Geschwindigkeit In NL auf der Autobahn????

[achim1]

Hi Leute,

Ende 2019 habe ich in der Presse gelesen das in ganz NL ab 2020 eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf den Autobahnen (tagsüber) eingeführt wird. Letzen Sonntag war ich drüben und überall stehen noch die alten 120 und 130 km/h Schilder.
Wie schnell darf man den jetzt da fahren? Hat jemand da eine genaue Info?

Gruß Achim

[Merduck]

Ab März.....

Dabei ist die Geschwindigkeit erst vor einigen Jahren von 120 auf 130 erhöht worden, was reichlich Geld für die Neubeschilderung gekostet hat. Jetzt das ganze also wieder mal.

[Startpilot]

Hallo Achim,

nach den mir vorliegenden Quellen geht´s los am 16.03.2020.

@Merduck: Du warst schneller..

[achim1]

Danke für die Info, ich hatte den 1.1.2020 im Kopf und bin deswegen schön langsam gefahren, denn die Knöllchen da drüben sind teuer und ich habe schon locker ein halben Streifenwagen in den letzten guten 25 Jahren mit meinem Geld finanziert .

Gruß Achim

[Oldskipper]

Bin heute durch NL gefahren. Wenn die ihre Sicherheitsabstände beibehalten, sollten die auf Tempo 30 reduzieren. Laufend ist mir einer vor das Auto gezogen. Und dann kam ein kurzer Wolkenbruch und gleichzeitig schien die Sonne durch eine Wolkenlücke. Man konnte schlagartig durch Blendung nichts mehr sehen. Vor mir ein Autoballett in blendender Gischt. Aquaplaning wie im Lehrbuch. Abs, Asr und was weiß ich noch alles blinkt im Armaturenbrett. Mit viel Glück bin ich durch den Blechhaufen durch gekommen. Im Rückspiegel sah ich auch die Fetzen fliegen. Eine Massenkarambolage wie im Bilderbuch. Vor mir mindestens 10 Autos voll Schrott. Was hinter mir noch weiter passiert ist konnte ich nicht genau sehen. Bin langsam weiter gefahren. Hinter mir kam kein Auto mehr. 5 Minuten später kam auf der Gegenfahrbahn ein ganzes Rudel Rettungswagen. Ich hab mich nicht getraut an zu halten. Bis ich mein Auto wieder richtig bremsen konnte, war ich auch ein ganzes Stück weiter. Die Fahrbahn stand regelrecht unter Wasser.
Zehn Minuten später hat mich das Navi von der Bahn gelotst. Ein Stück weiter hatte es noch zwei Unfälle gegeben. Ich hoffe es ist keiner ernsthaft zu Schaden gekommen.

[Perre Pescadore]

Zitat von Oldskipper

Bin heute durch NL gefahren. Wenn die ihre Sicherheitsabstände beibehalten, sollten die auf Tempo 30 reduzieren. Laufend ist mir einer vor das Auto gezogen. Und dann kam ein kurzer Wolkenbruch und gleichzeitig schien die Sonne durch eine Wolkenlücke. Man konnte schlagartig durch Blendung nichts mehr sehen. Vor mir ein Autoballett in blendender Gischt. Aquaplaning wie im Lehrbuch. Abs, Asr und was weiß ich noch alles blinkt im Armaturenbrett. Mit viel Glück bin ich durch den Blechhaufen durch gekommen. Im Rückspiegel sah ich auch die Fetzen fliegen. Eine Massenkarambolage wie im Bilderbuch. Vor mir mindestens 10 Autos voll Schrott. Was hinter mir noch weiter passiert ist konnte ich nicht genau sehen. Bin langsam weiter gefahren. Hinter mir kam kein Auto mehr. 5 Minuten später kam auf der Gegenfahrbahn ein ganzes Rudel Rettungswagen. Ich hab mich nicht getraut an zu halten. Bis ich mein Auto wieder richtig bremsen konnte, war ich auch ein ganzes Stück weiter. Die Fahrbahn stand regelrecht unter Wasser.
Zehn Minuten später hat mich das Navi von der Bahn gelotst. Ein Stück weiter hatte es noch zwei Unfälle gegeben. Ich hoffe es ist keiner ernsthaft zu Schaden gekommen.

Ich würde auch in einem Forum schreiben dass man bei einem Unfall weitergefahren ist und keine Hilfe geleistet hat.
Herzlichen Dank dafür .

