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Mittelmeer und seine Reviere Alles rund um Adria, westliches Mittelmeer, Ligurisches und Tyrrhenische Meer, Ionisches Meer, Ägäis und die italienischen Seen.

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  #26  
Alt 07.09.2020, 12:04
aj357911 aj357911 ist offline
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Standard Auslaufen

Bereits am Dienstagabend zeichnete sich ab, dass sich das Wetter endlich bessern würde:



Einige Segler waren bereits weg und auch eine Motorboot-Crew juckte es und sie beschlossen, zumindest mal die nahe Tankstelle in Murter anzusteuern. Sie kamen jedoch schon bald mit dem Marinero des Vercharterers am Steuer zurück. Beide Turbos hinüber Zum Glück konnte sie auf ein anderes Boot ausweichen und mussten die Ferien nicht gleich abbrechen. Wir hofften einfach, dass uns ein solches Pech nicht auch treffen würde ...

So kam dann wirklich dieser Mittwochmorgen. Noch etwas bewölkt, aber nur ein moderates Lüftchen und vor allem gute Aussichten für die nächsten Tage. Der Entscheid war rasch gefällt, wir laufen aus

Das Manöver wird vorbesprochen: Etwas Wind auf dem Heck, also zuerst die Mooring los, dann Bb-Heckleine und am Schluss die StB-Heckleine. Wir wollten natürlich alles richtig machen und überprüften alles doppelt und dreifach ... Alle Luken zu, alles verstaut, Motoren laufen ruhig vor sich hin, Bugstrahlruder eingeschaltet - und los gehts. Das Manöver klappt problemlos und zum erstem Mal fahren wir zusammen aus der Marina los. Ein wirklich cooler Moment

Das Boot fühlt sich gut an, die Schaltung ist sehr leichtgängig und so gelingt die Fahrt aus der Marina ohne Probleme. Um das Boot noch etwas kennenzulernen, fahre ich an der Aussenmauer noch ein Anlegemanöver. Auch dies klappt soweit ganz ok und so nehmen wir Fahrt auf in Richtung Kornaten.

Da wir sehr früh unterwegs waren, nahm ich gleich die Gelegenheit war, eine Abstecher nach Murter zu machen und mir die Tankstelle mal anzuschauen. Weil spätestens am Freitag musste wir hier sowieso hin und die Situation schon mal gesehen zu haben, machte es sicher nicht schwieriger

Als nächstes stand dann ein erstes Bojenmanöver auf dem Plan. Um zu Frühstücken, hatte ich mir eine nahe Bucht ausgesucht. Auch dies klappte auf Anhieb, meine tolle Deckhand konnte die Boje problemlos am Heck aufnehmen. Und so wurde erst mal der Generator für den Kaffee ausprobiert und anschliessend gegessen.



Daraufhin ging es dann weiter nach Otok Murvenjak. Hier war dann ein Badestop mit Mittagessen angesagt.



Der Anker hielt nach dem zweiten Anlauf und da war es endlich, das Ferienfeeling Nachdem wir noch als erste hier waren, kamen dann bald weitere Boote und der Spot begann sich zu füllen. So entschieden wir uns, früher als geplant weiterzufahren und die ACI Marina Piskera anzusteuern.

Die Fahrt war einfach traumhaft. Noch etwas bewölkt, trotzdem mit angenehmen Temperaturen und sehr wenig Verkehr. Die wenigen die auch mit Motorbooten unterwegs waren, hatten offensichtlich einen eher engen Zeitplan. So waren die meisten in Gleitfahrt unterwegs, auch zwischen den Inseln und in einem Abstand zu Ufer, den ich eher als bedenklich einstufen würde ...

Gegen 15h erreichten wir dann Piskera. Wir reihten uns ein und bekamen nach kurzer Wartezeit einen Liegeplatz zugewiesen (hatte ich im Vorfeld bereits reserviert - ist ja gratis dieses Jahr). Nun folgte also unser erstes Anlegemanöver. Auch dieses hatten wir wieder kurz vorbesprochen (StB-Heckleine zuerst, ich übernehm dann die Mooring) und alles klappte wie am Schnürchen. Man muss aber auch erwähnen, dass es nur wenig Wind auf dem Heck hatte und so das Fahren keine grosse Schwierigkeit darstellte.

