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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #451  
Alt 04.01.2020, 11:38
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Moin Mio
Also ganz so dramitisch ist das mit den Queldrücken nicht,schließlich sind als moderne Vollholzboote viele in vollverleimter Bauweise(z.B. a der Schlei,Henningsen und Steckmest)schon in den späten 70ern entstanden und die segeln heute noch und Leistnbaukanus funktionieren ja auch.Es kommt wohl darauf an wärend der Bauphase das Holz knacktrocken zu halten und gründlichst mit Ep-Harz zu beschiuchten,wo bei das damals bei en Mahagonieyachten auch nicht gemacht wurde und verleimt wurden die mit Phenol-Resorcienharzleim.Gab allerdings auch abweiuchende Konstruktionen bei denen das Überwasserschiff vollverleimt war und das Unterwasserschiff normal karweelbeplankt und mit Baumwolle kalfatert.
Meiner ansicht nach ist das ohnehin alles eine klebebacksige Kompromisssuche Schiffe werden nun mal aus Stahl oder Aluminium zusammengeschweisst und gut isses.
Die Abkehr vom Diesel ist wohl auch dem Zug der Zeit zu verdanken und irgendwie schade,weil selbst son alter luftgekühlter Rüttelbüdel um einiges weniger an Kraftstoff benötigt pro Meile im Vergleich zu einem Benzinquirl.
Stahlfundament,Gelenkwelle und etwas weicher aufgestellt,dann hätte das m.E.funktioniert.
gruss hein
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  #452  
Alt 04.01.2020, 12:18
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Vielleicht sind meine Befürchtungen übertrieben.
Ich gebe zu, dass Leistenkanus ein Argument gegen meine Sichtweise sind (über die genannten Vollholzboote weiß ich nix). Die Frage ist natürlich, ob es eine Vergleichbarkeit gibt, ich stelle mir vor, dass ein Leistenkanu meist nur einige Stunden oder wenige Tage im Wasser fährt/liegt und dann wieder komplett abtrocknet. Mio sagt zwar auch, dass sein Boot die meiste Zeit auf dem Trockenen verbringen wird, aber werden das dann nicht doch eher ein paar Wochen Wasserliegezeit pro Saison sein?
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (04.01.2020 um 14:00 Uhr)
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  #453  
Alt 04.01.2020, 12:43
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Moin,

Heins Gedanken mit den Kanus hatte ich auch, daher auch das Klicken bei mir, als ich Knickspanter mit Leisten/Planken gesehen habe. Aus 1 + 1 wurde 2.

Günters Bedenken nehme ich auch ernst, er hat auch schon mal die Frage im boatdesign Forum gestellt, mal sehen, was da kommt.

Mein Fahrpraxis wird wohl bis zur Rente so aussehen, dass ich das Boot mal für ein Wochenende ins Wasser schmeiße, vielleicht mal eine Woche für eine kleine Tour und im Urlaub 2 Wochen (in Salzwasser).
Dazwischen werden immer wieder Wochen liegen, in denen das Boot auf dem Trailer steht.

Ich denke aber, das das mit dem Sprengen eher ein Problem ist, das auch schon nach kurzer Zeit auftreten kann. Ist ein Loch im Laminat und kommt da Wasser rein, dann quillt das Holz recht schnell und der Effekt sollte sichtbar werden.
Rott ist eine andere Frage, der kommt mit der Zeit.

Darum werde ich jetzt mal ein paar Stücke als Planken an zwei improvisierten Spanten festkleben, laminieren, durchlöchern und in Wasser legen. Mal sehen was passiert und welche Kräfte auftreten.

Und Hein, der Farymann fliegt nicht wegen der Dieseldiskussion raus. Wäre ja noch schöner, wenn ich wegen der paar Liter im Boot einen Aufstand machen würde, nachdem ich es mit dem Diesel-Zugfahrzeug bis zur Slippe gefahren habe. Es hat nur mit der reinen Praktikabilität zu tun, sei es beim Bau oder später im Betrieb. Und: So ein Motor ist wirklich mehr was für ein Stahlboot!

Lieben Gruß

Mio
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Alt 04.01.2020, 14:02
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Zitat:
Zitat von Mio69 Beitrag anzeigen
[...]
Darum werde ich jetzt mal ein paar Stücke als Planken an zwei improvisierten Spanten festkleben, laminieren, durchlöchern und in Wasser legen. Mal sehen was passiert und welche Kräfte auftreten.
[...]
Das halte ich für eine gute Idee!
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Gruß, Günter
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  #455  
Alt 04.01.2020, 15:33
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Was für eine Plankendicke hast du denn im Sinn, Mio? Als ich deinen Plan zuerst las, war ich gedanklich bei 1 bis 2 inch, wohl weil du dich auf George Buehler bezogen hast, der ja hauptsächlich seetüchtige Boote gebaut hat. Nun kommen Leistenkanus in's Spiel, wo wir wohl eher bei 6 mm liegen.

