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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 09.08.2010, 18:50
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Boot: keins mehr, Charter auch nicht mehr
Rufzeichen oder MMSI: kein Bier mehr da!!!
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Standard 5 Wochen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und etwas Sachsen Anhalt

Törnbericht: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und ein wenig Sachsen-Anhalt 08-06-2010 bis 13-07-2010 mit „Triton IV“

Die Bilder zu dieser Reise findet Ihr unter:

https://picasaweb.google.com/1130238...KXyyZe6yfKRwgE


03-06: Das Sommertreffen des „Boote-Forums“ findet dieses Jahr in Burgtiefe auf Fehmarn statt. Diesmal wollen wir auch dabei sein, also auf an die Ostsee. Ein mittlerer Stau, dann fahren wir über den „Kleiderbügel“ und werden im Hafen von Burgtiefe schon von den ersten Forums-Mitgliedern begrüßt. Boot ab ins Wasser, Liegeplatz ist reserviert, es gibt auch kühles Bier, wir bemerken, dass das Orga-Team profimäßig vorgearbeitet hat. Hier nochmals unseren herzlichen Dank.

04-06: Über das eigentliche Forumstreffen möchten wir hier nicht ausführlich berichten, wer möchte, kann sich im http://www.boote-forum.de/ anmelden und unter der Rubrik „community“ alles nachlesen. Wir nutzen das Treffen auch um die Insel zu erkunden und finden heraus, dass der Fährhafen Puttgarden ein großer Umschlagplatz für Schnaps nach Skandinavien ist.

05-06: Die Höhepunkte des Treffens waren ein Ausflug mit gut motorisierten Sportbooten in den Fehmarnsund. Lieben Dank an Ute, Thomas, Detlef, Elena und Oliver, die uns mitgenommen haben. Anschließend lagen locker 30 Boote im Päckchen und es wurde Seemannsgarn gesponnen.

06-06: Langsam geht das Forumstreffen zu Ende, wir haben viele neue Bekannte kennen gelernt und mächtig Spaß gehabt. Dank reichlich Hilfe ist unser Boot wieder ruckzuck auf dem Trailer und wir starten zu unserer eigentlichen Tour Richtung Schwerin. Wir finden auch die „Marina-Nord“, bei denen haben wir uns angemeldet, um während der Tour Auto und Trailer für einen Sonderpreis von € 50,- 5 Wochen lang unterzustellen. Kurze Zeit später schwimmt unser „Triton IV“ schon wieder, jetzt im Schweriner See.

07-06: Das Wetter ist kühl aber noch trocken. Wir schauen uns die Mecklenburg-Vorpommersche Landeshauptstadt etwas an, kaufen Vorräte und tanken das Boot fast voll. Im Buchhandel finden wir die richtigen Gewässerkarten vom NV-Verlag. Band 1 und 2 decken fast die komplette geplante Tour ab, lediglich ein Stück Elbe fehlt noch. Der Kühlschrank ist jetzt voll und wir haben die Getränkevorräte (Bier, Wein und Wasser) untergebracht. Beim Aldi gibt es Lübzer Pils in Plastikflaschen, das ist vorteilhaft wegen des Leergutgewichtes. Wir werden in den kommenden Wochen ja nicht mehr mit dem Auto einkaufen können. Die Klappfahrräder finden ihren Platz auf dem Vorschiff, der Gastlandsstander von Mäc-pomm flattert auch schon in der Steuerbordsaling, es kann morgen also losgehen. Die Kosten für die Übernachtung sind moderat: € 1,- pro Meter Boot und € 1,50 pro Person Dusche. Das sind übrigens die Standardpreise, etwa soviel hat es fast immer, wenn wir einen Hafen aufsuchten gekostet, daher haben wir auch nicht Buch geführt. Unser Spritverbrauch liegt bei etwa 0,3 l/km und ändert sich mit der Geschwindigkeit nur unwesentlich. Daher haben wir für jeden Tag unsere Tagesstrecke angegeben.

08-06: Es hat etwas geregnet, aber jetzt scheint wieder die Sonne. Der Hafenmeister gibt uns noch ein paar Tips, dann machen wir uns auf den Weg. Der Schweriner See ist gut betonnt, ein paar Untiefen sind im Kardinalsystem gekennzeichnet und wir finden mühelos den Ausgang bei Raben-Steinfeld. Dann fahren wir den Störkanal durch Plate und Banzkow bis zur Müritz-Elde-Wasserstraße, in die wir bei km 56 einfahren. Ein Schild weist uns den Weg nach Parchim. In Matzlow lernen wir die Automatikschleusen kennen, es funktioniert so ähnlich wie am Rhein-Marne-Kanal, aber ohne Fernbedienung. Zudem stellt sich heraus, dass die Geschwindigkeit der Schleusenautomatik sehr gering ist, besonders, wenn man den geringen Hub der meisten Anlagen betrachtet. Wir machen kurz vor Parchim an einem kostenlosen Wasserwanderrastplatz für die Nacht fest.
1 Hubbrücke, 2 Schleusen, 40 km

09-06: Nach einer ruhigen Nacht fahren wir bis Parchim, wo wir an einem schönen Stadtanleger festmachen. Einen Bummel durchs Dorf, ein paar Fachwerkhäuser, beim Supermarkt noch was eingekauft und weiter gings. In Parchim fiel uns der erhebliche Luftverkehr auf und mit dem Fernglas konnte Gabriele feststellen, dass die Maschine riesengroß war und seitlich 2 komplette Fensterreihen hatte. Es musste sich also um den neuen Riesenairbus A 380 handeln, was uns später auf Radio Mäc-Pomm bestätigt wurde. In Parchim wurde das Trainingsgelände für die Lufthansa eingerichtet. Bei der Marina „Rundtörn“ in Slate war noch kein Mensch zu sehen, aber da hing ein Schlauch und da kam Wasser raus. Also alle Vorräte aufgefüllt und der neue schwarze Warmwasserkanister wurde seiner Bestimmung übergeben. Die Fahrt verlief sehr ruhig und wir erreichten am Nachmittag Lübz. Es gab einen freien Anleger, nachdem uns der Schleusenmann freundlich dahin verwiesen hat, denn wir hatten an seinem Wartesteg festgemacht. Wir bummelten durch Lübz, erfuhren, dass die Brauerei keinen eigenen Ausschank hat, also ersparten wir uns den langen Weg und tranken ein kühles „Lübzer“ im Biergarten am Kanal.
3 Schleusen, 30 km

10-06: Es hatte wieder etwas geregnet, aber als wir losfuhren, schien schon wieder die Sonne. Unser nächstes Ziel war die Marina in Lenz, dort sollte eine Wassertankstelle mit Benzin für unseren Außenborder sein. Lenz liegt am östlichen Ausgang des Plauer Sees, der dort eine Breite von ca. 6 km hat. Da angeblich etliche Wassertankstellen, die in unserem Wasserführer angegeben sind, nicht mehr existieren, fragen wir telefonisch nach: Ja, es gibt auch Benzin. Die Fahrt verläuft ruhig (kein Wunder bei 6 km/h zul. Höchstgeschwindigkeit), die Ufer des Kanals sind dicht bewaldet, wirklich abwechslungsreich ist es nicht. Durch Plau fahren wir erstmal hindurch über den See zum Tanken. Dann zurück in den Südteil des Sees und am Schiffsanleger Seeluster Bucht können wir gratis festmachen für die Nacht. Heute kommt der Bordgrill ins Spiel und die Dorfjugend tobt auf dem Schiffsanleger und im Wasser rum und nimmt dankbar unsere Badeleiter in Anspruch.
1 Hebebrücke, 3 Schleusen, 35 km

