Den Rhein bergab ab Mainz

[Hatti R]

Hi zusammen,

Voraussichtlich am Samstag, den 28.08.21 soll meine letzte Urlaubstour 2021 beginnen. (Sofern mein Verdeck rechtzeitig von der Reparatur kommt)
Diesmal wird mich mein Bruder begleiten.

Geplant ist die Hatti auf dem Trailer nach Wiesbaden zu bringen und auf der Slippe im Schiersteiner Hafen zu wassern.
Von dort soll es für ca. 8-10 Tage stromabwärts gehen, jedoch ohne ein konkretes Ziel.
Am Ende gehts mit dem Zug zurück um das Gespann abzuholen.
So spare ich mir das Fahren gegen die Strömung, damit auch das Tanken und sehe mehr vom Rhein.

Natürlich möchte ich auch wieder andere Bootler aus dem Forum treffen.
Das ein oder andere bayerische Anker- oder Anlegebier ist immer im Kühlschrank!

Zu Beginn gleich eine Frage an die Ortskundigen:
An der Slippe gibt es offensichtlich Abstellmöglichkeiten fürs Gespann. Ist die Gegend auch einigermaßen sicher für das längere Abstellen?
Oder könnt Ihr mir einen bessern Tip geben?

[SeaSprite]

Guten Abend Holger, die slippe ist gut zu befahren. Je nach Saison ist der angrenzende Verkehrsraum relativ dicht mit Fahrzeugen zugestellt. Mein Boot stand dort 5 Tage ohne Probleme. Auch sonst ist mir nichts negatives bekannt. Wenn Du Hilfe brauchst dann melde Dich.

[Hatti R]

Das Verdeck ist da, Hallier sei Dank.
Also gehts am Samstag morgens los zur Slippe im Schiersteiner Hafen.

[Neck]

Hallo Holger,
von Wiesbaden in 8-10 Tagen den Rhein zu Tal? Bis Rotterdam?

Da sparst du Sprit;
denn bis Tour kannst du mit "Kaltem Druck" machen.

Gruß Manfred

[billi]

wo willst überall Station machen ?

[Neck]

Billi,
wohl an jede größere Ortschaft,
sonst muß Holger noch mal zu Berg fahren.

Gruß Manfred

[MichaelBC]

Das würde mich auch mal wahnsinnig reizen. Aber ich kann auf meinem Boot nicht schlafen (zu klein) und bräuchte dann jeden Abend einen Liegeplatz mit Hotel in Reichweite zu Fuß.

Hat sowas schon mal jemand gemacht ?

[Hatti R]

Zitat von Neck

von Wiesbaden in 8-10 Tagen den Rhein zu Tal? Bis Rotterdam?

Mal sehen, wie weit. Erstens muss man ja nicht dauernd den Hebel auf den Tisch legen, wenn’s mal regnet, bleibt man vielleicht auch im Hafen, vielleicht ein Stück in die Mosel oder Lahn, vielleicht zeige ich meinem Bruder zu Beginn der Fahrt auch mal Frankfurt vom Wasser.
In Siegburg haben wir einen Cousin, vielleicht bleiben wir da noch einen Tag.

Zitat von Neck

denn bis Tour kannst du mit "Kaltem Druck" machen.

Was ist kalter Druck?

[Hatti R]

Zitat von billi

wo willst überall Station machen ?

Mal sehn, wo sich die Forumskollegen verstecken

[Hatti R]

Zitat von MichaelBC

Das würde mich auch mal wahnsinnig reizen. Aber ich kann auf meinem Boot nicht schlafen (zu klein) und bräuchte dann jeden Abend einen Liegeplatz mit Hotel in Reichweite zu Fuß.

Hat sowas schon mal jemand gemacht ?

Aus diesem Grund habe ich von der 21er mit Schlupfkabine auf die 26er aufgerüstet.
Nur die Donau auf und abfahren war mir auf Dauer zu langweilig.

[Hatti R]

Abfahrt in Regensburg gegen 11.30 Uhr.
Über die A3 ging’s recht zügig bei wechselndem Wetter: Mal Sonne, mal Regen, teils sehr heftig, und dann wieder Simsonswolken.
Ankunft an der Slippe am Schiersteiner Hafen um 17.30 Uhr inkl. tanken für Auto und Schiff.
Nach dem Beladen der Hatti ab aufs Wasser und das Gespann geparkt. Es war kein Problem, einen Platz zu finden.

