Ostsee Tempo-Begrenzung 2 Kilometer-Zone

[Lars Ostsee]

Hallo liebe BBF´ler !

Seit etwa 2 Jahren liest man in verschiedenen norddeutschen Tageszeitungen in unregelmäßigen Abständen von motorbootfeindlichen Vorstößen einiger weniger Lokalpolitiker im Raum Ostholstein, die sich daran stören, dass es vielleicht eine handvoll leistungsstarker Motorboote im Bereich der Neustädter Bucht gibt, die angeblich "unzumutbaren" Lärm machen.

Wer auch nur einen einzigen Tag in einer kleineren Stadt im Mittelmeerrraum verbracht hat und stundenlang den "Sound" von Mopeds und ähnlichen Lärmerzeugern erfahren hat, der kann sich über diesen Quatsch eigentlich nur kaputtlachen.

Auch wenn da sicherlich das ein oder andere sehr laute Boot dabei ist, handelt es sich doch um zeitlich sehr begrenzte Erscheinungen.

Die Landtagsabgeordnete Angelika Birk (Bündnid 90/Die Grünen) erklärte hierzu gestern:

"Die Lärmbelästigung eines ganzen Küstenstrichs durch Speedboote hat nichts mit Sport zu tun, sondern ist eine Zumutung für UrlauberInnen und AnwohnerInnen. Zudem können sie bei küstennahe Fahrt auch die SchwimmerInnen in der Ostsee gefährden"

(...)
"Gerade die für Schleswig-Holstein wichtigsten Touristengruppen, nämlich Familien mit Kindern, erholungssuchende ältere Menschen und umweltbewusste TouristInnen werden durch diesen Lärm verschreckt."

Das ganze wird immer verrückter.

Heute war in den LÜBECKER NACHRICHTEN folgender Artikel zu lesen:

Tempolimit gegen Bootslärm an der Lübecker Bucht

Niendorf - Ein Tempolimit für Sportmotorboote soll in der Lübecker Bucht für deutlich mehr Sicherheit und Ruhe sorgen. Die neue Regelung könnte schon zu Beginn der Saison 2007 in Kraft treten.

Praktisch auf Umwegen kommt das Bundesverkehrsministerium den Gegnern der Lärmbelästigung durch hoch motorisierte Sportboote entgegen: Nicht die Geräuschentwicklung, sondern der Sicherheitsgedanke steht im Mittelpunkt der aktuellen Argumentation.

Karin Roth, SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesverkehrsministeriums, brachte die Nachricht von der Geschwindigkeitsbeschränkung zum Gesprächstermin nach Niendorf mit. An dem von der ostholsteinischen Abgeordneten Bettina Hagedorn initiierten Treffen nahmen neben Vertretern der Bürgerinitiative "Timmendorfer Aufruf" auch mehrere Bürgermeister und Tourismusfachleute der Region teil.

Laut Roth erwägt die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, eine Geschwindigkeitsbegrenzung für motorisierte Sportboote und Wassermotorräder in der Neustädter Bucht einzuführen. Geplant ist laut offiziellem Text eine Höchstgeschwindigkeit von maximal acht Knoten - das entspricht 14,8 Stundenkilometer - entlang des Küstenverlaufs bis zu einem Abstands von zwei Kilometern von der Uferlinie. Im Informationsschreiben an den ADAC und den Deutschen Segler-Verband heißt es: "Ziel ist die Vermeidung von Gefahren, die von der Schifffahrt ausgehen. Insbesondere soll die Gefährdung von Badenden und kleineren Booten durch schnell fahrende Sportfahrzeuge verhindert werden. Ferner sollen die Geräuschemissionen dieser Fahrzeuge eingeschränkt werden." Die angeschriebenen Verbände werden um schriftliche Stellungnahme bis zum 16. August 2006 aufgefordert.

Die Staatssekretärin betonte, die angestrebte Regelung gelte nicht für die Berufsschifffahrt und auch nicht für Segelboote. Auch Sportveranstaltungen wie beispielsweise das Powerboot-Rennen vor Travemünde könnten weiter stattfinden, weil hierfür zeitlich befristete Ausnahmen möglich seien.

Weitgehendes Einvernehmen mit den Betroffenen vorausgesetzt, sei ein Inkrafttreten der Regelung zum Saisonbeginn 2007 denkbar.

