Pocketship

[Shearline]

Zitat von karlstatt

Gleichwohl habe ich bei den unzähligen Recherchen im Netz gefunden, dass es gar nicht wenige Bootskonstrukteure und sogar Anbieter von Bausätzen gibt, die ganz bewusst nicht in Okumé oder Mahagani anbieten.

Es gibt sogar Konstrukteure, die explizit darauf hinweisen, nach Möglichkeit lokaler Verhältnisse kein Okoume zu verwenden.

Aber wie schon weiter oben gesagt: Ein Nasenpiercing, wenn wir uns alle in der Frage einigen.

[karlstatt]

Zitat von Shearline

Aber wie schon weiter oben gesagt: Ein Nasenpiercing, wenn wir uns alle in der Frage einigen.

Ich könnte ja eine Initiative starten, dass wir uns einig werden ...

[Shearline]

Zitat von karlstatt

Ich könnte ja eine Initiative starten, dass wir uns einig werden ...

Dann aber "mitgefangen, mitgehangen".
Ich würd' vorschlagen: ein Anker für jeden Nasenflügel.

Bei unseren Kunden sagen wir dann einfach "Midlife Crisis".

[Heimfried]

Da wir hier nun mal wieder in der Holzdiskussion sind, möchte ich sagen, was sich für mich nach und nach herausgeschält hat. Ich habe keinerlei Bootsbauerfahrung, habe aber darüber inzwischen hunderte von Stunden gelesen.

Als "nacktes" Holz hat Kiefer einen höheren Widerstand gegen Verrottung, als Okume. Aber bedeutet das, dass Kiefernsperrholz als Bootsbaumaterial mindestens so gut geeignet ist? In den USA – wo die Frage "welches Sperrholz für den Bootsbau" ebenfalls umstritten ist – wird Kiefernsperrholz auch unter der Bezeichnung "marine grade" gehandelt und auch im Bootsbau genutzt. Bei uns muss man die Tauglichkeit von Sperrholz aus Kiefer selbst einschätzen und chromofish z. B. hat ja schlechte Erfahrungen damit gemacht:
https://www.boote-forum.de/showpost....&postcount=199

Okume lässt sich offensichtlich bei der Sperrholzproduktion gut verarbeiten (z. B. keine Äste, keine Jahresringe), das hilft beim Erzeugen fugenloser (oder fehlstellenloser) Furnierlagen gleichmäßiger Dicke. All dies scheint mir unter dem Strich ein besseres Sperrholz für den Bootsbau zu geben, als die eigentlich resistentere Kiefer.

[karlstatt]

Zitat:

Zitat von Shearline

Dann aber "mitgefangen, mitgehangen".

Nix. Du Pearcing, ich Klimmzüge

[Heimfried]

Zitat von karlstatt

[...] Meine Kieferplatten sind übrigens genau so verleimt, haben aber den Aufdruck nicht. Sie sind eigentlich für feuchtigkeitsproblematische Verwendung im Baugewerbe. Ich glaube nicht, dass die Anforderungen dort besser sind als im Bootsbau, im Gegenteil. [...]

Zur Verwendung im Baugewerbe: typisch dafür ist Folgendes: die Platten werden im vollen Querschnitt gebraucht, die Deckfurniere bleiben also auf beiden Seiten erhalten und die inneren Furnierlagen können schwächer sein und Fehlstellen haben, ohne dass das in Erscheinung tritt; Gebrauch unter Bewitterung für vorübergehende Zwecke (Abschottung, Stützung, Schalung), dauerhafter Einbau nur im Trockenen; meist deutlich größere Plattenstärken.

Ich halte die Beanspruchung von Sperrholz im Bootsbau (Rumpf etc.) für tendenziell größer.

[karlstatt]

Zurzeit mein Lieblingswerkzeug, der Bosch Akkuschleifer. So ein geniales kleines Teil, da macht sogar Schleifen Spaß. Superleicht, sehr handlich und trägt ordentlich ab. Und bei der neuen Serie ist Bosch sogar der Staubbehälter gelungen.

Der Anblick täuscht: das Teil ist erst eine Woche alt [emoji40]

Gesendet von meinem SM-P605 mit Tapatalk

[blondini]

Hi!

Das Problem bei den Teilen ist doch, dass man gar nicht so viel laden kann wie man schleifen will...

[karlstatt]

Zitat von blondini

Hi!

Das Problem bei den Teilen ist doch, dass man gar nicht so viel laden kann wie man schleifen will...

Ich habe heute damit eine knappe halbe Stunde geschliffen, nur unterbrochen von Schleifblattwechseln, und das Ding zeigte noch zwei von drei Balken. Ich habe mir diesen Schleifer gekauft für kleine Ecken und Kanten und alle Stellen, die mit dem Exzenterschleifer schlecht zugänglich sind sowie für das gefühlvolle Finish mit 400er Körnung. Ich bin mehr als zufrieden.

