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  #26  
Alt 15.06.2007, 13:39
Benutzerbild von Paul Petersik
Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Vor Jahren waren wir in einer Nachtfahrt von Antigua nach Sint Maarten unterwegs. Ca. 90sm, raumer bis achterlicher Wind 20-25 kn, See ca. 2 bis 2.50m, Fahrt meist über 7 kn.

Wir schleppten unser Caribe RIB 8 Fuß mit dem 5 PS Evinrude hinterher, weil wir es nicht besser wussten und wir zu faul waren, das schwere Ding an Bord zu nehmen und zu verzurren. Vorher hatten wir es mit leichteren Dinghies zu tun, die wir einfach an Bord stauten.

Eine Leine war an dem im GFK-Boden verbolzten U-Bolzen festgemacht, die andere an dem Gummigriff am Bug. Letztere war länger, da sie nur als Sicherheit gedacht war.

Jedenfalls stellten wir im ersten Licht fest, dass das Dinghi wie verrückt hin und her fuhr und irgendwie komisch aussah. Wir sahen dann, dass ziemlich viel Wasser ins Boot gelangt war, der 20 Ltr.-Tank war aufgeschwommen und samt Benzinleitung über Bord gegangen. Der Gummigriff war ausgerissen und die eigentliche Leine, eine 14mm starke Schwimmleine hing noch so eben. Eines der Paddel war ebenfalls weg.

Servus

Paul

Geändert von Paul Petersik (15.06.2007 um 13:43 Uhr)
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  #27  
Alt 17.06.2007, 13:43
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik Beitrag anzeigen
Hierzu noch eine Ergänzung:

Das Bananaboot verschwindet immer mehr von den Ankerplätzen. Wenn man doch mal einen Segler sieht, dann ist es meist ein Deutscher, der irgendwann mal Bobby Schenk gelesen hat.

Servus

Paul
... ich gestehe, ich habe (natürlich?) auch Bobby Schenk gelesen. Deshalb ja meine Frage nach Erfahrungen (habe auch das Buch von den Scheurers gelesen, war auch eher positiv).

Wenn das Boot mehr und mehr von den Ankerplätzen verschwindet muß es deswegen ja nicht schlecht sein. Wie gesagt, meine Erfahrung ist lediglich mit Schlauchbooten (Zodiac) und ich habe jeweils (im Mittelmeer) festgestellt, dass die Serie von Booten verschwand und durch neue ersetzt wurde, wenn meines auch begann den Geist aufzugeben.

Wer hat denn Erfahrungen (ich denke Paul, Du müßtest eigentlich ein, wenn nicht "der Experte" sein) ,mit tropentauglichen und haltbaren Booten. In Deutschland hatte ich viele Jahre ein Metzeler Boot (Brigant), das hat gut und gerne seine 25 Jahre gehalten, allerdings weiß ich nicht, ob es das Mittelmeer auch so lange überlebt hätte.

Was wäre also wirklich eine gute Empfehlung für ein staubares und sonnenresistentes (Schlauch?)boot??

Wenn ich diesen Thread egoistischerweise für meine Sorgen (mit)missbrauchen darf...
__________________

Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher

Gruss

Uwe

Geändert von HUR450502 (17.06.2007 um 13:45 Uhr)
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  #28  
Alt 17.06.2007, 15:45
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Hallo Uwe,

weshalb die Bananaboote mehr und mehr verschwinden, kann ich nicht aus eigener Erfahrung sagen.
Was ich von Eignern, die das Bananaboot als Tender fuhren gehört und gelesen habe:
- man kann nur einen kleinen Außenborder fahren,
- Einsteigen vom Wasser aus ist unmöglich
- Nachschleppen ohne Schlepp-Spoiler ist nicht möglich
- das Bananaboot ist an der Reling nicht immer einfach zu stauen
- es allein aufzubauen ist sehr schwierig
- es hat nur wenig Freibord, wenn mal 4 Personen an Bord sind
- es ist insgesamt eine wackelige Angelegenheit

Wie gesagt, alles aus zweiter Hand. Sicher wird es auch Vorteile haben.

