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  #1  
Alt 23.05.2022, 17:53
Benutzerbild von Rot-Runner
Rot-Runner Rot-Runner ist offline
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Standard Ankerwinde nur mit Seil (also ohne Kette)

Hallo!

Mich nervt das aufholen des Ankers - da ich ja derzeit einen Neuaufbau mache (28") würde ich dort gerne dieses Thema etwas bequemer gestalten.

Ich möchte auch weiterhin auf eine Kette verzichten, auch nicht als Vorläufer. Also reine Ankerleine mit Bleieinlage, dann mit 12mm und 50m Länge mit einem 12Kg-Anker (Boot hat später ca. 2,8t) - das aber nur am Rande und ist nicht Teil meiner Frage.

Meine Frage ist: Die Winden sind ja eher auf Kette ausgelegt, haben aber meistens alternative Antriebe für Seile. Funktioniert das in der Praxis? Auch hinsichtlich Verschleiß der Leine, also wird diese zB durchgescheuert im Laufe der Zeit oder irgendwas in der Art?
Ich finde immer nur Winden, welche das Seil bzw. die Kette nach hinten fallen lassen - mit Kette wird das zwar funktionieren, beim Seil stelle ich mir das aber problematisch vor mit Knotenbildung anschliessend (das ist n 28"-Offshoreboot, also da kann das Seil durchaus mal beim fahren durchgeschüttelt werden). Theoretisch müßte man doch eine Seiltrommel bauen können, welche durch die Winde angetrieben wird. Hat vermtl. noch niemand gemacht oder drüber nachgedacht...? Desweiteren möchte ich davon nichts sehen - soll also in einen Kasten im Bug versenkt werden, in welche auch der Anker kommt. Also Klappe auf, evtl. einen stabilen Ausleger ausklappen, der über den Bug geht mit Umlenkrolle, Anker entnehmen und das Ganze ablassen - rückwärts umgekehrt. Ich denke auch über den EInbau der Winde / Trommel im Heckbereich nach, Seil würde dann durch ein Rohr in den Ankerkasten im Bug geführt werden.... das ist alles noch nicht zu Ende überlegt.

Fragen sind also:
- Funktionieren die Winden grundsätzlich mit Ankerleinen?
- Welche Leistung sollte die Winde haben? (12Kg-Anker, Leine mit Bleieinlage, 2,8t-Boot). Ja, ich weiß, daß die Hersteller dazu Angaben machen - mich interessiert aber die Erfahrung.


Für Notfälle kommt hinten ein Anker rein, den ich schnell von Hand werfen kann.
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Viele Grüße,
Markus
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  #2  
Alt 23.05.2022, 18:15
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Hallo, Seile/Taue auf Seiltrommeln funktionieren ja bekanntlich ABER!

Durch Spannungen - Anspannungen und Lösen im wechsel ziehen die sich auch
in die unteren Lagen ein können so verheddern und die Leine sich sogar mit der
Zeit entsprechend verformen (oval-flach werden) was nicht gewünscht wäre den
so kann sie die "Zwingenkluppe" der Seilwinde nicht mehr günstig stabil packen!

Wir hatten das Problem bei unserem gemütlichen Verdränger der eine Seilwinde
verbaut hatte, das Seil war gleich Schrott, die Seilwinde folgte ein Jahr später wurde
durch eine Kette/Winde wie es sein sollte ersetzt danach, nun klappt alles wunderbar!
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Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu
beschaffen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #3  
Alt 23.05.2022, 18:19
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Super! Das sind die Praxiserfahrungen, die ich suche!
Ihr hattet also eine Winde, welche das Seil auf eine Trommel aufgewickelt hat? Also eine Seilwinde?
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Viele Grüße,
Markus
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  #4  
Alt 23.05.2022, 18:29
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Zitat:
Zitat von Rot-Runner Beitrag anzeigen
Super! Das sind die Praxiserfahrungen, die ich suche!
Ihr hattet also eine Winde, welche das Seil auf eine Trommel aufgewickelt hat? Also eine Seilwinde?
Ja, etwa 45 cm lang und um 12 cm Durchmesser hatte die Trommel.
Ein 16mm Seil war darauf das zum Teil an einer längeren Stelle bis auf
um 10 mm zerdrückt war, das ließ keinen Zweifel zu daß das Ankerseil
bei schwerrer Last auch hätte Reißen können und so will man auf dem
Rhein nicht Ankern oder sogar Übernachten wenn es Unsicher erscheint!
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(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #5  
Alt 23.05.2022, 18:38
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So ist es. Hmmm.... interessante Erfahrung. Hätte ich nicht gedacht.
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Markus
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  #6  
Alt 24.05.2022, 05:29
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...ich hatte eine Seil- Ketten- Kombination mit 6 mm Kette. Nach 3x3 Wochen Urlaub (in Kroatien) und nur tagsüber ankern hat man Beschädigungen am Seil gesehen und ich hab die Kombi entsorgt......
__________________
liebe Grüße
Raimund
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  #7  
Alt 24.05.2022, 13:34
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Zitat:
Zitat von Raili Beitrag anzeigen
...ich hatte eine Seil- Ketten- Kombination mit 6 mm Kette. Nach 3x3 Wochen Urlaub (in Kroatien) und nur tagsüber ankern hat man Beschädigungen am Seil gesehen und ich hab die Kombi entsorgt......
Wenn du eine Leine mit Kettenvorlauf hattest, war aber wahrscheinlich eine Kettennuss an der Winde, welche wiederum für das Seil nicht geeignet war und die Beschädigungen evtl. daher kommen?