11-06: Schon beim Frühstück hören wir im Süden ein Gewitter grummeln. Gegen 08:15 Uhr ist es bei uns und dann geht es los: Wir schätzen Windstärke 8-9, Regentropfen von 2 cm Durchmesser, vielleicht auch etwas Hagel. Blitz und Donner sind aber wohl 3-4 sec. weit weg. Die ersten Tropfen fallen fast durch den Verdeckstoff, aber dann fängt das Material an zu quellen und unser Dach ist dicht. Ein wenig sprüht es noch durch, aber das spielt keine Rolle. Wir entdecken noch ein kleines Loch in der Kajüte, doch auch das wird noch abgedichtet. Eine Stunde später ist alles vorbei und die Sonne ist wieder da. Wir legen los um uns Plau anzuschauen, dort liegt eine Menge Holz herum und der Wasserstand ist sicher 10 cm höher als gestern. Das würde 100 l/qm Regen bedeuten. Vom Kirchturm aus kann man die Stadt und den See gut überblicken. Dann überqueren wir den Plauer See ein zweites Mal und fahren über Malchow in den Fleesensee und in den Kölpinsee. Unterwegs können wir etliche Motorsägen hören, die die Sturmschäden beseitigen helfen. Vom Kölpinsee führt ein kleiner Kanal in den Jabelschen See, wo wir mal wieder eine Marina mit Dusche aufsuchen. Hier hat das Unwetter wohl großen Schaden angerichtet, die Kunstoffenster vieler Bootsverdecke sind durch Hagel zerstört.
1 Drehbrücke, 28 km

12-06: Heute geht es über den Kölpinsee in die Binnenmüritz nach Waren. Dort ist mächtig Betrieb, im Stadthafen ist zwar Platz, aber reichlich Schwell, also wieder raus hier und wir beschließen, Waren von einem anderen Ort per Fahrrad zu besuchen. In Klink am Westufer finden wir einen guten Hafen und auch ein schönes Fischrestaurant. Aber erst mal die Fahrrädchen gesattelt und 8 km nach Waren fahren. Ein schönes Städtchen, aber ganz in der Hand der Touristen. Zurück fahren wir an der Straße entlang, da die Radwege im Wald für unsere kleinen Räder zu uneben sind. Am Abend gibt’s in der „Fischerbude“ Zander und Scholle.
22 km

13-06: Weil das Umherfahren auf einem See mit unserem Boot nicht sonderlich viel Spaß macht, verlassen wir die großen Seen und wenden uns nach Süden in die Müritz-Havel-Wasserstraße. Es ist noch nicht so warm, dass man unbedingt baden müsste, obwohl wir fast jeden Morgen und auch nach dem Festmacherbier nachmittags schwimmen gehen. Wir besuchen Mirow und da wir jetzt mit 9 km/h reisen können, sind wir heute abend schon am Anfang der Rheinsberger Gewässer. Unser Weg führte durch die kleine Müritz, den Sumpfsee, Zotzensee, Mössensee, Vilzsee, großer und kleiner Petschsee mit Schleuse Diemitz dazwischen, Labussee, Canower See zum Gemeindeanleger Kleinzerlang. Wir hören im Radio vom Fußballspiel Deutschland-Australien, in der Marina gegenüber ist „public-viewing“.
3 Schleusen, 45 km

14-06: Da wir bisher zügig vorangekommen sind, beschließen wir auch nach Rheinsberg zu fahren. Durch zum Teil sehr enge Brücken fahren wir über denTietzowsee, Schlabornsee, Rheinsberger See in den Grienericksee. Wir besuchen Rheinsberg nur kurz, irgendwie ist uns heute nicht nach rumlaufen. Wir hatten auf dem Hinweg einen Hinweis auf Räucherfisch im Biergarten gesehen, danach stand uns der Sinn. Dort angekommen und kunstvoll in den engen Liegeplatz manöveriert, hieß es: kein Fisch mehr da! So wird man aber auch nicht Millionär! Also weiter zurück zur Müritz-Havel-Wasserstraße und über den Pälitzsee nach Strasen. Weiter über den Ellbogensee, Ziernsee, Menowsee, die Steinhavel in den Röblinsee nach Fürstenberg. Das war landschaftlich eine richtig schöne Strecke. Wir finden am Campingplatz Röblinsee einen guten Platz. Der Chef telefoniert für uns nach Campinggas (die blauen französischen Flaschen) herum, findet aber nichts. So dringend ist es noch nicht, aber in den neuen Bundesländern ist diese Marke wohl eher selten. Wir fahren mit dem Rad nach Fürstenberg, können aber nicht so recht was fürstliches entdecken. Da wir seit kurzem in Brandenburg sind, besorgen wir uns einen passenden Gastlandswimpel und den von Berlin gleich mit. Da einige Leute unsere Kölner Stadtflagge wohl nicht kennen, malt Gabriele hinten ans Heck mit Klebeband unseren Heimathafen an: KÖLN steht jetzt da.
4 Schleusen, 43 km

15-06: Heute passiert, was irgendwann mal kommen musste: Wir haben eine „Begegnung“ mit einem der großen Mietboote. Sinnvollerweise lassen wir die großen Boote vor uns in die Schleuse Fürstenberg einfahren, aber ein recht betagtes Ehepaar ist offensichtlich mit ihrem Schiff völlig überfordert. Die Folge für uns: 1 Klampe zerstört, die Badeleiter verbogen und noch ein dicker Kratzer im Boot. Wir versuchen ruhig zu bleiben, tauschen die Adressen aus und hoffen, dass der Vermieter ordentlich versichert ist. Unsere Fahrt geht weiter über den Schwedtsee, an einer ehemaligen Eisenbahnfähre vorbei, über den Stolpsee, durch die Schleuse Bredereiche, wo unser Unfallgegner wieder auftaucht. Wir haben Glück, er fährt wieder zurück. Seine Manöver sind das Bord-zu-Bord-Gespräch während der Schleusung. Kurz hinter der Schleuse Schorfheide zweigen die Templiner Gewässer ab. Da wir gut in der Zeit sind, machen wir auch diesen Abstecher. Im Unterwasser der Museumsschleuse Kannenburg dürfen wir für die Nacht umsonst liegen. Zum Dank helfen wir dem Schleusenwärter in dieser ausschließlich muskelbetriebenen Schleuse. Wir entdecken den reizvollen Biergarten Kannenburg und gönnen uns mal wieder ein leckeres Abendessen und Bier vom Faß.
5 Schleusen, 33 km

16-06: Am Morgen geht’s mit der Museumsschleuse hoch, Hilfe für den Schleusenwärter ist selbstverständlich. Wir fahren durch den Röddelinsee und den Templiner Kanal ins Sohleheilbad Templin. Ein hübsches Städtchen mit vielen Liegemöglichkeiten und einem modernen Thermalsolebad in ca. 5 km Entfernung. Mit unseren Klapprädern ist das ein Katzensprung. Nachdem wir ausgiebig sauniert und gebadet haben geht es zurück zum Biergarten Kannenburg, der auf eine fast 200-jährige Geschichte zurückblicken kann. Eigentlich wollten wir nur ein Bierchen trinken, doch die deftig-leckere Speisekarte verführte uns, und so blieb die Pantry kalt. Dafür konnten wir auch wieder gratis übernachten.
3 Schleusen, 20 km

