Kurbelwellenlager Yamaha F60

[huebi]

Zitat von Axelino

Hab ich mich auch schon gewundert, alle Lager der Kurbelwelle waren frei von Fett und Öl. Ist das normal? Wie werden die Lager denn geschmiert? Doch sicher nicht durch das ZweitaktGemisch, oder? Denn das kann ja eigentlich nicht in den Bereich der Kurbelwelle kommen. Also besser ordentlich einfetten beim Zusammenbau?

Da beim 2-takter ja das Benzin-Öl-Luftgemisch in das Kurbelgehäuse geleitet wird, von wo es mit der Kolbenunterseite durch die Überströmkanäle in den Verbrennungsraum gedrückt wird, kommt auch immer etwas Öl an den Lagern vorbei. Deshalb werden vorzugsweise Wälzlager verwendet, Gleitlager findet man beim 2-takter nur selten, z.B. bei alten Mercurys die KW-Lager, die hinter den Vergasern sitzen.

[hein mk]

Moin
Der Umstand,dass kleine Zweitaktmotoren ihr Gasgemisch über das Kurbelgehäuse ansaugen bei der Kolbenaufwärtsbewegung und über die Überströmschlitze in den Zylinderr drücken bei der Kolbenabwärtsbewegung(gegen unteren Totpunkt)macht es überhaupt erforderlich ein Zweitaktgemisch zu fahren eben um alle Lager des Kurbeltriebes zu schmieren.Die heute(also schon länger)übliche verwendung von Wälzlagern hat es ermöglicht statt der früher üblichen 1:25 oder 1:50 Gemische für die Gleitlagermotoren auf 1:100 oder noch weniger Öl zu bringen.Da durch laufen modernere Zweitakter mit weniger Zweitaktgemüffel.
Fettschmierung wäre also vollkommen falsch weil dir das Fett in die Brenräume gepustet wird und den Motor sehr unsauber laufen lassen würde,wenn er dann mal anspringt,zu mindest eine kurze Zeit lang.
Schäden an den Wälzlagern entstehen meistens durch falschen Transport und Lagerung im Winter,wenn man nach abmontieren des Motors den getriebefuss immer tiefer lagert als den Kraftkopf,auch und vor allem beim Autotransport,kann kein Kühlwasserrest in den Motor(über den Abgasweg)eindringen.Meine Aussenborder habe ich dann immer sehr kurz,wirklich sehr sehr kurz wegen des Pumpenimpellers mit Ölangerichertem Gemisch trocken laufen lassen und für den Winter senkrecht gelagert(Gestell oder adaptierte Sackkarre).
gruss hein

[Müritzfischer]

Wenn man den Kolben etwas warm macht, dann geht der Kolbenbolzen auch leichter raus..

[Dete66]

Zitat von Axelino

Hab ich mich auch schon gewundert, alle Lager der Kurbelwelle waren frei von Fett und Öl. Ist das normal? Wie werden die Lager denn geschmiert? Doch sicher nicht durch das ZweitaktGemisch, oder? Denn das kann ja eigentlich nicht in den Bereich der Kurbelwelle kommen. Also besser ordentlich einfetten beim Zusammenbau?

würde ich an deiner Stelle tunlichst unterlassen, ebenso das fluten des Motors mit Oel, Fett hat im inneren deines Motors nichts zu suchen, schadet mehr als es nützt.

[Axelino]

Der Motor hat Autolube. Kanns sein dass sowas ein Lagerkiller ist, wenn das Gemisch zuwenig Öl enthält? Wäre mal interessant zu wissen, ob 1:100 Motoren häufiger Lagerschäden haben als 1:50er.

[Dete66]

Zitat von Axelino

Der Motor hat Autolube. Kanns sein dass sowas ein Lagerkiller ist, wenn das Gemisch zuwenig Öl enthält?

Ja und nein...eigentlich sind am ehesten die durch Verbrennung thermisch hoch belasteten Komponenten (Kolben/Zylinder) gefährdet/betroffen, die Lager der Kurbelwellen eher nachrangig, da sie vorrangig/primär vom Gemisch versorgt werden.
Also eher bekommt der Motor einen Kolbenfresser, bevor die Welle festgeht.

[Netzroht]

ICH habe schon einige Motoren repariert, die aufgrund einer defekten oder nicht angetriebenen Ölpumpe kaputt gegangen sind. Ja , ich meine 2.tackter ! Allerdings waren das meist Rollermotoren aus China oder Italien.

[skibo]

"ICH habe schon einige Motoren repariert, die aufgrund einer defekten oder nicht angetriebenen Ölpumpe kaputt gegangen sind"

Bestimmt nicht bei einem Japaner. Wenn man die Ölleitungen von der Pumpe zu den Schmierstellen ansieht, weiß man auch, daß Kurbelwellenlager direkt geschmiert werden. Wenn die Ölpumpe richtig eingestellt ist, geht auch kein Lager kaputt.

