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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 20.01.2014, 16:26
Schwedenbengel Schwedenbengel ist offline
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Hallo zusammen,ich hab mir letztes Jahr in Schweden einen Brittish Seagull gekauft.Er läuft wie ne Nähmaschine,nur nicht so leise.Würd gern mehr über den Motor in Erfahrung bringen.Klar hab ich schon mal gegoogelt und massig Informationen bekommen.Leider ist englisch absolut nicht mein Ding aber vielleicht weiss einer von Euch mehr zu dem Motor.Sieht altertümlich aus,von daher schwer einzuschätzen welches Alter der Motor hat und was der ungefähre Wert wäre.Vielen Dank im voraus.
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  #2  
Alt 20.01.2014, 18:47
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hein mk hein mk ist offline
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Zitat:
Zitat von Schwedenbengel Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,ich hab mir letztes Jahr in Schweden einen Brittish Seagull gekauft.Er läuft wie ne Nähmaschine,nur nicht so leise.Würd gern mehr über den Motor in Erfahrung bringen.Klar hab ich schon mal gegoogelt und massig Informationen bekommen.Leider ist englisch absolut nicht mein Ding aber vielleicht weiss einer von Euch mehr zu dem Motor.Sieht altertümlich aus,von daher schwer einzuschätzen welches Alter der Motor hat und was der ungefähre Wert wäre.Vielen Dank im voraus.
Moin
Also ist das son Teil ohne Schaltung mit Luftkühlung?Laufen da noch welche?
Der museale oder Liebhaberwert wird wohl vorhanden sein.
gruss hein
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  #3  
Alt 20.01.2014, 19:22
Hesti Hesti ist offline
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Gebaut wurden die wohl von vor dem WWII bis irgendwann in die 60'er oder 70'er.

Werbeslogan ursprünglich: The best outboard motor in the world.
Werbeslogan später: The best outboard motor for the world.

Vorteil: Sehr einfach aufgebaut. Relativ einfach zu reparieren. Teile (zumindestens die meisten) gibt es noch in GB.

Nachteil: Die brauchen zum Teil sehr ölhaltige Zweitaktmischungen, ich meine die älteren bis 1:12 oder 1:15. Das wirst Du recherchieren müssen, welches Gemisch Deiner braucht. Das Wasser hinter denen schillert wegen des hohen Ölanteils immer ein bischen, das ist aus heutiger Sicht eine ziemliche Sauerei. Auch welches Öl die brauchen wirst Du recherchieren müssen, irgendwie hab ich im Hinterkopf Rizinusöl, da leg ich aber meine Hand nicht für ins Feuer. Das nicht abgedeckte mitdrehende Schwungrad entspricht heutigem Sicherheitsverständnis nicht mehr.

Eine Verbindung am Kraftkopf sollte man tunlichst nicht zerlegen, ich meine die Verbindung zwischen Zylinder und Kurbelgehäuse.

Fazit: An einem schönen kleinen Holzboot sieht der Motor schon gut aus, wegen des hohen Ölkonsums ist er aber nicht wirklich zeitgemäß. Haupteinsatz war an Beibooten, um ans Ufer oder zur Yacht zu kommen. Auch standen die nicht immer im Ruf, wirklich gut anzuspringen, wobei das natürlich auch wartungsabhängig ist. Zündkerzenschlüssel und Ersatzkerzen sollten aber in Griffweite liegen. Eine Krawatte als Ersatz für ein möglicherweise ins Wasser fallendes Starterseil gehört auch an Bord .

Geändert von Hesti (20.01.2014 um 19:34 Uhr)
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  #4  
Alt 20.01.2014, 22:44
classicboatowner classicboatowner ist offline
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.........Seagull-Motoren sind absolut geile Geräte !!!

Habe mir 1976 einen "Silver Century" als Neumotor in NL gekauft, die Rübe läuft immer noch an meinem Dinghy und das jedes Wochenende.

Einfache Wartung, säuft wie ein Loch, springt immer an, laut wie ein Flugzeug....aber einfach Kult.

Öl ist kein Problem, einfach Bio 2-T Öl, Mischung 1 : 12 rein und fertig.......nix Rizinus!!
Immer schön nach dem Kühlwasser sehen, das strullt einfach so aus dem Ablaufloch im "Motorblöckchen". Getriebeöl ist SAE 120, aber Vorsicht, das Getriebe hat keine Dichtringe. Die Engländer waren wohl der Meinung, das die dicke Pampe nicht ausläuft.
Was noch.....aufpassen, das immer eine Zündkerze an Bord ist, ein Reserve-Startseil und eine Propeller-Feder sollte auch immer dabei sein.
Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich. Beim Seagull kenne ich jede Schraube mit Vornamen.........ich liebe diese qualmenden, stinkenden Dinger.
Übrigens gibt es in England richtige Rennserien, einfach mal bei Youtube suchen.