Aber bisher scheint sich im Designforum abzuzeichnen, dass dafür sehr hohe Anforderungen an die Qualität des Holzes gestellt werden und man davon ausgeht, dass es teurer sein würde als Sperrholz. Wenn ich die verlinkten Beispiele sehe, scheinen mir auch zusätzliche Mallen erforderlich, die stehen in den Bildern, scheint mir, deutlich dichter als deine Frames.
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Gruß, Günter
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  #456  
Alt 04.01.2020, 15:47
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Zitat:
Zitat von Mio69 Beitrag anzeigen

Und da kam die Idee, ausgelöst durch Buehler und seine pragmatische Einstellung zum Bootsbau, die Planken mit Epoxi zu kleben. Ich weiß, Buehler erwähnt das nirgends.
Meine Herangehensweise wird so sein, dass ich die Planken untereinander und gegen die Rahmenhölzer vollflächig (und dicht) verkleben werde, also quasi ein hochkant stehendes (oder bei den Bodenplanken liegendes) Laminat bilde, das an den Rahmen dann auch noch verschraubt ist...…..

Hallo Mio,
schön von dir wieder zu hören/zu lesen.
Das mit deinen Überlegungen kann ich gut nachvollziehen. Vor allem auch, weil du ja schon einiges an Arbeitsleistung in dein Böötli gesteckt hast.

Zu deinen Ideen der "Leistenbauweise", sieh dir doch mal die Seite von http://www.selway-fisher.com/ an.
Der baut auch seine "großen Boote" auch in Leistenbauweise. Speziell die Boote mit Dampf- oder Elektroantrieb sind auch in Leistenbauweise ausgeführt. Diese Boote haben eine LoA von bis zu 10m !!! (ok. teilweise zusätzlich auch mit Sperrholz diagonal beplankt).

Meine Meinung ist, sicherlich lösbar und auch Bootsbautechnisch anwendbar. Nur immer konsequent und sauber arbeiten, dann funktioniert das auch. Ist vielleicht ungewöhnlich, dieser Technik Mix, aber wenn es deine Zwecke und Ziele erfüllt….. warum nicht.

Gruß aus Berlin
Georg
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  #457  
Alt 05.01.2020, 11:36
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Hallo Mio,

Zitat:
Zu deinen Ideen der "Leistenbauweise", sieh dir doch mal die Seite von http://www.selway-fisher.com/ an.
Der baut auch seine "großen Boote" auch in Leistenbauweise. Speziell die Boote mit Dampf- oder Elektroantrieb sind auch in Leistenbauweise ausgeführt. Diese Boote haben eine LoA von bis zu 10m !!! (ok. teilweise zusätzlich auch mit Sperrholz diagonal beplankt).
ich habe die Study Plans für die 32 Fuss Teign Motor Barge von Selway Fisher hier die auch in Leistenbausweise gebaut wird. Der Aufbau besteht aus 2 Schichten an Leisten/Planken die jeweils um die halbe Breite versetzt übereinander geleimt werden. Vielleicht kann dies auch ein Ansatz für Dich sein? Bei der Bootsgröße werden 20x65mm Planken aus Douglasie verwendet.
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Grüße, Till
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  #458  
Alt 05.01.2020, 12:15
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Standard Speed Strip Planking

Hallo Mio,

wenn Du mit Leistenbauweise weitermachen willst, dann empfehle ich Dir mal einen Blick auf die Technik, die Mark Bowdidge bei vielen seiner Entwürfe anwendet. Sieht zwar zunächst etwas wild aus, funktioniert aber einwandfrei:

Die Leisten werden erst einmal ziemlich rustikal auf das Mallen- bzw. Spantengerüst getackert, wobei weder Schäftungen noch irgendwelche Nut/Federtechniken erforderlich sind. Zwischen den Leisten wird ein Spalt gelassen, der später mit angedickter Pampe aufgefüllt wird.