17-06: Das Wetter ist schon seit einigen Tagen stabil schön und die Badepausen werden häufiger. Wir fahren jetzt auf Berlin zu, tanken in Zehdenick voll und kaufen auch dort ein. Ein Fischräucherer verkauft uns eine Maräne, die erstmal in den Kühlschrank kommt. Vor Zehdenick durchfahren wir eine alte Industriegegend, in der vorwiegend Ziegel zum Aufbau von Berlin und Hamburg hergestellt wurden. Am Ende des Vosskanals, wo uns endlich mal ein Radweg begleitet, machen wir im Unterwasser der Schleuse Liebenwalde für die Nacht fest. Später gesellt sich noch ein Segler dazu. Wir haben heute den „langen Trödel“, den Anfang des alten Finowkanals passiert. Nach Studium der Wasserkarten beginnt die Idee, zum Schiffshebewerk Niederfinow zu fahren, Gestalt anzunehmen. Ein riesiges Holzfällersteak macht sich auf dem Grill breit und die ersten Belästigungen durch ganz kleine Tierchen fangen an. Für die Nacht hat Gabriele aber an jede Öffnung Fliegengaze geklettet.
4 Schleusen, 38 km

18-06: Nach 1 km fahren wir in den wirklich eintönigen Oder-Havel-Kanal Richtung Osten ein. Für die Berufsschiffahrt, die hier hauptsächlich mit polnischen Schubverbänden fährt, gibt es eine Einbahnregelung bis der Kanal auf ganzer Länge verbreitert ist. Wir fahren bis km 50,4, dort zweigt der alte Finowkanal ab, der im 19. Jahrhundert seine Blütezeit hatte. Es sind 11 Schleusen und 29 km bei insges. 36 m Höhenunterschied bis wir wieder im Oder-Havel-Kanal sind. Die 36 m Höhendifferenz werden im Oder-Havel-Kanal ausschließlich durch das Schiffshebewerk überwunden. Wegen des Fußballspiels Deutschand:Serbien (kein Kommentar) kommen wir heute nur bis zum Wasserwanderrastplatz Eberswalde. Die alten Schleusen werden von einem Förderverein bedient, die Schleusenwärter können dem Skipper einiges über dieses alte Industriegebiet erzählen, das so nach und nach museal wieder aufgebaut werden soll.
1 Hubbrücke, 8 Schleusen, 32 km

19-06: Der nächste Tag ist etwas kühler und es fallen ein paar Tropfen, das ist aber harmlos.
Wir fahren durch die museal aufgearbeitete Schleuse Eberswalde und dann weiter bis zur Schleuse Liepe, wo wir im Oberwasser festmachen, um das riesige Schiffshebewerk per Pedes zu erkunden. Der Neubau ist schon im Gange, hier sollen in Zukunft Schiffe von 115m Länge gehoben werden. Offensichtlich sieht man für den Binnenschiffsverkehr hier eine Zukunft. Bis nach Polen in die Oder sind es noch 14 km. Das sparen wir uns und fahren durch die Schleuse Liepe in den Oder-Havel-Kanal zurück, um am Sportbootwartesteg des Hebewerks festzumachen. Nach 2 Berufsschiffen und einer halben Stunde kommt die Aufforderung: „Sportboote können einfahren“. Eine wilde Meute von Paddelbooten drängelt sich dahin, wir müssen sehr aufpassen, dass wir keinen überfahren. Es geht alles gut und ein paar Minuten später geht es aufwärts. Wir haben so etwas schon mal in Frankreich erlebt, trotzdem ist es ein irres Gefühl, mit mehreren tausend Tonnen Gewicht an 256 Stahlseilen zu hängen. Irgendwann lässt noch jemand ein kleines Modellrennboot durch den Trog flitzen, alles ist wieder entspannt. Die folgenden 23 km fahren wir so schnell wie möglich (12 km/h), da der Oder-Havel-Kanal wirklich sehr eintönig ist. Bei km 55 biegen wir nach Norden in den Werbellinkanal ab und erreichen nach 2 Schleusen den bekannten Werbellinsee, in dessen Vergangenheit Leute wie Erich Honnecker und Hermann Göring eine Rolle gespielt haben. Beim Campingplatz „süßer Winkel“ finden wir einen Liegeplatz mit Waschmaschine.
1 Hebebrücke, 1 Schiffshebewerk, 6 Schleusen, 55 km

20-06: Auf dem Werbellinsee rumfahren ist eher etwas für Segler, man darf dort auch nicht einfach am Ufer festmachen. Wir fahren durch den romantischen Webellinkanal zurück in den langweiligen Oder-Havel-Kanal und machen kurz vor Oranienburg im Seitenarm, der früher als Malzer Kanal weiterführte, für die Nacht fest. Die Waschpo kommt noch mal kurz gucken, dann ist Ruhe.
2 Schleusen, 34 km

21-06: Wir müssten heute mal wieder einkaufen, tanken und langsam wird die Frage nach Koch- und Kühlgas dringender. Außerdem ist die Weiterfahrt nach Berlin durch den Abriss einer Brücke gesperrt. Der Schleusenwärter von Lehnitz sagt, vor morgen Mittag gehe da nichts. Wir beschließen, im neuen Hafen von Oranienburg, der wohl durch eine Landesgartenschau entstanden ist, zu übernachten. Ein sehr freundlicher Hafenmeister leiht uns einen Bollerwagen zum Tanken und der Tankwart weiß, wo es Gas geben müsste: Direkt neben dem Lidl in der Andre-Pican-Str. Nahe beim Hafen ist ein Supermarkt, so dass wir mit dem Einkaufswagen direkt zum Boot fahren können. Dann fahren wir zum Lidl, da ist tatsächlich ein Gashändler, aber der hat heute geschlossen. Telefonnummer gemerkt, wir sind ja morgen auch noch hier. Den Rest des Tages verbringen wir in der Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen, wir vermeiden es keineswegs, auch diese Seiten unserer jüngeren Geschichte zu würdigen.
1 Schleuse, 9 km

22-06: Am Morgen fährt Georg erstmal zum Gasmann, es ist eine Frau und sie hat sogar Campinggaz in 3 kg-Flaschen wie wir es brauchen. Beim Lidl wird noch eine andere Flasche aus Frankreich gebunkert, denn morgen ist Hochzeitstag. Wir hören, dass die Baustelle an der Brücke noch bis abends gesperrt ist, also was tun? Auf in die Ruppiner Gewässer! Der Oranienburger und der Ruppiner Kanal sind nicht sehr aufregend, eher gerade und später ziemlich verschilft. Erst am Kremmener Luch wird es wieder schön, und wir machen am gleichnamigen Seehotel fest. Ein kühles Bier und die Auskunft, als Gast auch gratis am Steg des Schwimmbades übernachten zu können, bringen uns auf die Idee zu unserem 31. Hochzeitstag, der ist morgen, hier zu speisen und anschließend zu übernachten. Dann fahren wir noch ein paar km, um im Unterwasser der Schleuse Altfriesack am Wartesteg zu festzumachen. Das war schön, ruhig und auch ein bischen romantisch, wie der Hafenmeister in Oranienburg vohergesagt hat. Es gesellte sich noch ein weiteres Boot dazu, dann war Nachtruhe mit Vogelkonzert.
3 Schleusen, 44 km