[Oldskipper]

Ja, das liest sich blöd. Es war einfach zu gefährlich. Ich wollte nicht den nächsten Crash provozieren. Glaub mir, ich hätte angehalten, wenn es halbwegs gefahrlos möglich gewesen wäre. Ich war Jahre lang im Rettungsdienst. Die rechte Fahrbahn stand voll mit Autos. Ich konnte schlecht auf der linken Spur halten.

Was genau da passiert ist kann ich nur vermuten. Ich nehme an es hat sich auf der rechten Spur ein Stau gebildet. Wegen des Starkregens. Am Stauende hat es dann gekracht. Aber das ist Spekulation.

[Libertad]

Also wenn da die rechte Spur vollstand, waren ja genügend Ersthelfer vor Ort

[Gerd-RS]

Wenn die Situation es einfach nicht erlaubt, anzuhalten ohne weitere Unfälle zu provozieren, ist es sicher in Ordnung, weiterzufahren. Zumal offenbar auf der rechten Spur bereits genügend Fahrzeuge standen, die den Verunfallten Hilfe leisten konnten.

Aber etwas ist auch mir in NL auf den Autobahnen häufig aufgefallen:
Offenbar bedingt durch die gleichförmige, relativ niedrige Geschwindigkeit nimmt man es mit dem Sicherheitsabstand nicht so genau. Auch wird gerne mal rechts überholt und der Überholte - egal ob rechts oder links - wird dann brutal geschnitten, weil man sich nur ein paar Zentimeter vor ihm wieder "einfädelt". Offenbar immer in dem Vertrauen, dass der ja sowieso nicht schneller fahren wird, weil man ja gemeinsam am vorgegebenen Tempolimit klebt.

Gruss


Gerd

[volker1165]

Solange da kein Deutscher zwischenfunkt, funktioniert das ja auch überraschend gut

Zitat von Gerd-RS

Aber etwas ist auch mir in NL auf den Autobahnen häufig aufgefallen:
Offenbar bedingt durch die gleichförmige, relativ niedrige Geschwindigkeit nimmt man es mit dem Sicherheitsabstand nicht so genau. Auch wird gerne mal rechts überholt und der Überholte - egal ob rechts oder links - wird dann brutal geschnitten, weil man sich nur ein paar Zentimeter vor ihm wieder "einfädelt". Offenbar immer in dem Vertrauen, dass der ja sowieso nicht schneller fahren wird, weil man ja gemeinsam am vorgegebenen Tempolimit klebt.

Gruss


Gerd

[Startpilot]

Zitat von Gerd-RS

Aber etwas ist auch mir in NL auf den Autobahnen häufig aufgefallen:
Offenbar bedingt durch die gleichförmige, relativ niedrige Geschwindigkeit nimmt man es mit dem Sicherheitsabstand nicht so genau. Auch wird gerne mal rechts überholt und der Überholte - egal ob rechts oder links - wird dann brutal geschnitten, weil man sich nur ein paar Zentimeter vor ihm wieder "einfädelt". Offenbar immer in dem Vertrauen, dass der ja sowieso nicht schneller fahren wird, weil man ja gemeinsam am vorgegebenen Tempolimit klebt.

Gruss


Gerd

Ja, Gerd, das ist so.

Leider habe ich keine objektiven, situationsbezogenen Unfalldaten zum Vergleich D/NL.
Das höchste Gefahrenpotential ist in NL gegenwärtig die Sucht nach social media während der Fahrt. Oft meine ich -weil wirklich geschlängelt wird- die sind hackedicht. Aber die daddeln. Fast jeden morgen gibt´s deshalb Kettenunfälle.

Die andere Sichtweise: durch die gleichförmige Geschwindigkeit haben die Einschermanöver auch nicht so ein Gefahrenpotential.
Jedenfalls taucht nicht plötzlich ein Bolide im Sinkflug mit flackernden Landescheinwerfern im Rückspiegel auf.

Toleranz wird hier -zumindest im Verkehr- nicht als die Freiheit des Anderen definiert, sondern eher als mein Recht darauf, dass andere mein Fehlverhalten tolerieren und helfen, es zu kompensieren

Da alle so drauf sind, funktioniert das überraschend gut.
Für Fahrer aus D zuweilen eine fremde Welt, die Erstaunen lässt.

Ich fahre hier sehr entspannt (im Gegensatz zu deutschen Autobahnen), oft mit Tempomat und komme ebenso entspannt an. Ob das ab März mit Tempo 100 auch noch so ist, bleibt abzuwarten.

Ist lediglich persönliche Erfahrung und Ansicht.
Keinesfalls Steilvorlage für einen Exkurs über die in deutsche DNS eingebettete Formel "Freiheit gleich Tachoanschlag"

[ericjoo]

Moin,

was Dirk schreibt trifft es wirklich gut. Früher mit Angelboot hinten dran, war das Tempo in Holland eh zweitrangig.