Erstes Manöver: meinem Bruder die rudimentären Handgriffe zum Bedienen der Hatti beigebracht, inkl. MOB. Super gemacht.
Könnte ja sein, das ich mal über Bord gehe.

Wir haben uns entschlossen, erst nochmal bergauf in den Main zu fahren um ggf. Frankfurt bei Nacht vom Wasser aus zu erleben.
Aber die Sportbootschleuse Kostheim ist wohl außer Betrieb?
ELWIS schreibt nichts darüber. Oder wird die Schleuse abends abgeschaltet?
Wie auch immer: den Plan mit Frankfurt bei Nacht haben wir aufgegeben, ist einfach schon zu spät.
Also ein paar Meter zurück, und kurz vor dem Hauptarm des Mains den Anker geworfen.
Ein paar Wiener in den Topf und mit Kartoffelsalat von Muttern das Abendmal genossen. Lecker!
Irgend etwas stimmt aber plötzlich mit der Schaltung nicht.
Zum Festziehen des Ankers in den Rückwärtsgang geschaltet. Der ging dann nicht mehr raus. Hebel nach vorn, Boot beschleunigt rückwärts.
Schnell Motor aus und nochmals in den Leerlauf geschaltet. Jetzt geht kein Gang mehr rein.
Mal sehn, aber erst morgen, wenn es wieder hell ist.

[Lady An]

Man oh man, den Rhein zu Tal in 14 Tagen ab Mainz??? Ich bin diese Woche mit meinem Verdränger in 2 Tagen von Strasbourg bis Rüdesheim gefahren. Wohin wollt Ihr denn in 14 Tagen? Nach London oder Irland???

[Neck]

Zitat von Hatti R

Mal sehen, wie weit. Erstens muss man ja nicht dauernd den Hebel auf den Tisch legen, wenn’s mal regnet, bleibt man vielleicht auch im Hafen, vielleicht ein Stück in die Mosel oder Lahn, vielleicht zeige ich meinem Bruder zu Beginn der Fahrt auch mal Frankfurt vom Wasser.
In Siegburg haben wir einen Cousin, vielleicht bleiben wir da noch einen Tag.



Was ist kalter Druck?

"Kalter Druck" ist eine Vorgehensweise, bekannt aus der Schleppschiffahrt.
Früher, nach dem I.WK sind die Schleppschiffe auf Oder und Elbe, alleine, ohne Schlepperhilfe zu Tal gefahren, Kalter Druck.
Das sparte den Schlepplohn.
Ein geladenes Schleppschiff ist zu Tal schneller getrieben als ein leeres Schleppschif.
Stromauswärts, also zu Berg, ging natürlich nur mir Schlepperhilfe.
Gruß Manfred

[Neck]

Zitat von Lady An

Man oh man, den Rhein zu Tal in 14 Tagen ab Mainz??? Ich bin diese Woche mit meinem Verdränger in 2 Tagen von Strasbourg bis Rüdesheim gefahren. Wohin wollt Ihr denn in 14 Tagen? Nach London oder Irland???

siehe # 4
Gruß Manfred

[Hatti R]

Zitat von Lady An

Man oh man, den Rhein zu Tal in 14 Tagen ab Mainz??? Ich bin diese Woche mit meinem Verdränger in 2 Tagen von Strasbourg bis Rüdesheim gefahren. Wohin wollt Ihr denn in 14 Tagen? Nach London oder Irland???

Also, erstens nicht 14 Tage, sondern 8-10, und zweitens geht es nicht um Kilometer fressen

Heute, am 2. Tag sind wir gerade bis St. Goar gekommen.
Eile mit Weile, der Weg ist das Ziel.

[Hatti R]

Erst nachts haben wir erfahren, dass Ankern am Main weitgehend verboten sei.
Wie auch immer. Ohne Schaltung war an ein Umsetzen, besonders nachdem Genuss bayerischen Hopfenkaltschale nicht mehr zu denken.

Morgens habe ich den Fehler schnell gefunden. Der Splint am Schaltgestänge hat sich verabschiedet. Eine Litze behob den Fehler provisorisch.

Leider war das Wetter nicht ganz so toll. Fast ständiger Regen, also musste ich auch noch den Scheibenwischer reparieren.

