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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel.

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  #1  
Alt 10.05.2014, 23:42
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Dicke Lippe Dicke Lippe ist offline
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Standard Der Kanu - Trööt

So richtig ist es in keinem der Unterforen aufgehoben, "Selbstbauer" passt nur
bei einigen Projekten, "Offshore" ist völlig falsch , also hier, weil "trailerbar"
sind sie allemal.

Ein Trööt rund ums Kanu. Warum nicht. Ich bin sicher, etliche Bootsbesitzer
besitzen auch für besinnliche Momente und zum Abschalten oder auch um sich
selbst mal abzukämpfen ein Kanu.

Vorab, unter Kanu fallen im deutschen Sprachgebrauch alle Boote, die vorwärts
gepaddelt werden. Darunter fallen:
Der klassische Kanadier, ein offenes Boot mit unterschiedlichen Formen
im Bereich Bug, Kielsprung und Rumpfform. Diese Boot geht auf das
Rindenkanu der amerikanischen Ureinwohner zurück.

Das (See-) Kajak, ein meist geschlossenes Boot, mit geschlossenem Deck
und (abdichtbarer) Luke, der weitaus schmaler baut als der Kanadier.
Dieses Boot orientiert sich in der Herkunft an den Jagdbooten der Inuit.

Im englischen Sprachgebrauch wird unter Kanu nur der Kanadier verstanden,
daraus resultieren viele Mißverständisse in Diskussionen, daher vorab einmal
diese Definition um Unklarheiten zu vermeiden.

Ich habe meiner Herzdame (?) nun zum Geburtstag einen netten Kanadier ge-
schenkt. Ein Gatz Cherokee 550, ein schnell laufendes aber ausgewogenes Kanu,
aus GFK, die beanspruchten Partien sind mit Kevlar und Carbon verstärkt, das
Gewicht beträgt ~43kg, die Breite 95 cm. Hohe Zuladung, leichter Kielsprung und
flacher Rundboden sind die Rumpfmerkmale, die Breite beträgt . Eigentlich sind
aufgrund der Länge nur zarte Abstriche im Bereich Wendigkeit zu machen, sonst
hat das Kanu sehr ausgeglichene Eigenschaften, aber eben ein Raumschiff für den
gut ausgerüsteten Urlaub zu 2 oder 3, oder für Tagestouren mit 4 Personen.

Das Boot weist derzeit noch einige kleine Problemstellen auf, so hat der Vorbe-
sitzer Bug und Heck "mit Fiberglas verstärkt, ... äh, also vorne und hinten ein paar
Mattenstücke drauf gematscht. Aber gut, ist bei GFK ja kein Problem.

Ein paar hübsche Paddel werden wir uns auch besorgen, aber erst mal muss her-
halten was da ist. Mit dabei waren ein paar schwere simple Holzpaddel aus Kiefern-
holz, rund 140cm lang, recht kantiger Palmgriff, leicht gerissen und ca. 1.000g
schwer. (Ein Paddel für mich zum Steuern, 160cm lang, hatte ich noch von früher,
aber auch dieses wird sicherlich einem sehr schönen Paddel weichen.)

Für meine Herzdame passen die 140cm ganz gut, das Blatt ist zwar dick und steif,
aber erst mal soll es herhalten. Optisch werden Paddel und Kanu die nächsten Tage
aufgemöbelt, heute stand zunächst das Wichtigste an. Der Griff der Billigpaddel geht
gar nicht. Also habe ich das Beste der beiden ausgesucht und ein leichtes Feintuning
vorgenommen.

Das Paddel fühlte sich hart und kantig an, die Lackierung ergab kein schönes Griffge-
fühl. Vor allem wenn man wirklich Strecke machen will.

Ich mag geölte und unsymmetrische Griffstücke. Das ergibt ein gutes Greifgefühl und
gibt wenig Blasen.

Also ran ans Werk, hier der Vergleich des Ergebnisses mit dem baugleichen aber unbe-
arbeiteten Paddel:



und hier im fertigen und geölten (Ballistol) Zustand.





Das fasst sich viel angenehmer an und sollte auch in eine Frauenhand passen.
__________________
gregor


Geändert von Dicke Lippe (10.05.2014 um 23:55 Uhr)
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  #2  
Alt 12.05.2014, 06:21
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Die Paddel wurden nach dem indianischen Medizinrad personalisiert und sind nun erst mal fertig. Braunbär und Biber...

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gregor

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  #3  
Alt 18.05.2014, 10:51
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Um die deutschen Gewässer befahren zu dürfen, ist unter 3 PS weder ein amtliches
noch ein amtlich anerkanntes Kennzeichen vorgeschrieben. Wohl aber eine Kenn-
zeichnung (z.B. Name) und im Boot ein Eignervermerk nebst Anschrift.

