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Merseburg – Tangermünde Ein kleiner Reisebericht Aus meiner Reise Halle - Hamburg auf Saale und Elbe im 5m Rana Boot wurde ein Reisli nach Tangermünde. Da beschloss ich, nach einem gewaltigen Gewitter, meine erste Flussreise zu beenden. Über alles war es eine schöne Erfahrung. Ich slippte mithilfe zweier netter Männer auf der Anlage des örtlichen Bootsclubs, wo ich auch Auto und Trailer sicher parken durfte. Sie bemühten sich auch, die (richtige) Telefonnummer für die Schleusenwarte herauszufinden. Ohne diese wäre ich nach 500m schon am Ende meiner Weisheit gewesen. Die letzten 5 Schleusen auf der Saale sind unbemannte Groß Schleusen, wo ich mittels Knopfdruck einer Stimme aus der Säule meinen Wunsch, geschleust zu werden, mitteilte. Weit und breit war ich auf der ganzen Reise (bis Barby an der Elbe) der Einzige Bootsfahrer. Eine automatische Schleuse wurde, weil sie kaputt war, doch von einem realen Mann bedient. Eine andere wäre eine Woche später wegen Reparaturarbeiten außer Betrieb gewesen. Glück gehabt. Auch mit dem Wetter. Super heiß, fast zu heiß und sonnig. So richtig baden wollte ich aber weder in der Saale noch in der Elbe. Sehen beide nicht sehr sauber aus. Bin an die klaren Schweizer Bäche gewöhnt. Aber Öl Ringe an den Waden, wie zu DDR Zeiten brauchte ich nicht zu befürchten. Hatte für jede Übernachtung eine Gastliegestelle mit Klo und Dusche gefunden. Landausflüge waren nicht sehr ergiebig. Der schönste Ort war meine Endstation: Tangermünde. Nicht mithalten konnte die provisorische Dusch- und WC Anlage im Hafen - Erinnerung an die Flut vom letzten Jahr. Die sprichwörtliche Entschleunigung ist so eine Sache. Es geht schon sehr langsam vorwärts. Weil es halt auch nicht super viel zu sehen gab. Bei flacher Landschaft sieht man vom niedrigen Boot vor allem den Uferbewuchs. Hie und da eine Begegnung mit einem aufgeschreckten Reh. Einmal sah ich einen Raubvogel auf eine Entenfamilie herunter stürzen. Auf Kommando ihrer Mutter tauchten die Kleinen blitzschnell unter und kamen noch einmal davon. Ob der kleine aus dem Wasser springende Fisch dem großen Räuber, der nach ihm schnappte, und mich ziemlich nass spritzte, auch Glück hatte, entzog sich meinem Blick. Die riesigen rattenartigen Nutrias machten mir fast Angst, die sind so was von abgebrüht in der Begegnung mit Menschen. Klappernde Störche, ein lärmiges Pfauenpaar, Gänseschwärme, die der Besitzer nicht einpferchen musste und die trotzdem bei ihm blieben, machten die Reise unterhaltsam und interessant. Traurig machte mich der einbeinige Zahnlose, im Rollstuhl am Ufer sitzend. Er fragte mich um 4 Cents, die ihm für die Zeitung am nächsten Tag noch fehlen würden. Nautisch ging alles glatt. Meine neue Lenzschraube blieb dicht. Der neue Yamaha 9.9 braucht kein Benzin. Der 40 L Tank war in Tangermünde (ca 200 km) knapp halb leer. Mein Klappfahrrad hätte zuhause bleiben können. Aber zum Glück hatte ich Kaugummi dabei. Das 3 stündige Gewitter zeigte mir die Schwachstellen meines Unterschlupfes. Die alten Fenstereinfassungen schrumpften und da tropfte es stetig. Ich kaute wie wild meine Gummis weich und reparierte die undichten Stellen (provisorisch?) Dann aber, auch in drei Stunden Zugfahrt, schon wieder am Ausgangspunkt meiner kleinen Fahrt. Auto, Trailer holen, wieder flussabwärts, diesmal auf Straßen, zum Boot zurück. Eine etwas fragwürdige Vervierfachung der Reiseroute. Da muss ich mir etwas einfallen lassen. Das war es erst einmal. Cadet Thomas |
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Hallo Thomas,
schön zu hören, daß soweit alles geklapt hat. Saale und Elbe sind schlecht mit Gebirgsflüssen zu vergleichen. Aber man kann in beiden baden. Sind nach Regen natürlich mit reichlich Sedimenten unterwegs, oder wie die letzten Tage, mit vielen Mutzeln von den Bäumen. Wenn mehr Zeit gewesen wäre, Merseburg, Halle Magdeburg haben schon einiges zu bieten. Ich hoffe, Du schaust Dir nochmal die Gegend um Freyburg und Naumburg mit Unstrut und Saale an, vielleicht auch etwas mehr an Land.