Dann wird das Ganze geschliffen und innen wie aussen in Glasgelege verpackt. Das Leistengerüst ist sozusagen nur der Kern, während die strukturelle Festigkeit vom Glasgelege kommt. Eigentlich also ein Compositbau mit Holzkern. Schwimmt und überlebt Dich mit Sicherheit

Hier ein paar Eindrücke: https://bowdidgemarinedesigns.com/sportzmaster-19/

Falls es Dich interessiert, kann ich Dir gern ein paar Scantlings für den Aufbau (Leistenstärke, Lamination Schedule) aufbereiten.

Bowdidge arbeitet mit Paulownia. Du kannst Dir aber bedenkenlos auch ein paar Kiefernbretter aus dem Baumarkt holen und Dir die Leisten mit der Kreissäge zurechtschnippeln. Schafft sogar eine Einhell
__________________
Cheers, Ingo

Geändert von Shearline (05.01.2020 um 12:21 Uhr)
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Alt 05.01.2020, 13:18
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Moin Ingo,

Zitat:
Zitat von Shearline Beitrag anzeigen
Hallo Mio,

wenn Du mit Leistenbauweise weitermachen willst, dann empfehle ich Dir mal einen Blick auf die Technik, die Mark Bowdidge bei vielen seiner Entwürfe anwendet. Sieht zwar zunächst etwas wild aus, funktioniert aber einwandfrei:

Die Leisten werden erst einmal ziemlich rustikal auf das Mallen- bzw. Spantengerüst getackert, wobei weder Schäftungen noch irgendwelche Nut/Federtechniken erforderlich sind. Zwischen den Leisten wird ein Spalt gelassen, der später mit angedickter Pampe aufgefüllt wird.

Dann wird das Ganze geschliffen und innen wie aussen in Glasgelege verpackt. Das Leistengerüst ist sozusagen nur der Kern, während die strukturelle Festigkeit vom Glasgelege kommt. Eigentlich also ein Compositbau mit Holzkern. Schwimmt und überlebt Dich mit Sicherheit

Hier ein paar Eindrücke: https://bowdidgemarinedesigns.com/sportzmaster-19/

Falls es Dich interessiert, kann ich Dir gern ein paar Scantlings für den Aufbau (Leistenstärke, Lamination Schedule) aufbereiten.

Bowdidge arbeitet mit Paulownia. Du kannst Dir aber bedenkenlos auch ein paar Kiefernbretter aus dem Baumarkt holen und Dir die Leisten mit der Kreissäge zurechtschnippeln. Schafft sogar eine Einhell
das klingt gut und sowas schafft ich auch:

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Nur mit der Einhell, hmmm, ich habe eine Teccpo mit 1,4kW, ob die das auch schafft

Nein, Spaß beiseite, das nimmt mir doch ein bisschen was an der zuletzt aufgekommenen inneren Unruhe. An den Scantlings wäre ich schon sehr interessiert, also gerne, und Danke!

Unterdessen klingt es im Boatdesign Forum auch nicht schlecht, also zumindest die gröbsten Bedenken sind bei mir erstmal zerstreut.

Und auch bei Buehler habe ich nochmal nachgelesen. Er schreibt bei verklebtem Holz, dass man zusehen sollte 2" Holzstärke pro Latte nicht zu überschreiten. Seiner Meinung nach reicht bei über 2" die Kraft beim Quellen aus, um die Verklebungen mit Epoxi zu sprengen, darunter jedoch nicht.

Lieben Gruß

Mio

1. Nachtrag: Nur was mach ich, wenn das Boot nach meinem 150. Geburtstag dann zerfällt, ich weiß nicht, ob ich dann noch fit genug bin, ein neues zu bauen ...

2. Nachtrag: Die Anleitung von Selway-Fisher zum Leistenbau (mit Epoxi) habe ich mir gestern Abend schon bestellt.

3. Nachtrag: Buehler nennt Epoxi "the wood butchers best friend". Hein, in dem Punkt hattest Du in ihm einen Seelenverwandten.
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Geändert von Mio69 (05.01.2020 um 14:04 Uhr)
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  #460  
Alt 06.01.2020, 11:25
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Shearline Shearline ist offline
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Zitat:
Zitat von Mio69 Beitrag anzeigen
Unterdessen klingt es im Boatdesign Forum auch nicht schlecht, also zumindest die gröbsten Bedenken sind bei mir erstmal zerstreut.
Meines Erachtens stammen viele dieser Bedenken noch aus der goldenen Zeit des traditionellen Holz-Bootsbaus und wurden über Generationen hinweg übernommen, ohne hinterfragt zu werden. Bis heute.

Ein gutes Beispiel dafür ist die geklebte Karveel-Beplankung, die bei vielen Alteingesessenen der pre-Epoxy Ära immer noch Stirnrunzeln hervorruft, obwohl sie längst in der Praxis angekommen ist.

