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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 16.02.2002, 18:45
John John ist offline
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welche art von rettungskörpern sind sinnvoll? hufeisenförmige oder runde, mit oder ohne leine dran? oder sind gar die modernen rettungssysteme wie live sling oder ähnliche zu bevorzugen. wer kann aus seiner erfahrung berichten?
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  #2  
Alt 17.02.2002, 17:58
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ventum ventum ist offline
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Hallo Johannes,
m.E. brauchst Du sowohl einen Rettungsring (oder einen knochenähnlichen "Auftriebskörper" zum Um-den-Hals-Legen; mir fällt der Name dieses Teils nicht ein) ohne Leine und einen weiteren mit Sicherheitsleine. Von den üblichen "Hufeisen" halte ich nur wenig, weil man zu schnell aus ihnen herausrutschen kann...
Wenn Du, was ich annehme, auf "Nummer Sicher" gehen willst, solltest Du beide Schwimmkörper mit einem selbsttätig aktivierenden Rettungsblitz
ausrüsten; ein Rettungsblitz ist wesentlich besser zu sehen als ein Dauerlicht.
Mindestlänge der Leine 50 m, besser mehr.
Eine Lifesling ist als zusätzliches Rettungsmittel sehr sinnvoll, da sie die Bergung des MOB erheblich erleichtert.
Wir fahren zusätzlich 2 "Danbuoy", montiert beidseits achtern vom Ruder, mit denen sich eine MOB-Position sicher markieren lässt (vgl. z.B. COMPASS Art.Nr. L 967 200, aktueller Katalog Seite 202). Für die Entscheidung zugunsten dieser Bojen war die Tatsache ausschlaggebend, dass die ANITA nicht mit einer Maschine ausgerüstet ist. Die Boje ist aber auch für andere Yachten vor allem deswegen sinnvoll, weil das Rettungslicht in etwa 1,80m Höhe brennt und deswegen auch bei Seegang noch gut beobachtet werden kann.
Gruss,
Helmut
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  #3  
Alt 17.02.2002, 21:59
John John ist offline
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hallo helmut

vielen dank für deinen ausführlichen bericht. das von dir gesagte leuchtet mir ein. ich muss offenbar nochmals über die bücher, um genau zu wissen, was unsere zulassungsbehörde wirklich vorschreibt. wir schweizer nehmen das oft nicht so genau, weil wir davon ausgehen können, dass wir nicht kontrolliert werden. handkehrum kommen wir trotzdem zur kasse, wenn etwas passieren sollte. auf jeden fall will ich mein böötchen gesetzeskonform und sicher ausrüsten.
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  #4  
Alt 18.02.2002, 07:53
DirkJ DirkJ ist offline
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Hallo John,

ich würd weder Rettungsring noch Hufeisen nehmen, sondern eine Feststoffweste, z.B. die Secumar 17, mit Leine. Die Leine nicht mit dem Schiff verbinden, sondern komplett mit ins Wasser, denn sie soll dem MOB lediglich das aufnehmen der West erleichtern. Vorteil der Weste gegenüber dem anderen Zeugs: Der MOB rutscht nicht raus, wenn er erst mal drin steckt, und das Ding ist (angeblich) ohnmachtssicher (man weiss ja nie, wann man den armen kerl oder das arme Mädel wieder aus dem Bach gefischt hat). Das ganze, wie schon weiter oben gesagt, mit dem Blitz kombinieren. Zusätzlich würd ich auf der anderen Seite ein System wie Lifesling fahren, weil es die Aufnahme des MOB erleichtert. Danbuoy halte ich auch für sinnvoll, ist aber schweineteuer, wenn man bedenkt, dass es sich nur um son Teil wie 'ne Angelrute handelt, natürlich mit Schwimmkörper und so. Im Practical Boat Owners war mal 'ne beschreibung, wie man sich so ein teil tatsächlich aus einer billigen Angelrute selbst herstellen kann. Als Schwimmkörper dient z.B. eine dieser 1,5-Liter-Plastikwasserflasche, die ausgeschäumt wurde. Ih hab die Ausgabe des PBO nicht mehr zur hand, aber wenn man sich eine Abbildung einer Danbuoy anguckt, dann kommt man schon selbst drauf, wie man sich so ein Teil aus den erwähnten materialien zusammenbastelt. Werde demnächst selbst mal in den Hobbykeller gehen und mich dran versuchen, denn 166 bis 300 Euro für so ein käufliches Teil sind schon unverschämt (von 93,95 Eure für 'ne heckkorbhalterung ganz zu schweigen - AWN-Katalog 2002).