Gekaufte Buchstaben waren mir immer ein Gräuel, also war wieder Handarbeit an-
gesagt. Zum Thema Kanu sollte es ein indianischer Name werden. Auf den Namen
"AMADAHY", d.h. "Wasser aus dem Wald" oder kurz "Waldwasser", in der Cherokee
- Sprache Tsalagi, sollte sie getauft werden. Zu einem solchen Namen muss natürlich
auch die Schriftart passend ausgesucht werden. Ich habe da etwas Schönes gefunden,
mit 2 Sorten Dekorfolien (UV + Seewasserfest) ging ich frisch ans Werk, Gesamtauf-
wand in drei Tagen rund 11,5h , aber war dann vom Ergebnis begeistert. Jeder
Buchstabe durch die unterschiedliche Maserung ein Unikat:







Und gestern gab es dann das volle Programm, neben dem Wocheneinkauf, Lotto
spielen () und solche profanen WE-Tätigkeiten stand noch auf dem Programm:

  • Schreiben einer Taufrede.
  • Entfernen aller alten Aufkleber, Gatz-Firmenzeichen und D-Zeichen mit dem Heißluftgebläse.
  • Entfernen aller Klebereste mit Ballistol und Reinigungsbenzin.
  • Anbringen des Namens an Bug und Heck, nebst Eignerplakette.
  • Erstmontage / Einstellung des neuen Thule-Dachträgers.
  • Verladen mit meiner Herzdame.
  • Taufe am Steg der RG Lahnstein.
  • Jungfernfahrt und Alleinfahrten.
  • Heimkommen und ein dem Anlass des Tages passendes Menü kochen.

Auch hierzu nun ein paar Bilder, das Video der Taufrede dagegen, erspare ich euch...

Auch auf dem Boot sehen die Schriftzeichen Klasse aus!








Das Verladen klappte fast alleine recht gut, Beate musste nur beim "Führen" helfen.
Schnell lag das Kanu gut gesichert auf dem Auto und es konnte losgehen. Die junge
Eignerin konnte es kaum erwarten und war nervös bis zum Platzen.






Telefonisch hatte ich beim der RG Lahnstein angefragt, ob ich deren Steg für unsere
Taufe und Erstwasserung nutzen könnte und bekam sofort die Erlaubnis incl. Be-
stätigung per SMS von Herrn Milzer. Vielen Dank!

Schnell lag das Kanu am Schwimmsteg, ein kurzes Sammeln vor der Taufe...





Die Taufrede morgens um 06:00 Uhr entworfen, brach zwar mit der Neptun und
Rasmus-Tradition, aber dies war den Indianern wohl ebenfalls fremd. Also ganz
auf die Natur und meditativen Aspekte des Flusswanderns abgestimmt und Tauf-
reden-typisch pathetisch und lyrisch in Versen gefasst. Für Interessierte hier als
Pdf:





Beate fieberte der Erstfahrt entgegen... "Wie fährt sich dieses schöne Kanu wohl?"
Das Ergebnis überzeugte sie auch in Alleinfahrt vollkommen und nun ist sie dem
Kanu-Virus vollends verfallen...






Hier sieht man ihr die Begeisterung an:





Auch ich ließ mir eine Alleinfahrt nicht entgehen, und angekippt wurde die 5,5m
lange AMADAHY geradezu wendig. Ruhiger, schneller Lauf durch eine lange Wasser-
linie zählt in aufrechter Haltung zu ihren absoluten Stärken.








Ich hoffe euch machen diese Bilder Spaß, ggf. auch Mut, es selbst mal mit einem
Kanu (wenn auch nur gemietet) zu versuchen. Zukünftig werden hier wohl viele
Bilder von den anstehenden Touren auf verschiedenen Revieren eingestellt, von
denen es Einzelne bestimmt auch in "Eigene Bilder des Tages" schaffen.

Es wäre schön, wenn ihr euch auch an diesem Trööt beteiligt und eure Erfahrungen
beim Paddeln mitteilt.
__________________
gregor


Geändert von Dicke Lippe (18.05.2014 um 10:59 Uhr)
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  #4  
Alt 18.05.2014, 11:03
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Moin, Gregor
Schöner Bericht, was hältst Du persönlich von aufbasbaren Kanus (Nicht die billigen PVC-Chinapellen, sondern sowas wie Metzeler oder Gumotex-Barum)
Sind solche Dinger stabil genug? Ich habe immer Bedenken, dass die in der Mitte einknicken, wenn ich mit meinen 120 Kg da reinfalle...
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Gruß Heinz,


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  #5  
Alt 18.05.2014, 11:27
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Vor einigen Jahren konnte ich das Adventure von Grabner mal probefahren und
war tatsächlich angenehm überrascht.