Ein guter Artikel dazu: https://www.artisanboatworks.com/wp-...king_FINAL.pdf

Ein anschauliches Video zu dem Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=0vIVSfXg61I

Bei näherer Betrachtung wäre das doch eine interessante Alternative zur Leistenbeplankung oder auch Lindsay Lord's "Speed Variante".

Übrigens...
...was den Aussenborder angeht:

Ich hab mir gerade nochmal die Pläne auf Tad's Seite angesehen, und dabei ist mir aufgefallen, dass das ganze UW Schiff reinrassig auf den relativ schweren Eisenklotz in seiner Mitte zugeschnitten ist.

Im Falle eines Aussenborders wird also nicht nur die Spiegelneigung anzupassen, sondern auch einiges an Ballast erforderlich sein, dort wo eigentlich der Diesel stehen hätte sollen. Ansonsten wird das Boot mit erhobener Nase etwas unruhig laufen. Dieses Design liebt etwas mehr Verdrängung!

Ausserdem wird man auch den Kiel etwas zärtlicher ausführen müssen, da ansonsten der vergleichsweise kleine AB Propeller in seinem Strömungsschatten rumquirlt.
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Cheers, Ingo

Geändert von Shearline (06.01.2020 um 12:38 Uhr)
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Alt 06.01.2020, 13:04
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Moin,
meine Bedenken waren zwar übertrieben, wie ich jezt weiß, aber der folgende Exkurs hat ja doch (jedenfalls für mich) zu einer ganzen Menge neuer Einsichten und Kenntnisse geführt. Die Vorgehensweise, die du geplant hast, Mio, ist also auf jeden Fall möglich.

Allerdings hat sich mit beinahe jedem neuen Beitrag, den ich dazu las, mein Eindruck verstärkt, dass Mios ursprüngliches Ziel, nämlich die Materialkosten zu senken (gemessen am schrittweisen Einkauf von Marine Sperrholz), zumindest fraglich ist. Wenn man die erwähnten Bedingungen (Artisan, dry white cedar) und Bilder (Sauzedde, astreine Planken mit feinjährigen, stehenden Jahrringen) ansieht, scheinen wirklich (nur?) Holzsorten und -qualitäten in Frage zu kommen, die weit weg sind von Baumarkt- und auch üblicher Holzhandels-Lagerware.
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (07.01.2020 um 11:50 Uhr)
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Alt 06.01.2020, 14:55
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Zitat:
Zitat von Heimfried Beitrag anzeigen
... die Materialkosten zu senken (gemessen am schrittweisen Einkauf von Marine Sperrholz), zumindest fraglich ist.
Moin Günter,

dieser Einwand ist schon berechtigt. Je mehr man in Richtung Compositbauweise abdriftet, um so (deutlich) teurer wird der Bau in Summe gesehen ausfallen.

Ich kann aber auch gut nachvollziehen, wenn man im Falle von mangelndem Lagerplatz oder bei Problemen mit der Verfügbarkeit dahingehend eben in den sauren Apfel beißt. Auch bei mir war das mit der Zwischenlagerung der Platten daheim nicht ganz einfach. Aber durch viel Planung vorab und ausgeklügelter Stautechniken ging es dann trotzdem. Wenngleich ich das ganze Prozedere nicht nochmal wiederholen möchte.

Bezüglich der Holzqualitäten bzw. -verfügbarkeiten haben die Amis natürlich gewisse Vorteile. Aber was die geklebte Karveelbeplankung angeht, so denke ich, dass in erster Linie der Feuchtegrad zählt. Und kammergetrocknetes Holz sollte auch in unseren Breiten ja nicht so schwer daherzukriegen sein.

Und was Mios Nutzungsplan betrifft, so sehe ich eigentlich keinen triftigen Grund, nicht ein wenig von den üblichen Standards abzuweichen. Ein paar gute, astfreie Latten, zusammengeklebt und mit ein paar Lagen ordentlichem Anstrich versehen, überleben ein derartiges Einsatzszenario lang genug. Auch ohne GFK Haut. Und wenn doch mal was ist, schmiert man vor Saisonbeginn wieder zu, pinselt d'rüber und fertig.

Ich denke, bei aller Sorgsamkeit um "etablierte" Methoden, sollte man immer genau das Aufwand- / Nutzenverhältnis im Auge behalten. Dhows wurden lange Zeit aus Brettern zusammengenäht und mit irgendeiner stinkenden Pampe aus Fischtran und wasweisichwas abgedichtet. Und man kam damit locker vom Oman bis nach Indien und wieder retour.