Handbreit
Dirk
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  #5  
Alt 18.02.2002, 08:16
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eine Feststoffweste, z.B. die Secumar 17,

Hallo Dirk,
genau so ein Teil meinte ich, wobei der Begriff "Weste" irreführend ist... Es handelt sich tatsächlich um einen Feststoff-Halskragen mit Bändseln.
Gut auch den Hinweis mit der Leine, die mit über Bord geworfen werden sollte.
Gruss,
Helmut
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  #6  
Alt 18.02.2002, 08:54
John John ist offline
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allen vielen dank für das engagierte mitmachen.
den feststoff-rettungskragen mit schwimmleine kenn ich. neu für mich und durchaus nachvollziehbar ist der hinweis, die leine nicht am boot zu befestigen.
bisher war ich jedoch überzeugt, dass die leine befestigt sein muss, damit ich den mob mit dem rettungskörper einkreisen kann. entsprechende übungen mit meinen kids verliefen immer erfolgreich. was sind die gegenargumente zu dieser methode. ergänzen möchte ich noch, dass wir alle beim segeln immer automatikwesten tragen.
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  #7  
Alt 18.02.2002, 09:04
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"...dass die leine befestigt sein muss, damit ich den mob mit dem rettungskörper einkreisen kann."

Stimmt grundsätzlich auch, nur nicht an dem Auftriebskörper, den Du als "Erste Hilfe" ins Wasser wirfst; den muss der MOB frei erreichen können, gegebenenfalls durch Ziehen an der im Wasser schwimmenden(!) Leine.
Für's
Einkreisen ist die Lifesling da.
Gruss nach Süden.
Helmut
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  #8  
Alt 18.02.2002, 09:31
John John ist offline
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hallo helmut,

das kommt ja wie aus dem rohr geschossen. vielen dank. würdest du auch so verfahren, wenn der mob, wie bei uns üblich, eine automatikweste trägt? nachts tragen bei uns alle, die wache schieben, eine blitzlampe am arm.
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  #9  
Alt 18.02.2002, 09:56
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Zitat:
Zitat von John
hallo helmut,

das kommt ja wie aus dem rohr geschossen. vielen dank. würdest du auch so verfahren, wenn der mob, wie bei uns üblich, eine automatikweste trägt? nachts tragen bei uns alle, die wache schieben, eine blitzlampe am arm.
"..aus dem Rohr geschossen..." Na ja, sind hier halt "alte Preussen"
am Werk...
aber ernsthaft:
eventuell könntest Du dann auf einen der zwei Auftriebskörper verzichten, nämlich auf den ohne Leine. Denk aber dran, dass ab und zu mal ne Automatikweste versagt, wenn auch gottlob selten. Das mit dem Blitzer am Arm ist gut, hilft bei notwendiger manueller Auslösung des Blitzes aber dann nicht, wenn der MOB bewusstlos ist (etwa nach "Kontakt" mit dem Baum).
Auch die Signallampen an den Westen (falls vorhanden) müssen übrigens von Hand aktiviert werden, indem man den Verschlussstopfen am Stromversorgungsteil entfernt. Und damit sind wir vielleicht wieder bei der Diskussion über das Anleinen insbesondere in der Nacht...
Gruss, Helmut
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  #10  
Alt 18.02.2002, 11:30
marc marc ist offline
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Hallo John

Unter CH-Flagge (1999) ist nur ein Wurfring/Hufeisen mit Lampe, ein Wurfring/Hufeisen mit 10m Schwimmleine vorgeschrieben.
Das beste Rettungssystem ist IMMER an einem Sicherungsgurt, der möglicht Mittschiffs angebracht ist, einzupicken. In der Plicht sind gleichfalls sichere Punkte (z.B. Schraubringe) anzubringen. Nachts, sowie ab Schaumkronen ist das Einpicken obligatorisch. So wirst du deine Sicherheitsausrüstung nie gebrauchen!

Grüsse

Marc
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  #11  
Alt 18.02.2002, 12:49
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"...Unter CH-Flagge (1999) ist nur ein Wurfring/Hufeisen mit Lampe, ein Wurfring/Hufeisen mit 10m Schwimmleine vorgeschrieben..."

Hallo marc, das scheint sich eher an den Gegebenheiten von Binnenrevieren zu orientieren.
Insbesondere ist m.E. die Leine mit 10 m zu kurz bemessen.
Einpicken ist natürlich der beste Schutz gegen Über-Bord-Gehen, das stimmt. Aber wenn wir alle an Bord immer alles richtig machen würden, würde es vermutlich kaum noch Unfälle geben, also auch keine MOB-Situationen...
Gruss, Helmut
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  #12  
Alt 19.02.2002, 21:11
John John ist offline
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hallo marc,

natürlich bin ich auch sehr sicherheitsbewusst. allein im cockpit habe ich 4 Augen zum einpicken der sicherheitsleinen. dann fahre ich beidseitig streckleinen von achtern bis zum bug. über die nutzung dieser teile habe ich ebenfalls sehr klare vorstellungen, die jeder mitsegler unterschreibt, bevor er an bord kommt. auch bezüglich bullenstander habe ich meine meinung, die zu respektieren ist an bord von john's last.
unter normalen umständen gibt's also keinen mob und keinen schädelbruch. ich bin jetzt einfach dran, die nicht-norm fälle abzudecken.
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