Es erreicht zwar nicht die Geschwindigkeit und Performance eines Composit-,
Holz- oder PE-Kanadiers, aber es lief wirklich gut!

Sehr positiv ist mir dabei aufgefallen:
Das Paddeln im Knien wird sehr erleichtert, klar die Knie haben es luftge-
polstert schön weich. Der Luftboden isoliert auch recht gut das kalte
Wasser.

Das Boot ist auch ohne die (kostenpflichtigen) Kenterschläuche extrem
Anfangsstabil, die Endstabilität habe ich jedoch angesichts einer Wasser-
temperatur von ~10°C nicht getestet.

Wirklich anstellen kann man das Kanu nicht, aber es läuft wirklich für ein
Aufblasbares hervorragend.

Im Falle einer Kenterung kommt man leicht wieder ins Boot und auch das
Ablassen des Wassers gestaltet sich kinderleicht. Nicht zu vergleichen mit
einem Rettungsmanöver im Tiefwasser mit einem herkömmlichen Kanadier.

Das Boot ist absolut whitewater-tauglich, trotz der Bugverstärkungen sind
Felsen keinerlei Problem und man hat die Sicherheit eines Rafting-Schlauch-
bootes in der leicht paddelbaren Kanadierform.

Die Verarbeitung ist erstklassig, das Material solide.

Das Gewicht der Passagiere ist absolut kein Problem, beim Eigengewicht
muss man anmerken, dass es Compositkanus gibt die weitaus leichter sind,
aber niemals so handlich, wie ein geleertes Grabner.

Der Preis allerdings... Für den aufgerufenen Preis bekomme ich auch ein
schönes kleines Wildwasserkanu und ein geräumiges Tourenkanu...

Auch an die Lebensdauer eines gepflegten Composit- oder Holzkanus wird
ein Grabner prinzipbedingt nicht rankommen, wir reden aber dennoch über
eine problemlose Lebenserwartung von ~20-25 Jahren, die sich natürlich
auch in recht hohen Gebrauchtpreisen bemerkbar macht.
Wenn du dich ernsthaft dafür interessierst, dann teste es doch mal bei Globe-
trotter (im Bassin oder auf der bundeweiten Globeboot-Tournee). Die Globeboot
ist nun zwar rum, findet aber jedes Jahr erneut statt.
__________________
gregor

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  #6  
Alt 18.05.2014, 11:46
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Na Gregor, seh ich da nicht ein kleines Bäuchlein?
Klasse Teil und auch die Taufe...
Jetzt noch ne Batterie und nen E-Motor dran und dann kann es losgehen.
Grüße
__________________
Marco,



Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich...
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  #7  
Alt 18.05.2014, 12:05
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Glückwunsch Gregor,

für dich und deine Flamme, da habt ihr ja heute volles Programm!!
Wünsche euch viel Spaß mit der Neuerwerbung, und immer 'ne handbreit Wasser unterm Kiel!

Gruß Markus

PS: Geht da nicht 'n Delphin dran?! *fg*
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  #8  
Alt 18.05.2014, 12:13
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Zitat:
Zitat von Snackman Beitrag anzeigen
Na Gregor, seh ich da nicht ein kleines Bäuchlein?
Klasse Teil und auch die Taufe...
Jetzt noch ne Batterie und nen E-Motor dran und dann kann es losgehen.
Grüße
Mensch, wenn ich da einen e-Motor dranhänge, bleibt mir das Bäuchlein doch treu...
__________________
gregor

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  #9  
Alt 05.06.2014, 12:32
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Dicke Lippe Dicke Lippe ist offline
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So heute habe ich mir extra einen Tag Urlaub geholt, um den teuersten
Ausrüstungsgegenstand für das Bereisen Europas mit dem Kanu anzu-
melden (ist wieder eine eigene Story... ) und zum Campingplatz zu
bringen.

Mit dem Wägelchen hatte ich wirklich Glück, ein Schnäppchen sozusagen.
Komplett in GFK, nie wieder Hagelschäden und wunderbar gepflegt, vom
kleinen, niederländischen Edelhersteller Avento, wer sollte es auch besser
können?