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Cheers, Ingo
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Alt 07.01.2020, 12:42
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Das ist doch eine etablierte Bauart. "Stitch and glue" nur etwas rustikal.
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Gruß, Jörg!
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  #464  
Alt 07.01.2020, 13:42
RING18 RING18 ist offline
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Moin,
sind die Maße von Marinesperrholz andere als die normalen Platten mit 125x250cm?
Und wieviele Platten in welcher Stärke braucht man für so ein Boot?

Ich kann mir grade nicht vorstellen das man so einen Stapel Platten nicht unterbringt
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  #465  
Alt 07.01.2020, 20:20
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Moin,

so, bevor einer mein Schweigen fehlinterprätiert:

Ich nehme Eure Argumente auf, schiebe sie im Kopf hin und her, gehe in die Werft, gucke, was sich wie realisieren lässt und versuche auch bei den Antworten keine Schnellschüsse, da schieße ich mir selber nur zu schnell ins Bein oder stoße jemandem vor den Kopf, was weder mich noch sonstwen weiter bringt.

Ingos Ideen gefallen mir immer sehr gut, die sind so pragmatisch. Manchmal glaube ich aber auch, dass er neben seiner beruflichen Kompetenz auch noch ein wandelndes Bootsbau-Archiv ist.

Aber auch alle anderen tragen mit Ihren Beiträgen wesentlich zu meiner Meinungsfindung bei, also auch an die nochmal ein herzliches Danke.

Um nochmal die Situation zu klären:
Mir quellen zur Zeit nicht unbedingt die Geldscheine mit den vielen Nullen aus den Taschen, womit ich zwar nicht auf Teufel komm' heraus beim Material sparen will, aber schon darauf achten muss, nicht sinnlos Geld auszugeben.
Darum ist die Werft auch nur 4 x 6 m groß und ein Zelt, das in unserem eher feuchten Garten (Muldenlage) steht. Das reicht zum Arbeiten, aber nicht zum Lagern und die "Wände" sind auch nicht stabil genug, um da die Platten gegen zu lehnen.
Und eine Lagerung (wie im design-forum vorgeschlagen) in der Wohnung fällt auch aus, nicht (wie dort gemunkelt wurde) wegen der Frau, sondern wegen der seit der Trennung von selbiger begrenzten Wohnfläche, die ich mit dem Sohn teile.

Das ich mit der, ich nenn' es jetzt mal Composit-Bauweise nicht unbedingt Geld spare, ist mir schon klar, da geht es auch nicht drum, eher um die Realisierbarkeit. Und da bekomme ich die Leisten hier eben peu-à-peu, so, wie ich sie auch verarbeiten kann.
Beim Sperrholz könnte ich maximal jeweils 3 Platten auf einmal kaufen, wobei ich insgesamt ca. 10 - 12 Platten für den Rumpf bräuchte. Trotz aller Planerei fiele da doch viel Verschnitt an, wenn ich nicht sehr kleinteilig würde. Ein Schäften der Platten wäre nur unter freiem Himmel auf der Wiese möglich.

Aber zurück zum Bau, bei dem ich heute wieder zum ersten mal seit 15 Monaten die Späne habe fliegen lassen.

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Name:	IMG_8733[1].jpg
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Die letzten Spanten müssen noch angepasst und Sheer und Chine nach dem Lamellieren in Form gebracht werden. Eine prima Beschäftigung für graue Tage, auch wenn, wie man auf dem Bild sieht, das Tageslicht schnell schwindet. Aber das wird ja jetzt von Tag zu Tag besser.

Bezüglich des AB' hatte ich mir das so gedacht, dass ich im Bereich hinter Station 9 einen nach hinten (und natürlich unten) offenen Schacht einbaue, in dem der AB hängt. Damit kann der Spiegel und die äußere Form des Boots erhalten bleiben. Die angedachten 6 PS sind auch erstmal ein pragmatischer Anfang, weil der Motor bei mir demnächst zur Verfügung stehen wird. Vielleicht kommt da später auch noch mal was stärkeres rein.

Ballast werde ich wohl vorne ordentlich einplanen müssen, wobei ich da noch überlege, wie ich das vielleicht mit geschlossenen und flutbaren Ballasttanks zwischen den Spanten (und unter dem Boden) realisiere. Der riesen Vorteil ohne den Klotz ist einfach, dass ich damit die Schlupfkabine richtig nutzen kann, evtl. auch um da mal drin übernachten zu können.