Hier in D fahre ich sehr flott wenn es die Bahn Bzw der Verkehr zulässt. Letztes Jahr bei einigen Bootsbesichtigungen in Holland ist mir dann deutlich aufgefallen wie entspannt das Tempolimit war. Hätte ich so arg nicht erwartet, bin gespannt ob ich das bei 100 auch noch so empfinde.

Danke für die Infos hier.

Frank

[schwinge]

kann mich noch an 100-Zeiten erinnern. War entspannt (zumindest empfand ich das so)

bis denne, Rainer

[Gerd-RS]

Zitat von schwinge

kann mich noch an 100-Zeiten erinnern. War entspannt (zumindest empfand ich das so)

bis denne, Rainer

Jau, zwei oder vierspännig mit Hafersack vor den Gäulen, wird's dann sicher noch entspannter!

Gruss


Gerd

[Gerd-RS]

Zitat von Startpilot

Ja, Gerd, das ist so.


Das höchste Gefahrenpotential ist in NL gegenwärtig die Sucht nach social media während der Fahrt. Oft meine ich -weil wirklich geschlängelt wird- die sind hackedicht. Aber die daddeln. Fast jeden morgen gibt´s deshalb Kettenunfälle.

Die Smartphone-Daddelei ist ja hierzulande leider auch immer wieder zu beobachten. Ob's in NL noch dramatischer ist, weil das Gefahrenpotential bei den geringeren Geschwindigkeiten nicht so wahrgenommen oder eingeschätzt wird???

Toleranz wird hier -zumindest im Verkehr- nicht als die Freiheit des Anderen definiert, sondern eher als mein Recht darauf, dass andere mein Fehlverhalten tolerieren und helfen, es zu kompensieren

Da alle so drauf sind, funktioniert das überraschend gut.


Das scheint ja - wie das hier geschilderte Unfallgeschehen zeigt - nun leider doch nicht so gut zu funktionieren.

Ich meine: Wenn sich alle an die vorhandenen Regeln ( zum Beispiel Rechtsfahrgebot, Überholverbot rechts, Abstandsregeln, den Witterungsverhältnissen angepasste Geschwindigkeit) halten, braucht es keine pauschalen Geschwindigkeitsbegrenzung. Weder in NL. noch hier.

Gruss


Gerd

[Oldskipper]

Auf den Autobahnen in Friesland ist das jedenfalls wesentlich entspannter als auf dem Ring Amsterdam. Auf jeden Fall sinkt das Schadenspotential mit der Geschwindigkeit.
Ich fand übrigens Auto fahren in Spanien recht entspannt. Da kommt alles nicht so genau, aber irgendwie passt das dann doch. Nur Pferde dürfen nicht auf die Autobahn. Das fand ich seltsam.

[trockenangler]

Zitat von Startpilot

Ja, Gerd, das ist so.

Die andere Sichtweise: durch die gleichförmige Geschwindigkeit haben die Einschermanöver auch nicht so ein Gefahrenpotential.
Jedenfalls taucht nicht plötzlich ein Bolide im Sinkflug mit flackernden Landescheinwerfern im Rückspiegel auf.

Da alle so drauf sind, funktioniert das überraschend gut.
Für Fahrer aus D zuweilen eine fremde Welt, die Erstaunen lässt.

Ich fahre hier sehr entspannt (im Gegensatz zu deutschen Autobahnen), oft mit Tempomat und komme ebenso entspannt an. Ob das ab März mit Tempo 100 auch noch so ist, bleibt abzuwarten.

Ich bin auch berufsbedingt auch häufiger in NL unterwegs, muss dort wegen dem "entspannt fahren" aber immer sehr aufpassen nicht einzudösen.
Das dadurch entstehende Unfallrisiko ist wie hier beschrieben auch nicht ohne.

[schwinge]

Ja - ich weiß, wird wohl wieder ne Glaubensfrage. Unser Hauptfeind sind doch nicht die Verkehrsregeln oder die NL-Autorfahrer sondern unsere eigene Ungeduld.

Wieviel Minuten später komme ich von z.B. Roermond aus später in z.B. Stavoren an wenn ich nicht schneller als 100 fahren würde....?

bis denne, Rainer

[Gerd-RS]

Zitat von schwinge

Ja - ich weiß, wird wohl wieder ne Glaubensfrage. Unser Hauptfeind sind doch nicht die Verkehrsregeln oder die NL-Autorfahrer sondern unsere eigene Ungeduld.

