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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 15.12.2019, 16:07
Volker&Eva Volker&Eva ist offline
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Standard Yanmar 4LH-HTE,Standfestigkeit Zuverlässigkeit

Hallo zusammen,
wir spielen mit dem Gedanken uns ein Schiff Bj. 95 mit dem Yanmar Motor 4LH-HTE 140PS zuzulegen, Betriebsstunden 2500.
Wie ist die Standfestigkeit dieses Turbomotors und wie die Ersatzteilversorgung, und wie die Wartungsfreundlichkeit?
Freuen uns über eine Rückmeldung.
Grüße aus dem Schwarzwald
Volker&Eva
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  #2  
Alt 16.12.2019, 09:55
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Fronmobil Fronmobil ist gerade online
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Moin in den Schwarzwald!

Ich hatte jahrelang in meiner Marex den Yanmar 4 LH-HTE Diesel mit 103 kW (140 PS) und war damit immer sehr zufrieden.
Auf meinen Touren auf der Ostsee hat mich der Motor nie im Stich gelassen.
Springt immer sofort an (auch nach 6 Monaten Winterlager), Ölverbrauch gleich null, Laufruhe okay, durchzugsstark. Zwischen 800 und 1.000 U/Min kann der Yanmar etwas ruckeln bzw. unruhig laufen, das ist typisch.

Wartung einmal im Jahr zum Wechsel der Filter (Öl-/Luftfilter), Ölwechsel und Tausch des Impellers. Der Motor ist grundsätzlich einfach zu warten, wenn man genügend Platz im Motorraum hat. Der Impellertausch ist aufgrund der Lage etwas schwierig, hier ist ein Abzieher hilfreich.

Ich bin in 8 Jahren ca 2.000 Stunden gefahren und hatte nur ein Problem mit dem Motor: das Turboladergehäuse ist durchgerostet. Die Ursache war wohl das jahrelange Fahren in Salzwasser (Nordsee) beim Vorbesitzer.

Ersatzteile habe ich nie benötigt, der Tausch des Turboladergehäuses lief über Fa Marx in HH.

Eine Revision des Motors ist bei ca 5.000 bis 6.000 Betriebsstunden nötig. Es gibt Motoren mit über 10.000 Stunden auf der Uhr.

Klaus, der immer wieder einen Yanmar fahren würde
__________________
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Geändert von Fronmobil (16.12.2019 um 10:03 Uhr)
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Alt 16.12.2019, 10:20
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Kladower Kladower ist gerade online
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Bei Yanmar macht man m.E. grundsätzlich nichts verkehrt. Mein ähnlicher 4JH2-UTE brauchte nach 2200 Stunden einen neuen Anlasser, ich hatte die Wahl zwischen dem Original von Hitachi und mehreren baugleichen Modellen von Fremdanbietern.

Vor dem Kauf unseres Bootes hatte ich auch gründlich recherchiert. Hier ein paar Text-Schnipsel aus internationalen Gruppen und Foren:

Zitat:
Ich bin für Yanmar. Sehr exakt produziert, nichts leckt, nichts ölt. Sehr gute Ersatzteilversorgung auch mit billigeren Nachbauteilen, Ölfilter und so bei jedem Landmaschinenhändler für kleines Geld. Sehr gute Konstruktion, springt klasse an, auch wenn kalt, sauber im Abgas. Sehr stabile Komponenten wie Anlasser etc. Leicht zu warten, alles gut zugänglich. Laufruhig.
Kein Ölverbrauch. Toppmotor.

----------------------

Yanmar hat bereits im Jahre 1925 den ersten einzylindrigen Ölbrenner für die japanischen Fischer gebaut. Die Entwicklungen der Produkte gingen parallel vonstatten. Nix mit Baumaschinen marinisiert ?! Yanmar ist für mich - und ich hatte einige in verswchiedenen Booten - ohne jede Alternative. Normaler Pflegeaufwand und gut ist.
Wer's immer noch nicht glauben will
http://global.yanmar.com/aboutus/history/