Den Kiel hatte ich gedacht ähnlich zu halten, ihn aber an den AB anzupassen und auch davor etwas zu verjüngen, damit die Schraube auch Wasser bekommt. Das Ruder wollte ich so erhalten.

Insgesamt ist das erstmal nur ein grober Plan, der jetzt langsam etwas Fleisch an die Knochen bekommen soll.

Lieben Gruß

Mio
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Hi Mio,
es ist ganz sicher ein guter Ansatz, die Menge neuer Informationen erstmal gründlich zu verarbeiten, bevor du dich entscheidest, wie du weitermachst. Ich will jetzt deine Aussage oben nicht überinterpretieren, aber klar sagen, dass ich es keinesfalls persönlich als Ablehnung empfinden würde, wenn du dich für die Massivholzvariante entscheiden würdest, gegen die ich ja oben argumentiert habe.

Es muss doch jeder Bootsbauer die Entscheidungen treffen, die seiner Arbeitsweise, seinen konkreten Umständen und letztlich auch noch ein bisschen seinem Gefühl entsprechen. So eine Entscheidung kann nur auf Bootsbauers eigenen Einsichten/Ansichten fußen, er muss ja auch die Konsequenzen selbst tragen, sollte es problematisch werden. Aber er hat ja auch die Freude und die Befriedigung für sich, wenn er sich richtig entschieden hat.
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Ich will ja nicht nerven aber die Platten werden ungefähr 1cm dick sein.
Also ist der Unterschied ob ich 3 oder 12 Platten lagere 9cm.
Das kann man in der Garage neben das Auto stellen

Bevor ich deswegen Kompromisse mache würde ich im Freundeskreis fragen ob ich die zwischenlagern kann oder eine Garage/Stellplatz irgendwo mieten.
Evtl. gibts auch noch eine andere Bezugsquelle in der Nähe, da lohnt sich ein bisschen Recherche.

Ich habe hier grade gut 60 Platten bis 2cm Stärke gelagert also ich weiß schon das sowas unhandlich ist. Wenn Du in der Nähe wärst könntest Du die paar Platten einfach dazu stellen
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  #468  
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Moin Mio,

da muss ich Thomas recht geben. Für einen Gelegenheitswasserlieger muss es nicht Sommerfeld und Thiele sein, wasserfest verleimtes Okoume (Gabun)-Sperrholz gibt es sicher auch in deiner Gegend, hier z.B.: https://keespe.de/platten in 250x170cm. Mein Holzhändler hier um die Ecke (Holzland Klatt) bietet einen kostenlosen "Transportschnitt" pro Platte an, der noch nicht mal für alle Platten gleich sein mmuss. Wenn man den clever setzt, spart man sich schon ein mal sägen und bekommt die Platte mit dem PKW nach Hause. Dann kannst du tatsächlich auch bedarfsgerecht kaufen und abholen.

Ich würde da einfach mal anrufen oder vorbeifahren. Wenn man den Jungs was von Bootsbau erzäht und ein paar Fotos zeigt, sind die meistens total interessiert und helfen gerne weiter, das ist jedenfals meine bisherige Erfahrung.

Schön, dass du wieder im Spiel bist Egal, wofür du dich entscheidest, ich wünsche dir gutes Gelingen!
__________________
LG, Holger

_\|/_ Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht _\|/_

Im Bau: Eco 65 classic "Galadriel"
YachtClub Warnow e.V.
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Alt 08.01.2020, 18:23
RING18 RING18 ist offline
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Ich möchte Holger noch ergänzen, viele Baumärkte vermieten Anhänger und Transporter auch stundenweise, das kostet nicht viel und man kann die Platten am Stück transportieren wenn man möchte.
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  #470  
Alt 09.01.2020, 19:50
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Mio69 Mio69 ist offline
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Moin,

was macht man, um gut nachdenken zu können? Richtig, schleifen und hobeln.

Jetzt hatte Ingo ja auf den Bericht über den Bau der TotalBoat Skiff verwiesen. Tolle Serie, die ich gleich mal von vorne angefangen habe:

https://www.youtube.com/watch?v=C22C...KCRRjF&index=1

Erstmal kann ich jetzt meinen Elektrohobel richtig einstellen und das Ding tut es dann auch ordentlich.
Und Louis Sauzedde hatte da einen tollen Hinweis zu den Chinelogs: Die sollen ein Gefälle zur Bootsmitte hin haben und nicht zu den Planken, weil sonst da immer Wasser steht. Macht irgenwie Sinn, ist halt konstruktiver Holzschutz.
Und siehe da, in den Plänen ist das nicht so vorgesehen:

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Die rote Linie verdeutlicht nochmal, wie in den Plänen von Tad das Wasser schön zu den (Sperrholz-)Planken läuft und da stehen bleibt, die gelbe wäre waagerecht und ich fange jetzt an, die grüne nachträglich zu erreichen:

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Noch nicht schön, aber schon mal mit dem richtigen Winkel. Ist 'ne ziemlich blöde Arbeitshaltung, was sehen geht nur mit Bücken und beides gleichzeitig geht gar nicht. Von Anfang an so geplant wäre besser gewesen .