Trotzdem waren wir beide Stolz, es hierhin geschafft zu haben und der Anlegetrunk war redlich verdient



Da wir erst Nachmittag hatten, wurde kurzerhand die Umgebung erkundet. Und weit kann man ja auf dieser Insel nicht gehen Aber auf den Hügel steigen und in die Adria rauszuschauen war schon ein tolles Erlebnis.



Als wir zum Boot zurückkamen, waren gerade zwei Futura 40 am anlegen. Wir bemerkten, dass der Skipper mit seinem Gefährt etwas zu kämpfen hatte. Trotz Bug- und Heckstrahl-Ruder wollte das Ding nicht wirklich dort hin, wo ihn der Marinero hinwinkte. Irgendwann war dann das Nachbarboot neben uns, doch es war offensichtlich, dass sie mit der Leinenarbeit etwas überfordert waren. Ich gab mir einen Ruck (wollte da ja nicht den Besserwisser spielen) und bot ihnen meine Hilfe an. Diese wurde jedoch dankend angenommen und das Boot war bald sicher belegt.
Die Crews der beiden Futura 40 waren zwei deutsche Familien mit Kinder und schnell ergab sich ein nettes Gespräch. Wir fanden schnell heraus, dass es für uns alle der erste Solo-Törn in Kroatien war. Sie waren jedoch erstaunt, dass ich mit röm. kath. Anlegen wesentlich besser vertraut war als sie und es ergab sich schnell in interessanter Austausch, wie wir denn alle zu unseren Scheinen gekommen sind. Nachdem mir berichtet wurde, dass der eine Skipper vor gefühlt 20 Jahren mal eine 15 minütige Prüfung (Praxis) für den SBF See absolvieren musste, wurde ihrerseits staunend zur Kenntnis genommen, dass ich für den schweizerischen Hochseeschein bereits 500nm Praxis mit einem Ausbildungs-Skipper absolviert hatte. Wir staunten dann unsererseits, als sie uns berichteten, dass sie bereits seit Samstag (Jugo!?) unterwegs waren. Die Frauen und die Kinder hätten dies schon nicht so lustig gefunden (also die Frauen benutzten andere Worte ...). In einen Hafen hätte man sie sogar nicht einlaufen lassen, da vorher eine baugleiche Futura drei andere Boote abgeräumt hatte und die Marineros davon ausgingen, sie gehörten zusammen. Wir haben uns dann noch eine einige Zeit über Wetter-Seiten, -Apps, usw. unterhalten und dabei Links und Erfahrungen ausgetauscht.

Als es um das Nachtessen ging, besprach ich mit meiner Frau auch die Informationen, welche ich hier im Forum zu diesem Restaurant bereits gelesen hatte. Ich kann viele Aussagen nur bestätigen: die Bedienung nett und bemüht (und sprach lieber deutsch als englisch), die Vorspeisen waren gut, die Hauptgerichte ok, der Wein Geschmackssache, aber dies alles zu exorbitanten Preisen. Wir wollten aber einfach den für uns speziellen Tag sowie die tolle Umgebung feiern und so war es uns eigentlich egal.



Als wir uns für die Nacht vorbereiteten, wollte mein CPAP-Gerät am 12V - Stecker (wie früher in diesem Thread schon diskutiert) anschliessen. Aber natürlich funktionierte mein Stecker mit der Dose nicht ... Ein USB-Ladestecker versah seinen Dienst problemlos, aber mein 220V - Konverter leuchtetet beim Einstecken nur kurz auf und blieb dann dunkel. So machte ich mich auf eine Nacht mit wenig Erholung gefasst und wir gingen zu Bett. Aber da wussten wir noch nicht, dass die Sache mit dem Konverter wohl das kleinere Übel war ... Nachts gegen ein Uhr hörte ich das typische, absolut nervende Surren einer Mücke am Ohr. Unter der Decke verkriechen half nicht, das Ding kam immer wieder. Meiner Frau ist es ähnlich ergangen und so holte ich meine Taschenlampe, um das Ding zu jagen. Hier möchte ich kurz erwähnen, dass die Toiletten ab und an schon eine Duftwelle verursachten, welche man nicht im Schlafbereich riechen möchte. Dies war auch vorher in der Marina der Fall, und so hatten wir alle möglichen Luken geöffnet. Also, Taschenlampe an und es traf uns wie ein Hammer. Das war nicht eine Mücke, nur schon im Bereich des Lichtkegels waren da über 10 dieser Dinger Also das Licht angemacht, alle Luken dicht und die Jagd war eröffnet. Details dazu lass ich jetzt mal weg Irgendwann fanden wir trotzdem noch etwas Ruhe und versuchten noch ein wenig zu schlafen.