Grüsse aus Stockholm

Martin

PS. In Deutschland sind die Dinger aus Sicherheitsgründen verboten worden.
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  #5  
Alt 20.01.2014, 22:46
Sunseeker_Portofino Sunseeker_Portofino ist offline
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Hallo,

könntet ihr mal ein Foto einstellen, finde das sehr interessant.
__________________
Gruß Albert
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  #6  
Alt 20.01.2014, 22:51
Sunseeker_Portofino Sunseeker_Portofino ist offline
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Hab schon bei Yo.tu.. gesehen, geile Motörchen, Danke.
__________________
Gruß Albert
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  #7  
Alt 03.08.2018, 11:44
Frankbf Frankbf ist offline
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Hallo classicboatowner
vor ca. 35 Jahren habe ich mit meinem Bruder einen Seagull FP 664H9, vermutlich forty series, als Flautenschieber betrieben und später eingemottet. Jetzt habe ich ihn wieder hervorgeholt, macht einen ordentlichen Eindruck, dreht frei, nur springt nicht an. Zündkerze funkt nicht. Wie machte man ihn eigentlich aus? Es ist keine Unterbrechungsmöglichkeit der Zündung zu sehen. Es könnte ja sein, dass er ausgestellt ist und deshalb nicht zündet. Ehe ich die Elektrik aufmache, Kopfschraube am Schwungrad ist natürlich fest, sollte klar sein, dass er nicht abgestellt ist. Ohne so eine Zündunterbrechung könnte man ihn allerdings nur durch den Sprithahn stoppen, mit einiger Verzögerung, war das so? Leider kann ich keine Betriebsbeschreibung finden.
Vielen Dank für eine Antwort,
Frank Miessner
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  #8  
Alt 03.08.2018, 12:23
Segler85 Segler85 ist offline
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Ein Seagull- Thema und ich kannte es noch nicht...

Ausstellen tut man die Dinger indem man die Hand vor den Luftansaugstutzen hält oder über den Gashebel. Letzteres war aber nicht bei allen meinen Motoren möglich.

Zur Zündung, das ist etwas her, dass ich sowas offen hatte. Das ist ne normale Magnetzündung, wenn mich nicht alles täuscht, und eher selten kaputt.

Zum Motor selbst, es gibt die Möglichkeit über die Motornummer alle Details herauszufinden: http://saving-old-seagulls.co.uk/i_d...ineNum=Fp6649h Demnach ist es ein forty plus mit 2-3hp.

Ansonsten habe ich in den letzten 20 Jahren mehrere Seagulls besessen und benutzt. Die erste Zeit bin ich mit dem vorgeschriebenen Gemisch von 1:10(!) gefahren, damit hatte ich eher Probleme, dass die Dinger verölt sind und nicht gut liefen. Mit 1:25 laufen die auch gut. Die Zweitaktöle haben sich ja seit 1960 auch verändert. Im englischen Forum sind die Meinungen dazu geteilt, da gibts ne Bier und Chips Diskussion über die Kurbelwellenlager und das Öl, aber ich hab wirklich gute Langzeiterfahrungen damit.

Dabei hatte ich nie etwas an Ersatzteilen, weil nie etwas ernsthaft kaputt war. Der Impeller ist aus Hartplastik, der hat neu etwa 20mm Stärke/ Höhe, bei 12mm kommt noch genug Kühlwasser. Ist also quasi wartungsfrei. Die Zylinderköpfe haben ab und an mal verdreckte Kanäle, die Dichtung kostet 20€ neu. Denn man bekommt grade für die Century Modelle fast alles und das günstig. Bis heute.
Etwas schwerer wird es bei den Marston- und 102er Modellen. Einen 102er hatte ich auch im Einsatz, leider nur eine Saison, dann hatte er größere Sorgen in meinem Urlaub und ich habe meine Sammlung verkauft. Der hat 4-5PS mit 33cm Schubschraube, ein geiles Gerät.

Aber es juckt und ich würde wieder einen kaufen, wenn er günstig kommt.

Für alle, die es interessiert, sei diese Seite empfohlen: http://saving-old-seagulls.co.uk/i_d...102_models.htm


Ps: Anbei noch ein Bild meines ehemaligen 102ers an meinem Ruderboot vor der Überholung (zur Überholung des Bootes hab ich hier nen Bericht: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=269044 ). Von den Century 100 Motoren müsste ich Bilder raussuchen, ebenso Videos von beiden Modellen.
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