Wunderbar hell, eine Zuladung von 345kg (gewogen!), ein klassischer
Pärchenwagen, der nach etlichen Besichtigungen auch unsere Nase über-
zeugen konnte. Ausgestattet mit allem, was gut und teuer ist und alle
Nachrüstungen wie Sat, Steckdosen etc. wirklich fachmännisch ausgeführt,
mit Leerrohren, Dosenverkleidungen, Außenanschlüsse für SAT, Elektro, etc.

Erst muss ich jetzt noch ein paar Sachen besorgen, dann wird heute Nach-
mittag, (wenn es trocken bleibt), das Vorzelt aufgebaut. Die Amadahy bringe
ich erst am Wochenende auf den Platz und dann genießen wir zunächst die
Lahn. Und wie man an den Bilder sieht, kann die Amadahy direkt vom Stell-
platz ins Wasser rutschen.

Aber hier mal die ersten Bilder!





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gregor


Geändert von Dicke Lippe (05.06.2014 um 12:38 Uhr)
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  #10  
Alt 05.06.2014, 14:23
dywlkr dywlkr ist offline
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Na dann will ich doch auch mal meine wenigen Erfahrungen teilen.
Arbeite in den Semesterferien immer bei einem Veranstalter für Kanutouren.
Im Prinzip haben wir nur 1 Typ an Kanadiern: Old Town Discovery für 2, 3 oder 4 Personen. Wenn ich mich nicht irre wiegt das Standartgerät (3 Personen) ca. 36 kg, 4,8m lang und 90cm breit, Zuladung 440kg
Im Einsatz sind die Boote auf Anhängern zu 8 Stück, 10 Stück (jeweils 750kg) und große Anhänger mit 20 Stück.
Am Tag werden diese meistens 2-4 mal von jeweils 2 Personen auf die Anhänger auf- und abgeladen, weshalb sie handlich sein sollten. (Werden kopfüber auf die Anhänger geworfen )
Eingesetzt werden die Boote für Touren von 2h bis 3 Tage.

Wir haben desöfteren Test-Kanadier da und müssen die dann eine Saison testen. Ganz ehrlich, am liebsten würden wir sie reihenweise hinter die Halle schleppen und die Motorsäge ansetzen.
- viel zu schwer
- komplett Plastik, sieht aus wie ein Lego-Boot
- keine ordentliche Griffe, zu lang, zu kurz, schneiden die Hände ab
- scharfe Kanten und somit schlecht zum Laden.

Mir fällt nur ein Name dieser Kanadier momentan ein und das war ein Lettmann. (Scharfe Kanten, sehr schwer)
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Gruß Mario
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  #11  
Alt 05.06.2014, 16:20
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Dicke Lippe Dicke Lippe ist offline
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Zitat:
Zitat von dywlkr Beitrag anzeigen
... Ganz ehrlich, am liebsten würden wir sie reihenweise hinter die Halle schleppen und die Motorsäge ansetzen.
...
Fährst du sie auch?
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gregor

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  #12  
Alt 05.06.2014, 16:40
dywlkr dywlkr ist offline
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Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Fährst du sie auch?
Achso, das spielt auch eine Rolle?

Spaß, ja klar habe ich die auch im Wasser getestet, gab da natürlich auch Unterschiede, aber da ich die einzelnen Marken & Modelle da nicht mehr im Kopf habe, kann ich da nicht so viel dazu sagen.

Deshalb hab ich ja extra geschrieben wie ich mit den Booten in Berührung gekommen bin und für mich war in erster Linie wichtig wie sie in der Handhabung sind.

Und die Old Town haben sich auch immer sehr gut gefahren.

Und wegen der Motorsäge, das lag einfach daran, dass du dir beim Laden zum Teil die Hände aufgerissen hast und nicht an mangelnden Fahreigenschaften. Das Lego-Boot zum Beispiel fuhr sich sehr gut, aber die Sitze waren zu tief und es war zu schwer. (~50kg)

Alles in allem war im Gesamtpaket für UNS das Old Town eben am besten geschaffen.

Sollte nicht so rüberkommen, dass der Rest der Boote nichts taugt.
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Gruß Mario
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  #13  
Alt 05.06.2014, 21:41
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Feierabend für heute, jetzt kann das Kanu angeliefert werden...

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gregor

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  #14  
Alt 06.06.2014, 14:13
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  #15  
Alt 09.06.2014, 18:30
frimeur frimeur ist offline
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Tjaaa,

Gatz und sein Cherokee…….

war unser erstes nichtsegelbares Kleinboot, das ich meiner Frau und den beiden Jungs unter die Hintern schob, zwecks Näherung an den gemütlichen Wassersport……

Der erste Urlaub in Schweden mit dem Womo war dann auch der letzte für den (für mich und das Womo-Dach) zu schweren Cherokee).