23-06: Wir fahren mit der ersten Schleusung in der Doppelkammerschleuse hoch in den Ruppiner See. Der See ist sehr lang und schmal, eher wie ein großer Fluß. Das Wasser sieht sehr sauber aus und nach 12 km kommen wir nach Neuruppin. Diese alte preußische Garnisonsstadt hat Charme und wirkt auf uns Rheinländer etwas fremd. Neu-Breisach im Elsass sieht sehr ähnlich aus. Theodor Fontane und Karl-Friedrich Schinkel wurden hier geboren. Wir satteln unsere Fahrräder und erkunden die Stadt. Im Tempelgarten gibt’s ein kühles Blondes und dann fahren wir wieder gen Süden, um unseren 31. Hochzeitstag im Seehotel Kremmener Luch zu feiern. Wir machen noch eine ausgiebige Badepause, da es mittlerweile recht warm geworden war. Wir wussten da noch nicht, dass unser Schwager Michael in Kremmen seine Kindheit verbracht hatte. Es ist schon bemerkenswert, wie wenig wir von der ehemaligen DDR kennen und wissen. Das Essen im Seehotel war sehr gut und anschließend zogen wir uns auf unser Boot zurück, hörten von einem mageren 1:0-Sieg gegen Ghana, öffneten die französische Flasche und genossen den lauen Abend.
2 Schleusen, 38 km

24-06: Heute erobern wir aber endlich Berlin! Der Ruppiner und der Oranienburger Kanal wird unter Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h durcheilt, immer ein Auge am Ufer, ob da nicht einer mit einer Laserkanone steht und unzulässige Fotos macht.
Bei Borgsdorf kommen wir wieder in die Havel, fahren an der Eisenbahnbrückenbaustelle vorbei und kommen durch Hennigsdorf, wo bei Borsig u.a. die bis heute schnellste Dampflok der Welt gebaut wurde. Einzelheiten zu diesem Thema bitte beim Verfasser persönlich anfragen. Wir lassen den Havelkanal stb. liegen und fahren in den Niederneudorfer See ein, der uns mit der Havel nach Tegel und Spandau bringt. Die Zitadelle von Spandau ist wohl doch nicht mit dem Boot zu umfahren, also durch die Schleuse in die Spree! Durch alte und neue Kraftwerke (Siemens/AEG) kommen wir nach Charlottenburg. Einmal musste es passieren: Georg, der locker schon weit mehr als 500 Schleusungen in seinem langen Bootsfahrerleben hinter sich hat, er verliert das Gleichgewicht und fällt ins Schleusenwasser von Charlottenburg. Es ist nichts passiert, aber das war nicht ungefährlich, die Poller und anderen Einbauten einer Schleuse können sehr hart sein. Ob es besser wäre, eine Rettungsweste zu tragen, diese Frage wird wieder diskutiert. Wir fahren noch ein paar km und machen an einem 24-Std.-Platz fest. Diese Plätze sind gratis, haben keine Infrastruktur, aber der ADAC hat sehr informative Karten aufgestellt mit Hinweisen auf die näheren Sehenswürdigkeiten, S- oder U-Bahn-Stationen, Supermärkte etc. Das anfänglich sehr unruhige Fahrwasser wird mit Beendigung des Fahrgastschiffsbetriebes ruhiger und die Nacht ist zwar sehr warm aber wir schlafen gut.
5 Schleusen, 52 km

25-06: Die Temperaturen entwickeln sich nach oben, auch deswegen haben wir nicht vor, alle Sehenswürdigkeiten von Berlin zu besuchen. Wir finden bei Spree-km 12 einen für kleine Boote ungeeigneten(????) Festmacher, packen unsere Drahtesel aus und begeben uns an den Steuervernichtungsanstalten „Kanzleramt“ und „Reichstag“ vorbei zur Museumsinsel. Hier wird Steuergeld sinnvoll verwendet, will sagen, die von uns besuchten Pergamon- und Neues Museum sind ein Beweis, dass man mit öffentlichem Geld wirklich Schönes für die Besucher hinstellen kann. Einfach großartig! Anschließend bummeln wir mit dem Rad noch etwas über den Alexanderplatz. Sicher, Berlin ist eine große Stadt, aber es wirkt auf uns etwas dörflich und provinziell. Eine Weltstadt sieht anders aus. Aber das ist ja kein Fehler. Wir fahren weiter, denn im Verkehrsgewühl wollen wir nicht noch mal übernachten. Wir kommen nochmals am Regierungsviertel vorbei, sehen die ständige Vertretung des Rheinlands, die Museumsinsel, den neuen Hauptbahnhof und machen an der Mühlendammschleuse auf der falschen Seite fest. Ein herannahendes Ausflugsschiff hupt uns weg, und jetzt sehen wir auch die Beschilderung für Sportboote. Anhand der Schilder unter den einzelnen Brücken können wir unseren Standort jederzeit genau bestimmen. Einen ruhigen Liegeplatz für die Nacht sehen wir jedoch nicht. Erst als wir in den Rummelsburger See einfahren finden wir, was wir suchen. € 10,- für die Nacht ohne Dusche und nur ein entferntes Klo ist zwar reichlich, aber der Hafenmeister verkauft gekühltes Flaschenbier für 50 Cent, da lassen wir unsere eigenen Vorräte in Ruhe. Obwohl der See früher mal ziemlich verseucht gewesen sein soll, das Wasser ist sauber, geruchlos, also kühlen wir uns ab.
1 Schleuse, 16 km

26-06: Wir haben inzwischen mit Freunden aus der Lausitz telefoniert und uns für den 30-06 in Bad Saarow am Scharmützelsee verabredet. Damit ist die Route für die nächsten Tage abgesteckt. Wir fahren auf der Spree weiter, finden bei Treptow einen Lidl und einen Getränkemarkt am Ufer und füllen unsere Vorräte wieder auf. In Köpenick soll es eine ganz neue Wassertankstelle geben, an der alten Spree, gegenüber der Baumgarteninsel. Das ist tatsächlich so, die Tanke hat Eurosuper, Diesel und Autogas zu Preisen, wie an der Straße. Man kann aber nur mit Karte tanken, max. für € 80,-. Nebenan ist ein Gashändler, der hat aber Samstag nachmittag geschlossen. Wir werden da auf dem Rückweg noch mal vorbeikommen. Wir fahren weiter Richtung großer Müggelsee. Es fallen einige sehr schnell wirkende Boote mit lautem Überwasserauspuff auf, und bei der Einfahrt in den See sieht man, wie diese Leute den See mit dem Fernglas absuchen. Offensichtlich ist keine Polizei in Sicht, der Gashebel wird bis zum Anschlag geschoben und das Boot rast mit ca. 100 km/h über den Teich. Erlaubt sind 25 km/h. Am Ende des Sees liegen dann 5-6 dieser Boote im Päckchen, es wird da wohl viel Benzin geredet. Wir fahren jetzt durch Neu-Venedig, alle Anlieger haben einen Wasserzugang und ihr Boot liegt direkt am Garten. Im Dämeritzsee machen wir wieder eine Badepause, die Temperaturen nähern sich der 30°-Grenze. Dann geht es durch den Gossener Kanal und den Seddinsee nach Schmöckwitz. Hier zweigt der Oder-Spree-Kanal nach Eisenhüttenstadt ab. Wir wollen jedoch auf der Dahme weiter nach Süden fahren. Beim Marine-Service Niederlehne finden wir einen Liegeplatz. Ganz liebenswerte Leute versorgen uns mit kühlem Bier und es gibt für wahrhaft kleines Geld schmackhafte Imbisse, von denen wir gut satt werden. Ein kleiner Sanitärcontainer mit Dusche und Klo, am nächsten Morgen frische Brötchen. Der Betreiber ist selbst Bootsbauer und wir erfahren etliches zur Geschichte der in der früheren DDR gebauten Boote.
36 km