Wieviel Minuten später komme ich von z.B. Roermond aus später in z.B. Stavoren an wenn ich nicht schneller als 100 fahren würde....?

bis denne, Rainer

Es ist mir völlig wurscht, wie schnell oder langsam Du fährst. Da bin ich absolut tolerant. Nur an die Spielregeln musst Du Dich halten! Ich habe es meist eigentlich auch nicht so eilig und fahre freiwillig - wo es erlaubt ist - maximal 130 bis 160 km/h.

Leider halten sich sehr viele - wenn alle gleich schnell oder langsam fahren - nicht mehr an die Regeln, weil die Aufmerksamkeit leidet und weil sie sich darauf verlassen, dass bei dem eintönigen Dahinrollen schon nichts passieren wird oder andere den eigenen Fehler tolerieren oder ausbügeln. Man könnte auch spötteln: Die üben schon mal autonomes Fahren 1.0 statt aktiv und wach zu sein.

Ich gebe das offen zu:

Wenn ich mit eingeschaltetem Tempomat, Abstands-Assistent und Spurhalte-Assistent mit 100 km/h dahinrolle, neige ich auch dazu, nicht mehr ganz so aufmerksam zu sein. Solange die Assistenten funktionieren...oder meine beste Ehefrau als automatisches Warnsystem an Bord ist...

Leider scheinen, besonders in NL, aber viele unterwegs zu sein, die daddeln und pennen ohne Assistenten oder Ehefrau an Bord...

Gruss


Gerd

[schwinge]

Zitat von Gerd-RS

Die üben schon mal autonomes Fahren 1.0 statt aktiv und wach zu sein.

Ich gebe das offen zu:

Wenn ich mit eingeschaltetem Tempomat, Abstands-Assistent und Spurhalte-Assistent mit 100 km/h dahinrolle, neige ich auch dazu, nicht mehr ganz so aufmerksam zu sein....

Weiß jemand ob das mal wissenschaftlich untersucht wurde - Unfälle weil monotones dahingleiten kontra schnell mit abwechselnden Tempo (weil es die Verkehrslage erfordert) unterwegs?

fragt und grüßt der Rainer

[Christo Cologne]

Ich denke in NL fahren sie deutlich öfter mit Tempomat - und den ändert an nicht andauernd, nur weil man irgendwo einschert.

[Merduck]

Zitat von Startpilot

Ich fahre hier sehr entspannt (im Gegensatz zu deutschen Autobahnen), oft mit Tempomat und komme ebenso entspannt an. Ob das ab März mit Tempo 100 auch noch so ist, bleibt abzuwarten.

Genau, Adaptive Cruise Control und Active Lane Assit und man kommt extrem entspannt durch NL durch. Ob das rund um Amsterdam auch so gut funktionieren würde, weiss ich nicht, aber hier im Süden geht das prima. Wenn hier im Süden einer schnell und mit sehr wenig Vorwarnung die Spur wechselt oder sehr schnell fährt, ist es meist ein Belgier. Die Deutschen, die den regelmässigen Grenzverkehr gewöhnt sind (schon um Kaffee zu kaufen), sind schon wegen der teuren Knöllchen recht vorsichtig am fahren.

[Gerd-RS]

Zitat von Merduck

Die Deutschen, die den regelmässigen Grenzverkehr gewöhnt sind (schon um Kaffee zu kaufen), sind schon wegen der teuren Knöllchen recht vorsichtig am fahren.

Ja, ja: Die Deutschen sind Sparbrötchen!

Gruss


Gerd

[Merduck]

Zitat von Gerd-RS

Ja, ja: Die Deutschen sind Sparbrötchen!

Genau. Falls jemand von NL Richtung Aachen auf der Autobahn unterwegs ist, lohnt sich ein Stop an der Tankstelle an der Grenze. Die haben 2 Paletten Kaffee im Verkaufsraum. Tanken sollte man dann aber in DE, wenn man keine Shell-Karte hat.

[Der mit dem Boot tanzt]

Zitat von schwinge

Weiß jemand ob das mal wissenschaftlich untersucht wurde - Unfälle weil monotones dahingleiten kontra schnell mit abwechselnden Tempo (weil es die Verkehrslage erfordert) unterwegs?

fragt und grüßt der Rainer

Ich habe mal gelesen das die ersten Autobahnen in Deutschland von Bahningenieuren geplant wurden, genauso wie sie es gewohnt waren, Schnurgradeaus. Es ist dann zu recht unerklärlichen Unfällen gekommen das zB ein einsamer Baum neben der Bahn umgefahren wurde.
Seitdem werden Autobahnen anders gebaut, selbst auf flachen Land gibt es etwa alle 3Km eine leichte Kurve.