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Alt 18.02.2009, 14:19
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Standard Mit MSC-Sinfonia von Genua nach Rio Teil 5.

Mit MSC-Sinfonia von Genua bis Rio de Janeiro im Nov. 2008. 5.Folge.

Salvador de Bahia : 24.11.08.

Das Erste was einem im Gegensatz zu Recife auffällt, die Menschen sind aktiver, quirliger und selbstbewusster. Diese Stadt lebt! Auch hier Armut neben Wohlstand, Ruinen neben Hochhäusern, aber dazwischen rast der Puls dieser Metropole.

Es war die imposante Skyline die schon aus der Ferne erahnen ließ, was uns erwartet. In gefühlvoller Fahrt näherte sich der Skipper von NO kommend um die Leuchtturmspitze
zu seiner, noch im Stadtbereich liegenden Anlegestelle. Weißgekleidete Kreolinnen begrüßten uns mit Tanz und Musik. Hier brauchte es keinen Shuttlebus. Vis a vis das Zollgebäude (Durchmarsch und auch später zurück, ohne jeglicher Kontrolle- außer wieder der ekelhaften im Schiff!), ein paar Schritte weiter die Taxis (80.-$ für die 4 Stunden Aufenthalt).
Der afrikanische Einfluss belebt diese Stadt! Eine gut erhaltene Kolonialarchitektur mit Kirchen Palästen, Patrizierhäusern, aber auch modernen Stadtvierteln mit gepflegten Parks, Teichlandschaften und guten Verbindungsstrassen. Seit fast 15 Jahren wird dank der UNESCO die Altstadt, das barocke Herzstück der Oberstadt saniert und hat sich zu einem Muss-Treffpunkt der Touristen gemausert. Da wirkte sogar der "Stern" (Buntsteinjuwelier für den Massentourismus), mit seinem weißen Webezelt am "Jesusplatz" deplaziert. Aber wenn man schon etwas seiner kargen Zeit für bunte Steine opfern will, dann findet man Qualität sei es vom Aquamarine, Topaz, Turmaline bis zum Citrin, bei Amsterdam Sauer. Dreißig bis vierzig Prozent, je nach Geschick, sind von dem nachgefragten Preis verhandelbar, es sei denn, die Schiffssirene wird zum Spielverderber.

Um 17h, setzte sich die"Sinfonia" langsam in Bewegung um in einem weiten Bogen uns die Möglichkeit zu geben, diese fast den Horizont umspannende Kulisse, welche von Minute zu Minute in Farbfacetten von einer versinkenden, rotglühenden Abendsonne angestrahlt, in der Ferne langsam versinkt. Erinnert an das berühmte Bild von Monet (Abendstimmung in Venedig). Dem Kapitän sei für dieses Erlebnis gedankt..


Auf See : 25.11.08.

"Ein froher Tag auf See", so lautet das Credo! Aber es ist der letzte Tag auf der Sinfonia und noch viel zu erledigen. auch wenn uns alle möglichen "Lustbarkeiten" angeboten werden. So die Uhren zurück, Alle Ablagen durchsehen und langsam zusammenpacken, denn "bevor der Hahn zu krähen beginnt", müssen die Koffer am Gang stehen! Lt. Tagesprogramm, werden beschlagnahmter Getränke erst am Ausschiffungstag, wenn die Koffer bereits weg sind zurückgegeben! Weiters schreibt die Schiffsleitung, haben wir die Kabine morgen früh um spätestens 7,30h zu verlassen! Dazu lesen wir, die geplante Ankunft in Rio ist um 9h! Eine Frechheit! Dies obwohl viele Leute wie auch wir, diese Kabine mit Balkon extra auch backbordseitig wegen der Einfahrtskulisse nach Rio de Janeiro, auch für diesen Tag gemietet und bezahlt haben. Das was das "Tüpfelchen" auf dem

I,

die Kreuzfahrten im Allgemeinen und bei MSC im Speziellen zu beleuchten, wobei wir noch sehr kulant verfahren sind. Natürlich haben wir dem Purser 2. Klasse klargelegt, dass vor Anlanden und Festmachen des Schiffes in Rio, unsere Kabine nicht räumen werden!