[Netzroht]

Zitat von skibo

"ICH habe schon einige Motoren repariert, die aufgrund einer defekten oder nicht angetriebenen Ölpumpe kaputt gegangen sind"

Bestimmt nicht bei einem Japaner. Wenn man die Ölleitungen von der Pumpe zu den Schmierstellen ansieht, weiß man auch, daß Kurbelwellenlager direkt geschmiert werden. Wenn die Ölpumpe richtig eingestellt ist, geht auch kein Lager kaputt.

Jap, mehrfach war der Antrieb der Pumpe kaputt... Schneckengetriebe aus Plastik oder kleinen Zahnriemen.. beides Konstruktionen mit Sollbruchstelle, wenn man mich fragt

[Axelino]

Dann müsste ich vor Wiederinbetriebnahme erst mal prüfen, ob die Ölversorgung noch funktioniert. Kann man das irgendwie testen, ohne den Motor anzuwerfen? Denn diesen Lagerschaden, bei dem sich das Lager komplett zerlegt hat , dazu an der Lagerstelle der Stirnseite eine abgefräste Kurbelwellenachse kann ich mir nur durch Ölmangel erklären. Nach weiterer Sichtung der alten Kurbelwelle habe ich noch einen weiteren Schaden in einem Pleuellager entdeckt. Also drei Schäden an verschiedenen Stellen einer Kurbelwelle sind schon mehr als seltsam. Wundert mich nur, dass die Kolbenringe und Zylinderbuchsen vollkommen intakt sind.

[skibo]

Die Ölpumpe fördert in Abhängigkeit von Drehzahl und Gasstellung.
Die Einstellung steht im Werkstatthandbuch.

Die Leitungen müssen auch entlüftet werden.

[bootohnenamen]

Zum Entlüften der Pumpe darf die Maschine - geölt beim Zusammenbau - durchaus einmal eine Minute im Leerlauf tuckern.

Die Pumpen bei Yamaha kenne ich nur als völlig problemlos.

BoN

[Yups]

Und nach Neuaufbau wird die erste Tankfüllung mit zusätzlichem Gemisch (bei Autolube) bzw. mit doppelter Mischung gefahren.

[bootohnenamen]

Zusätzlich Zweitaktöl ins Benzin? Abzuraten, denn das Öl erhöht die Viskosität des Treibstoffs, somit geht weniger durch die Düse, ergo magert das Gemisch ab. Dies führt zu erhöhter Betriebstemperatur, u.U. gar zu einem Schaden. Bei i.d.R. 0,04 mm Laufspiel ist Zusatzöl wirklich nicht erforderlich.

BoN

[Modellbootsfahrer]

Das stimmt so nicht und habe ich auch in fast 50 Jahren meiner Aktivität
im technischen Aussenborderbereich nie gehört bzw was nachteiliges erlebt.
Bin seit Ende der 60er dabei, da wurde das schon gemacht, da gabs sogar noch 1:25 als Basis für alle Aussenborder.
Heute haben wir ganz anderes selbstrmischendes Öl, TCW-3, das geht voll im Benzin auf.

Mfg
Manfred

[hein mk]

Zitat von Axelino

Dann müsste ich vor Wiederinbetriebnahme erst mal prüfen, ob die Ölversorgung noch funktioniert. Kann man das irgendwie testen, ohne den Motor anzuwerfen? Denn diesen Lagerschaden, bei dem sich das Lager komplett zerlegt hat , dazu an der Lagerstelle der Stirnseite eine abgefräste Kurbelwellenachse kann ich mir nur durch Ölmangel erklären. Nach weiterer Sichtung der alten Kurbelwelle habe ich noch einen weiteren Schaden in einem Pleuellager entdeckt. Also drei Schäden an verschiedenen Stellen einer Kurbelwelle sind schon mehr als seltsam. Wundert mich nur, dass die Kolbenringe und Zylinderbuchsen vollkommen intakt sind.

Moin
Sach ma,das ist doch ein Zweitakter???? hat der überhaupt eine Ölpumpe?
gruss hein

[Zergra]

Ja hat er für die Mischung.

Die Pumpe kann man entlüften indem man die Pumpe ausbaut und mit dem Akkuschrauber dreht.

Das Lager unten geht durch defekte Wellendichtringe kaputt, dann drückt dort Wasser rein. Die sollte man mit tauschen.
Ist leider bei dem Alter oft das Problem. Der Motor zieht dann dort Fremdluft und der untere Zylinder wird zu warm.

[bootohnenamen]

Yamaha Ölpumpen von Motorrädern haben eine Entlüftungsschraube, sollte mich wundern wenn man beim Bootsmotor eine maschinelle Hilfe dazu benötigte.

BoN