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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 27.04.2009, 09:14
Benutzerbild von Olaf
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Standard Segeln - Nordsee. Emden - Borkum - Greetsiel

Moin zusammen,

wir sind soeben zurück von unserem Überführungstörn. Vom Winterlager in Emden sollte es am Samstag, den 25.04.09 nach Greetsiel gehen. Hochwasser in Emden war kurz vor 14 Uhr – also bei Tageslicht nur eines. Wir beschlossen daher, dass der Weg das Ziel ist und planten den Törn mit einem Zwischenstopp auf Borkum.



Letztes Jahr hat uns die Seeschleuse lange warten lassen und zu einer unfreiwilligen Ankerpause in der Osterems gezwungen. Das sollte nicht wieder passieren, daher legten wir schon um 10:30 Uhr ab und planten eine längere Teepause vor der Schleuse ein. Aber wie das so ist: plant man keine Pause ein, bekommt man eine, plant man eine ein, bekommt man keine. So gingen wir um kurz nach 11 mit der Ma Dalton (mit einem netten Segler mit Sohnemann Bord, die zum Maststellen emsaufwärts fuhren), der Kerstin, einem Mobo, (ebenfalls emsaufwärts) und einem Kalkfrachter (emsabwärts) durch die Seeschleuse.

Wir waren viel zu früh dran und trotz des Stroms gegenan machten wir nur unter Fock bereits 4kn FdW und 2,7kn FüG. Das ganze bei 3bf aus E. Also ließen wir das Groß vorerst unten und "bummelten" vor dem Wind die Ems runter Richtung Knock und Delfzijl. Herrlichster Sonnenschein bei 16 Grad.

Gegen 12 hatten wir Wybelsum Radar querab. Wir nahmen das Groß dazu und tauschten die Fock gegen die frisch renovierte LW-Genua. Gerade vom Segelmacher (Emder Schiffsausrüstung) zurück hatten wir sie das erste Mal ausgepackt und ich war überrascht: Zwei Flicken, eine nachgenähte Naht und ein neuer Scheuerschutz für 26,-- Euro – da kann man wirklich nicht meckern! E 3 in Böen 4 trieb uns weiter.

Eine Stunde später hatten wir die Knock umrundet. Der Wind kam weiter aus E und stieg auf 4, in Böen 5. Zeitweilig kam es uns auch etwas mehr vor. Also rauf aufs Vordeck, LW-Genua weg und in Erwartung von noch mehr ohne Zwischenschritt gleich auf Fock gewechselt.

Die Tide war inzwischen gekentert und wir liefen an Eemshaven und dem Randzel vorbei. Immer noch unter Fock und Groß bei gleich bleibendem, böigen Wind, der allerdings jetzt aus SE kam. Dann ging es in die Fischerbalje rein und gegen 16 Uhr machten wir bei Baalmann im Port Henry fest. Dort mussten wir dann feststellen, dass die von uns geschätzten Windstärken nach Aussage der Windkraftanlagen etwa ein bf höher lagen.

Abends lecker Fisch essen, mit ein paar Greetsielern, Borkumern und Juistern am Tresen ein paar Bier lenzen und dann ab in die Koje. In der Nacht ging dann noch mehr Wind und etwas Regen über die Insel.

Am Sonntag, dem 26.04.09 ging es dann nach dem Frühstück um kurz nach neun weiter. Wir hätten dicht unter Borkum über das Wattfahrwasser nördlich in die Osterems einlaufen können – Wolfgang ist einen Tag zuvor diesen Weg gegangen. Aber da der Wind auf ENE gedreht hatte und anfangs nur mit 3 blies, entschieden wir und für den 2sm längeren Weg durch die Emshörnrinne.



Hochwasser auf Borkum war um kurz nach 12 – wir hatten in der Fischerbalje also Strom gegenan und mussten den Jockel zur Unterstützung mitlaufen lassen.

Höhe Dreibein querab konnten wir auf ihn verzichten und setzten Kurs auf Eemshaven. Der Wind kam jetzt aus E mit 3-4. Wir kreuzten so in langen Schlägen wieder emsaufwärts bis zur Emshörnrinne. Da liegen keine Tonnen, wenn man aber ab Tonne 30 Kurs 90° hält geht das auch bei Ebbe mit Wasser satt (Stromversatz sollte man natürlich beachten). 5-10m stehen da immer. Man landet dann direkt im südlichen Ende der Osterems.

Gegen Mittag waren wir auf dem Hoch der Osterems. Der Wind kam nur noch schwach aus NNE und der Jockel musste wieder unterstützen. Das Leyfahrwasser kam schnell in Sicht und der Wind legte wieder auf 3-4 zu. Diesmal mussten wir erstaunlicher Weise mal 15 Minuten warten. Die ganzen Kutter kamen raus und die Schleuse hatte reichlich zu tun.

Nachdem wir mit drei anderen Seglern die Schleuse passiert haben, können wir im Speicherbecken noch mal das Vorsegel setzen und ziehen im Konvoi mit achterlichem Wind Richtung Steganlage. Gegen 14 Uhr machen wir in Greetsiel fest. Gut 55sm über Grund haben wir auf diesem Törn zurückgelegt.

Jetzt kann die Saison kommen.
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Viele Grüsse,
Olaf
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wattsegler.de
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