Geändert von aj357911 (07.09.2020 um 15:22 Uhr)
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  #27  
Alt 07.09.2020, 12:32
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Bin gespannt auf die Fortsetzung - sehr schön geschrieben
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Grüße vom schönen Niederrhein
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  #28  
Alt 07.09.2020, 14:51
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Schön, dass nach vielen Fragen zu einem Törn, auch mal darüber berichtet wird

Weiter so mit vielen Bildern
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Viele Grüße
Thomas
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  #29  
Alt 07.09.2020, 16:13
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Zitat:
Zitat von aj357911 Beitrag anzeigen
Ich gab mir einen Ruck (wollte da ja nicht den Besserwisser spielen) und bot ihnen meine Hilfe an.
Hilfe beim Anlegen wird IMMER dankend angenommen.
So ist zumindest meine Erfahrung.
Ich liebe die Leute, die erst den Arsch hochkriegen, wenn (abgefendert) ihr Boot berührt wurde, um nachzuschauen ob was beschädigt worden ist.
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Grüße vom schönen Niederrhein
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Geändert von Conni (07.09.2020 um 16:57 Uhr)
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  #30  
Alt 07.09.2020, 17:05
aj357911 aj357911 ist offline
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Standard Donnerstag

Fortsetzung ...

Nach der unruhigen Nacht wurden wir dafür mit einem super tollen Morgen belohnt.



Nach einem kurzen Frühstück und einem netten Plausch mit unseren Nachbarn ging es dann weiter in Richtung Murter. Da wir einen solch tollen Tag erwarteten, wählten wir eine Route mitten durch die Kornaten und wurden mit einer spektakulären Umgebung belohnt.







Die Fahrt war absolut entspannend und wir genossen einfach das Unterwegs-Sein. So fuhren wir der Insel Zut entlang als ich plötzlich ein Adrenalinschub bekam Da waren sie, oft davon geträumt - doch noch nie so in der freien Natur beobachtet. Delfine Es war eine Schule von 3 oder 4 Tieren. Sie waren jedoch relativ weit weg und ich beschloss, unseren Kurs nicht zu ändern, sondern das Naturschauspiel so gut wie möglich zu geniessen. Ein etwas pixeliges Foto gelang trotzdem:



Für unseren Mittags-Stop nahmen wir Kurs auf die Insel Zutska Aba. Da dort aber bereits sehr viele Boote lagen, entschlossen wir uns einfach gemütlich weiterzufahren.

