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  #1  
Alt 21.05.2022, 12:31
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Standard Beschläge montieren auf Aluminium-Segelyacht

Hallo Forum,

unsere Reinke wird gerade neu lackiert. Kommende Woche bekommen wir sie wieder und wollen dann die Beschläge montieren.

Unser Plan:
- Alle Beschläge von Travelerschiene bis zur Klampe und Schrauben werden wiederverwendet. Alt aber noch okay, also kein Grund für Verschwendung.
Zur Isolierung wg. Elektrolyse:
- Schraubenlöcher erweitern um PETG-Unterlegscheiben mit Schaft _I I_ von unten einsetzen zu können.
- Schrauben dünn mit Teflonpaste (Tikal) einschmieren und Schraubenkopf zusätzlich dünn mit Teflonband umwickeln.
Zur Abdichtung:
- Beschläge & Schrauben mit Butyl einsetzen (Ihr kennt vielleicht das Marietim-Video "Boot abdichten mit Butyl".)

Meine Gedanken dazu:
Butyl allein dürfte bei dem Druck und den nicht mehr perfekten Schraubensitzen in den Beschlägen nicht verhindern, dass Schrauben und Alu kurzgeschlossen werden (Verschiedene Metalle mit Kurzschluss + Salzwasser = Elektrolyse), daher zusätzlich Teflonpaste & -Band.

Wegen null praktischer Erfahrung auf dem Gebiet habe folgende Frage dazu:

Taugt das was und was wären die Alternativen?
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  #2  
Alt 21.05.2022, 15:46
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Standard

Hallo Bootsfreudin / - freund,
danke für deine nette Vorstellung, + willkommen im
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  #3  
Alt 21.05.2022, 17:00
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Standard Alternativen

Moin
Es muss doch nur verhindert werden, dass das Elektrolyt zwischen Edelstahl und Aluminium kommt und was am schlimmsten ist dort lange wirken kann. Deshalb habe ich meine Edelstahlbeschläge mit Sikaflex und/oder Pantera auf den Alumast geschraubt oder mit Monelblindniete gepoppt. Wo kein Elektrolyt hin kommt auch keine Elektrolyse. Bei einem Aluboot wählt man dann doich die Masse der Beschläge ebenfalls aus Aluminium nur dort wo das festigkeitsmäßig oder verschleißtechnisch nicht klar geht wählt man Edelstahl, und für Schrauben und Niete natürlich Monel oder Edelstahl und Edelstahl dann mit der Kennzeichnung A4 aufm Dötz.
Gruß Hein
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  #4  
Alt 21.05.2022, 18:10
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Moin Hein! Danke für die Antwort. Ja, stimmt. Beschläge aus Alu, Edelstahlteile immer A4. Maststufen sind bei uns auch mit Monelnieten gepoppt. Am Mast kein Problem, da meist trocken.

Es geht mir um die Elektrolyse zwischen den Schrauben und dem Alu im Decksbereich, wo auch mal Salzwasser ankommt das Alu mit Edelstahl als Elektrolytbrücke verbinden. Wenn die beiden auch noch direkt leitend verbunden sind ist das eine Minibatterie mit Kurzschluss.

Soweit ich das gesehen und mir dann zusammengereimt habe passiert auf Dauer folgendes: Erst Korrosion an den Schraubensitzen, dann an der Unterseite der Beschläge und später leider auch am Bootsaluminium, überall wo die Schrauben direkten Kontakt zum Alu haben. Für den Lack heißt das leider irgendwann Haftungsverlust mit hässlichen Folgen in der Näher von Edelstahl mit leitender Verbindung zum Boot.