Nochmal zum Thema Platten: Transport war ja nie das Problem, der Transporter steht ja vor der Tür.
Keespe kann Gabun bestellen, müssen aber auch erstmal den Preis ermitteln, weil ihres nicht wasserfest verleimt ist. Tobias (Orret, aber das O müsst Ihr selber durchstreichen) hatte mir noch eine Tipp für Arnsberg gegeben, das wären so 120 km und 1 1/2 Stunden hin und zurück, da muss ich noch anrufen, was 12mm kosten, er hat da welches in 5 mm gekauft.
Ansonsten sieht das ziemlich mau aus, irgendwie braucht sowas hier keiner oder wenn, dann nur in ganz schlechter Qualität, ich habe alle nochmal abtelefoniert.

Dafür bin ich dabei aber schon über Latten gestolpert, wirklich sehr astarm, 4,95/m² + Steuer beim Holzhändler übern Berg in Herdecke, da bin ich nämlich gleich vorbei gefahren.

Aber ich lass' weiter sacken und warte auch noch auf die Lieferung der Sekundärliteratur von Selway-Fisher.

In diesem Sinne lieben Gruß

Mio

P.S.: Günter, genau so habe ich Dich eingeschätzt.
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Alt 16.01.2020, 21:00
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Moin,

die Sekundärliteratur ist gekommen:

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Jetzt heißt es lesen, aber in Britischem Englisch. Gut, dass das noch vor dem 1. Februar geklappt hat

Nebenher arbeite ich gerade am Kiel, der soll auf jeden Fall (sogar nach Plan) aus Tanne laminiert werden. Aber dazu am Wochenende mehr.

Lieben Gruß

Mio
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Geändert von Mio69 (17.01.2020 um 00:01 Uhr)
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Alt 18.01.2020, 21:04
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Moin,

Freitag habe ich den ganzen Tag gelesen, und englische Texte ohne Kaugummi im Mund sind einfach klasse.
Kurze Rezension: Sehr ausführlich geschrieben, unheimlich viele Details, nicht zu theoretisch, man merkt, dass Paul Fisher (der Autor) auch selber schon Boote mit den eigenen Händen gebaut hat und nicht nur am Reißbrett tätig war. Insgesamt sehr lohnend und empfehlenswert.

Auch eine grobe Materialkalkulation ist enthalten, dabei komme ich auf einen Mehraufwand an Epoxispachtel zum Verkleben von ca. 15 kg, sprich etwa EUR 170,-, verglasen wollte ich ja sowieso.
Mehraufwand an Arbeit wird es sein, aber nichts was mich schreckt, eher sehe ich den Arbeiten gelassener entgegen.
Ich werde also Planken kleben.

Aber wollte ich nicht eigentlich was über den Kiel schreiben? Stimmt.

Ich wollte Euch zeigen, wie ich die Maße vom Boot abgenommen habe, diese umgerechnet und auf Bretter übertragen,
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dann mit Nägeln und Straklatte (Gschmeidiglatte?) die Form angezeichnet,
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und zum Schluss alles mit der Kreissäge ausgesägt habe.
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Meine neue Erkenntnis: wie toll das mit einer Kreissäge geht!
Ich hatte immer gedacht, die schneidet nur gerade, habe dann bei anderen Bootsbauern immer wieder wunderschöne Bogenschnitte damit gesehen und nicht geglaubt, dass das wirklich so sauber geht und jetzt selber ausprobiert. Klappt super.
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(Ja, passt noch nicht ganz, aber vorne hat das Brett auch noch Überstand.)
Noch ein bisschen gehobelt und dann passte es.
Noch ein paar Templates dran gepappt und ...

...
...
...

es sah irgendwie sch.... aus.

Der eigentlich im Plan vorgesehene Kiel sollte eine Neigung von 5,2° haben und kurz vor der Schraube gut 40 cm tief sein. Die Vorstellung hatte mir noch nie gefallen. Weil das Boot auch mal trocken fallen kann, hatte ich doch arge Sorgen, dass der Hebel im Vergleich zur Breite des Kiels doch sehr lang war.