Darüber hinaus werde man sich von deutscher Seite dafür stark machen, die auf EU-Ebene geltende Lärmemissionsbeschränkung für Boote ab Baujahr 2005 auch für ältere Fahrzeuge gelten zu lassen. Dies sei allerdings ein sehr komplexes Ansinnen mit zu erwartenden juristischen Auseinandersetzungen. Ungeachtet dieser Probleme werde man weiter in diese Richtung arbeiten.

Timmendorfs Bürgermeister Volker Popp zeigte sich ebenso wie die Vertreter der Bürgerinitiative erfreut über den Vorstoß. Er wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den lärmenden Sportbooten um Einzelphänome handele: "Jetzt haben wir einen Weg, diese für die Zukunft auszuschließen. Wir wollen hier kein Rentner-Eldorado schaffen, sondern ein lebendiger Kurort bleiben - aber bitte ohne Extremerscheinungen."

Auch sein Scharbeutzer Kollege Volker Owerien, gleichzeitig Vorsitzender des Ostsee-Holstein-Tourismus, würdigte die angekündigte Regelung, meldete aber Zweifel an einem durchschlagenden Erfolg beim Lärmschutz an: "Jede Regelung hilft - wir werden im nächsten Jahr sehen, ob es wirkt."

Dem steht ja die Rechtswidrigkeit geradezu auf die Stirn geschrieben!
Unter dem vorgeschobenen Sicherheitsaspekt sollen (auch leise) Motorboote künftig langsamer fahren dürfen als bspw. Segler (Katamarane...), damit angeblich kein Schwimmer gefährdet wird und beidieser Gelegenheit vielleicht auch noch die angebliche Lärmbelästigung nachläßt ????

Im übrigen ist mir kein Fall bekannt, in dem ein Motorboot oder Segelboot einmal in der Neustädter Bucht einen Schwimmer überfahren hätte.

Irgendwann wird alles verboten sein, was Spass macht

Gruss
Lars

und wo ist das problem?

die 2 Km wirst du und die anderen doch wohl noch raus aufs mehr schaffen um dann den Hebel umzulegen.

Klar dann der Aspekt des Posens für die Strandschönheiten

[Esmeralda]

Ich seh das Problem auch nicht. 2 km von der Küste entfernt darf man doch - also was solls? Für ein Mobo ist das doch keine Entfernung.

Naja - und wenn es dadurch leiser wird finde ich das eigentlich auch gut - im Urlaub möchte ich auch nicht ständig ein Formel-1-Gedröhne um mich rum haben. Der Lärm ist auch ein Grund, warum ich lieber segle und immer froh bin, wenn der Jockel aus ist

Anneke

[higgy]

Moin !

Ich finde es auch nicht gut, das jetzt alle Motorbootfahrer die Suppe auslöffeln sollen, die uns die ignoranten jetskifahrer, die ja unbedingt in Strandnähe, ja teilweise sogar in den Badezonen rumjagen wie die wilden. So wie die dicken sportboote,hinter denen man schon freiwillig nicht hinterherfährt, weil man dann den rest des Tages das Pfeifen nicht mehr aus den Ohren bekommt.

Ich habe es bisher immer gern genossen Abends bei ruhiger See an der Küste entlang zu gleiten, zwei Kilometer vor der Küste ist schon ein großer Unterschied zu den 500 Meter die bisher zum Ufer einzuhalten waren.
Ich sehe auch die Ungerechtigkeit, das Segelkatamarane, die bei gutem Wind schnell mehr als 40 Km/h erreichen von dieser Regelung ausgenommen sind. Die Gefährdung ist hierbei meiner Meinung sogar noch höher, da der Lenker eines solchen Gefährtes bei so hoher Geschwindigkeit allerhand mehr, als nur das Lenken zu tun hat.

Schöne Grüße !

Higgy

[Ostseefan]

Moin,moin!
Lars, Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe den Bericht heute auch gelesen und habe überlegt, dieses hier zu veröffentlichen, Du bist mir zuvorgekommen.
Natürlich sind 2km nicht viel,wenn man mal gleiten will, das Problem ist, dass die paar Boote, die diesen infernalischen Lärm verursachen, eigentlich (bei wenig Wind) durch die ganze Bucht zu hören sind, egal ob sie 500m oder 5km vom Ufer entfernt sind.
Und wegen dieser Handvoll Boote muß ich und viele andere Mobo-Fahrer, deren Abgase nicht ungefiltert durch armdicke Rohre überm Wasser entweichen, mitleiden.
Diese Massnahmen im Bericht würden also kein bisschen zur Lärmverhinderung beitragen.