Zu eigenen Erfahrungen und Beobachtungen aus der Karibik:
Die meisten eben in der Karibik angekommenen Segler aus Europa stellen schon nach kurzer Zeit fest, dass das Beiboot dort einen ganz anderen Stellenwert hat, als in Nord- und Ostsee und auch im Mittelmeer, und, dass das mitgebrachte Beiboot dort nicht ideal ist.
Meist sieht man die Skipper nach kurzer Zeit mit einem Schlauchboot aus venezolanischer Produktion, also entweder mit einem Caribe oder einem AB mit 8 PS und mehr am Heck.
Fast alle greifen zur RIB-Version, entweder mit GFK- oder mit Alu-Rumpf, wobei GFK überwiegt. Freunde kauften sich das etwas leichtere RIB mit Alu-Rumpf, stellten aber fest, dass die Verbindung zwischen Alu und Hypalon nicht dicht war. Sie tauschten es mehrmals um und landeten dann bei einem GFK-Rumpf.

Unser Caribe ist ca. 12 Jahre alt und wir nehmen es hart ran. Wir sind zwar nur zu zweit, hatten es aber schon mal mit 2 x 200 Ah Gel-Batterien à 72 kg und 60m 10mm Ankerkette beladen. Der damalige 5 PS Evinrude hatte seine Mühe, dem Caribe war nichts anzumerken. Wir haben nur 7 Fuß, 8 wären bessern

Der Nachteil der RIBs ist eindeutig das Gewicht. Der Vorteil ist ihre fast "un- begrenzte" Tragfähigkeit und ihre Seegängigkeit.
Rudern lassen sie sich nur sehr schlecht. Aus dem Wasser an Bord gelangen erfordert wegen der dicken Tragschläuche schon auch einige Sportlichkeit.

Ein Freund hat (nach einem Propellerschaden an seinem 10 to Schiff) sein Caribe RIB mit 15 PS Yamaha längseits gezurrt und hat seinen Segler fast 10 sm bei gut 2m See gegenan geschleppt. Wir trauten unseren Augen nicht, als er so auf dem Ankerplatz ankam. Diese ungeheure Stabilität der RIBs, die durch den GFK-Boden und die dicken Schläuche begünstigt wird, gibt ein gutes Gefühl.
Als das Schiff eines Freundes vor einigen Jahren bei einer Atlantiküberquerung durch einen treibenden Gegenstand leck schlug und absoff, ging er in sein Caribe und nicht in die Rettungsinsel.
Er traute dem Dinghi, das er aufgeblasen auf dem Vorschiff fuhr, mehr als der Rettungsinsel.

Ebenfalls Freunde von uns, die die Welt anderthalb mal umsegelten, schwören auf ihr nach eigenen Erfahrungen konstruiertes Dinghi. Es ist voll aus GFK und hat einlaminierte Luftkästen, ist also unsinkbar. Das Bootchen ist ähnlich den früheren Tabur YAK konstruiert und hat praktisch 2 Rümpfe. Dadurch hat es eine sehr gute Wasserlage und viel Sicherheit. Das könnte mir auch gefallen.

Als zweites Schlauchboot haben wir einen Tinker Tramp an Bord, der aber auch nur bedingt für die Karibik geeignet ist. Wegen des spitz zulaufenden Bugs und des Spritzschutzes kann man nur sehr schwer über den Bug an Land gehen, was aber wegen der vollen Dinghi-Docks meist erforderlich ist.
Zweitens ist der unstabile Holzboden nicht gut geeignet, den Einkauf in Form von Kartons, Getränkepaletten, Tüten und Kanistern zu transportieren.

Man darf nicht vergessen, dass das Dinghi häufig die einzige Möglichkeit ist, an Land und wieder zum Schiff zu gelangen und die täglichen Besorgungen zu erledigen.
Marinas sind selten und wenn man sie nicht unbedingt braucht, meidet man sie.

So, das ist wieder ein langer Sermon. Hoffentlich kannst Du wenigstens den einen oder anderen Gedanken gebrauchen. Wichtig zu wissen ist, dass ich die Dinge nur aus unserer momentanen Perspektive sehe. Wenn wir erst mal wieder im Mittelmeer sind, brauchen wir kein Caribe mehr.

Servus

Paul
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  #29  
Alt 17.06.2007, 18:44
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Paul, ganz herzlichen Dank, große Klasse. Sehr sachlich, sehr qualifiziert. Das hilft mir!!
__________________

Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher

Gruss

Uwe

Geändert von HUR450502 (17.06.2007 um 19:57 Uhr)
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