Handgranate im Rhein entdeckt

[Schwermatrose]

Bendorf/Koblenz (dpa/lrs) - Im Rhein bei Bendorf (Kreis Mayen-Koblenz) hat ein Spaziergänger eine Handgranate entdeckt. Diese sei wegen des Niedrigwassers des Flusses zum Vorschein gekommen, teilte die Polizei am Sonntag in Koblenz mit. Der Kampfmittelräumdienst holte die am Freitag gefundene Granate ab und machte sie unschädlich. Die Polizei warnte davor, solche Gegenstände anzufassen und wegzutragen: "Lassen Sie sie liegen und informieren Sie die Polizei", betonten die Beamten.

Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/news/pan...0805-99-424947

[Conni]

Nur eine??? Das wundert mich.
Wir haben im Garten beim Buddeln für eine Regole eine gefunden.
In der Nachbarschaft beim Anlegen eines Teiches gleich 2 Waschkörbe voll.

[Heliklaus]

Ja, sowas kann zur Tagesordnung hier am Rhein kommen. Bei uns standen am Ufer alle Kilometer eine Flagstellung, um die Aliierten aufzuhalten. Dennoch sind die Amis bei uns übern Rhein. Die flüchtigen Flagbedienungen haben all ihre Munition einfach ins Wasser geworfen. Schon seit jahrzehnten werden immer mal bei Niedrigwasser Munition gefunden/gesichtet.
Jetzt haben wir ja mal richtig heftiges Niedrigwasser und da wird bestimmt noch mehr gefunden.

[wolf b.]

In den letzten Wochen hat man ja einige Berichte über Kampfmittelfunde wegen Niedrigwasseer an Elbe und Rhein (vom Blindgänger bis zur Handgranate) gelesen.

Mein Gedanke dabei war immer, was passiert, wenn ich mit meinem Boot am Ufer anlegen will und so ein Explosivstoff befindet sich kurz unterhalb der Wasserlinie an der Stelle.
Ich denke mal, wenns dumm kommt endet das fürchterlich und das über 70 Jahre nach dem Krieg .....

[Conni]

Hab noch nie gehört, dass so was hochgegangen ist.
Die Auslösemechanik sitzt wohl meist fest, weil sie verrostet ist.
So sagte es der Kampfmittelräumdienst.
"Unsere" habe ich mit dem Bagger ausgebuddelt und dann ist sie (ohne gesehen zu werden) mit der Schaufel weitergeworfen worden.

[Schwermatrose]

Ich denke auch da liegt durch das Niedrigwasser deutlich mehr an der Oberfläche.
Man kann es manchmal nur schwer erkennen da durch Korrosion und Bewuchs über Jahrzehnte viele Granaten von Steinen kaum zu unterscheiden sind.
Die meisten sind auch nicht mehr zündfähig, aber eine reicht ja.
Im Moment werden die Rheinufer, die über weite Strecken wie Strand aussehen, von vielen Familien besucht.
Natürlich sind für Kinder die Steine, die etwas anders aussehen, besonders interessant.
Da kann man gar nicht genug aufklären.

[Schwermatrose]

Zitat von Conni

Hab noch nie gehört, dass so was hochgegangen ist.

Irgendwann ist immer das erste Mal:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...ufeld-100.html

[Schwermatrose]

Hier wird von weiteren Funden berichtet:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...rhein-100.html

[coffeemuc]

Zitat von Conni

Hab noch nie gehört, dass so was hochgegangen ist.

Speziell für Handgranaten weiß ich es nicht.


In München ist vor einigen Jahren eine im Boden liegende Granate "einfach so" hochgegangen. Sie lag im Boden und wurde nicht bewegt oder dergleichen.

Entdeckt wurde das erst als es plötzlich direkt neben dem Joggingpfad einen Krater gab.


Weiterhin soll auch altes Dynamit, wenn es nass/feucht geworden ist, besonders gefährlich sein, weil das enthaltene Nitroglyzerin wieder "frei" wird. Ich weiß aber nicht ob das stimmt.

[Schwermatrose]

Zitat von coffeemuc

Speziell für Handgranaten weiß ich es nicht.

Ganz aktuell:
http://lokalo.de/artikel/158584/wege...ierte-im-wald/

[ChrAK78]

Zitat von wolf b.