Der weitere Plan bestand darin, das Tanken bereits heute zu erledigen und dann die Nacht am Steg der Konoba Fabro zu verbringen. Da gegen Abend auch wieder etwas Wind angesagt war, wollte ich sowieso lieber früher dran sein. So folgten wir beinahe dem selben Kurs wieder zurück nach Murter. Bis wir in Murter bei der Tankstelle ankamen, hatte der Wind mit ca. 12 - 14kn tatsächlich schon deutlich aufgefrischt. Das Tanken verlief ziemlich unspektakulär und schon bald steuerten wir den Steg beim Fabro an. Wir meldeten uns kurz telefonisch und schon winkte uns ein Helfer an die Aussenseite des T-förmigen Stegs. Und hier musste ich mir das Abendessen richtig verdienen. Der Marinero wies mich neben ein bereits liegendes Segelboot ein. Um hier anzulegen, bekam ich den Wind leicht von Bb auf den Bug. Und wie immer beim Anlegen, lässt der Wind ja nicht nach ... So ging der erste Versuch auch rasch in die Hose, es trieb mich zu schnell gegen das Segelboot. So brach ich ab, auch um nicht noch die Mooringleinen des Seglers näher kennen zulernen. Beim zweiten Anlauf versuchte ich mehr Raum zu schaffen und den Wind zu meinen Gunsten zu nutzen. Dies gelang gar nicht so schlecht und meine super Deckhand warf unsere Luv-Leine im richtigen Moment. Rasch war diese Leine befestigt und ich übernahm die Mooring und begab mich damit zum Bug. Dort merkte ich aber sofort, dass ich gegen den Wind mit Muskelkraft nichts ausrichten konnte. Also habe ich so gut wie möglich angezogen und die Mooring mal provisorisch befestigt. In der Zwischenzeit hatte sich unser Boot aufgrund des Winds natürlich schön am Segler angelehnt (zum Glück noch die Fender nach dem Tanken wieder gerichtet) und da war kein Durchkommen für die zweite Mooring. Also entschied ich, beiden Heckleinen genügend Spiel zu geben und legte auf der Bb-Seite den Gang ein. Und unsere Marta richtete sich wunderbar aus So konnte ich die Stb-Mooring vorsichtig nach vorne führen und zog sie dort so fest wie möglich an. Nun konnte ich auch noch die andere Mooring weiter anziehen. Also Gang raus, schnell nach vorn, Mooring lösen, anziehen, befestigen ... Und geschafft. Ich schwitzte wie ein Esel, war aber froh dass wir endlich einigermassen sicher liegen...
Und dann kam der Kat Ich hatte den Katamaran schon beim Mooring befestigen bemerkt, aber nicht weiter beachtet. Nun startete dieser sein Anlegemanöver und wurde direkt neben uns eingewiesen. Auch er hatte wie ich zuvor mit dem Wind zu kämpfen und mich beschlich ein ungutes Gefühl ... Und wirklich, nach dem der Steg und unser Boot mehrfach auf Festigkeit geprüft wurde (zum Glück haben das die Fender ausgehalten), unterlief dem Skipper eine Unachtsamkeit und anstatt die Gänge rauszunehmen, gab er deutlich Schub vorwärts Zusammen mit dem Wind wusste ich was nun kommen würde und rannte bereits nach vorn während hinter mir alle panisch riefen "Mooring down, put the Moorings down!" So schnell wie möglich löste ich die vorhin so mühsam angebrachten Moorings und warf beide wieder ins Wasser ... Ich dachte nur "das darf doch nicht wahr sein ) Aber der Kat kam glücklicherweise wieder von unserem Bug los, hätte dabei aber beide unserer Mooringleinen überfahren. Die Geschichte nahm glücklicherweise doch noch ein gutes Ende. Nach ca. weiteren 3/4h (der Marinero vom Fabro war in der Zwischenzeit auf den Kat gesprungen und hat selber angelegt) waren wir alle sicher am Steg und auch unsere beiden Moorings waren wieder gesetzt.

Noch nie hat sich ein Bier am Steg so gut angefühlt. Und innerlich war ich ehrlich auch dankbar, dass nicht wir das riesen Puff veranstaltet hatten. Obwohl mir bewusst war, dass es auch mich hätte treffen können ...





Nach der verdienten (und auch nötigen) Dusche genossen wir ein feines Nachtessen im Restaurant. Wir wählten einen frischen Fisch, welcher auf dem Grill zubereitet wurde. Aber auch hier waren wir mit dem Restaurant nicht vollends zufrieden. Nach einem grandiosen Start







kam dann unser Fisch



... und dieser schmeckte wirklich hervorragend. Aber leider war die Beilage (Kartoffeln mit Spinat) kalt. So richtig kalt Der Kellner entschuldigte sich in aller Form und da der Fisch ansonsten ebenfalls kalt geworden wäre, beliessen wir es dabei.

So musste aus lauter Frust über den teilweise verpatzten Hauptgang eine tüchtige Nachspeise her ...



So verging ein ereignisreicher Tag und wir genossen noch einen ruhigen Abend auf der Fly und liessen unsere heutigen Erlebnisse nochmals Revue passieren. Ein klein wenig enttäuschend war für uns beide, dass vom Nachbar-Kat keine einzige Reaktion, kein Dankeschön oder so kam.

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  #31  
Alt 07.09.2020, 19:04
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Zitat:
Zitat von aj357911 Beitrag anzeigen
Ein klein wenig enttäuschend war für uns beide, dass vom Nachbar-Kat keine einzige Reaktion, kein Dankeschön oder so kam.
Ich hätte Dein Abendessen gezahlt.
Alle Achtung - die Moorings runter nehmen hätte wohl so gut wie niemand gemacht. Von wo ist denn der Wind gekommen? Ist euer Boot nicht Richtung Steg getrieben?
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  #32  
Alt 07.09.2020, 19:56
aj357911 aj357911 ist offline
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Zitat:
Zitat von Conni Beitrag anzeigen
Ich hätte Dein Abendessen gezahlt.
Alle Achtung - die Moorings runter nehmen hätte wohl so gut wie niemand gemacht. Von wo ist denn der Wind gekommen? Ist euer Boot nicht Richtung Steg getrieben?
Doch, den Wind hatte ich ja auf dem Bug ... Aber die meiste Zeit war ich zwischen dem Segelboot rechts und dem Kat links eingeklemmt - so brachte ich nicht mal einen Fender weg, um ihn für das Heck zu benützen. Und wenn der Kat dann mal wieder weg war, wollte ich auf dieser Seite definitiv keinen Fender missen ...
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  #33  
Alt 07.09.2020, 23:31
aj357911 aj357911 ist offline
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Standard Letzte Tage

Fortsetzung ...