----------------------

Nichts ist perfekt. Schwächen bei Yanmar: Die Entlüftungsschraube ist in einem recht weichen Alugewinde, wer da fest zu dreht, hats Gewinde zerschossen.
Der Kraftstoffilter ist fummelig zu wechseln, die Wechselpatrone bei Volvo ist teurer, jedoch bequemer.
Das Drehmoment ist nicht so hoch, kleinerer Hubraum, leichter, aber mehr Drehzahl nötig.
Der Ölpeilstab liegt sehr tief, auf Booten oft fummelig zu erreichen.
Es sind Direkteinspritzer, das nagelt.
Die Düsen sind Wasser empfindlich, tu nie Kondenswasserbinder in schlechten Diesel, tank am Besten nur Autodiesel. Ich hab mir im Volvoland Schweden mit schlechtem Diesel die drei Düsen hingerichtet, aber selbst in Schweden klappte es innerhalb von 24 h mit Ersatzteilen, eingebaut durch einen überzeugten Volvomechaniker, der die Konstruktion des Yanmars anerkennend lobte, easy to maintain, meinte er.

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Der Vorteil: Nichts ist angeflanscht nichts kann dadurch undicht werden, der Temperaturverlauf ist anders und besser auf die eher kühl laufenden Marinebedingungen ausgelegt und, und, und.

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Mal ein Beispiel für die schlaue Konstruktion beim Yanmar. Der innere Kreislauf mit dem Glysantin wird ja durch Seewasser runtergekühlt, weil Luftkühlung wie im Auto nicht geht. Dazu haben die Motore eine Seewasserpumpe. Der Volvo hat diese fest mit dem Motorblock verbaut. Wenn da was leckt, ist das Ausbauen ein ziemlicher Mechanikeraufwand. Yanmar nimmt schlicht ne Johnsonimpellerpumpe getrent vom Motor, über Keilriemen betrieben. Demontage Pumpe 5 Minuten für Laien. Nachteil: Wenn der Riemen reißt, überhitzt der Motor.

----------------------

Während ich 3 Jahre um die Welt segelte und mit vielen Yachties in Kontakt kam, waren die Probleme meistens bei VP und sehr selten bei Yanmar.
Auf meinem neuen Boot hab ich zum Glück einen Yanmar, Bj. 1997 und bin nach 3 Jahren bis jetzt sehr zufrieden.
Zitat:
Zitat von Fronmobil Beitrag anzeigen
Wartung einmal im Jahr zum Wechsel der Filter (Öl-/Luftfilter), Ölwechsel und Tausch des Impellers.
Laut Handbuch alle 600 Stunden, soviel bist Du nun doch nicht gefahren, Klaus
__________________
Viele Grüße
Gerhard

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  #4  
Alt 16.12.2019, 12:12
Tamino Tamino ist offline
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Ich habe den Yanmar 4 LH STE und bin mit dem Motor sehr zufrieden. Die LH-Serie soll eine Original Yanmar-Marine-Serie sein und gilt als sehr zuverlässig.
Lediglich Probleme mit dem Turbolader kann man bekommen, wenn man die Anweisung in der Betriebsanleitung, den Turbolader einmal pro Tag auf hohe Drehzahl zu bringen , nicht befolgt.
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Handbreit Jens
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  #5  
Alt 14.10.2021, 18:03
Tamino Tamino ist offline
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Zitat:
Zitat von Tamino Beitrag anzeigen
I
Lediglich Probleme mit dem Turbolader kann man bekommen, wenn man die Anweisung in der Betriebsanleitung, den Turbolader einmal pro Tag auf hohe Drehzahl zu bringen , nicht befolgt.
Nach einem Turboladertausch und nach 2 Jahren Revision vermute ich bei diesem
eigentlich sehr guten Motor ein Konstruktionsmanko . Die Turbine kann im Winterlager insbesondere bei Salzwasserfahrten festrosten, da die Wassereinspritzung sehr dicht am Turboladerausgang geführt ist
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Handbreit Jens
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  #6  
Alt 15.10.2021, 08:46
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Moin,

das ist bei Volvo zum Teil genauso, z.B. beim AD 31 / 41, insbesondere, wenn die doppelwandigen Abgasknie durchgegammelt sind.
Abgasknie und Turbos sind für mich Verschleißteile, insbesondere im Salzwasserbereich.
Mit Umsicht kann man die Standzeit sicher verlängern, aber nicht auf unendlich dehnen.

Wir haben nun auch einen Yanmar mit 1450 Stunden im Bauch, 6LY2A-STP ...

Bisher selber 50 Stunden ohne Auffälligkeiten gefahren, schwitzt an der Bb-Seite hinten etwas Öl, ansonsten bisher top.









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Gruß von der Ostsee, Andreas

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