27-06: Die Dahme zeigt sich als sehr abwechslungsreiche Wasserstraße. Wir entdecken gegenüber von Königswusterhausen noch eine Scheckkartentankstelle mit Eurosuper, Diesel und Autogas. Gasbetrieb scheint auch auf dem Wasser immer beliebter zu werden. Außerdem ein Rewe und ein Pennymarkt in Wassernähe. Wir haben aber alles vollgebunkert und fahren an Wassergrundstücken vorbei in den Krimnicksee, den Krüppelsee, an einer verlassenen Bootswerft vorbei und durch den Dolgensee. In Prieros könnten wir links abbiegen zum Scharmützelsee, aber das Treffen mit unseren Freunden ist ja erst in 3 Tagen. Leider ist die Dahme nach weiteren 14 km für unser Boot zu Ende, lediglich kleine Boote bis 400 kg können auf einer Bootsschleppe in Märkisch Buchholz zur Spree weiterfahren. Wir verlassen die Dahme und bummeln weiter durch den Schmöldesee in Richtung Teupitz. Es folgen der Hölzerne See, der Klein Köriser See, der kleine und der große Moddersee. Danach ist eine Zugbrücke, die zu jeder vollen Stunde geöffnet wird. Wir fahren durch und fragen den Brückenwärter, ob wir am Wartesteg festmachen dürfen, um das Fußballspiel Deutschland gegen England im Radio zu verfolgen. „Ihr könnt ruhig da liegen, aber hier um die Ecke ist doch public viewing“, ist seine Antwort und wir erleben endlich mal wieder ein richtig gutes Fußballspiel. Anschließend machen wir im Schulzensee für die Nacht fest, und trinken noch etwas auf die Fußballer.
1 Zugbrücke, 1 Schleuse, 33 km

28-06: Das Wetter wird immer wärmer, wir haben kaum noch das Verdeck offen, sondern nur die Seitenteile hochgerollt, damit etwas Schatten da ist. Wir fahren weiter durch den Zemminsee in den Teupitzer See. Hier gibt es auch ein Örtchen namens Schwerin und der See heißt an dieser Stelle Schweriner See. Somit ist der südlichste und der nördlichste Punkt unserer Reise vom gleichen Namen. Die Orte haben aber nichts miteinander zu tun. Die Ufer des Teupitzer Sees sind ziemlich steil und auch recht hoch. Am südlichen Ende liegen einige Häuser in wunderschöner Lage. Es ist Montagmorgen und der Betrieb, der gestern noch herrschte ist einer erholsamen Ruhe gewichen. Wir fahren jetzt wieder zurück und biegen hinter Prieros nach Osten in den langen See ab. Durch den Sauwinkel kommen wir in die Storkower Gewässer, zu denen auch der Scharmützelsee gehört. Im Wolziger See machen wir am Restaurant Fischerhütte Mittagspause. Es gibt nicht nur hervorragenden Fisch, sondern man kann auch etwas über die Fischerei in diesen Gewässern erfahren. Die Umgebung ist sogar etwas bergig, 91 m über NN! Der Storkower Kanal führt uns am Örtchen Philadelphia vorbei nach Storkow, der Stadt der Störche, wir haben nur zwei gesehen. Am Steg der Gemeinschaft Seemöwe können wir gratis festmachen. Im Radio hören wir, dass in Brandenburg die Waldbrandgefahr sehr hoch ist, und dass das Grillen streng verboten ist. Also wird das Fleisch in der Pfanne gar. Wir liegen quer zum Seeufer und durch den Wellengang einiger Sportboote auch nicht sehr ruhig, doch das legt sich später.
1 Zugbrücke, 2 Schleusen, 44 km

29-06: Unser heutiges Ziel ist Bad Saarow, wo wir unsere Freunde treffen wollen. Durch einen kurzen Kanal kommen wir nach Wendisch Rietz am Südende des Scharmützelsees. Der Name hat nichts mit Kleinkrieg zu tun, er stammt aus der sorbischen Sprache. Das ist jetzt wieder mal ein großer See, ca 11 km lang und ca. 1,5 km breit. In den zahlreichen Bootshäfen sieht man viele Segler. Das Wasser ist recht klar und wirkt sehr rein. Wir durchfahren den See auf ganzer Länge und kommen nach Bad Saarow, einem alten renommierten Heilbad. Im Hafen kann man gut übernachten, zum Einkaufen dienen unsere Fahrrädchen. Für Gabriele ist ein Besuch beim Friseur angesagt und der Skipper geht einkaufen. Anschließend fahren wir noch mal zum Baden raus.
1 Schleuse, 20 km

30-06: Ursel und Bernd Krasel aus Weißwasser von der Muskauer Waldeisenbahn finden uns gegen 10 Uhr im Hafen. Wir haben uns ein 3/4 Jahr nicht gesehen und es gibt reichlich zu erzählen. Wir fahren mit den beiden zum Hotel „Haus am See“ bei Diensdorf, wegen der Hitze von Badepausen unterbrochen. Das Haus am See beherbergt eine kleine Brauerei und man kann zünftig speisen, obwohl das Ambiente eher nobel wirkt. Außerdem hat man einen sehr guten Anlegesteg. Nach einer weiteren Badepause macht sich unser Besuch wieder auf den Heimweg, denn Rentner haben ja sooo viele Termine.
12 km

01-07: Wir starten wieder zurück Richtung Berlin. In Storkow sehen wir diesmal eine große Anzahl Störche, es war auch ein Paar Schwarzstörche dabei. Vor der Schleuse Kummersdorf liegt ein nahezu quadratisches Hausboot mit Außenbordmotor. Der Skipper müht sich redlich ab das Ding einigermaßen in die Schleuse zu bugsieren, aber das dauert seine Zeit. Daß man so einen Kasten hier an unerfahrene Leute vermietet, halten wir gelinde gesagt, für groben Unfug. Wir überholen die unglücklich wirkenden Leute und sind bald wieder in der Dahme-Wasserstraße, der wir in Richtung Norden folgen. Kurz vor dem netten Marine-Service Niederlehne ist ja eine Tankstelle und ein Penny- und ein Rewe-Markt. Wir frischen die Vorräte wieder auf und finden in Niederlehne einen Liegeplatz mit Imbiß und kühlem Bier wie schon vor 5 Tagen.
4 Schleusen, 53 km