Der erste Stopp in Bingen brachte uns eine wichtige Erkenntnis:
Sonntags hat der Edeka geschlossen. Also in einer Bäckerei/Konditorei einen Laib Brot und Zwetschgendatschi gekauft, für die erste weitere Verpflegung.

Dann Weiterfahrt durchs Bingener Loch an der Loreley vorbei bis nach St. Goar.
Hier werden wir bis morgen bleiben.

[Hatti R]

Gerade ist uns ein Kajütboot mit schwarzem Verdeck entgegengekommen.
Habe leider den Namen / das Kennzeichen nicht erkennen können. Fürs Bild war ich auch zu langsam.
Aber möglicherweise war der BF-Wimpel am Bug.

Und die Sonne kämpft sich durch

[Hatti R]

Gerade fährt mein Bruder, da habe ich etwas Zeit für den weiteren Bericht:

Nach gemütlichem Aufstehen, Frühstücken und Einkaufen sind wir etwa um 11:45 Uhr losgefahren für die dritte Etappe.

Tagesziel ist nicht gesetzt, sollte aber ca. 50 km vor Köln/Bonn sein um morgen entspannt in Mondorf anzukommen. Dort ist ein Treffen mit unserem Cousin geplant.

Das Wetter scheint sich etwas aufzuklären, zumindest spitzt immer mal wieder die Sonne durch die Wolken.

Aktuell passieren wir den Ort Braubach bei km 580.

[billi]

Zitat von Hatti R

Gerade fährt mein Bruder, da habe ich etwas Zeit für den weiteren Bericht:

Nach gemütlichem Aufstehen, Frühstücken und Einkaufen sind wir etwa um 11:45 Uhr losgefahren für die dritte Etappe.

Tagesziel ist nicht gesetzt, sollte aber ca. 50 km vor Köln/Bonn sein um morgen entspannt in Mondorf anzukommen. Dort ist ein Treffen mit unserem Cousin geplant.

Das Wetter scheint sich etwas aufzuklären, zumindest spitzt immer mal wieder die Sonne durch die Wolken.

Aktuell passieren wir den Ort Braubach bei km 580.

Wichtig ist die Fahrwasserspaltung unbedingt einhalten

[Hatti R]

Zitat von billi

Wichtig ist die Fahrwasserspaltung unbedingt einhalten

Eh klar, Betonnung sehen und interpretieren ist wichtig.

[Hatti R]

So, Wetter hat gepasst, Wellen meistens auch. Wir konnten hin und wieder etwas Speed geben.
Für einen kurzen Abstecher in die Lahn bis zur Schleuse haben wir uns auch Zeit genommen. Ein sehr idyllisches Flüsschen.

Soeben sind im Yachthafen Mondorf eingelaufen. Mit 1,20€/m bisher am günstigsten.
Pünktlich zur Ankunft kam die Sonne raus.

In einer Stunde kommt unser Cousin, dann werden wir ein schönes Lokal suchen und den Tag bei einem lange überfälligen Schwätzchen ausklingen lassen.

Morgen gehts weiter.

[billi]

Zitat von Hatti R

Eh klar, Betonnung sehen und interpretieren ist wichtig.

Da waren 2020 ca 50 haverien... Weil die Betonung nicht beachtet wurde

[Hatti R]

Zitat von billi

Da waren 2020 ca 50 haverien... Weil die Betonung nicht beachtet wurde

Bin 2020 schon einmal von Mainz nach Koblenz und zurück.
War nicht bei den 50 dabei. Glück gehabt oder … ?

[billi]

Zitat von Hatti R

Bin 2020 schon einmal von Mainz nach Koblenz und zurück.
War nicht bei den 50 dabei. Glück gehabt oder … ?

ja ..in einer Facebookgruppe in der ich bin wohnt einer genau dort und hat einige Unfälle dokumentiert....

[Kaleu]

Da habt ihr euch die vielleicht schönste Strecke auf dem Rhein ausgesucht.
Das obere Mittelrheintal war mal meine Heimat.
Letztes Jahr waren wir auf unserer "Hochzeitsreise" von Erfelden bis Düsseldorf (Paradieshafen) und zurück 14 Tage unterwegs.
Es gibt so viele schöne Liegemöglichkeiten (u.A. Köln, Oberwinter/Remagen, Koblenz, St. Goar, Rüdesheim, Mainz) auf dieser Strecke. Es wäre wirklich schade, wenn man diese Tour in 2 Tagen durchbrettert.



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