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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 09.08.2013, 14:38
Benutzerbild von Matze600
Matze600 Matze600 ist offline
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Standard Elbe-NOK-Kiel-Damp und zurück in 4 Tagen

Hallo zusammen,
wir sind in diesem Sommer diesen Törn mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern mit unserem Motorboot gefahren. Insgesamt eine recht interessante Erfahrung, da es das erste mal durch den Nord-Ostsee-Kanal ging. Allerdings war dies noch in einer Frühphase des Sommers mit knapp unter 20 Grad und einen Haufen Wolken, so dass wir nicht so ganz den geplanten Wasserspass hatten. Aber von vorn:
Wir sind in Glückstadt an der Elbe gestartet. Die Elbe runter bis zu den NOK Schleusen Brunsbüttel ist normalerweise in 40 bis 60 Minuten bequem zu machen. Wir hatten allerdings extrem schlechtes Wetter und auch bis zu 2 m Welle (Ohne Bugwellen der Berufsskipper) mit reichlich wind zu bewältigen, so dass wir 80 Minuten brauchten. Dann Schleusenwärter angefunkt und die Aussage: Sportschiffahrt Wartezeit 2 Stunden ... Na super - und das auch noch in der WArtezone (ja, richtig gehört, kein Steg oder sowas) vor Mole 1. Heisst. Bei immer noch 2 Meter Wellen, Wind und inzwischen wieder Regen kreisen, kreisen, kreisen. Es wurden dann knapp über 2 Stunden, bis wir Schleusen durften. Leider auch noch mit Berufsschiffahrt zusammen in der alten Schleuse, so dass es ziemlich eng wurde. Aber die Vorfreude auf ein Ende der Wellen im NOK war doch echt gross. Schleusung an sich ist in 10 Minuten durch - also nicht allzu lange vom Boot entfernen.

Dann öffnete sich der NOK mit seinen unenendlichen Weiten. WEr noch nie im NOK war sollte sich (so wie wir) dringend einen Ausdruck der Lichtzeichen an den Weichen aus dem Internet ziehen. Ist manchmal ansonsten nicht klar, was für die Sportboote gilt und was nicht. Ansonsten immer - egal was von vorn kommt - scharf rechts halten. Wir haben dank Echolot festgestellt, dass es scharf rechts unerwartet recht flach wurde. Daher sollte man den Tiefenmesser immer gut im Auge behalten.

Der NOK an einem Tag - ginge zwar - aber ich rate jedem davon ab. Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist echt nervig. Das wird eintönig und zieht sich sehr lange hin. Zu sehen ist selbst im Sommer an den Ufern nicht wirklich viel. Wir haben dann in REndsburg ca 33 km vor Kiel Holtenau im Obereidersee im Yachhafen übernachtet. Sehr lauschig und total nette Hafenmeisterin. Schönes kleines Restaurant direkt im Hafen und Brötchenservice für den nächsten morgen.

Dann gings am nächsten Tag weiter nach Holtenau zu den NOK Schleusen. Ankunft und schon weisses Funkellicht - Einfahrt frei für Sportboote - noch schnell über Funk rückversichert und rein in die Schleuse. Ganz allein in dieser Riesenschleuse, das war echt beeindruckend. Hier muss dann auch die Kanalgebührt bezahlt werden im Kiosk auf der Schleuseninsel. Also festmachen und schnell hoch zum Kiosk. Ist aber gut zu machen, auch wenn die Schleusung an sich wieder in 10 Minuten durch ist.

Dann öffnete sich die Ostsee in der Kieler Förde. Es war Sonntag der Kieler Woche 2013 und somit noch einige schöne Traditionssegler unterwegs. Entlang der Küste hoch zum Etappenziel Damp. Dann kam die Eckernförder Bucht. Hier war ich mir schon bei der Törnplanung nicht ganz sicher, ob ich wirklich die 5-6 Seemeilen aussen quer über die Bucht fahren soll oder lieber in die Bucht rein in der Hoffnung, dass auf der Torpedoschiessbahn (Warngebiet) nicht gerade die Marine zu Gange ist. In der Bucht hatte ich mir ruhigere See versprochen, aber so ein Warngebiet musste ich eigentlich auch nicht auf meinem Kurs haben. Also aussen rum quer durch die Bucht. Kaum hatten wir bei 5 Beaufort und vielen Wolken die Landabdeckung hinter uns gelassen, spürten wir die rauhe Ostsee. Wellen von 2,5 Metern sind für unser kleines Bötchen schon eine recht schaukelige Sache. Quer von vorn war auch durch kleinere Kursänderungen nicht wirklich zu vermeiden. Das ist für ein CE "C" Boot schon relativ heftig da draussen. Strömung schien auch noch direkt aus der Bucht in Richtung offene See zu kommen. Bei diesen Seegangsverhältnissen war natürlich an die geplanten 12 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit nicht zu denken. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir die andere Seite der Eckernförder Bucht erreicht hatten. Aber Crew und Boot haben das gut überstanden, wenngleich ich auf die grundsätzlich Anspannung gern verzichtet hätte.

Es dauerte nicht mehr lange, dann erreichten wir bei jetzt unter Landabdeckung spiegelglatter Ostsee den sehr schönen Yachthafen. Geplant übernachteten wir dort im Hotel direkt am Hafen. Toller Hafen, schönes Hotel, gute Restaurants. Kann ich nur auf dem Weg nach Dänemark empfehlen.

Eigentlich wäre unser nächster Schlag nach Sonderborg am nächsten Tag gegangen, aber der Seewetterbericht sagte die nächsten 3 Tage gleiches Wetter voraus. DA unsere Kids eigentlich im Bikini vorn auf dem Boot In der Sonne brutzeln wollten, dies aber nicht in Sicht war, entschlossen wir uns, von DAmp aus auf gleicher Strecke den Heimweg anzutreten.

Da in der Eckernförder Bucht erneut 5-6 Beaufort wehten, klärte ich vorher über Funkt und Fernglas ab, ob die Marine evtl uns als Ziel nehmen möchte auf der Torpedoschiessbahn. Sah aber gut aus, keine Übung heute. Ich testete trotzdem ca 1 sm lang wieder den deutlich kürzeren Weg direkt quer durch die Bucht, aber an diesem Tag war das Risiko für unser Bötchen zu gross. Wir fuhren also in Küstennähe ca 2 sm in die Bucht rein und dann mit schönen achterlichen Wellen quer durch das WArngebiet auf die andere Seit und dann immer weiter mit Wellen von hintern Richtung Kieler Förde und NOK Schleusen. Nach Schleusung wieder Übernachtung in REndsburg Obereidersee.

Am nächsten Tag weiter im NOK mit kurzer Rast im Gieselaukanal (sehr lauschiges Plätzchen, können wir nur empfehlen) auf nach Brunsbüttel. Vor den Schleusen ca 45 Minuten Wartezeit. Dann ab in die Elbe und bei Sonne, lächerlichen Wellen und kaum Wind Vollgas Richtung Heimathafen.

Insgesamt ein netter Törn für 4-5 Tage. Schade, dass das Wetter bei uns nicht mitgespielt hat. Immerhin konnten wir aber jeden TAg den geplanten Abschnitt bewältigen. Wir waren auf 6 Tage mit noch einer Übernachtung in Sonderborg eingerichtet. Vielleicht fahren wir nächstes Jahr nochmal diesen Törn. Auf jeden Fall gehört in jedes Skipperleben die NOK Durchquerung.
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