02-07: Wir fahren weiter auf der Dahme-Wasserstraße durch den Zeuthener See nach Schmöckwitz, wo wir links abbiegen Richtung Köpenick. Hier ist etwas mehr Betrieb, man merkt die Großstadt in der Nähe. Neben der Regattastrecke Grünau sehen wir zum ersten (und einzigen) Mal auf dieser Tour ein Schiff mit Boote-Forums-Wimpel. Es ist die „Franziska“ aus Ludwigshafen vom Forumsmitglied „hheck“, Karin und Helmut. Leider sind sie schon zu weit querab, wir können uns nicht mehr bemerkbar machen. In Köpenick besorge ich noch eine Reserveflasche Gas, das sollte dann reichen. Wir fahren auf dem uns schon bekannten Stück Spree bis zur Skulptur „molecule man“ und biegen dann links ab in den Landwehrkanal. Der macht aber keinen so schönen Eindruck, ist tief eingeschnitten, die Hitze staut sich. Es gibt aber doch einige interessante Ausblicke auf den Bendlerblock (Verteidigungdministerium), div. Brücken, Technikmuseum mit Rosinenbomber, interessante Hochbahnanlagen usw. Dann mündet der Landwehrkanal wieder in die Spree. Es ist nach wie vor sehr warm, also beschließen wir bis nach Spandau zu fahren, weil dort wieder Seen sind, die sich zum Baden besser eignen. Wir finden in der scharfen Lanke einen netten Hafen mit Fernseher für das Spiel Brasilien-Niederlande.
3 Schleusen, 45 km

03-07: Wir fahren durch die Havel, die hier einen See bildet, in den großen Wannsee. Wir entdecken auch die Jugendherberge, von wo aus wir vor 19 Jahren mal mit unseren Kindern Berlin besichtigt haben. Durch den kleinen Wannsee fahren wir an einigen wirklich schönen Häusern vorbei, die wohl eher im Besitz prominenter Leute sind. Durch den Griebnitzsee kommen wir nach Babelsberg und an die berühmte Glienicker Brücke. Hier wurden in den Zeiten des kalten Krieges Agenten ausgetauscht, Wir fahren noch mal nach Nord-Ost um die Pfaueninsel zu umrunden. Das Ganze immer wieder von abkühlenden Badepausen unterbrochen. Man könnte vom Jungfernsee über den Sacrow-Paretzer-Kanal Potsdam und den Schwielowsee, sowie Werder links liegen lassen, aber das ist nicht in unserem Sinne. Wir fahren wieder unter der Glienicker Brücke durch, durch die Havel und finden in Potsdam in der Neustädter Bucht einen Hafen für die Nacht. In der Nähe gibt’s einen Italiener mit Großleinwand für das Spiel Deutschland-Argentinien. Das Ergebnis ist bekannt und wir haben einen Grund zu feiern.
46 km

04-07: In Bad Saarow am Scharmützelsee hatte uns ein Rheinländer geraten, den Glindowsee zu besuchen, weil er so schön sei. Damit war unsere heutige Etappe vorgezeichnet. Aber vorher gab es Weltkulturerbe zuhauf: Schloß Charlottenhof, neues Palais, Schloß Sanssouci, chinesisches Teehaus, barockes Rathaus, holländisches Viertel, div. Kirchen, wir haben noch lange nicht alles gesehen, eine Verpflichtung wiederzukommen. Am frühen Nachmittag machen wir uns auf den Weg, das Wetter sieht nach Gewitter aus. Es geht durch den Templiner See, kurz in den Schwielowsee und nach der Brücke bei Geltow geht es links ab in den Glindowsee. Es ist Sonntagnachmittag und die Zahl der Boote, die hier liegen ist nicht abzuschätzen. Da die weitaus meisten Boote heute abend noch nach Berlin nach Hause fahren, ist es kein Problem, in der Marina Porta Helena einen Platz zu finden. Die Wasserqualität ist hervorragend und Baden ist angesagt.
14 km

05-07: Es ist Montag und der Verkehr auf dem Wasser hat erheblich nachgelassen. Wir passieren Werder und langsam aber sicher wird uns bewusst, dass wir uns nach Norden, also auf dem Rückweg bewegen. Am Göttinsee treffen wir auf den schon erwähnten Sacrow-Paretzer-Kanal und an gleicher Stelle mündet auch der Havel-Kanal von Oranienburg kommend. Die untere Havel wurde in jüngerer Vergangenheit für größere Schiffe begradigt, aber die Altarme sind meistens noch vorhanden und schiffbar. In Ketzin schauen wir uns einige Kanäle an, Venedig lässt grüßen. Der Weg führt weiter bis Brandenburg, eine schöne Stadt mit reichlich Kirchen und anderen sehenswerten Bauwerken. Mittlerweile kennen wir die Leute, die hier unterwegs sind und treffen daher häufig bekannte Gesichter. Am Wasserwanderrastplatz Salzhofufer machen wir für die Nacht fest.
1 Schleuse, 33 km

06-07: Der nächste Tag beginnt erstmal mit der Suche nach einer Tankstelle. Es gibt eine oberhalb der großen Schleuse, aber so nötig ist es nicht, wir haben immer noch 20 l Reserve in Kanistern dabei. Das reicht allemal für 60 km, das wäre mehr als wir bis jetzt an Tagesstrecke gefahren sind. 20 l heißt auch zu zweit einmal mit dem Fahrrad an eine Straßentanke zu fahren, und da dürfte in jedem größeren Ort eine zu finden sein. Wir fahren durch den Plauer See (Es finden sich viele Namen, die doppelt vorkommen: Plauer See, Dolgensee, Langer See, Schweriner See und noch mehr.) und dann bei Plaue nördlich in die Havel. Bei der Marina Brauckmann sagt man uns, dass in Grütz nach etwa 45 km ganz sicher eine Wassertanke sei. Die Großschiffahrtsstraße geht als Elbe-Havel-Kanal nach Westen weiter Richtung Magdeburg (und letztendlich auch nach Köln). Es ist landschaftlich sehr schön aber auch recht einsam. Wir fahren an Pritzerbe vorbei und kommen zur Schleuse Bahnitz. Die alte Kahnschleuse ist gesperrt, also müssen Sportboote in der riesigen Schleppzugschleuse geschleust werden, was natürlich wegen des großen Wasserverbrauches nur mit Sammelschleusungen sinnvoll ist. Man meldet sich per Handy oder Gegensprechanlage an, und der Schleusenwärter in Rathenow kann sehen wie viele Boote sich angesammelt haben. Dann gibt es die Auskunft, wann geschleust wird. Wir müssen ½ Std. warten, das ist verträglich. Die Schleuse selber hat schräge Wände, viel schräger als z.B. im Canal du midi, Frankreich. Ständig droht das Boot an die Schleusenwand zu geraten, da unsere Fender ja aufschwimmen. Da wären ein paar kleine Auto- oder Rollerreifen sinnvoll, denn die könnten ja halb eintauchen und so das Boot besser schützen. Bei der nächsten Schleuse wollen wir gar nicht mehr festmachen, da es ja abwärts geht, halten wir das bei der Größe der Schleuse für vertretbar. In Rathenow finden wir einen schönen Liegeplatz beim RWS Kanuverein. Rathenow hat einige schöne alte Hauser, macht insgesamt aber noch sehr den Eindruck nach Arbeiter- und Bauernstaat.
1 Schleuse, 47 km

