Bootsfahrer von der Saale

[Oldskipper]

Liegst du nicht in Schönebeck im Moment?

[Schleusenmeister]

Nee, das muss ein Missverständnis sein.

Bin noch gar nicht losgefahren. Ich plane, in zwei Wochen aus dem Heimatrevier, dem wasserreichen Berliner Osten zu starten und mich erstmal bis Magdeburg vorzuarbeiten.

Wenn sich dann abzeichnet, dass es für die Saale keine Chance gibt, überlege ich mir, ob ich bis Dresden fahre. Im Moment wäre das ja möglich.

Zeichnet sich schon beim Ablegen aus dem Heimathafen ab, dass oberhalb Magdeburg nichts geht, mache ich‘s ganz anders und fahre die erste Woche erstmal nach Osten

Aber die Arbeitshypothese bleibt erstmal, dass ich an die Saale möchte.

[Oldskipper]

Ah, OK. Ich hatte eine Albin in Schönebeck gesehen.
Aktuell drehen die Tschechen das Wasser wieder ab. Ich denke das wird nichts. Weder Saale noch Dresden. Selbst Schönebeck wird schwierig. Und von der Saalemündung elbaufwärts sieht es auch ganz schlecht aus.
Schaun wir mal was wird.

[Schleusenmeister]

Hatte mich jetzt eingehender mit der Fahrrinnentiefe Saale Strecke 2 (Calbe bis Mündung) befasst. Insbesondere habe ich mir die Entwicklung der Fahrrinnentiefe der letzten 20 Jahre in meinem Reisezeitraum mal angesehen.

Mir fiel auf, dass der gemeldete Wert praktisch über Nacht immense Sprünge macht. Beispielsweise an Tag 1 knapp 80 cm, am nächsten Tag Einbruch auf unter 60, am Folgetag dann aber wieder knapp 80.

Ich kenne die Fahrrinnentiefe eines Gewässers sonst als eher träge Systemgröße, die sich eher kontinuierlich entwickelt.

Kann mir jemand von Euch erklären, womit das dort zusammenhängt?

[Oldskipper]

Das hängt mit dem Wasserkraftwerk in Calbe zusammen. Wenn Strom benötigt wird, geht da ne Menge Wasser durch.
Oder man könnte auch sagen, wenn der Strompreis nach oben geht, produzieren auch mehr.
Aber wenn's im Harz ordentlich kübelt, kommt auch ein ordentlicher Schwapp an.
Da die Saale im Unterlauf recht schmal ist, macht sich das stark bemerkbar.

[Mesosati]

Hallo zusammen,

ich möchte am Wochenende von Bernburg nach Halle fahren.

Könnt Ihr Saale-Erfahrenen mir sagen, wie viel Zeit ich pro Schleuse an der Saale grob einplanen muss? Wenn ich plane, rechne ich eigentlich immer erst einmal pauschal mit einer Stunde. In der Praxis hängt das ja aber immer vom Hub etc. ab.

Vielen Dank

Thomas

[Oldskipper]

Mit etwas Glück und rechtzeitiger Anmeldung stehen alle Schleusen offen. Längere Wartezeiten sind normal nicht zu erwarten. Mit 1h je Schleuse, bist du auf der sicheren Seite. Das sollte reichlich kalkuliert sein.

[Schleusenmeister]

Tja, ich befürchte, mir wird das Wasser nächste und übernächste Woche nicht reichen.
Ich möchte auch vermeiden, bis hinter Calbe zu fahren und dann nicht wieder zurückzukommen. Also verschiebe ich meinen Saale-Törn wohl besser in ein „nasseres“ Jahr.

An alle, die mich beraten haben, noch mal herzlichen Dank und wir hören sicher wieder voneinander

[Mesosati]

Zitat von Oldskipper

Mit etwas Glück und rechtzeitiger Anmeldung stehen alle Schleusen offen. Längere Wartezeiten sind normal nicht zu erwarten. Mit 1h je Schleuse, bist du auf der sicheren Seite. Das sollte reichlich kalkuliert sein.

