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Alt 06.05.2004, 20:09
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Standard Abenteuer einer Überführung Teil 1

Wir schrieben den 13. März 1998

Tiefdunkle Nacht umgab uns als wir –Marion, Rangnit, Peter und Charly- zu einem kleinen Abenteuer aufbrechen wollten.
Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass das erste Abenteuer bereits auf der Fahrt zu unserem Zielort begann.
Wir ließen uns nämlich von D. in seinem Auto nach Mühlhausen bringen, ein Abenteuer besonderer Art. Eigentlich wollten wir auf dieser ca. 5 stündigen Fahrt noch etwas Schlaf nachholen. Doch daran konnte nach kurzer Zeit keiner mehr denken. D. hatte wohl den Ehrgeiz uns in kürzester Zeit zum Zielort zu bringen und dazu waren ihm Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Beispiel in Baustellen ein absoluter Gräuel.
Unsere Bitten um eine moderatere Fahrweise wurden immer nur für ganz kurze Zeit erhört, dann ging es mit voller Power weiter.
Innerlich zerrissen von den Gedanken auszusteigen oder unsere Schutzengel um ein paar Überstunden zu bitten, entschieden wir uns dafür die Wachsamkeit der Schutzengel zu testen.
Womit dann keiner von uns Mitreisenden mehr gerechnet hatte, trat dann doch noch ein, wir erreichten tatsächlich unfallfrei Mühlhausen, den Ausgangsort unseres geplanten Abenteuers.

Ein kleiner Rückblick:
Rangnit und ich hatten nach langen Überlegungen beschlossen, unsere Ferienwohnung in Spanien zu verkaufen und uns dafür ein größeres, bewohnbares Boot anzuschaffen. Unsere entsprechende Suche in Holland war erfolglos. Kaum ein Boot entsprach unseren Vorstellungen. Das ein oder andere Boot sah zwar von außen recht schnuckelig aus, war dann aber von innen der absolute Horror. Und gab es dann doch mal ein Boot das innen und außen unseren Vorstellungen entsprach, war es für uns einfach unbezahlbar.
In einer Verkaufsanzeige. im Internet sah ich dann die Offerte eines Schweizers, der sein Boot verkaufen wollte. Der Liegeplatz war in Mühlhausen/Frankreich.
Es war ein typisch holländisches Stahlboot vom Typ Nieuwemeerkruiser (vermutlich ein Eigenbau, da alle Nachforschungen nach der Werft vergeblich waren). Es war 11 Meter lang und 3,60 Meter breit und mit einem 120 PS DAF ausgestattet.

Am Ende unseres Weihnachtsurlaubs in Österreich sind wir dann Anfang Januar nach Mühlhausen gefahren um uns das Boot anzusehen. Es überwinterte dort im Stadthafen.

Der gute äußere Eindruck war sofort verflogen, als wir die Kajüte betraten. Habt Ihr schon mal bei Hempels unters Sofa geschaut? Ich kann Euch sagen im Inneren des Bootes sah es viiel schlimmer aus. Überall waren Einrichtungsgegenstände verstreut, Werkzeug lag herum, Verkleidungen fehlten und alles war ziemlich dreckig. Meine (werdende) Boots-Frau drehte sich auf dem Absatz um und ging hinaus zu unseren Freunden. Ich versuchte das Chaos etwas zu durchschauen und siehe da, in mir reifte der Gedanke: „da kann man was draus machen“. Wegen leichter Eisbildung im Hafen und weil das Boot unter Zollverschluss war, konnte keine Probefahrt gemacht werden. Der Motor sprang aber sofort an (den konnte man starten weil er ein geschlossenes Kühlsystem mit Kielkühlung hatte) und lief ruhig und störungsfrei. Allerdings hatte er die typische Eigenart fast aller DAF-Diesel, er rauchte.
Dieser ersten Besichtigung folgte dann eine Woche später eine zweite. Diesmal kamen die Freunde mit, die uns nun auch auf unserem Abenteuer begleiten wollten. Nach ausführlicher Prüfung fast aller Innereien, glaubten wir dem Verkäufer, dass das Unterwasserschiff in gutem Zustand sei. Einen Kran um das Boot aus dem Wasser zu heben gab es in diesem Hafen nicht.
Nachdem ich dann mit dem Noch-Besitzer in harte Kaufverhandlungen eintrat, erlitt meine beste Ehefrau von Allen einen Schwächeanfall. „Der wird das Ding doch wohl nicht kaufen“ rief sie voller Entsetzen unseren Freunden zu. Mein Einwand, dass man aus diesem Boot was machen könnte, lies sie völlig kalt.
Erklärungen und Überredungsversuche blieben erfolglos. Mir blieb nichts anderes übrig als zu zeigen, wer denn wohl der Kapitän auf dem Boot ist. Ich kaufte es! Basta!
Wenn da nicht die stummen, vorwurfsvollen Blicke gewesen wären, hätte ich mich auch gefreut. So aber nagte der ein oder andere Selbstzweifel an meinem Ego und nur die Gedanken an das Wie, Womit und wie teuer wird die Herstellung eines Vonderehefrauakzeptiertenbootes wohl werden, ließen mich die trüben Gedanken vergessen

Fortsetzung folgt
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