Denis

P.S. Das es ohne viel Lärm geht haben einige der Boote beim Powerbootrennen letzte Woche ja bewiesen, die lautesten waren nicht die schnellsten.

[Eckaat]

Und außerdem: Erstmal kriegen!

Gruß Ecki

[hansenloewe]

Mmh....was machen denn die ganzen MoBo-Fahrer auf den Förden (Flensburg, Ecktown oder Kiel..), dort sind die Ufer häufig nicht einmal zwei Kilometer voneinander entfernt ?

Speziell in der Flensburger Förde weichen wir dann bestimmt alle auf die dänische Seite aus ....


Gruß

Karsten

[Kanzler]

Zitat von hansenloewe

Mmh....was machen denn die ganzen MoBo-Fahrer auf den Förden (Flensburg, Ecktown oder Kiel..), dort sind die Ufer häufig nicht einmal zwei Kilometer voneinander entfernt ?

Speziell in der Flensburger Förde weichen wir dann bestimmt alle auf die dänische Seite aus ....


Gruß

Karsten

Die Förden liegen alle nicht wirklich in der Lübecker Bucht!

Kanzler

[FW248]

Ich meine das MoBo- Fahrer jetzt die Suppe von ein paar Ignoranten auslöffeln sollen ist ja ungeheuerlich!

Aber wenn man bedenkt, wie nervig es ist, den ganzen Tage die Jetskis auf und ab zu ertragen (regt mich ja auch in Kroatien in den Buchten auf) oder manche penetrante MoBo- Fahrer mit einem Überwasserauspuff, welche meinen die sind die größten und alle Welt schaut nur auf sie

Wenn ich mir vorstelle das ich das den ganzen Tag am Strand ertragen müsste wäre ich auch nicht begeistert.

Hier sollten nach meiner Meinung Fahrverbote für o. a. Klientel an manchen Küstenbereichen ausgesprochen werden und nicht alle vernünftigen MoBo- Fahrer wieder verteufelt werden

[Frank C.]

Hallo,
zwei Kilometer sind auch für einen Gleiter 2 Kilometer.
Wenn ich jedesmal einen großen Bogen fahren muß ,um von Travemünde nach Niendorf zu kommen und dabei unnötig Benzin verbrauche nur weil ich einen Gleiter fahre dessen Wirtschaftsliche Fahrt bei 2800 U/min 40 K/mh liegt,fahre ich dann mit 1400 U/min innerhalb der 2 Kilometer in Verdrängerfahrt und mache ordentlich Schwell und verballer noch mehr Benzin.
Also manchmal verstehe ich die Öko´s nicht.
Zumal ich leise fahre und ab der Schwimmerboje 500 Meter weiter seewärts sowieso eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorgeschrieben ist.
Dann lieber offene Auspuffanlagen verbieten
Gruß
Frank

[Cyrus]

Ich habe heute einen Offshorer (mit Schalldampfern) getroffen,
der mit dem ZDF zum drehen auf der Ostsee war.

Leider konnte man für die Dreharbeiten keine der Krawallbrüder antreffen.

[Picton14ft]

Zitat von Cyrus

Ich habe heute einen Offshorer (mit Schalldampfern) getroffen,
der mit dem ZDF zum drehen auf der Ostsee war.

Leider konnte man für die Dreharbeiten keine der Krawallbrüder antreffen.

ich wollte sowieso dieses jahr noch mal auf die ostsee !

[peterhubertus]

Ich habe alles Verständnis für Massnahmen, die den Lärm reduzieren. Lärm ist Umweltverschmutzung pur, unter der Anwohner und die anderen Bootsfahrer zu leiden haben. Und Geschwindigkeit lässt sich eben leichter kontrollieren, als Auspuffanlagen oder der Lärm selber. Und dass es am Mittelmeer teilweise sehr laut zugeht, das muss doch wohl für Nordeuropa kein Vorbild sein. - Man kann ja nach 1-2 Jahren überprüfen, ob die Massnahme etwas geholfen hat. Gut finde ich auf jeden Fall, DASS etwas unternommen wird.

[Cyrus]

Wenn das Gesetzt durch geht,
fahre ich nur noch offen mit 12-14 Km/h durch die Tarve/Travemünde und schalte erst nach 2 Km vom Ufer entfernt auf leise.

Bist jetzt handhabe ich das genau andersrum.

[peterhubertus]

Zitat von Cyrus

Wenn das Gesetzt durch geht, fahre ich nur noch offen mit 12-14 Km/h durch die Tarve/Travemünde und schalte erst nach 2 Km vom Ufer entfernt auf leise.