Der Praxistest gestern hat im Durchschnitt 20min je Schleusung ergeben. Damit hast Du mit Deiner Einschätzung goldrichtig gelegen. Übrigens durchweg sehr freundliche Kommunikation, sowohl mit der Leitwarte, als auch an der bemannten Schleuse Trotha.

[Oldskipper]

Zitat von Schleusenmeister

Tja, ich befürchte, mir wird das Wasser nächste und übernächste Woche nicht reichen.
Ich möchte auch vermeiden, bis hinter Calbe zu fahren und dann nicht wieder zurückzukommen. Also verschiebe ich meinen Saale-Törn wohl besser in ein „nasseres“ Jahr.

An alle, die mich beraten haben, noch mal herzlichen Dank und wir hören sicher wieder voneinander

Hmm,
Das sieht im Moment eigendlich ganz gut aus. Für die nächste Woche reicht es sicher. Ich weiß ja nicht, wie lange du auf der Saale bleiben willst.

[Schleusenmeister]

Hallohalli,

heute sind für Strecke 2 der Saale 75 cm Fahrrinnentiefe gemeldet. Das ist ganz schön wenig, finde ich.

Ich wäre gern vom 05.09. bis ca. 14.09. auf der Saale gewesen und hätte an diesen beiden Tagen den Abschnitt Calbe bis Mündung durchfahren.

[Schleusenmeister]

Nee, 99 sind es heute!

Aber ob das auch so bleibt??

[Schleusenmeister]

Morgen lege ich im Heimathafen ab. Schaue morgen nochmal auf die Fahrrinnentiefen. Was meinen die Kenner? Sind die Aussichten gut, dass ich am 05.09. und 14.09. mit wenigstens 95 cm Fahrrinnentiefe zwischen Calbe und Elbe fahren kann?

[Oldskipper]

Am 5. wird es sehr wahrscheinlich passen. Der Unterlauf der Saale wird erheblich vom Wasserstand der Elbe beeinflusst. Und die Elbe sieht aktuell gut aus.
Was am 14. ist, kann man nicht sagen.
Es besteht aber immer die Option, rechtzeitig die Saale zu verlassen. 2 bis 3 Tage im Voraus sieht man auf jeden Fall was das Wasser macht. Für einen Rückzug reicht das locker. So lang ist die schiffbare Saale nicht.

[Schleusenmeister]

Klasse, das klingt gut!
Ich bin auf dem Weg…

[Oldskipper]

Dann schauen wir mal. 70cm ist ja nun nicht so viel Tiefgang.
Ich mache mich eventuell noch mal elbabwärts auf den Weg. Ich sehe da eine Chance bis Hamburg durchzustoßen. Mal sehen ob mein Zeitplan mit den Wasserständen überein kommt.

[Halstrom]

Zumindest hat gestern/vorgestern ein Sportfreund mit 90cm Tiefgang die Strecke von Magdeburg bis Wettin geschafft, und ist heute in Halle angekommen.....

[Oldskipper]

Sieht so aus, als würde deine Saale-Tour doch ausfallen müssen.
Die Pegel sinken wieder rapide.
Und mein Zeitplan für die Elbe passt auch nicht.
Mist.

[Schleusenmeister]

Ja, das wird wohl so werden. Ich komme erstmal nach Magdeburg und bis Havelberg wird mir das Wasser schon reichen.

[Schleusenmeister]

In Magdeburg bin ich heute angekommen und liege im dortigen Yachthafen in der Zollelbe.

Die paar Kilometer gegen die Strömung waren für so einen Kanalfahrer wie mich erstmal gewöhnungsbedürftig. Bei normaler Drehzahl, wie ich auch sonst meist gemütlich fahre, bin ich immer mit 5 bis 7 km/h vorangekommen.

Musste mich nach der Ausfahrt aus dem Rothenseer Verbindungskanal erstmal orientieren, wo eigentlich die Fahrrinne liegt Nachdem ich diese dann ermitteln konnte, ging’s erstmal gut voran. Als Bergfahrer bin ich möglichst innen geblieben, da schien die Strömung nicht ganz so stark.
Bis zur Eisenbahnbrücke Herrenkrug. Da bin ich fast stehen geblieben Also etwas mehr Gas gegeben und über die Stromschnelle hinweg. Dort scheint die Elbe locker 8 km/h gegen an zu schieben. Danach wieder normale Strömung.

