Frage: Autohaus ist insolvent - Anzahlung und Auto werden behalten

[Barracuda]

Zitat von Emotion

Nichts außer ggf. Anzeige wegen Insolvenzverschleppung gegen den Geschäftsführer!

So kenn ich das leider auch. Ist bei uns im Nachbarort auch passiert.
Der Autohausinhaber hat mit dem Geld immer die Fahrzeuge vom vorherigen Kunden beim Hersteller ausgelöst, bis die Blase dann halt geplatzt ist. Die Kunden mussten stellenweise zweimal bezahlen. Der Geschäftsführer wurde angeklagt und auch verurteilt- das hat den Kunden aber leider nicht wirklich geholfen.

https://www.swp.de/suedwesten/staedt...-19713521.html

[coffeemuc]

Zitat von Tuckerboot-Lühe

Ohne den exakten Vertrag zu kennen, ist alles Spekulation. Und speziell konfigurierter Newagen ist was anderes als Tageszulassung ist was anderes als Gebrauchtwagen.
Daher: mit allen Unterlagen zu einem Anwalt für Vertrags- und Wirtschaftsrecht gehen.

Wer wie wann welches Auto hier aus dem BF bezahlt hat ... bringt den TE kein Stück weiter.

Zum einen ist hier keine private Rechtsberatung, zum anderen lesen auch noch mehr Leute mit, die am Thema interessiert sind.

Und keinesfalls sollte man den Spezialfall, der beim TE dann zutreffend ist, als allgemeingültig darstellen bzw. dafür halten.

[Tuckerboot-Lühe]

Zitat von coffeemuc

Zum einen ist hier keine private Rechtsberatung, zum anderen lesen auch noch mehr Leute mit, die am Thema interessiert sind.

Und keinesfalls sollte man den Spezialfall, der beim TE dann zutreffend ist, als allgemeingültig darstellen bzw. dafür halten.

Ist mir klar.
Ich wollte nur deutlich machen, dass das ganze "Ich hab aber..." und "Ich würde nie..." nicht zielführend ist.

[coffeemuc]

Zitat von Tuckerboot-Lühe

Ist mir klar.
Ich wollte nur deutlich machen, dass das ganze "Ich hab aber..." und "Ich würde nie..." nicht zielführend ist.

Das habe ich schon so verstanden.
Ich bin aber der Meinung, dass man dem Thema die notwendige Bandbreite zugestehen sollte, damit es für die Leser nützlich ist.
Dazu gehört einmal die Unterscheidung der verschiedenen Fälle wie Neuwagen, Tageszulassung, Gebrauchtwagen, Kommissionsverkauf, etc.
Und dazu gehört auch die verschiedene Herangehensweise der Leute.
Mancher hat vielleicht noch nie einen Neuwagen bestellt, ein anderer noch nie einen Gebrauchtwagen gekauft, usw.

Man sollte ja auch daran denken, dass es sich hier um "viel" Geld handelt, was im Fehlerfall dann weg ist. Und wenn das Thema jemand nicht interessiert, z.B. weil er seine Gebrauchtwagen von privat kauft, wird er ja nicht gezwungen hier mitzulesen.

[Morrrpheus]

Zitat von Akki

Woher soll der Online-Shop Betreiber wissen, dass du vertrauenswürdig bist?

Die großen wissen das recht gut. Da gibt es spezielle Firmen, die für die Onlinehändler entsprechende Dienstleistungen und Scorings durchführen. In Baden-Baden sitzt zum Beispiel so eine Firma. Die Überprüfen in Echtzeit deine Daten, die du dem Online-Shop zur Verfügung stellt, erstellen ein Scoring und so entscheiden manche Online-Shops, welche Zahlungsmöglichkeiten dir eingeräumt werden (auf Rechnung, bis zu welchem Betrag, nur per Vorkasse etc.)
So etwas nutzt natürlich nicht jeder Online-Shop, aber die großen mit Sicherheit.

[stick123]

Also,
ich bin ja selber im Verkauf und kann mir deswegen nicht vorstellen, dass irgendein Händler ohne Anzahlung ein Auto für euch bestellt... Ausnahmen sind natürlich Stammkunden aber darum ging es ja hier nicht...

[Jörg 07]

Zitat von stick123

Also,
ich bin ja selber im Verkauf und kann mir deswegen nicht vorstellen, dass irgendein Händler ohne Anzahlung ein Auto für euch bestellt... Ausnahmen sind natürlich Stammkunden aber darum ging es ja hier nicht...

Mmh, ist bei mir aber immer genau so gelaufen. Angebote eingeholt, Konfiguriert,
Angebot angepasst, Preis aus (ver-) handelt und das letzte (dann passende) Angebot angenommen,
indem aus dem Angebot ein Auftrag wurde. Diesen schriftlich an das Autohaus übermittelt, fertig.