Das Boot selber war auf den Seen narrensicher, die Familie hatte keine Probleme mit der Kippeligkeit die es nicht gab und mein Plan ging auf.

Aus den gesammelten Erfahrungen (u.a. an einigen Kanten weiches Womo-Dach) kam dann was Leichteres:

ein Wenonah 18 ft. Sundowner, der eine viel geringere Anfangsstabilität aufwies, dies aber nichts machte, da meine Mitpaddler bereits Erfahrungen mit dem Vorboot sammeln konnten.
Der Sundowner war noch nicht mal das Hightech Model in Kevlar und Schaumstringer, sondern das normale Tuff-Weave Modell mit Holzausstattung, welche Freude für meinen Rücken, das Boot alleine vom Autodach ans Ufer zu tragen wie ein Voyageur aus dem vorigen Jahrhundert.
Auch einige bewundernde Blicke am Ufer konnte ich zwar mit dem umgedrehten Boot überm Kopf nicht sehen, aber in Schulterblatthöhe spüren…..

Dieses Boot erfüllte all' unsere Erwartungen auf schwedischen Seen und in den Schären unterhalb von Stockholm. Nach den Abendessen ging ich oftmals alleine raus, um nach der Bibel von Bill Mason bestimmte Manöver zu üben.
Klasse war das Ankanten des Bootes, ein Unding für einen Kanadier mit 90 cm Breite…..

Diese Breite stört auch beim Paddeln, wenn man alleine in der Mitte sitzt und die Bordwand so weit weg ist, dass man das Paddel zu flach führen muss. Egal, Hauptsache es macht allen Spaß und man genießt die Ruhe auf dem Wasser.

Thema Canadier leihen:

Vor Jahren auf dem Hochplateau in der Nähe von Millau trafen wir Camper, die mit uns Ostern am Mittelmeer verbrachten. Wir kampierten auf einem wunderbaren Platz direkt an der Doubrie, einem Nebenfluss des Tarn, der aber für eine geplante Raftingtour etwas wenig Wasser hatte.
Der Mitcamper buchte kurzerhand eine Paddeltour auf dieser Doubrie und so ging es dann los.
Ein nicht sonderlich engagierter niederländischer Jobberstudent karrte drei Kanadier und ein Sit On Top Kajak den Fluss rauf, ließ die Boote die steile Böschung runter rutschen und gab uns die Goldene Regel mit auf den Weg: "Wenn ihr kentert, immer mit den Füßen voran flussabwärts schwimmen". Jau.

Lange Rede kurzer Sinn: nach dreimaligem Kentern des Damenkanadiers unserer Bekannten (Mutter und Tochter), gaben diese auf und fuhren per Anhalter wieder zur Basis.
Mein Sohn in seinem Kajak wurde an einer Passage vor den Felsen angenagelt und Vati half dann aus dem Kehrwasser heraus zur Weiterfahrt.
Nach ein paar Kilometern wurde das Wasser ruhiger und tiefer, wie mir der Campingfreund berichtete, hätte ab dort die Tour 'Familial' begonnen, er wollte aber unbedingt die Tour 'Sportive' fahren……

Gottseidank war nichts passiert, durch den relativ geringen Wasserstand gab es auch nicht solch eine Wucht des Wassers, da wäre ich mit meinen Leuten und den fehlenden WW-Erfahrungen nicht eingestiegen…..

Der Verleiher mußte zur Strafe das Boot suchen nach ungefährer Positionsangabe der Paddlerinnen…

hier ein paar Impressionen aus Schweden (St. Anna und Movänta)
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	kanu.jpg
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https://www.flickr.com/photos/36573929@N00/
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  #16  
Alt 09.06.2014, 21:18
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Danke für diesen netten Bericht.

Ja das Cherokee wiegt schon was, auch die reine Carbon Version
liegt über 30kg. Aber auf den Kombi (ich kann ihn ja noch mal 10 cm
runter lassen ) bekomme ich das mittlerweile recht gut, auch ohne
fremde Hilfe. Zudem liegt sie jetzt direkt am Wasser, oft verladen
muss ich sie so nicht mehr, Wenn ich Lust habe, schubse ich sie ins
Wasser und los gehts es. Derr Kanuwagen ist genial und macht dem
Umgang an Land kinderleicht. Ist kein Eckla, faltbar und ist für 150 kg
ausgelegt.

In Alleinfahrt wollte ich zunächst auch mittig sitzen und kanten, aber
so sehr die Wendigkeit dann zunimmt, so wenig läßt es sich gerade
beschleunigen, dafür ist es zu breit und zu schwer, auch wenn es eine
massive Endstabilität besitzt. Läuft es dann erst mal, geht es, ist aber
recht anstrengend, vor allem mit dem Paddel was ich jetzt noch fahre,
die Blattfläche ist mir einfach zu klein und es bietet viel zu wenig Druck.