An der Einfahrt in die Zollelbe ein Moment des Schreckens. Echolot steht plötzlich auf Anschlag. Was war passiert? Ich wollte möglichst mittig rein, aber mir kam da so ein dusseliges Floß entgegen. Wegen Begegnung Steuerbord-Steuerbord musste ich doch weiter an backbordseitige Ufer. Ich schätze, dort waren Pflanzen. Es war jedenfalls kein Knallen oder Kratzen zu hören. In der Zollelbe bin ich super vorsichtig weiter gefahren. 1,5 m tief…

Die Saale werde ich wegen der Wasserstände leider auslassen und gehe dann wieder zu Tal Richtung Havelberg. Vielleicht in zwei Jahren ein neuer Anlauf. Bis dahin

[Oldskipper]

Der Herrenkrugfelsen ist noch Spaß. Von der Zollelbe aufwärts geht's durch die Stadt am Domfelsen vorbei. Probier das doch noch mal aus. Ist sehr lustig. An der nächsten Eisenbahnbrücke ist dann alles wieder normal.

[Frosti_MD]

Zitat von Schleusenmeister

In Magdeburg bin ich heute angekommen und liege im dortigen Yachthafen in der Zollelbe.

Die paar Kilometer gegen die Strömung waren für so einen Kanalfahrer wie mich erstmal gewöhnungsbedürftig. Bei normaler Drehzahl, wie ich auch sonst meist gemütlich fahre, bin ich immer mit 5 bis 7 km/h vorangekommen.

Musste mich nach der Ausfahrt aus dem Rothenseer Verbindungskanal erstmal orientieren, wo eigentlich die Fahrrinne liegt Nachdem ich diese dann ermitteln konnte, ging’s erstmal gut voran. Als Bergfahrer bin ich möglichst innen geblieben, da schien die Strömung nicht ganz so stark.
Bis zur Eisenbahnbrücke Herrenkrug. Da bin ich fast stehen geblieben Also etwas mehr Gas gegeben und über die Stromschnelle hinweg. Dort scheint die Elbe locker 8 km/h gegen an zu schieben. Danach wieder normale Strömung.

An der Einfahrt in die Zollelbe ein Moment des Schreckens. Echolot steht plötzlich auf Anschlag. Was war passiert? Ich wollte möglichst mittig rein, aber mir kam da so ein dusseliges Floß entgegen. Wegen Begegnung Steuerbord-Steuerbord musste ich doch weiter an backbordseitige Ufer. Ich schätze, dort waren Pflanzen. Es war jedenfalls kein Knallen oder Kratzen zu hören. In der Zollelbe bin ich super vorsichtig weiter gefahren. 1,5 m tief…

Die Saale werde ich wegen der Wasserstände leider auslassen und gehe dann wieder zu Tal Richtung Havelberg. Vielleicht in zwei Jahren ein neuer Anlauf. Bis dahin

Da hätten wir uns sehen können bin 13 Uhr aus dem Hafen raus .
Heist dein Boot Pinguin .

Und ja domfelsen ist nochmal ne andere Hausnummer

[appel]

Moin an die Freunde der Saale, beruflich bedingt werde ich meine Beiboot in der Nähe von Nienburg/Saale abstellen und hätte so die Idee das mal in die Saale zulassen und die Gegend im Herbst oder Frühjahr zu erkunden. Brig 330 FL mit 15 PS, also nichts Schwieriges. Frage , wo kann man in Calbe /Nienburg/Bernburg slippen?

Grüße an die Saale Bootsfahrer

[Judschi]

In Calbe kenne ich zwei Anlagen. Eine davon beim TSG Kanu ist öffentlich, kostet jedoch Gebühr.
In Bernburg gibt's ebenfalls eine öffentliche und sogar frei zugängliche und kostenlose Slippe im Bereich der Wartestelle im Oberwasser der Schleuse. Diese jedoch ohne Steg. Ansonsten Slippe und Kran beim Wasserwandern Bernburg.

[appel]

Danke, schaue ich mir mal an.