Alles nur angelesen bzw. an demontierten Beschlägen beobachtet, aber wenn ich das richtig verstanden habe, würde ich das nach der Neulackierung gern verhindern. Nur...wie macht man das?
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  #5  
Alt 21.05.2022, 18:38
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Moin
Natürlich kann man den direkten und elektrisch leitenden Kontakt der Schrauben zum Aluminium verhindern. da müssen dann entsprechende Buchsen und Scheiben aus gut isolierenden Kunststoffen ein- und zwischen gelegt werden----sehr sehr aufwendig und festigkeitsmäßig bei hoch belasteten Beschlägen( Travelerschienen, Klampen) eher riskant. Wenn direkt unter den auf Deck verschraubten Beschlägen sich flächig Korrosion auf Grund von Elektrolyse gebildet hat, dann war die Verbindung nicht dicht und das Elektrolyt konnte drunter kriechen und auch verweilen.
Eine Möglichkeit ist z.B keine durchgebolzten Edelstahlbeschläge zu verwenden sondern welche mit Stehbolzen die von oben dann schon mal absolut dicht sind. Ich würde mich nicht zieren vorhandene Beschläge entsprechend um zu gestalten, kann man zum Beispiel V4A Gewindestangenstücke reinschrubeln oder stecken und von oben verschweißen, ist aber eine mords Arbeit das dann alles zu beschleifen und nach zu polieren.
Gruß Hein
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  #6  
Alt 21.05.2022, 20:18
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Ja, war nicht dicht. Ist m.E. wegen Elektrolyse eben undicht geworden. Also Stehbolzen wären sicher die ultimativ beste Lösung....die aber Aufwandsmäßig sicher nicht in Frage kommt.

Isolierbuchse von unten ist ja mein Plan. Die hab ich einfach aus PETG gedruckt. Kommt natürlich noch eine Edelstahlunterlegscheibe zur Lastverteilung drunter.
Von Oben ist das aber so nicht möglich -Schraubensitz der Beschläge hat eine viel zu kleine Auflagefläche, da geht keine Kunststoffisolierscheibe-, daher die Idee dort Teflonband zur Isolierung Schraubenkopf<->Beschlag zu nutzen. Teflonpaste alleine scheint mir nicht auszureichen.

Grüße
Frank
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  #7  
Alt 08.08.2022, 13:22
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Hier meine Refit-Erfahrung beim montieren von Beschlägen auf unsere Aluminium-Segelyacht:

Zusätzliches Teflonband hat sich nicht bewährt.
Wenn nach Montage überstehendes Band entfernt wird (abflämmen war mir zu giftig), zieht man die Fasern inkl. Teflonpaste wieder zwischen Schraubenkopf und Beschlag heraus. Zudem ist isolieren damit nicht möglich da unter Druck doch wieder eine leitende Verbindung zwischen A4 Schraubenkopf und Alu-Beschlag entsteht.

Mein Vorgehen war somit ohne elektrische Isolation der Schrauben(köpfe) zum Beschlag hin aber mit Isolation der Beschläge inkl. Schrauben zum Aludeck (geprüft per Multimeter als Durchgangsprüfer):

- Alle Beschläge, (8)Luken, Travelerschienen, Klampen usw. und Schrauben wurden wiederverwendet.
Reinigung war sehr aufwändig, bsp. ein bis zwei Luken oder ~4 Beschläge pro Feierabend; Schrauben mit Edelstahlbürstenaufsatz auf Bohrmaschine im Schraubstock reinigen kostete ca. ein komplettes Wochenende.
Besonderes Augenmerk lag auf den Schraubensitzen die auf jeden Fall sauber sein mussten.

- Schraubenlöcher im Deck wurden aufgebohrt, um PETG-Unterlegscheiben mit Schaft von unten einsetzen zu können (immer zzgl. A4 Unterlegscheibe und ggfs. Lösesicherung direkt unter den Muttern).
- Schrauben dünn mit Teflonpaste (Tikal) einschmieren und Schraubenkopf zusätzlich mit einem Ring aus Butyl zum Beschlag hin abdichten.
- Beschläge & Schrauben mit Butyl einsetzen (wie im Marietim-Video "Boot abdichten mit Butyl".)
Butyl so unter dem Beschlag aufgebracht, dass möglichst keine Lufteinschlüsse bei der Montage entstehen.

Bisher einige Regenschauer und 1 Törn mit reichlich Gischt übers Vordeck: Alles dicht.
Langfristbeurteilung bleibt noch offen.
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