Einen Akkuschleifer kauft man sicher nicht für stundenlanges Flächenschleifen [emoji40] Aber das Ding hat mit seinen 18 Volt mächtig Dampf und trägt mehr ab sls mein alter kabelgebundener Deltaschleifer.

[Tippe]

Zitat von blondini

Hi!

Das Problem bei den Teilen ist doch, dass man gar nicht so viel laden kann wie man schleifen will...

Ich will nicht schleifen!

[blondini]

wer schleift, der bleibt (deutscher Bürokratenspruch etwas abgewandelt)

[karlstatt]

Das kajak ist bis auf Kleinkram fertig und wird natürlich gefahren. Leider haben wir an der Weser nur sehr selten einen netten Sandstrand zum Ein- und Aussetzen; der hier gezeigte Anlegeplattz ist noch einer von den guten, häufig muss man an der Uferbefestigung raus. Da bleibt es nicht aus, dass die Bodenseite des Bugs schon durchgeschabt ist. Dieser Tage ist als die Reparatur und Verstärkung dran. Gibt es vielleicht fertige Metallschienen, die man an derart empfindlichen Stellen aufkleben oder zur Not auch schrauben kann? Wenn ich wüsste, wie die heißen, könnte ich danach suchen.

[Takelhemd]

Hallo Carlos
Da kämen Messinghalbrund, chromstahlhalbrund oder aluhalbrund in frage, ich hoffe, das dies auch der Fachbegriff unter Metallern ist, unter bootsbauern kennen wir sie nur unter diesem Namen. (Zumindest in der Schweiz )
Natürlich sind die nicht im vollen Querschnitt halbrund, bohren und senken muss man sie auch selber, sind aber für deine Zwecke sicher das Mittel der Wahl, aus gewichtsgründen am ehesten in Alu.
Mit sikaflex und kleinen schrauben befestigt schützen sie zu mehreren seitlich und mittig montiert dein kajak optimal.
LG, Alex 😊

[blondini]

HI!

Bei meinem Mill Creek 13 habe ich an der Stelle einfach besonders viel Epoxy dran gebastelt. Es ist zwar etwas abgeschabt, jedoch ist das Holz nicht freigelegt worden. Vielleicht auch eine Möglichkeit.

[kraehe]

Moin,

geiles Kajak - haste davon den Riss irgendwo geposted - hab leider den Anfang des Tröots verpasst?

Zitat von karlstatt

Gibt es vielleicht fertige Metallschienen, die man an derart empfindlichen Stellen aufkleben oder zur Not auch schrauben kann? Wenn ich wüsste, wie die heißen, könnte ich danach suchen.

Alternativ könnten auch LKW-Plane PVC Streifen als Kielstreifen den nötigen Puffer bieten. Die müssten aber dann gelegentlich erneuert werden.

ciao,Michael

[karlstatt]

Zitat von kraehe

Moin,

geiles Kajak - haste davon den Riss irgendwo geposted - hab leider den Anfang des Tröots verpasst?



Alternativ könnten auch LKW-Plane PVC Streifen als Kielstreifen den nötigen Puffer bieten. Die müssten aber dann gelegentlich erneuert werden.

ciao,Michael

Den Bauplan gibt es bei www.bergerboote.de oder www.clcboats.com. Es handelt sich um das Woodduck 12.

[karlstatt]

Zitat von blondini

HI!

Bei meinem Mill Creek 13 habe ich an der Stelle einfach besonders viel Epoxy dran gebastelt. Es ist zwar etwas abgeschabt, jedoch ist das Holz nicht freigelegt worden. Vielleicht auch eine Möglichkeit.

Wie ist das Mill Creek?

Meine Frau will nicht nur Blumenbänke von mir, sondern nach einer Probefahrt mit dem Woodduck nun ein eigenes Kajak. Ich habe überlegt, das Mill Creek zu bauen.

[karlstatt]

Bah, Laubsägearbeiten ... Schott vom Pocketship.

[blondini]

Zitat von karlstatt

Wie ist das Mill Creek?

Meine Frau will nicht nur Blumenbänke von mir, sondern nach einer Probefahrt mit dem Woodduck nun ein eigenes Kajak. Ich habe überlegt, das Mill Creek zu bauen.

Hi!

Das Mill Creek ist ein sehr gemütliches Ding. Riesencockpit, welches das Einsteigen erleichtert. Es ist recht kippsicher. Wenn ich etwas Strecke machen will, dann nehme ich aber das Guillemot. Das ist schneller. Ich denke für Touren im einstelligen Kilometerbereich ist das Mill Creek ok. Darüberhinaus wird es mühsam. Der Plan ist in einem Buch enthalten, wonach ich auch gebaut habe (etwas frickelig, aber es geht).



P.S. Außerdem habe ich mir auch das Segelequipment gebaut. Ich war aber nur ein einziges Mal segeln damit. Es geht, das ist es aber auch. Es reizte nicht zur Wiederholung.