Mein Gedanke dabei war immer, was passiert, wenn ich mit meinem Boot am Ufer anlegen will und so ein Explosivstoff befindet sich kurz unterhalb der Wasserlinie an der Stelle...

Da kann aber nicht nur bei Niedrigwasser was passieren, sondern auch bei normalen Wasserständen, wenn man den Anker reinschmeisst (der dann gleich wieder hochgeflogen kommt).
Deswegen gibt es auch Stellen, an denen das Ankern aus genau diesem Grund verboten ist und auch auf einem Zusatz-Schild auf den Grund hingewiesen wird.

[Totti-Amun]

Das ist ja nicht alles, auch in Nord- und Ostsee liegt alles voll, vor Allem noch viele Minen. Ich bin bei der Marine u.a. Minensucher gefahren. Wir haben praktisch immer was gefunden, wenn das Schleppgeschirr draussen war.
Wurde dann immer an Ort und Stelle gesprengt.

[DerIngo]

Zitat von coffeemuc

Speziell für Handgranaten weiß ich es nicht.


Weiterhin soll auch altes Dynamit, wenn es nass/feucht geworden ist, besonders gefährlich sein, weil das enthaltene Nitroglyzerin wieder "frei" wird. Ich weiß aber nicht ob das stimmt.

Nein. Sprengstoffen ist es egal ob sie nass werden - nicht gekapselte Sprengstoffe können auch ins Feuer geworfen werden - sie brennen einfach nur ab. Sprengstoffe brauchen einen Schlag zur Umsetzung.

Nitroglyzerin ist in Trägermaterialien gebunden - durch Druck (drauftreten, draufschlagen, quetschen) tritt Nitroglyzerin aus und haftet in Tröpfchen dem Sprengstoff an. In diesem Zustand nicht mehr husten oder sonstwas. Aber Wasser.... völlig egal

[T-Technik]

Hallo zusammen,


mich wundert es schon sehr,
das das WSA nicht längst mit so vielen technischen Geräten, Sensoren,
die Gewässer abgepflückt hat .



Naja,

sollte jemand bei km 646,6 rechter Rhein einen 4 kg Danforth-Anker finden,
das wird meiner sein .



Rheinische Grüße : TOMMI

[Ex round world2]

Die altlasten werden sich melden, egal aus welchem krieg ... laut oder leise ...

[TychoGold]

Hallo ans Forum,

wie sieht es eigentlich aus, wenn eine Person zu Schaden kommt oder beispielsweise der Anker tatsächlich wieder hochgeflogen kommt und das Boot leck schlägt .
Ist das versichert oder zählt das nach wie vor zu Krieg?

Grüße
Tycho

[Totti-Amun]

Der Gesetzgeber zahlt das garantiert nicht, allenthalben deine Versicherung, wenn abgesichert...

[Joshua Slocum]

Zitat von T-Technik

Hallo zusammen,


mich wundert es schon sehr,
das das WSA nicht längst mit so vielen technischen Geräten, Sensoren,
die Gewässer abgepflückt hat .

Rheinische Grüße : TOMMI

Die Kosten für solche Aktionen sind dem Staat wohl zu hoch.
Die wird er nicht tragen wollen.

Stehen Flächen für Baumaßnahmen an, werden auf Anforderung immerhin noch alte Luftaufnahmen ausgewertet und gegbenenfalls mit Sonden abgesucht.

Ansonsten beseitigt man anscheinend nur die Zufallsfunde.

Vielleicht findet sich im Forum ja noch ein Kampfmittelräumer, der Konkretes zum Thema beitragen kann.

Robin

[michael.b]

Handgranaten??
Hier aus der Lippe haben sie Sonntag eine 500Kg Bombe gezogen, die in 50cm Tiefe lag!
Kanufahrer haben sie gesehen auf einer Tour!
wenn sowas hochgeht rumst es richtig und grade so grosse bomben haben oft Säurezünder die mit jedem jahr gefährlicher werden.
Da wird der Schlagbolzen durch eine Pertinaxplatte gehalten,die mit jedem Jahr brüchiger wird.Sowas geht dann irgendwann auch mal von selbst Hoch!
Mfg Michael