine Meerwasserentsalzungsanlage am Boot komplett selbst gebaut (und umfangreich im Forum dokumentiert), als auch zuhause eine Süßwasser-RO-Anlage in Betrieb.

In aller gebotenen Kürze kann man wie folgt zusammenfassen:

Es müssen drei RO-Anlagen (RO=Reverse Osmosis, Umkehrosmose) auseinander gehalten werden, die untereinander nicht "kompatibel" sind:
  • Meerwasser (Salzwasser)
  • Brackwasser (Flussmündungen, salzhaltiges Grundwasser)
  • Süßwasser

Diese drei Wasserarten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Salzgehalts, daher wird mit unterschiedlichen Membranen und unterschiedlichen Drücken gearbeitet. Eine RO-Anlage die alle oder auch nur zwei "Wasserarten" entsalzen kann, gibt es aus technischen Gründen nicht.
Das nur nebenbei, falls man daran denken sollte, die RO-Anlage mal da, mal da betreiben zu wollen.

Das Stichwort ist schon gefallen: RO-Anlagen werden eingesetzt, um Wasser (Salz-, Brack- oder Süß) zu "entsalzen", also zu "entmineralisieren". Zum Reinigen von Wasser sind RO-Anlagen nicht gedacht.
Was heißt das im Detail?

Im Wasser finden sich üblicherweise neben den H2O-Molekülen (vereinfacht und etwas salopp gesagt) zwei Gruppen von Inhaltsstoffen:
  • Feste Stoffe
  • Gelöste Stoffe
Zu den festen Stoffen gehören u.a. Sand, Schlamm, pflanzliche und tierische Ein- oder Mehrzeller (Algen, Bakterien, alle möglichen "Tierchen", Plankton usw.), Viren und sonstige "Schwebstoffe". Alle diese festen Stoffe können durch Filter unterschiedlicher Maschenweite zurückgehalten werden, weil alle diese Stoffe deutlich größer als Wassermoleküle sind. Die feinsten Filter sind Filter in Nanometer-Bereich. Durch sogenannte "Nanofiltration" (NF) können auch Viren zurückgehalten werden. Durch einen solchen Filter läuft das Wasser aber nicht mehr wie durch einen Melitta-Filter, sondern muss mit hohem Druck durchgepresst werden.
Nanofilter benötigen daher Hochdruckpumpen.

Zu den gelösten Stoffen gehören zB Kochsalz (NaCl), Magnesiumsalze, Karbonate, Nitrate, Nitrite, aber auch Metallionen. Das ist die ganze Palette, die man zB auf einer Mineralwasserflasche angeführt findet, aber auch höchst unerwünschte Dinge wie Quecksilber oder Kupfer, also Schwermetalle. Aber auch organische Stoffe können im Wasser gelöst sein.
Da diese Stoffe eben im Wasser gelöst sind (also in ihre Ionen "zerlegt"), sind sie nicht oder nicht wesentlich größer als Wassermoleküle, teilweise sogar kleiner. Deswegen können diese Teilchen nicht mit Filtern "herausgesiebt" werden.
Dazu verwendet man nun einen physikalischen Trick, der auf der Osmose basiert. Das ist dann eben die Umkehr-Osmose.
Hier wird kein Filter verwendet, sondern eine sogenannte halbdurchlässige Membran.

Diese Membran ist schmutzempfindlich.
Daher muss das Wasser vorher gut gefiltert werden (bis etwa 10 µm), außerdem muss sehr viel Wasser an der Membran vorbeigespült werden, das nicht auf die saubere Seite wechseln darf, um die Membran permanent einigermaßen von An- und Ablagerungen zu befreien.
Mit ein Grund, warum (bei Salzwasser) die "Ausbeute" unter 20% liegt: Über 80% des durchgepumpten Wassers dient zum Spülen/laufenden Reinigen der Membran.

Daher:
Wer im Süßwasser unterwegs ist, filtert sein (Trink-)Wasser, je nach Belastung bis zum Nanofilter (NF). Aber er benötigt in unseren Breiten im Süßwasser keine RO-Anlage: Wir fahren auf Flüssen und Seen, das sind Oberflächengewässer und kein Grundwasser. Daher ist in der Regel die Belastung mit gelösten Stoffen ziemlich zu vernachlässigen.
Solche Nanofilter haben allerdings nichts mit den Wickel- oder Schaumfiltern zu tun, die man als Wasserfilter kennt. Sie haben auch nichts mit den Ionentauscher-Harzen von Brita-Filtern zu tun, auch nichts mit Aktivkohlefiltern, die ohnedies mit höchster Vorsicht zu genießen sind.

Zusammengefasst:

Gerade im Süßwasser sind höchst effektive Filter vonnöten (egal ob man eine NF- oder eine RO-Anlage betreibt), weil in den meisten Fällen das Wasser - verglichen mit Meerwasser - nicht klar ist, sondern eine Vielzahl von Schwebstoffen (Feststoffen) aufweist, welche schnell die Filter zusetzt.
Außerdem ist in der Regel im Süßwasserrevier Trinkwasser in relativer Reichweite, sodass das Kaufen und Entsorgen von Filterpatronen nicht nur unwirtschaftlich, sondern in der Gesamtbetrachtung auch höchst unökologisch ist.