[Gerald29]

Habe online ein PKW letztes Jahr gekauft, eine Anzahlung war nicht erforderlich.
Vertrag wurde geschlossen, der Händler hat das Auto bestellt. Da es eine Kurzzulassung wurde, 6 Monate auf den Händler zugelassen, war erst vor Auslieferung des Fahrzeug ca. 20% Mietzahlung (für 6 Monate) fällig. Restsumme wurde dann nach 6 Monaten fällig und Fahrzeug habe ich auf mich zugelassen.
Händler hat vor Vertragsabschluß eine Schufa Anfrage gestellt, die war wohl positiv.

[coffeemuc]

Zitat von stick123

Also,
ich bin ja selber im Verkauf und kann mir deswegen nicht vorstellen, dass irgendein Händler ohne Anzahlung ein Auto für euch bestellt...

bei mir war es so. Anfang des Jahres bestellt, dann wurde das Auto in USA für mich gebaut und nach Deutschland gebracht. Bezahlt habe ich an den Händler kurz vor der Abholung im "Werk" in München.
Ich war dort nicht Stammkunde und noch nicht einmal im Ort wohnend (250km von München entfernt).

[Tequila]

Zitat von stick123

Also,
ich bin ja selber im Verkauf und kann mir deswegen nicht vorstellen, dass irgendein Händler ohne Anzahlung ein Auto für euch bestellt... Ausnahmen sind natürlich Stammkunden aber darum ging es ja hier nicht...

Was verkaufst Du denn wenn ich fragen darf? Ich habe ebenfalls noch nie für ein Auto eine Anzahlung geleistet. Ich verkaufe Maschinen die zwischen 100.000 und 500.000 Euro liegen. Anzahlung hätte ich gerne, gibt mir aber kaum ein Kunde freiwillig. "Wenn", dann gegen Bankgarantie (kostet unser Geld) und wir fordern dann eine Bankgarantie für die Restsumme (kostet sein Geld - was der Kunde dann gerne noch von der Schlussrechnung abzieht)

Unterm Strich, lieber einen wasserdichten Vertrag, sein Gegenüber vom der Finanzauskunft checken lassen und dann "100% nach Lieferung und Abnahme"

[volker1165]

Äh doch, letzten November, konfiguriert, Preis ausgehandelt, Bestellung geschrieben, als das Auto dann da war nach einigen Wochen, Papiere abgegeben zum Anmelden, abends Geld überwiesen, am nächsten Tag abgeholt.

Zitat von stick123

Also,
ich bin ja selber im Verkauf und kann mir deswegen nicht vorstellen, dass irgendein Händler ohne Anzahlung ein Auto für euch bestellt... Ausnahmen sind natürlich Stammkunden aber darum ging es ja hier nicht...

[dutschmann]

Ich gehe so vor, dass wenn ein Unternehmen von mir eine Anzahlung möchte,ich im Gegenzug eine Anzahlungsbürgschaft verlange.......meistens wird erst doof geguckt, dann nach Rücksprache beim Vorgesetzten auf eine Anzahlung verzichtet.

Frage :
Wie sieht es aus, wenn man das Auto zur Reparatur abgibt und im gleichen Zeitraum meldet das Unternehmen Insolvenz an. Das Auto steht repariert / unrepariert im Gebäude der Werkstatt. Gehört das Auto dann zur Insolvensmasse?
Wenn ja , wie könnte man sich dagegen absichern?
Wenn nein, von wem bekomme Ich das Auto ? Vom Insolventen oder deren Verwalter? Wenn repariert ist, wer bekommt das Geld für die Reperatur, der Verwalter oder der Reparaturbetrieb?

[Breezer]

Zitat von Gerald29

Habe online ein PKW letztes Jahr gekauft, eine Anzahlung war nicht erforderlich.
Vertrag wurde geschlossen, der Händler hat das Auto bestellt. Da es eine Kurzzulassung wurde, 6 Monate auf den Händler zugelassen, war erst vor Auslieferung des Fahrzeug ca. 20% Mietzahlung (für 6 Monate) fällig. Restsumme wurde dann nach 6 Monaten fällig und Fahrzeug habe ich auf mich zugelassen.
Händler hat vor Vertragsabschluß eine Schufa Anfrage gestellt, die war wohl positiv.

Wäre der Händler aber in den 6 Monaten in die Insolvenz gegangen, wären deine 20 % aber weg gewesen.

Achim

[coffeemuc]

Zitat von dutschmann

Wie sieht es aus, wenn man das Auto zur Reparatur abgibt und im gleichen Zeitraum meldet das Unternehmen Insolvenz an. Das Auto steht repariert / unrepariert im Gebäude der Werkstatt. Gehört das Auto dann zur Insolvensmasse?

Ich bin kein Jurist aber:
Das Auto gehört weiterhin dem bisherigen Eigentümer.
Das bist du selbst wenn du das Auto gekauft hast. Das ist die Leasinggesellschaft beim Leasingfahrzeug und dein Arbeitgeber beim gekauften Dienstwagen.
Ansprechpartner für Herausgabe und Rechnung bei Insolvenz ist dann derjenige der die Geschäftsführung übernommen hat. Das kann der Insolvenzverwalter sein oder der bisherige Geschäftsführer.