07-07: Heute muß erstmal getankt werden. Wir fahren durch die alte Stadtschleuse (mit geraden Wänden) und der Schleusenmeister erzählt uns einiges über die Geschichte der Wasserstraße, die hier wohl auch Ziel von heftigen Luftangriffen im 2. Weltkrieg war. In Grütz finden wir die Wassertanke bei MSW-Havel-Boot. Wir tanken noch mal voll und rechnen hoch, dass es bis zum Ende der Tour reichen müsste. Der tägliche Kampf gegen die Mücken und Bremsen wird ein wenig durch einen Autanstift unterstützt, aber die Viecher sind hartnäckig. Kein Wunder bei 30 und mehr Grad im Schatten. Wir hören, dass der Hohennauer See sehr schönes Badewasser habe und in Semlin auch ein schönes Restaurant sein soll. Da heute Abend wieder Fußball (gegen Spanien) ansteht, wäre ein Restaurant mit Fernseher angebracht. Wir fahren 3 km zurück und dann durch die Hohennauer Wasserstraße in den Hohennauer See. Gegenüber dem Weiler Wassersuppe werfen wir den Anker zur Badepause. Der See ist hier ca. 6 m tief und das Wasser ist klar, kühl und erfrischend. Dann fahren wir weiter und finden vor dem Ort Semlin einen funkelnagelneuen Gemeindeanleger vor. Und das Liegen über Nacht ist gratis. Ein paar Meter die Hauptstraße hinauf ist ein kleines Restaurant namens „Little“, dessen Speisekarte unsere Aufmerksamkeit erregt. Wir schauen mal hinein, bestellen ein kühles Blondes und fragen nach dem Fernseher. Den gibt es leider nicht aber wir bekommen einen Tipp wo einer ist mit der Bemerkung: „Vorher können Sie ja hier essen“. Das machen wir dann auch und sind gegen 18 Uhr wieder da. Es gibt eine Art Springbock und Zander. Wie meistens nehmen wir jeder ein Gericht, was der andere nicht bestellt, so können wir zur Hälfte tauschen. Der Rest des Abends ist Fußball mit dem bekannten Ausscheiden der deutschen Mannschaft.
1 Schleuse, 20 km

08-07: Wir genießen noch mal das frische klare Seewasser, denn weitere Seen werden wir bis Schwerin nicht mehr befahren. Unser heutiges Ziel soll Havelberg an der Mündung der Havel in die Elbe sein. Wir haben noch 2 der großen Schleppzugschleusen mit den schrägen Wänden vor uns. In der Schleuse Grütz bleiben wir einfach im Schleusenbecken liegen ohne festzumachen. Das ist aber wohl nicht erlaubt, wie uns dort arbeitende Leute erklären, denn sonst würde der Schleusenvorgang dank Videoüberwachung nicht gestartet. Also versuchen wir, das Boot mit dem Bootshaken von der Wand abzuhalten, dabei halten wir die Leine recht locker. Irgendwie klappt das auch, aber es waren ja auch schon vorher einige Kratzer am Rumpf. Wir kommen jetzt immer mal wieder von Brandenburg nach Sachsen-Anhalt und zurück. Da wir von Sachsen-Anhalt keinen Wimpel gefunden haben, fahren wir halt ohne Gastlandsflagge wie die meisten anderen Boote sowieso. Eigentlich halten wir den Brauch den Gastlandsstander aus Höflichkeit zu führen für richtig. Es wird immer wärmer, Besichtigungen bieten sich auch nicht wirklich an, das Wetter scheint aber stabil zu sein, wir könnten von Havelberg in ca. 2-3 Std. in Wittenberge an der Elbe sein. Also fahren wir durch die Schleuse Havelberg in die Elbe bei km 423. Nach kurzer Zeit kommt uns ein Schubverband entgegen und wir sehen, wie er das Fahrwasser wechselt, was auf der Elbe außer durch Betonnung auch durch gelbe Kreuze am Ufer gekennzeichnet ist. Die Elbe hat ca. 4 km/h Strömung, also fahren wir mit 11 km/h durchs Wasser, da wir für einen km 4 min. benötigen, was einer Geschwindigkeit von 15 km/h über Grund entspricht. Vor uns fährt noch ein Segler mit gelegtem Mast mit etwa der gleichen Geschwindigkeit, ansonsten ist nichts los. Die Berufsschiffahrt nimmt wohl den Weg über den Elbe-Seitenkanal, da dort der Wasserstand konstant ist und man so tiefer abladen kann. Die Fahrt ist insgesamt recht eintönig, wir sehen die Deiche und sonst fast nichts. Wir kommen nach gut 2 Stunden in Wittenberge an und tuckern dem Segler hinterher, der zielsicher auf einen entfernten Sportbootanleger zusteuert. Wir machen auch dort fest, zahlen die üblichen 1 € / Meter und dann kommt ein ruhiger Abend.
3 Schleusen, 77 km

09-07: Unser Anlegesteg ist nicht mit dem Ufer verbunden, wenn man rüber will zu Klo und Dusche gibt es einen kleinen Nachen, den man an einem Seil rüberziehen muß. Dummerweise haben wir nicht gesehen, dass man den Nachen nicht zum Steg zurückziehen kann, wenn der Nachen am Festland ist, vom Festland aber ist das möglich. Für jeden Mist steht irgendein Schild da, aber hier nicht. Als wir von Klo und Dusche zurückkommen wartet am Steg eine Dame händeringend auf den Nachen, denn sie muß zum Klo…. Wir entschuldigen uns und hoffen, dass es noch gereicht hat. Nach dem Frühstück fahren wir zurück zum Stadthafen, und da uns das Pärchen auf dem Segler gesagt hat, dass es in Wittenberge nichts besonderes zu sehen gibt, kaufen wir nur noch beim „Netto“ ein, der ist 10 Fußminuten vom Stadthafen entfernt. Dann springen wir noch mal kurz ins Wasser und machen uns auf die 50 km bis Dömitz, wo die Müritz-Elde-Wasserstraße ihren Anfang hat. Leider müssen wir feststellen, dass die Elbe sich weiterhin ziemlich langweilig gibt, außerdem ist es sehr heiß aber bösartige Tierchen haben wir auf dem Wasser hier zum Glück nicht. Wir fahren nämlich im Eva- bzw. Adamskostüm, sehen kann uns keiner, es ist ja keiner da. In Dömitz angekommen müssen wir 1 Std. auf die nächste Schleusung warten, es herrscht Wassermangel, also wird nur alle 2 Stunden geschleust. Hinter der Schleuse ist ein Hafen, wo wir die Nacht verbringen.
1 Schleuse, 53 km