Aber Ausnahmen gibt es immer ...
__________________
Gruss Andreas

------------------
Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.
(Karl Valentin)
www.albin25.eu
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  #18  
Alt 01.06.2017, 20:50
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Mastiff-660 Mastiff-660 ist offline
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@Andreas

TOP !!!
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  #19  
Alt 01.06.2017, 21:30
Sayang Sayang ist offline
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Zitat:
Zitat von Mastiff-660 Beitrag anzeigen
Hallo Sayang,

Nun der Vergleich hinkt doch etwas....und doch kann eine Erinnerung an diese Zustaende nichts schaden, danke dafuer.

Aber es geht hier doch um etwas voellig anderes, leben in der Natur und mit der Natur, Zitat:"....etwas abgeschiedener und autarkeres Leben möchten..."

Daher bleibe ich dabei, die Mengen die hier anfallen schaden sicher nicht, man sammelt ja nicht 2 Wochen und laesst das dann auf einmal ein. Natuerlich nimmt man Ruecksicht auf die anderen und die Natur, das versteht sich doch von selbst. Jedoch entstehen gefaehrliche Stoffe erst in grossen Gebinden und auf dem Weg ins Klaerwerk. Im uebrigen sind die Stoffe die wirklich giftig fuer Flora und Fauna sind auch nicht durch eine Klaeranlage zu entfernen.
Der Vergleich hinkt? Vielleicht. Aber der Abfall auf den Muellhalden in Bangladesh ist praktisch zu 100 % organisch (deshalb stinkt es da so stark). Die auf den Bildern gezeigten Leute leben also in und mit der Natur, so wie Fische in einer Jauchegrube.

Ob die Mengen schaden, haengt von verschiedenen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet warden. Aber selbst dort, wo es keinen Schaden anrichtet, halte ich deine Aussage “Die Fische freuts und es ist Natur …” fuer genau so daneben, wie den gezeigten Bangladeshis ein harmonisches, erfreuliches und gesundes Leben in der Natur zu bescheinigen.
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  #20  
Alt 01.06.2017, 21:39
Benutzerbild von Mastiff-660
Mastiff-660 Mastiff-660 ist offline
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Mag sein das du das so empfindest....ich eben nicht. Ich verbringe sehr viel Zeit in der Natur, mit Respekt und Achtung, und das nicht erst seit gestern. Ich kann sehr wohl (fuer mich) abschaetzen was richtig oder falsch ist. Andere Meinungen sind natuerlich willkommen, finde ich aber im Gegensatz zu Dir nicht "daneben" und stelle unpassende Vergleiche an. Wie Du selber ja feststellst haengt das eben von verschiedenen Faktoren ab.
In diesem Beispiel von An habe ich das so eingeschaetzt und gut !
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  #21  
Alt 01.06.2017, 22:41
Sayang Sayang ist offline
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Zitat:
Zitat von Mastiff-660 Beitrag anzeigen
... Ich kann sehr wohl (fuer mich) abschaetzen was richtig oder falsch ist. ...
Also gut, die Fische freuen sich, und ist ja Natur.
Fuer mich ist diese Einschätzung ganz einfach falsch.
Ich denke, dass eine weiter Diskussion ueberfluessig ist.

Wenn An ihre Faekalien einleiten will, soll sie es tun, aber bitte nicht mit der Absicht, den Fischen "eine Freude zu bereiten".
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  #22  
Alt 01.06.2017, 23:37
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das würde An doch nieeemaaals Tun

mal zwei Alternatieven....villeicht ist das ja was für euch
die hier braucht aber Strom, und nicht wenig ))
http://humustoiletten.de/shop01/index.php?cPath=1

und die hier....da muss man die Vollen Beutel Entsorgen
auch nich so schön ))
http://humustoiletten.de/shop01/STRE...fache::19.html
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  #23  
Alt 02.06.2017, 08:06
Benutzerbild von A. Lardy
A. Lardy A. Lardy ist offline
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525 Danke in 311 Beiträgen
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Vielleicht sollte man einmal damit anfangen wie viel Strom denn überhaupt dauerhaft zur Verfügung steht. Erst dann kann man sich zu der Durchführbarkeit Gedanken machen.

Ich befürchte nämlich, dass man zusätzlich Strom erzeugen werden muss, damit überhaupt an die Aufbereitung von Wasser und Abwasser denken kann.
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Gruss Andre



Kluge Menschen reagieren auf Kritik gelassen, dumme Menschen trotzig.
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  #24  
Alt 02.06.2017, 08:30
Benutzerbild von hilgoli
hilgoli hilgoli ist offline
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wie entsorgen eigentlich, Fische, Wasservögel etc ihre Fäkalien ?

Und ist Schei... wirklich umweltgefährdend oder BIO ?
__________________
Gruß Olli
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  #25  
Alt 02.06.2017, 08:49
Hehehe Hehehe ist offline
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793 Danke in 487 Beiträgen
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Zitat:
Zitat von hilgoli Beitrag anzeigen
wie entsorgen eigentlich, Fische, Wasservögel etc ihre Fäkalien ?
Die Ausscheidungen der Fische und Wasservögel sind im Ökosystem vorgesehen. Die von 82 Millionen Menschen alleine in D nicht.
Das ist ein bißchen wie Motoröl: im Motor ist es vorgesehen. Auf dem Hemd sehr ärgerlich. Dabei ist es beide Mal dasselbe Öl.
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