Heute habe ich konsequent hinten gesessen (alleine unterwegs) und
Amadahy machte genau das was sie sollte. Der Bug kam zwar aus dem
Wasser, aber die Wasserlinie ist immer noch lang genug. Sie fuhr sich
wie ein Dreisitzer mit sehr leichtem Kielsprung.
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gregor

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Alt 10.06.2014, 00:36
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Mr-Flopppy Mr-Flopppy ist offline
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Standard kanten ?

was bedeutet "kanten" beim Kanu?

Für den Doofi.... du legst das Kanu mittels Körpergewicht auf die Kante und gleichst damit den einseitigen Vortrieb des Stechpaddels aus ?

Also das Kanu will wegen Bierbauch eigentlich nach Steuerbrord, aber weil ich Rechtshänder bin und mein Paddel Steuerbord eintauche, fährt es geradeaus ?

Hubert ... der sich fragt ob des ne peinliche Frage war
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  #18  
Alt 10.06.2014, 06:21
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Nein Hubert, das ist keine dumme Frage. Normalerweise kann man geradeaus und bei
Touren auch aufrecht fahren, aber wenn man sich seitlich in die Mitte kniet und das
Kanu auf die Seite legt, heben sich Heck und Bug leicht aus dem Wasser und es wird
viel wendiger bei besserer Kontrolle. Das macht man natürlich in erster Linie bei Allein-
fahrt. Hier kann man das sehr schön sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=cyJHA_jrzaI

Die hohe Kunst kann man dann im freestyle umsetzen:

https://www.youtube.com/watch?v=9iDVWn77VuM

Man kann auch mit dem Partner tanzen (leider nur über Proxy...)

https://www.youtube.com/watch?v=5d_ecs7h184&pxtry=1
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gregor


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Alt 10.06.2014, 10:50
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Zitat:
Zitat von Mr-Flopppy Beitrag anzeigen
was bedeutet "kanten" beim Kanu?

Für den Doofi.... du legst das Kanu mittels Körpergewicht auf die Kante und gleichst damit den einseitigen Vortrieb des Stechpaddels aus ?

Also das Kanu will wegen Bierbauch eigentlich nach Steuerbrord, aber weil ich Rechtshänder bin und mein Paddel Steuerbord eintauche, fährt es geradeaus ?

Hubert ... der sich fragt ob des ne peinliche Frage war
Wie die Dicke Lippe bereits erklärte, bringt man den Kanadier durchs Ankanten in eine Schräglage, die aus der symmetrischen wasserbenetzten Fläche des Bodens eine asymmetrische macht. Dabei wird auch die benetzte Fläche verringert und die spurgebenden schärferen Enden des Bootes aus dem Wasser 'gehoben'.

Mit einer Spurkorrektur hat das nichts zu tun, das macht man als Solopaddler mit dem sog. 'indianerschlag' oder J-Schlag, der durch das nach außen drehen des Paddels am Ende des Schlages einen Steuerimpuls gegen die Drehrichtung des Bootes auslöst.
Als Rechtshänder ziehe ich mein Paddel immer auf der rechten Seite des Boots und kann mit diesem Schlag auch rechts rum kurven. Der J-Schlag ist quasi Vortrieb und Korrektur in einem.
Um die Belastung während einer Tour gleichmäßig zu verteilen, sollte man auch mit dem anderen Arm diesen Schlag beherrschen.

Für Interessenten hier mal die 'Bibel':

http://www.amazon.de/Die-Kunst-Kanuf...rds=Bill+mason (PaidLink)
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Alt 10.06.2014, 11:04
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Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Heute habe ich konsequent hinten gesessen (alleine unterwegs) und
Amadahy machte genau das was sie sollte. Der Bug kam zwar aus dem
Wasser, aber die Wasserlinie ist immer noch lang genug. Sie fuhr sich
wie ein Dreisitzer mit sehr leichtem Kielsprung.
Kleine Story mit Hintensitzen

Unsere Urlaubsfreunde aus Schweden, die sich nach kurzen Probefahrten auch einen Wenonah als 17 ft. kauften, luden uns zu einer Jungfernfahrt im Münsterland auf der Werse ein.
Sie waren zu zweit plus Paula, der recht gewichtigen Labradorhündin.
Herrchen hinten, Paula in der Mitte und Frauchen vorne. Die Werse kann man nicht mit schwedischen Seen vergleichen, kann aber auch ihre Reize haben…..