Wenn das viele machen, dann darf man in Zukunft in Ufernähe überhaupt nicht mehr mit Motor fahren und muss rauspaddeln

[Cyrus]

Das Gesetz ist einfach nur bescheuert.
Die offenen Boote sind selbst im Standgas hölle laut.

Die Politiker müssen bundesweit die Lautstärke der Boote begrenzen und nicht das Fahrtgebiet.

In den Staaten ist das nichts neues.


Wenn die Idee durchgesetzt wird, werden die Häfen hier aber ruck zuck leer. Und dann schreien alle wieder

[Frank C.]

[quote]
Genauso ist das Cyrus.
Warst du am Sonntag auf der Sandbank in Pelzerhagen?
Ich hab hinter euch geankert,mit einer kleinen Wellcraft mit Bimimitop.
Hab mich nicht getraut dichter ranzufahren um den Schiffsnamen zu lesen
Gruß
Frank

[Cyrus]

Ja da war ich und zwar ganz leise.

Hättest ja mal unbemerkt vorbei laufen können.




Mein Boot hat zur Zeit gar keinen Namen.

[1WO]

[quote="Frank C."]

Hab mich nicht getraut dichter ranzufahren um den Schiffsnamen zu lesen
Gruß
Frank

Ich hab nen billiges Fernglas....

Du hast ein kaltes Warsteiner versäumt...

Grüße Andi

[Lars Ostsee]

@andy-berlin:

es geht wirklich nicht um die Strecke von 2km,
sondern es ist nur wieder einmal typisch und zugleich ärgerlich,

dass einzelne Politiker meinen, ein - eigentlich nicht vorhandenes - Problem mit welchen Mitteln auch immer lösen zu müssen, möglicherweise nur, um sich zu profilieren.

Cyrus hat es auf den Punkt gebracht:
laut und leise und schnell und langsam haben nicht zwingend etwas miteinander zu tun.

Der Fernsehbericht, den Cyrus ansprach, soll im übrigen am 26.07. auf dem ZDF gesendet werden, nach meinen Infos ab 21.00 / 21.15.

Mal sehen welche Tendenz dieser Bericht dann hat, denn die haben mit Phon-messgeräten direkt am Auspuff herumgemessen für ihre Filmaufnahmen...

Gruss
Lars

[Cyrus]

Zitat von BS24

Mittwoch, 19.07.2006 / 21.15-21.45 Uhr:

ZDF.reporter

u.a. mit folgendem Thema:

Spaß für die einen, Krach für die anderen
Der Streit über laute Motorboote

Kann mir das bitte einer aufnehmen?

[Lars Ostsee]

sorry, 26. 7 war ne fehl-info,
hab auch gerade ne e-mail bekommen, dass das heute läuft ab 21.15 auf dem ZDF.

Hoffentlich haben wir hier Empfang,
ich wär auch an ´nem Mitschnitt interessiert...

Gruss aus Lemkenhafen
(bei immer noch 25 Grad)
Lars

[Nils]

Zitat von Lars Ostsee

Zumal die wenigsten der MoBo-Fahrer dort einheimisch sein werden, oder? Oder sind das jetzt etwa Touristen 2. Klasse??

[peterhubertus]

Zitat von Cyrus

Wenn das Gesetzt durch geht,
fahre ich nur noch offen mit 12-14 Km/h durch die Tarve/Travemünde und schalte erst nach 2 Km vom Ufer entfernt auf leise.

ob Du damit der Boot-Community nicht einen Bärendienst erweist (keine Sorge, ich habe das gesehen). Die Boote und ihre Fahrer, die sie gestern im Bericht gezeigt haben . . . na ja.

[Don P]

Zitat von peterhubertus

ob Du damit der Boot-Community nicht einen Bärendienst erweist (keine Sorge, ich habe das gesehen). Die Boote und ihre Fahrer, die sie gestern im Bericht gezeigt haben . . . na ja.

Ich habe es ebenfalls gesehen.

Typischer Griff in die Trickkiste was die Auswahl der Bootseigner
betrifft.
Was den verknöcherten Verfechter des Gesetztesvorlage angeht,
sollten wir vielleicht sammeln,um ihm einen Lastesel zu schenken.
Dann könnte er seine Bedarfsgüter sogar ohne Autolärm beziehen.

Allerdings müßte man den Esel operativ verändern,
damit das Tier keine typischen Laute von sich geben kann.