Nach einer kurzen und trotzdem erholsamen Nacht erwachten wir am Freitagmorgen sehr früh. Wir nutzten die ruhige Zeit und erkundeten Murter. Auch der Marina Hramina wurde ein kurzer Besuch abgestattet. Wir waren beeindruckt und haben diese Marina als Ziel für einen möglichen zukünftigen Törn vorgemerkt.

Aber auch der Ort hat spannende Ecken und Einblicke:



Der Wind hatte sich zwar etwas beruhigt, sollte aber gegen den Nachmittag wieder zunehmen. So war bald entschieden, nach einem Frühstück am Steg gemütlich, aber auf direktem Weg in die Marina Pirovac zurückzufahren. Unsere Tanks waren ja bereits voll, so hatten wir diesbezüglich keinen Stress und genossen es, den anderen Charterbooten beim Anlegen an den Tankstellen zuzusehen. Man kann ja immer dazulernen

Nur das mit dem Auslaufen war gar nicht so einfach. Die StB-Mooring unseres Kat-Nachbars verlief wunderbar vor unseren Bug. Die Situation konnte dann jedoch rasch bereinigt werden. Nachdem die Crew des Kats um ca. halb 10 (aus unserer Sicht endlich!) aus den Kojen kam, versicherten sie mir, dass sie bis Mittags ebenfalls auslaufen würden. Und so geschah es dann auch. Sobald das Nachbarboot weg war, war das Ablegen trotz etwas Wind ein Kinderspiel. Und so machten wir uns bereits etwas wehmütig auf unsere letzte kurze Fahrt, welche wir mit gemütlichen 7kn absolvierten.

Nach einer kurzen Anmeldung per WhatsApp wurde uns vom Charter-Büro freundlich mitgeteilt, dass wir in der Marina erwartet würden. Wir genossen diese letzte Seebrise und liefen fast auf die Minute am gemeldeten ETA ein (danke Navionics ). Dieses Mal war uns auch die Windrichtung gnädig gestimmt und ich konnte das Boot im Hafen wenden und mit dem Heck gegen den Wind ruhig unser letztes Anlegemanöver fahren. Mir war's recht so, denn die Hafenbar liegt mit besten Blick auf unseren Liegeplatz und war schon sehr gut besucht ...



Der Empfang hier war einfach top. Nach dem (für mich) sehr gelungenen Manöver, warf meine Frau gekonnt die Heckleine, und während ich mich daraufhin um die Luv-Mooring kümmerte, war der Marinero bereits mit der anderen Mooring unterwegs zum Bug.

So fand ein für uns kurzer aber ereignisreicher Törn ein super Ende. Der technische Checkout verlief problemlos und wurde speditiv erledigt.



Bereits nach kurzer Zeit wurde uns mitgeteilt, dass alles in Ordnung sei und die Kaution freigegeben werde.

Das grösste Geschenk machte mir meine beste Deckhand aber damit, dass sie meinte, einen solchen Törn jederzeit mit mir zu wiederholen. Aber mit ein paar Auflagen ...

Wir haben den Rest des Nachmittags mit Baden und auf der Fly an der Sonne liegend verbracht und den Törn nochmals intensiv besprochen. Dabei haben sich übereinstimmend folgende Kriterien ergeben:

- Das nächste Boot wird deutlich moderner (Marta VI hatte Jahrgang 2006)
- Es darf ruhig noch etwas grösser sein, aber das Bett muss grösser sein
- der nächste Törn wird mindestens 14 Tage dauern, dann schmerzen ein paar Tage schlechtes Wetter nicht so sehr
- ich hätte gerne mal eine 12V - Steckdose an der mein Konverter funktioniert, so dass wir auch mal 2-3 Tage in einer Bucht verbringen können

Daten:

- Wir haben in den 3 Tagen 63nm zurückgelegt
- 200l Diesel wurden nachgetankt
- haben rund 10 Motor-h mehr auf der Anzeige


Heimreise

Da wir bereits am Freitag das meiste gepackt und im Auto verladen hatten, konnten wir am Samstag nach einem letzten Kaffee an der Morgensonne schon um 7h unsere Heimreise antreten.