Mit dem AB kann ich den Kiel jetzt weniger tief machen, 28 cm reichen an der Stelle.
Nach heute dann fast 3 Stunden hin und her, 5 verschiedenen Planungen und 4-maligem Verwerfen, bin ich jetzt an dem Punkt angekommen, den Winkel auf ca. 3,6° zu verringern, womit die ursprünglich im Plan vorgesehene Charakteristik erhalten bleibt (bis auf ein paar Details).

Hat Spaß gemacht heute.

Lieben Gruß

Mio
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Geändert von Mio69 (18.01.2020 um 22:16 Uhr)
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Alt 19.01.2020, 22:41
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Moin,

ich schon wieder. Heute eher vorbereitende Arbeiten.

Zum einen hatte ich mittlerweile so viel Werkzeug und Maschinen in der Werft, dass ich nicht mehr richtig am Boot arbeiten konnte. Selbst um's Boot herum gehen war schon lästig.
Also habe ich ein paar Bretter genommen (die hatte ich schon mal gekauft gehabt, aber der Sägeschnitt war "plain sawn"und nicht "quater sawn") und kurzerhand ein Regal gebaut. Jetzt habe ich wieder ein bisschen Luft und mehr Ordnung.
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Und dann habe ich noch an einer Sägelehre gebastelt, um die zukünftigen Latten auch einfach schäften zu können.
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Vom Prinzip ist das einfach nur eine Führung für die Handkreissäge, in die ich direkt zwei Latten hochkant einlegen kann. Die sitzen dann schön stramm da drin.
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Dann kommt die Säge und was tut sie? Stimmt, sägen.
Dadurch, dass ich ausreichend Auflagefläche auf beiden Seiten des Sägeblatts habe, kann die Säge nicht kippen und ich brauche sie nur an der Leiste rechts entlang führen.
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Der Schnitt ist schön sauber und an beiden Latten exakt im gleichen Winkel.
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Passt.
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Die Schäftung liegt jetzt bei 1:8 und ich kann damit auch prima evtl. doch mal vorhandene Äste raus schneiden. Die hier verwendeten Latten sind aber noch nicht das, was ich nachher für's Boot nehme sondern nur Abfallholz zum Ausprobieren.

Die ersten Latten hoffe ich diese Woche von der Küche durch die Tür ins Wohnzimmer zu schäften. Ja, 6 Meter lange Planken sind schon eine Herausforderung. Aber von da aus können Sie dann gleich durch das Balkonfenster in den Garten und in die Werft.
Damit kann ich mich dann an das Austüfteln der Lage der Planken machen. Dazu dann beim nächsten Mal mehr. Fisher hat da ein paar super Ideen, die ich Euch am "lebenden" Objekt zeigen will.

Ach ja, mit Licht sieht die Werft jetzt fast weihnachtlich aus (wenn auch ein bisschen verspätet) und ich kann auch noch in der Dämmerung ein bisschen was tun.
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Wünsche Euch eine schöne Woche.

Mio
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  #474  
Alt 20.01.2020, 10:24
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Zitat:
Zitat von Mio69 Beitrag anzeigen
…...
Die Schäftung liegt jetzt bei 1:8 und ich kann damit auch prima evtl. doch mal vorhandene Äste raus schneiden. Die hier verwendeten Latten sind aber noch nicht das, was ich nachher für's Boot nehme sondern nur Abfallholz zum Ausprobieren.
…...
Hallo Mio,

schön dass du wieder Späne produzierst und dich um dein Boot kümmern kannst.
So ein Bootsbau hat ja auch immer was meditatives bzw. bringt einen zurück auf den Boden der Tatsachen und zeigt einem wie erfüllend eine gestalterische Arbeit sein kann und du zusehen kannst wie sich deine Ideen und Sehnsüchte in etwas reales verwandeln. . (… zumindest meine Meinung.... )

Weiter so

Georg
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  #475  
Alt 20.01.2020, 10:44
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dampfspieler dampfspieler ist offline
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Moin Mio,

und was sagt Deine Frau zu Deinen "Plänen" bezüglich Wohnzimmer und Balkon?

Übrigens gibt es für kleinere/kürzere Gehrungsschnitte von DICK ein Schneidladen-Set, was ich sehr empfehlen kann.

Viele Grüße
Dietrich
__________________
Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.
------------
Ich habe zu wenig Geld, um mir "billiges" Werkzeug kaufen zu können.
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