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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #176  
Alt 11.01.2021, 21:52
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Carlos hat auf seinem Blog einen Törnbericht online gestellt:

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(Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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Alt 22.08.2021, 08:33
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Hi!

Dieses Jahr habe ich das Micro mal drei Wochen auf der Ostsee getestest. Das Boot lag in Maasholm und wurde im wesentlichen auf der Schlei und vor Schleimünde auf der Ostsee bewegt. Ich bin aber auch einmal die 20 Seemeilen von Maasholm bis Sonderborg und am nächsten Tag zurückgefahren. Am Boot müssen noch ein paar Kleinigkeiten verändert werden. Insgesamt bin ich von der Leistung des Bootes aber zufriedengestellt. Es segelt recht steif und wir hatten bis zu 6 Windstärken. Ich habe zu keinem Zeitpunkt gerefft. Die 6 Windstärken konnte man über die Messwerte der Wetterstation Schönhagen verifizieren. Bei Bft 6 hoch am Wind wird irgendwann klar, dass man mal über Reffen nachdenken könnte. Kein Vergleich zum Waarschip 600, das sich bei Windstärke 6 ungerefft platt aufs Wasser legte.

Als wir abends mal zur Giftbude in Schleimünde wollten, war der Hafen voll. Ich konnte dann schön auf den Strand fahren (da wo keine Steine sind) und über die Stufen im Bug an Land gehen.

Alles in allem sehr zufriedenstellend.
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Alt 22.08.2021, 08:39
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Großartig, herzlichen Glückwunsch!

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Alt 22.08.2021, 08:51
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Hi!


Ach ja, und die Hälfte natürlich vergessen. Also Kreuzen ging auch. Habe mal versucht, mich bei auflandigem Wind von der Küste freizukreuzen, was ging. Allerdings ist Kreuzen nicht die Königsdisziplin des Micros und die modernen Kurzkieler laufen im direkten Vergleich etwas mehr Höhe. Aufgrund der platten Unterwasserseite setzt das Boot auch recht ruppig in die kabbelige Ostseewelle ein. Das waren alles Sachen, die nicht überraschten, sondern zu erwarten waren.
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Alt 18.10.2022, 18:40
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Standard Umrundung Fünen

In diesem Jahr habe ich mit meinem selbst gebauten Micro die Insel Fünen umrundet und hänge diesen kurzen Erfahrungsbericht an den Bautröd an, weil es weniger um den Törn als um die mit dem Boot gemachten Erfahrungen geht.
Von Kappeln/Maasholm habe ich die Insel Fünen im Uhrzeigersinn umrundet.

Die erste Etappe am 24.7.22 führte von Kappeln nach Ärösund (43,6 nm). Der Wind wehte mit +/ -4 Windstärken aus südlichen Richtungen. 43,6 nm sind mit einem 4,70 m langen Boot schon bemerkenswert. Mir kam östlich von Alsen eine Segelyacht unter Außenborder entgegen, die mit den entgegenkommenden Wellen mächtig zu kämpfen hatte (dazu aus meiner Perspektive später mehr).

Am 25. Juli fuhr ich von Ärösund nach Fredericia (21,6 nm), wobei ich der Insel Brandsö noch einen Besuch abstattete. Diese Insel hatte ich ziemlich genau auf den Tag 47 Jahre zuvor unter nicht ganz freiwilligen Bedingungen betreten müssen und von daher wollte ich mir alles noch mal anschauen. Der Wind war schwach, der Regen war stärker, sodass ich mit meinem Eprop etwas "zu" motoren musste (Epropulsion 1.0 Spirit Plus mit Zusatzakku), was gut funktionierte.

Am 26. Juli bestand eine Starkwindwarnung des DWD von 4-6 Windstärken und einer Welle von 1,5 m. Ich wäre besser im Hafen geblieben, bin aber trotzdem ausgelaufen, wobei ich im letzten Moment noch das Großsegel einreffte. Nachdem ich aus der Landabdeckung Jütlands heraus war, ging es mächtig zur Sache. Aus den Daten der Messstationen an Land konnte ich im Nachhinein rekonstruieren, dass aus der angesagten 6 eine 7 geworden war und die Wellenhöhe von 1,5 m ließ sich dadurch verifizieren, dass die Wellen wesentlich höher als mein Boot waren. Mit anderen Worten war die Situation sehr ungemütlich. Vom Anlaufen des Hafens Bogense als Nothafen nahm ich Abstand, weil ich dort in eine Legerwallsituation gekommen wäre und ich mir den Hafen auf der Seekarte auch nicht so eingehend im Vorhinein angeschaut hatte. Dies erwies sich im Nachhinein als goldrichtig, weil vor dem Hafen sehr viele flache Stellen sind, an denen ich in brechende See geraten wäre.
Die Situation war deswegen so ungemütlich, weil ich mehrfach Angst hatte, mich im Wellental fest zu fahren und zu überschlagen. Vom Anlaufen des Hafens Korshavn habe ich aus den gleichen Gründen Abstand genommen.
Bemerkenswert ist an dieser Stelle vielleicht, dass ich bei dem nordwestlichen Wind eine Kursänderung von Steuerbordbug auf Backbordbug durchführen musste. Die hierbei gefahrene Q Wende klappte nicht im ersten Anlauf. Hier wurde deutlich, dass das Micro nur wenden kann, wenn man das Besansegel dichtholt und das Großsegel vor der Wende auffiert. Jedenfalls gelang es mir gegen 1,50 m Welle zu wenden. Wie sich später noch herausstellen sollte, war dies eine Wellenhöhe, gegen die ich mit dem Eprop nicht angekommen wäre.