Wie bei der Hinfahrt verlief diese absolut unspektakulär. Kein einzige Stopp bei einem Zoll, kein Stau - einfach nach Hause fahren und zwischendurch mal Pause machen.

Ein erwähnenswerter Zwischenhalt war die Anlage Portopiccolo etwas oberhalb von Triest.



Es handelt sich dabei um eine abgeschottete Hotel / Appartement - Anlage mit einer eigenen kleinen Marina



... und eigenen Quallen im Hafenbecken




Ich bedanke mich fürs Durchlesen (ist doch etwas umfangreicher als geplant geworden) und freue mich auf Rückmeldungen oder Anmerkungen.

Adrian
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  #34  
Alt 08.09.2020, 08:53
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Super Bericht. Klasse danke dafür. Im übrigen kennen wir das Boot was ihr bekommen habt. Freunde von uns liegen an dem Steg in der Marina Pirovac wo die Charterboote liegen. Die Charterfirma ist schon sehr bemüht die Dinger am laufen zu halten, aber aus einem alten Esel mach man halt kein Rennpferd mehr.
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  #35  
Alt 08.09.2020, 09:05
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Googel mal nach "tragbare powerstation mit inverter".
Damit wirst Du unabhängig von der im Boot verbauten Technik.
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  #36  
Alt 08.09.2020, 09:19
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Hänge mich gleich an.
Super Bericht, schöne Bilder und sehr angenehm geschrieben.
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  #37  
Alt 08.09.2020, 18:49
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Klasse , sehr sehr schöne Bilder. Gut beschrieben. Aber die versifften Fender hätte ich beanstandet. So ein tolles Schiff und solche Fender
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Schöne Grüße aus dem Westerwald

Bruno
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  #38  
Alt 10.09.2020, 10:16
aj357911 aj357911 ist offline
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Zitat:
Zitat von Conni Beitrag anzeigen
Googel mal nach "tragbare powerstation mit inverter".
Damit wirst Du unabhängig von der im Boot verbauten Technik.
Danke für den Hinweis, muss eventuell wirklich auf eine solche Lösung ausweichen. Es will mir nur nicht in den Kopf, dass die bestehende Verbraucherbatterie nicht will... Sind denn auf Boote allenfalls spezielle 12V-Dosen verbaut? Bin davon ausgegangen, dass diese gleichartig wie z.B. in einem Auto wären ...

Grüsse, Adrian
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  #39  
Alt 10.09.2020, 11:01
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Zitat von aj357911 Beitrag anzeigen
Danke für den Hinweis, muss eventuell wirklich auf eine solche Lösung ausweichen. Es will mir nur nicht in den Kopf, dass die bestehende Verbraucherbatterie nicht will... Sind denn auf Boote allenfalls spezielle 12V-Dosen verbaut? Bin davon ausgegangen, dass diese gleichartig wie z.B. in einem Auto wären ...

Grüsse, Adrian
Hallo Adrian,

das ist unterschiedlich. I. d. R. gibt es auf einem Boot auch "Zigarettenanzünder", wo immer 12 V drauf ist (wie beim Auto).

Und dann gibt es "normale Steckdosen" (wie Zuhause). Und dann fängt die "Sucherei" an

1.) Manche sind nur 12 V

2.) Manche können 12 V und 230 V (je nach Schaltung am Panel)

3.) Manche sind nur 230 V ( die funktionieren nur mit Landstrom oder, wenn man einen Inverter zuschalten kann mit dem Inverter, der die 12 V der Bordbartterie in 230V umwandelt).
Bei fremden Booten: wo ist der Schalter für den Inverter


Das alles sollte der Vercharterer aber wissen. Frage ihn bei der nächsten Buchung rechtzeitig, damit er noch etwas Zeit zum Testen hat und dir die richtige Antwort geben kann
__________________
Viele Grüße
Thomas
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  #40  
Alt 21.10.2020, 22:37
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Servus Adrian,
heute erst gelesen - absolut toll geschrieben!!
Kannst Du nicht mehr schreiben? Von mir aus mache einen Roman.
Es liest sich irrsinnig angenehm und leicht.
__________________
Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen.
Ob dieses Zitat wirklich von Fjodor M. Dostojewski stammt ist umstritten, aber man kann darüber nachdenken.

Schöne Grüße Michael
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