Rio de Janeiro : 26.11.2008.


Das geschah auch mit abgesperrter Tür und ohne Zwischenfall. So hatten wir die Möglichkeit von unserem Balkon aus die Einfahrt, deren erste Kulissen des Zuckerhut Corcovado etc. sich bereits um 7h aus dem Nebel schälten zu betrachten. Ein Erlebnis das sich bis zur Anlandung eine Stunde lang hinzog und in dieser Zeit entsprechendes Filmmaterial und Pixel verarbeitet worden sind.. Selbst wenn ich in diesem Forum Bilder zeigen dürfte, was ich gerne tun würde, wäre mein "Copyright" hier nicht gewahrt.
Endabgerechnet wird am Ausschiffungstag zwischen 6-8h früh. Mehrfachschlangen sind vorprogrammiert, ob mit Karte oder bar, dazu das "Handgepäck" im Schlepptau, da die Kabine vorher geräumt sein muss, obwohl man noch für den ganzen Tag bezahlt hat! Wieder persönliches Erscheinen bei den Zahlmeistern! Eine Zwischen- und Endabrechnung erhalten Sie vorab außen auf Ihre Kabinentür gesteckt – somit einsichtig für jeden Vorübergehenden. Die Möglichkeit bestünde ja auch es unter die Tür zu schieben, wie die Tagesberichte. Bücken ist aber nicht vorgesehen!

Für den Zoll bekamen die Gäste ein zweiseitiges Formular kleinstgedruckt in Englisch mit einer Reihe von Fragen. Die "German tour Leaderin", konnte keine Übersetzung liefern, trotz vielfacher Proteste und meine nur: "Kreuzt alles mit Nein an" und unterschreibt! Zum Glück, wie sich später herausstellte, musste dieses Formular dank der Großzügigkeit der brasilianischen Behörde nicht vorgelegt werden, sonst hätte es so manche unterschriebene Falschaussage gegeben!!

Am Tag der Ankunft in Rio de Janeiro haben wir ein schriftliches "Willkommen und Auf Wiedersehen" unserer zwei (?) Kapitäne Antonio Siviero und Giuseppe Galano in die Kabine gereicht bekommen. Wer noch vor Verlassen Zeit hatte, sich die letzte Seite anzusehen, dem wurden dort nicht nur die gelaufenen Seemeilen, zwischen den einzelnen Stationen mitgeteilt, von insgesamt 5.676 Sm, was etwa 10.400 km entspricht, sondern auch die verbrauchten Lebensmittel, detailliert vom (nicht immer- da tiefgefroren), frischen Gemüse bis zu den Eiern in diesem Zeitabschnitt vom, 9.-26.Nov.08. Die gigantische Menge wurde mit 204.700 kg angegeben - davon entsorgt? Nicht angegeben war die Passagier- und Besatzungszahl. Der Purser 2. Klasse, hat sie mir mit:

1353 Passagiere und 730 Besatzungsmitglieder angegeben!
Im Schnitt käme somit pro Person eine Vertilgungsmenge von 98,27 kg heraus. Wer davon allerdings den Löwenanteil gefuttert hat, lässt (bei den vielen übergewichtigen Passagieren) es auf weit über 100 kg schätzen, das "Apothekerwasser" etc. nicht mitgerechnet und das bei nur an Bord verbrachten ca.375h! Ob die Damen und Herren mit dieser netten Geste des Kapitäns es als "ins Fettnäpfchen getreten " ansehen, oder darüber stolz ihre Brust herausstrecken, bleibt, der jeweils divergierenden Denkweise überlassen. Ganz verschämt hat man vergessen, den verbrauchten Schweröldreck und die Leistungsdaten der Maschinen anzuführen.

Es sollte uns allen helfen über die unsichtbaren Auswirkungen ev. Urlaubsplanungen und des jew. Stellenwertes, sowohl für sich selbst, als auch für unsere Mitmenschen nach zu denken.

MfG Fallschirm.
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