Nach einiger Zeit erreichten wir ein Café mit Gartenterasse direkt am Ufer und der Wunsch nach Erdbeerkuchen mit Sahne plus Kaffee wurde immer stärker.

Mein Freund legte längs am Steg an, Frauchen stieg aus und der auf sie fixierte Bello ebenfalls mit einem beherzten Sprung. Soweit so gut.
Da ein Kanadier an den Enden kaum Auftrieb hat und sehr schmal ist, konnte das Boot das Gewicht des Käptens nicht halten und kippte um……

Aus der Wersebrühe tauchte dann der frischgebackene Kanute wie Poseidon aus den Wellen und nun zeigte sich, warum eine mitgeführte Tonne mit ausreichend Wechselkleidung hilfreich ist.

Aufgrund dieser Erfahrung wurde das Hundekommando "Bleib!" intensiver geübt….

Soviel zum Hintensitzen
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Alt 10.06.2014, 14:50
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Zitat:
Zitat von frimeur Beitrag anzeigen
...
Als Rechtshänder ziehe ich mein Paddel immer auf der rechten Seite des Boots und kann mit diesem Schlag auch rechts rum kurven. Der J-Schlag ist quasi Vortrieb und Korrektur in einem.
Um die Belastung während einer Tour gleichmäßig zu verteilen, sollte man auch mit dem anderen Arm diesen Schlag beherrschen.
...
Ich paddel auch prinzipiell rechts, auch mehrere Stunden, links geht auch, mühsam und
mangels entsprechender Übung leider nicht so kursstabil. Meist wechsel ich in Allein-
fahrt, wenn der Wind es nahelegt...

Das Canadier-Buch hatte ich bereits damals mit meinem ersten Kanu besorgt und vieles
Wichtige daraus gelernt. Heute gibt auch schon youtube eine Menge her, auch sideslip
kann man dann eher nachvollziehen. Filme verraten einfach mehr von Bewegungsab-
läufen als Fotos...
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Geändert von Dicke Lippe (10.06.2014 um 18:38 Uhr) Grund: verfrüht...
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Alt 15.06.2014, 12:00
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Standard Neue Paddel

Am Freitag war es soweit, nach einigen Recherchen und Überlegungen wollte
ich eigentlich sofort ein paar andere Paddel für uns. Das "Biber"-Paddel von
Beate war eines derer, die beim Kanu dabei waren und diese Paddel vermit-
telten den Eindruck, wahrhaft für kanadische Trapper gemacht worden zu sein,
die damit gelegentlich auch Braunbären abwehren müssen. Seit Samstag
heißt dieses Paddel daher bei Beate nur noch "Bärentöter"...

  • das Blatt hat die Form eines Beavertail, ist allerdings vieeel kürzer, nicht Fleisch nicht Fisch...
  • das Paddel wurde wohl in einer Werkstatt angefertigt, die weder über Schleifmaschinen, Hobel oder Ziehmesser verfügte
  • die Ausführung geht Richtung Neandertal-knüppel: solide, grob, stabil
  • Flex lässt sich nicht mal beim Missbrauch zum Stabhochsprung feststellen
  • Das Gewicht beträgt gewogene 1.050 g bei lediglich 139 cm
  • 6 cm unterhablb der Schaftwurzel weist das Blatt eine "Kante" fast rechtwinklig von ~20 mm auf
Mein Paddel ist mein altes Notpaddel, ein wenig Flex, mit 160cm und relativ
kurzem Blatt für das Kanu viel zu lang, kein Wunder, im Kanu kniet / sitzt ja
man ja viel tiefer als auf dem Freibord der Fletcher....

Das Gewicht liegt bei 950g und die wenigstens gerundete Blattkante hat eine
Breite von immer noch 9 mm.

Als neue "Übergangspaddel", denn es werden noch ein paar importierte Bent-
shaftpaddel von Sanborn canoes, USA kommen, haben wir uns für "Voyageur"
und "Das Paddel" von Grey-Owl, Canada entschieden. Das sind recht hübsche
und gut verarbeitete Holzpaddel, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten
und dennoch im unteren Mittelfeld der Preise rangieren. Zum Kauf sind wir
Freitag abend nach Köln gedüst, man will sie ja anfassen können.

Cool war die Tatsache, dass wir anlässlich dieses Kaufes, diese Paddel in einem
Haus unter Dach in einem Kanu probegepaddelt haben.

Das "Voyageur" hat ein etwas kleineres Blatt als "Das Paddel" und einen sym-
metrischen Palmgriff, "Das Paddel" hat einen unsymmetrischen Palmgriff und
damit eine vorgegebene aktiv Seite.