Ich verkroch mich dann in den Odensefjord, weil ich die Erwartung hatte, dort auf ruhiges Wasser ähnlich wie in der Schlei zu treffen. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt, was wohl daran lag, dass sich im Odensefjord ein Tiefseehafen befindet und sich die Wellenhöhe nicht signifikant von der freien Ostsee unterschied. Unter großen Schwierigkeiten gelang es mir den Hafen Boels Bro anzulaufen. Bei einem Vorhaltewinkel von 45° konnte ich immerhin mit „halbem Wind fahren“. Das Erreichen eines Punktes in luv war bei einer Welle von über 1 m und Windstärke 6-7 mit dem Eprop unmöglich (38,4 nm).

Am 27. Juli wartete ich in Boels Bro auf das Abflauen des Windes.

Am 28. Juli fuhr ich nach Kerteminde (24,0 nm). Ich umrundete bei schwachen Winden ohne besondere Vorkommnisse die Nordostspitze Fünens.

Am 29. Juli stand die Etappe Kerteminde – Nyborg an. Auch hier war wenig Wind, sodass der Eprop helfen musste (16,2 nm).

Am 30.7.2022 ging es von Nyborg nach Rudköbing (28,9 nm). Bei schwachen Winden von 2-3 zunehmend 5 übte ich zunächst das Kreuzen auf der Ostsee. Ich stellte fest, dass das Micro ungefähr 2,5 Knoten laufen muss, um beim Kreuzen sich nicht fest zu stampfen. Sobald die Geschwindigkeit unter 2,5 Knoten fällt, läuft es dann keine Höhe mehr. Dies ist ein Problem, das das Micro aufgrund seiner Rumpfform besonders trifft, unter dem aber alle kleinen Boote in der Ostsee leiden.

Am 31. Juli machte ich mich auf den Weg von Rudköbing nach Maasholm. Ich war erst am späten Nachmittag an der letzten Ecke von Ärö und mein GPS prognostizierte mir eine Ankunft in Schleimünde um 6:08 Uhr am nächsten Morgen, was nicht gerade Begeisterungsstürme auslöste. Also musste auch hier wieder der Eprop Unterstützungsvortrieb leisten und gemeinsam mit Wind und Eprop passierte ich dann 20:10 Uhr den Leuchtturm Schleimünde. Da war ich happy (32,5nm).

Insgesamt waren es 205 Seemeilen. Das Micro hat sich gut geschlagen. Alles was ich gebaut habe, hat gehalten. Lediglich der Spiegel muss noch einmal überarbeitet werden. Es ist verbreitet, die Motoröffnung zu vergrößern. Dies schwächt jedoch die Stabilität des Heckspiegels und bei Windstärke sieben von achtern knackte der Besan bedrohlich.

Des weiteren bin ich mit dem Eprop sehr zufrieden. Das Anwerfen des Motors erzeugt kein störendes Geräusch und bei ungünstigem Wind kann man über längere Zeit „zu“ motoren, was im Ergebnis ein sehr angenehmes Fahren ist. Man büßt nicht den Genuss des Segelns ein, wenn der Wind nicht 100 % steht.
Als letzter Punkt soll auch noch einmal betont werden, dass das Micro passabel kreuzt, sofern man mindestens 2,5 Knoten erzielt. Fällt man darunter, so verliert man zu viel Höhe. Insgesamt war es eine sehr aufregende Woche und ich freue mich, dass mein Selbstbau sich bewährt hat.
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Alt 19.10.2022, 10:07
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Der Leuchtturm Schleimünde hat wohl häufiger etwas Beruhigendes.

Interessanter Bericht. Danke.

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Für solche Geschichten müsste es eine extra Rubrik geben. Sehr kurzweilig zu lesen. Danke
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  #183  
Alt 21.10.2022, 08:35
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Hi!

Was ich bisher noch nicht erwähnt habe: Ich habe sehr viele Schweinswale gesichtet. Den ersten habe ich östlich von Alsen gesehen, dann waren im kleinen Belt viele und auch östlich von Fünen bis kurz vor Maasholm habe ich sie wieder gesichtet. Vor Brandsö meine ich einen Seehund gesehen zu haben, mein Funkgerät knarzte los und da war der kleine Kumpel verschwunden.

Die Fahrt mit dem Eprop führte auch dazu, dass man Strömungen spüren konnte. Im großen Belt schienen noch Gezeitenausläufer wirksam zu werden, die einen Strom von ca. 0,5 Knoten verursachten. Das sind alles Sachen, die man nicht mitbekommt, wenn man da mit einer großen Segelyacht und Einbaudiesel drüberbügelt.
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Geändert von blondini (21.10.2022 um 08:43 Uhr)
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