[Breezer]

Zitat von dutschmann

Frage :
Wie sieht es aus, wenn man das Auto zur Reparatur abgibt und im gleichen Zeitraum meldet das Unternehmen Insolvenz an. Das Auto steht repariert / unrepariert im Gebäude der Werkstatt. Gehört das Auto dann zur Insolvensmasse?
Wenn ja , wie könnte man sich dagegen absichern?
Wenn nein, von wem bekomme Ich das Auto ? Vom Insolventen oder deren Verwalter? Wenn repariert ist, wer bekommt das Geld für die Reperatur, der Verwalter oder der Reparaturbetrieb?

Das Auto bekommst du vereinbarungsgemäß ausgeliefert, da ja eine Reparatur in Auftrag gegeben wurde und du das auch mit dem Auftrag belegen kannst und auch den Eigentum an dem Auto zweifelsfrei Nachweisen kannst.

Wichtig ist deshalb auch, wenn du die Winter/Sommerräder beim Händler einlagern lässt, dass du hierüber einen ordnungsgemäßen Einlagerungsbeleg hast. Selbst erlebt, wenn man schlampig mit dem Beleg umgeht, dass du die Winterreifen dann nur unter erheblichen Aufwand zurück bekommst. Seitdem hebe ich solche Dinge sorgfältig auf.

Achim

[kellertier]

Dazu aktuell....
https://www.bild.de/regional/koeln/k...e.bild.desktop

[stick123]

Zitat von Tequila

Was verkaufst Du denn wenn ich fragen darf? Ich habe ebenfalls noch nie für ein Auto eine Anzahlung geleistet. Ich verkaufe Maschinen die zwischen 100.000 und 500.000 Euro liegen. Anzahlung hätte ich gerne, gibt mir aber kaum ein Kunde freiwillig. "Wenn", dann gegen Bankgarantie (kostet unser Geld) und wir fordern dann eine Bankgarantie für die Restsumme (kostet sein Geld - was der Kunde dann gerne noch von der Schlussrechnung abzieht)

Unterm Strich, lieber einen wasserdichten Vertrag, sein Gegenüber vom der Finanzauskunft checken lassen und dann "100% nach Lieferung und Abnahme"

Elektro-Hausgeräte, Weisse Ware, also Waschmaschinen, Kühlschränke u.s.w. ...

[Akki]

Zitat von Breezer

Das Auto bekommst du vereinbarungsgemäß ausgeliefert, da ja eine Reparatur in Auftrag gegeben wurde und du das auch mit dem Auftrag belegen kannst und auch den Eigentum an dem Auto...

Davon darfst du gerne Träumen...

[Andrei]

Zitat von Akki

Davon darfst du gerne Träumen...

Kannst du das irgendwie belegen?

In meinem Rechtsverständnis wird das Autohaus durch den Reparaturauftrag keineswegs zum Eigentümer des Autos.

[Breezer]

Zitat von Akki

Davon darfst du gerne Träumen...

Ein Insolvenzverwalter hat ja viele Rechte, teilweise auch welche wo man den Glauben an die Rechtsprechung verlieren kann. Aber dass er Enteignungen vornehmen darf ist mir neu.

Achim

[Verbraucheranwalt]

Bei der Reparatur bekommt man natürlich das Auto wieder. Es fand und findet doch kein Eigentumswechsel statt.

Ich würde immer an den Insolvenzverwalter zahlen.

Beim bestellte Auto ist das anders. Eigentum geht erst mit Übergabe auf den Käufer übrig. Solange das Fahrzeug noch nicht übergeben wurde gehört es entweder dem insolventen Autohaus oder einem Dritten wie VW.

Wenn es dem Autohaus gehört fällt es in die Insolvenzmasse.


Gruß
Chris

[coffeemuc]

Zitat von Verbraucheranwalt

oder einem Dritten wie VW.

In diesem Fall nützt dir noch nicht einmal die Übergabe des Autos etwas, wenn der Händler deine Zahlung nicht an VW weitergeleitet hat. So steht es jedenfalls oben in dem Artikel über Köln (dort war es ein Fiat)

[Heliklaus]

Nur mal so am Rande erwähnt, der TE war kurz nach Erstellung des Threads nicht mehr da

Ob es da was neues gibt? Man könnte sich ja als TE ruhig etwas an der Korrespondenz beteiligen.

[coffeemuc]

Zitat von Heliklaus

Nur mal so am Rande erwähnt, der TE war kurz nach Erstellung des Threads nicht mehr da

Ob es da was neues gibt? Man könnte sich ja als TE ruhig etwas an der Korrespondenz beteiligen.

Wie neulich schon festgestellt, gibt es noch mehr Leute die das Thema interessiert und es gibt auch mehr Varianten bei der Rechtslage als beim TE.

So gesehen würde ich mich da nicht am TE festklammern. Bei einem ganz speziellen Motor- oder Elektrikproblem wäre das natürlich was anderes.

[Tequila]

.... unhöflich ist es trotzdem. Für mich gehört es zum normalen Verständnis einer Diskussion, dass man auch mal einen Zwischenstand abgibt. Das interessiert die Mitdiskutierenden doch auch.