10-07: Wir fahren recht früh los, damit wir bei noch erträglichen Temperaturen möglichst weit kommen. Es nützt nur wenig: 1. haben uns die Bremsen, da es durch den Wald geht, ganz schön im Visier, 2. stehen vor der Schleuse Neu Kaliß schon 4 Boote. Die Schleuse ist groß genug für alle fünf, aber irgendein Idiot zieht am Automatikhebel und das Tor geht zu. Es sind gerade mal 3 Boote, die sich den Platz in der Schleuse komfortabel teilen. Auf Georgs Frage, ob man denn nicht wisse, dass Wasserknappheit herrscht, bekommt er zur Antwort, noch mal die Bootsfahrschule zu besuchen. Er nimmt das ganz gegen seine Art kommentarlos zur Kenntnis und denkt sich, dass ein Skipper aus Kühlungsborn ihm ja wohl haushoch überlegen sein muß. Die ebenfalls an der Einfahrt gehinderten Hamburger können uns dafür mit einer Anti-Mücken-Sprayflasche aushelfen. Danach gesellen sich zu uns noch weitere 4 Boote. Dieses 6-er-Päckchen bewältigt die nächsten Schleusen mit Ruhe und Augenmaß gemeinsam. Lediglich die 6 km/h Höchstgeschwindigkeit in diesem Kanal empfinden wir als nervend, da unser Boot kaum geradeaus fahren will. Wir durchfahren die Orte Eldena und Grabow, das von der Wasserseite ganz reizvoll aussieht, aber bei der Hitze anlegen…….? Wir kommen zum Hafen vor der Hechtsforth Schleuse, legen an und springen erstmal ins Wasser.
Es gibt dort einen Gasthof mit Fernseher für das Spiel um Platz 3.
6 Schleusen, 35 km

11-07: Wir finden uns wieder mit einigen Booten, mit denen wir im Hafen gelegen sind an der Schleuse Hechtforth. Es passen alle rein und dieses Päckchen überwindet die nächsten Schleusen gemeinsam bis wir auf die Störwasserstraße nach Schwerin stoßen. Ab hier kennen wir wieder die Gegend, sie hat sich in 5 Wochen kaum verändert. Wir müssen häufig aufpassen, denn immer wieder sind Schwimmer im Kanal um sich abzukühlen. Der Störkanal ist über etliche km schnurgerade, nicht gerade aufregend. Die letzte Schleuse dieser Reise in Banzkow und dann noch die Hubbrücke in Plate. Sie wird nur alle 1 ½ Std. geöffnet, wir hätten noch 1 Std. zu warten. Da der Brückenpegel 2,2 m anzeigt, müsste es doch genügen unseren kleinen Flaggenmast mit dem Topplicht zu legen, dann kämen wir durch. Georg treibt mit eingelegtem Rückwärtsgang auf die Brücke zu, Gabriele liegt auf dem Kajütendach und ………: „ein Daumenbreit, es geht!“ Wir fahren die letzten Kanal-km und erreichen bei Muess den Schweriner See. Nach einer Badepause zwischen den Inseln Ziegelwerder und Kaninchenwerder geht es weiter in den Heidensee, wo unser Auto steht und in den äußeren Ziegelsee. Es ist reichlich Betrieb auf dem Wasser aber wir finden im Yachtclub Frankenhorst einen schönen Liegeplatz zum üblichen Preis. Das Seehotel Frankenhorst wirkt zwar sehr nobel, hat aber auch ein Herz für Fußballfreunde, das Endspiel können wir live erleben. Auch wenn das Spiel nicht gerade ein Erlebnis war, die Nacht ist ruhig und erholsam.
1 Hubbrücke, 4 Schleusen, 53 km

12-07: Bei immer noch sehr hohen Temperaturen fahren wir durch den langen Graben in den Schweriner Außensee. Nach ca. 5 km fängt es an zu donnern und wir suchen und finden Schutz im Hafen von Lübsdorf. Ein kräftiges Unwetter will uns sagen, dass die Tour langsam aber sicher zu Ende ist. Wir beugen uns dem Willen Petrus´ und fahren durch die Straßenbrücke Paulsdamm am Schelfwerder vorbei zum Stangengraben, der uns in den Heidensee führt, wo unsere Reise in der Marina Nord ihren Anfang nahm. Wir bekommen einen Liegeplatz direkt am Slip, so dass unser Plan, morgen recht früh das Boot aus dem Wasser zu holen, Realität werden kann. Wir fahren mit dem Auto in die Stadt, tanken das Auto voll, besorgen etwas Geld und etwas zum Abendessen und holen den Trailer von seinem Abstellplatz. Dann gibt es noch mal ein gehöriges Unwetter auch mit Hagel, das unser Boot aber locker übersteht. Wir hören später im Radio von umgestürzten Bäumen etc. wir haben es nicht so heftig erlebt.
20 km

13-07: Um 6 Uhr aufstehen, frühstücken. Um 8 Uhr ist das Boot auf dem Trailer, um 9 Uhr fahren wir frisch geduscht in Richtung Heimat. Es sind knapp 600 km bis Köln und gegen 17:00 begrüßt uns Forums-Mitglied Mario (Piep) mit heftigem Blinken auf der Abfahrt in Wesseling Richtung Brühl. Wir sind zu Hause angekommen, es ist nichts übermäßig Aufregendes passiert, und wir geben uns nach fast 7 Wochen dem Genuß eines frischen Reissdorf-Kölsch hin.


1 Schiffshebewerk, 8 bewegliche Brücken, 83 Schleusen, 1255 km Gesamtstrecke

Fazit: Ein Wassersportrevier ersten Ranges!
Die Mecklenburger Seenplatte ist natürlich in erster Linie ein Segelrevier.
Die Brandenburger Seen sind durch ihre meist längliche Ausdehnung ein ideales Wasserwanderrevier, besonders durch die mannigfachen Verbindungskanäle, man gelangt immer weiter. Die wenigen Strecken, die wir in beiden Richtungen gefahren sind, sind auch lohnend zweimal gefahren zu werden.
Berlin ist durchaus ein Urlaubsziel, die vielfältigen Wassersportmöglichkeiten sind besonders außerhalb der Wochenenden reizvoll.
Besonders schön fanden wir die Dahme mit den Teupitzer und den Storkower Gewässern.

Kritik: Lästig und unverständlich ist der ständige Wechsel der zulässigen Geschwindigkeiten. Für die vielen Gleiter ist es sicher noch unverständlicher, dass auch auf den „Schnellfahrstrecken“ die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 25 km/h begrenzt ist. Das wirft ein schräges Licht auf den Sachverstand der zuständigen Behörden. Wie in Deutschland allgemein üblich, ist die Menge verkehrsregelnder Schilder einfach zu groß und dadurch zu unübersichtlich. Die automatischen Schleusen sollte man zumindest überarbeiten, damit sie zügiger arbeiten. Ein Rückbau auf Personalbetrieb wäre sicher noch sinnvoller.
Als größtes Manko empfanden wir, das man kaum am Ufer eines Kanals „wild“ festmachen und übernachten kann, wie wir es aus Benelux und Frankreich gewohnt sind.

Infrastruktur: Es ist alles da, was man braucht! Es gibt ausreichend Liegeplätze, Slipanlagen, Kräne, Tankstellen und die Versorgungsmöglichkeiten sind hervorragend. Das wird wohl auch in der Hauptsaison ausreichen.

Leider kamen Kontakte zu anderen Bootsbesatzungen nicht so leicht zustande, das hat aber möglicherweise immer noch historische Gründe.

Auch über diesen Törn haben wir sicher nicht alles Erlebte berichtet, aber das würde auch den Rahmen sprengen.

Auf der anhängenden Pdf-Datei ist die Fahrtroute dargestellt, die blauen Wasserwege haben wir nur einmal und zwar im Uhrzeigersinn durchfahren. Die roten Wege waren Hin- und Rückwege.
Angehängte Dateien
Dateityp: pdf Fahrroute 2010.pdf (1,36 MB, 1389x aufgerufen)
__________________
Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen

Geändert von wolf b. (12.02.2013 um 20:44 Uhr) Grund: link zu den Bildern auf Huebis Wunsch geändert
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