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Gruß Steffen Der Thread für die Poseidon-Fahrer: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=220680 Der Zweedaggtmief, der Zweedaggtmief, der krabbelt in der Nase tief...... |
#28
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Saale Unstrut
Ja, werde ich machen. Wenns mehr Wasser hat und ich wieder Wein trinke. Bin seit 5. März trocken. Zumal ich in Merseburg einen netten Slipplatz fand und dieser Ort relativ nahe von meiner Bootsgarage ist.
Dann aber mit Frau und abends ins Hotel. Ahoi&Prost Thomas |
#29
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Danke für Dein Bericht.
Mich würde das auch mal reizen. Kannst Du mal ein Bild von Deinem Kahn einwerfen. Möchte mal einen Vergleich zu meinem haben. Ist ca.6,.00m x2,50 aber mit wenig Tiefgang. Würde das Deiner Einschätzung nach auch noch funktionieren??
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Gruß Daniel |
#30
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nochmal Unstrut
diesmal aufwärts. Eigentlich wollten wir, nomen est slipen, in FREYburg ins Wasser. Die drei Herren im Netto Markt kannten die Rampe bei Freyburg, die man mir am Touristentelefon nannte, nicht. Mit dem Hänger also zurück nach Naumburg, zum Camping Platz. Da war die Rampe aber soo steil und senkrecht in den ziehenden Fluss, dass ich eine Wasserung nicht wagte. In Schönburg brachten wir das Schiffli dann zu Wasser. Ein Zuschauer meinte , raus würden wir es hier nie schaffen. Auch zu steil. Die beste Anlage, inkl humorvolle lokale Gummibööteler, fanden wir dann nach zwei schönen Tagen in der Freyburger Kulisse bei Naumburg etwas flussabwärts beim Restaurant Pegel. Ueberall trafen wir auf hilfsbereite Leute. Kulinarisch wars ein bisschen traurig. Geschlafen haben wir in einem netten Zimmer (Pension Schleusensicht. Auch für Camper ideal) Zwischen Frey- und Naumburg gibt es einen Motorböötli Vermieter, der uns griessgrämig zurück winkte, waren doch fast alle seine Boote vertäut. Für uns wäre es viel einfacher gewesen, da ein Boot zu mieten, aber mit dem eigenen Kahn unterwegs zu sein, bleibt einem mit Sicherheit besser in Erinnerung, warum auch immer.....
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#31
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... das erste Bild zeigt den Pegel Naumburg-Grochlitz. Der Slip dort ist aber gut befahrbar, nur parken ist ungünstig.
Bernd.
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Auch ein Komma kann lebenswichtig sein! Richterspruch A: Hinrichten, kann man nicht laufen lassen! Richterspruch B: Hinrichten kann man nicht, laufen lassen! |
#32
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Slipwinkel
Genau. Die Rampe ist nicht so steil und vor allem nicht senkrecht zur Strömung. Das Wasser fliesst sogar etwas flussaufwärts. Als wir das Boot abgetackelt und ausgeräumt hatten, wollte ich am liebsten wieder ins Wasser. So viel Platz auf einmal und diese Rundsicht. Das Verdeck lässt sich zwar öffnen und schützt auch vor zu viel Sonne, nimmt aber viel vom Gefühl, mitten in der Landschaft zu schwimmen.
Und wir hatte wirklich Glück mit dem Wetter. Seit wir zurück sind, könnte man meinen, der Sommer sei vorüber... |
#33
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Als High5 konnte ich mich nicht mehr einloggen, jetzt bin ich der ausdertraum. Schon bald 3 Jahre her, das Unstrut Reisli. Unglaublich. Zur Zeit mache ich aus meiner rana eine Luganersee Fischergondel.... Ein Rundbogen Planendach in Stehhöhe wird gebaut. Habe so mehr Platz an Bord und der nifelige Umgang mit dem alten Cabriodach fällt weg. Wenn es nur nicht so kalt wäre. Wegen Schnee (!) musste ich meine Arbeiten unterbrechen.
Das Boot wird den Sommer in Berlin und Umgebung verbringen. Wenn ich es nicht oft benutze, ist mein Login Name omen... Thomas An anderer Stelle tat ich mein bübisches Interesse an Tragflächenbooten kund. So ein Experiment will ich auch noch wagen, bevor ich im Pflegeheim liege und gar nichts mehr will... |
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