Ein wichtiger Punkt sind aber die Blattkanten, sind scharf ausgeformt und 5 mm
stark. Damit ist jetzt auch ein einwandfreies "slicen" möglich.

Beim "Voyageur" ist nur die Blattunterkante mit einem Kunststoffrand verstärkt,
beim "Das Paddel" wurde dieser Schutz rundgeführt und ins Blatt weiter geführt.

Entscheidend sind aber die Gewichte...

Beates "Voyageur" wiegt bei 137cm lediglich 610g und ist damit 440g leichter
als ihr altes Paddel. Mein "Das Paddel" ist bei 147 cm Länge nur 695 g schwer
und erspart mir bei jedem Schlag so immerhin 255 g.

Wir brannten darauf, diese endlich im Wasser auf der Amadahy richtig "erfahren"
zu können. Von dieser schönen Tour berichte ich euch später, erst einmal die
Bilder zu den Paddeln...













und einmal im direkten Vergleich, von oben:


das "Voyageur", der "Bärentöter", das "Notpaddel" und "Das Paddel"





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Geändert von Dicke Lippe (15.06.2014 um 12:12 Uhr)
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Alt 15.06.2014, 19:33
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Standard Probepaddeln am Samstag

Am Samstag ging es denn auch raus zum WoWa mit den neuen Paddeln
im Gepäck.





Das Kanu war schnell einsatzbereit und wir starteten Lahnaufwärts
Richtung Fachbach, bei typischem Gegenwind...





Auf dem Rückweg holten wir eine Jugendgruppe in Leihkanus ein, die,
mangels Steuermann , und durch den auffrischenden Wind hektisch
auf der Lahn wie Segler kreuzten. Die Unerfahrenheit war das Eine, der
schon fortgeschrittene Alkoholkonsum das Andere. In der Ahlen Schleuse
war auch das Benehmen entsprechend. Laut grölend (es ist ja WM )
und bis aufs Tor anfahrend nervten sie nicht nur den Schleusenwart,
sondern auch uns. Ich verholte uns schließlich nach hinten, wir wollten
ja nicht zum Kollateralschaden werden. Der Schleusenwart öffnete das
Unterwassertor nur halb, um keines der Boote einzuquetschen und im
folgenden Schleusenkanal kippte das erste Kanu um. Diese Umfall-Serie
setzte sich auf dem weiteren Weg abwärts nach Lahnstein fort.

Hier konnte man es schon von weitem erkennen:





Wie gedacht, konnten die Gekenterten nicht auf Hilfe ihrer Kameraden
hoffen, lediglich für Spott brauchten sie nicht zu sorgen:








Der Rest de Tour bestand aus wunderschönen Momenten, so fuhren
wir an ausgedehnten Seerosenfelder vorbei:







die aus fern und nah toll aussahen:











Nicht nur die Flora begeisterte uns, auch die Fauna hatte einiges zu bieten,
so trafen wir neben einer Nilgansfamilie u.a. ein verliebtes Entenpaar...





und zwei uns schon gut bekannte Höckerschwanpaare, wovon eines vier
junge Küken bewachte...








Ein Reiher begleitete uns über ein großes Stück, verschwand aber immer,
sobald ich die Kamera zückte. So gab ich mich mit einer Libelle zufrieden,

die zunächst auf meinem Arm ein Stück mitfuhr und sich anschließend ver-
trauensvoll auf Beate niederließ.








Selbst ein so seltenes Tier wie die Chillkröte konnte ich entdecken und
auf den Flashspeicher bannen.





Fazit:

Die Paddel sind jeden Cent wert: Leicht, schön und exakt zu führen, viel
Grip bei weichem Flex und gutem Catch, keinerlei Flattern.

Sie sind wunderbar zum Slicen geeignet, beim Zurückziehen unter Wasser
verkanten sie nicht und bieten kaum Widerstand. Und die Optik, wenn sie
vor einem in der Sonne mit leuchtender Maserung und glitzernden Tropfen
auf dem Schoß liegen ist unbeschreiblich! Volle Empfehlung. Auch Beate kam
im Vergleich zu Ihrem alten "Bärentöter" aus dem Schwärmen nicht mehr
raus und paddelte fast die gesamte Tour mit!

Die Ausrüstung ist nun komplett genug um demnächst größere Touren
anzupeilen, ihr könnt euch auf viele weitere Bilder freuen...
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gregor


Geändert von Dicke Lippe (15.06.2014 um 19:58 Uhr)
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Beate könnte sich mal rasieren...
Toller Bericht
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Alt 15.06.2014, 21:21
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Beate könnte sich mal rasieren...
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