[kraehe]

Moin,

Zitat von blondini

P.S. Außerdem habe ich mir auch das Segelequipment gebaut. Ich war aber nur ein einziges Mal segeln damit. Es geht, das ist es aber auch. Es reizte nicht zur Wiederholung.

vielleicht schaffst Du (oder jemand anderes mit Kanu oder Kanadier und Segel oder Regelschirm) zum 5ten internationalem Segelcriterium des Kanu Clubs Hanseat am 5ten September 2015. Start bei KCH an der Wümme, dann durch die Schleuse, und den Kuhgraben paddeln, das Boot ca 50m umtragen sind die Startvorraussetzungen. Gesegelt wird danach auf dem Uni See in Bremen. Das Feld ist sehr breit gestreut, von einem für genau dieses Rennen designtem Alinghi Kanu, das die letzten Jahre immer als erster ins Ziel kam. Zweiter war letztes Jahr ein einer Kanadier, dritter ein zweier Faltboot. Dann kamen ganz viele, und mitten im Feld dann das Spezialboot von Red Bull, dass sich nicht freisegeln konnte, zwischen den ganzen Kajaks und Kanadiern mit Regenschirmen.

Besser segeln als ein Regenschirm wird dein Rig doch hoffentlich?

ciao,Michael

[karlstatt]

Zitat von blondini

Außerdem habe ich mir auch das Segelequipment gebaut. Ich war aber nur ein einziges Mal segeln damit. Es geht, das ist es aber auch. Es reizte nicht zur Wiederholung.

Bei CLC wird, glaube ich, erst beim Mill Creek 16 über Segel gesprochen.

[blondini]

zu 1).

am 5.9. bin ich hoffentlich noch auf See.

zu 2).

nee, in dem Buch gab es auch eine Besegelung für das Mill Creek 13






Bildquelle: chesapeake light craft

[karlstatt]

Maulige Grüße aus der Werkstatt.

Nachdem ich erst viel später in die Werkstatt gekommen bin als geplant die ernüchternde Feststellung, dass die Pläne von CLC ungenau sind.

Ich hatte ja berichtet, dass ich beim Probezusammenbau der verschiedenen Teile eine Ungenauigkeit habe, sodass die Schotts Luft haben - wenn man genau der Form des Cradle (Mallen) folgt. Mit anderen Worten: der Kiel liegt fünf Millimeter zu tief.

Ich hatte das ganze Ding einschließlich Teile des Cradles zerlegt und die Bauteile zum Abgleich auf die 1 zu 1-Baupläne gelegt. Ergebnis: alle Teile entsprechen perfekt der Zeichnung. Selbst die Maßtabellen habe ich geprüft um auszuschließen, dass die Pläne sich verzogen haben.

Es bleibt nur ein Fazit: die Pläne sind ungenau und fehlerhaft. Wäre nicht das erste Mal, dass ich das feststelle. Man kann mich zurecht für pingelig halten und ja, ich weiß, 5 mm lassen sich mit Epoxid spielend überbrücken. Aber Pläne sind Pläne, dafür kauft man sie. Vielleicht ist diese Pingeligkeit der Grund, dass die Deutschen bessere Autos bauen als die Amerikaner in ihrer offensichtlichen Großzügigkeit.

Ich werde die Teile jetzt vernähen und kleben, dabei den Schotts folgen und den Kiel um die paar Millimeter in der Bauform unterfüttern.

[Shearline]

Carlos, das war jetzt wohl nicht der "Wiedereinstieg", den Du Dir vorgestellt hast. Sehr ärgerlich. Aber lass es Dir nicht vermiesen. Beim 1. Projekt zahlen wir eben alle auf die eine oder andere Weise unser Lehrgeld. Ich tendiere wirklich immer mehr dazu, beim nächsten Projekt einen eigenen Riss auszuarbeiten und dem Ganzen dann ein Full-Size-Lofting folgen zu lassen.

PS: ich hab übrigens mal einen Entwurf für ein 25er Konsolenboot als Backdecker mit Schlupfkajüte ausgearbeitet. Was hältst Du davon?

[karlstatt]

Zitat von Shearline

Carlos, das war jetzt wohl nicht der "Wiedereinstieg", den Du Dir vorgestellt hast. Sehr ärgerlich. Aber lass es Dir nicht vermiesen. Beim 1. Projekt zahlen wir eben alle auf die eine oder andere Weise unser Lehrgeld. Ich tendiere wirklich immer mehr dazu, beim nächsten Projekt einen eigenen Riss auszuarbeiten und dem Ganzen dann ein Full-Size-Lofting folgen zu lassen.

PS: ich hab übrigens mal einen Entwurf für ein 25er Konsolenboot als Backdecker mit Schlupfkajüte ausgearbeitet. Was hältst Du davon?

Sieht gut aus, ziemlich schnittig.Da ich die Bootsschnitte aus de n 1930ern sehr geschmackvoll finde, würde ich einen ziemlich senkrechteb Bug toll finden. Kann aber sein, dass das nur elegant aussieht, aber keine guten Fahreigenschaften hat. Könnte man in der Kabine aufrecht sitzen? Backdecker spricht dafür.