Nochmal zurück zu der "geplätteten" Leine - ich ankere ja mit meinen Booten (bisher 6m) seit gut 25 Jahren immer nur mit Leine - diese wird an der Klampe befestigt und hat auch schon so manchen Gewittersturm überlebt bzw. auch ein Päckchen mit 3 oder 4 Booten gehalten. An der Klampe wird also schon recht kräftig gezogen zuweilen, ausserdem ist der Biegeradius dort logischerweise sehr gering. Ich hatte hier aber nie irgendwelche "Dellen" oder ähnliches in der Leine. Ich frage mich daher, woher die platte Leine im ersten Erfahrungsbericht kommt.
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Viele Grüße,
Markus
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  #8  
Alt 24.05.2022, 13:40
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Zitat:
Zitat von Rot-Runner Beitrag anzeigen
Wenn du eine Leine mit Kettenvorlauf hattest, war aber wahrscheinlich eine Kettennuss an der Winde, welche wiederum für das Seil nicht geeignet war und die Beschädigungen evtl. daher kommen?

Nochmal zurück zu der "geplätteten" Leine - ich ankere ja mit meinen Booten (bisher 6m) seit gut 25 Jahren immer nur mit Leine - diese wird an der Klampe befestigt und hat auch schon so manchen Gewittersturm überlebt bzw. auch ein Päckchen mit 3 oder 4 Booten gehalten. An der Klampe wird also schon recht kräftig gezogen zuweilen, ausserdem ist der Biegeradius dort logischerweise sehr gering. Ich hatte hier aber nie irgendwelche "Dellen" oder ähnliches in der Leine. Ich frage mich daher, woher die platte Leine im ersten Erfahrungsbericht kommt.
Vermutlich wurde die Leine nicht auf einer Klampe oder ähnlichem zur Zugentlastung belegt. Also immer kompletter Zug und Ruck auf der Trommel.
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Gruß Mirko
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  #9  
Alt 24.05.2022, 13:51
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Das Hauptproblem dürfte die Bleieinlage sein.

Bei Seilwinden im "Landbereich" haben sich Dyneema-Seile ja durchaus bewährt. Anscheinend gibt es auch keine Probleme beim Aufwickeln.

Für die Seilversion als Ankerleine käme meines Erachtens dann ein Ankerreitgewicht in Frage. Da würde aber die Fernsteuerung recht kompliziert.......
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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  #10  
Alt 24.05.2022, 16:04
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Zitat:
Zitat von Saeldric Beitrag anzeigen
Vermutlich wurde die Leine nicht auf einer Klampe oder ähnlichem zur Zugentlastung belegt. Also immer kompletter Zug und Ruck auf der Trommel.
Vermutlich ja, aber an der Klampe müßte man ja dann auch Druckstellen erkennen können, wenn sowas auf einer Trommel passiert,





Zitat:
Zitat von huebi Beitrag anzeigen
Das Hauptproblem dürfte die Bleieinlage sein.

Bei Seilwinden im "Landbereich" haben sich Dyneema-Seile ja durchaus bewährt. Anscheinend gibt es auch keine Probleme beim Aufwickeln.

Für die Seilversion als Ankerleine käme meines Erachtens dann ein Ankerreitgewicht in Frage. Da würde aber die Fernsteuerung recht kompliziert.......
Warum sollte die Bleieinlage ein Problem darstellen?
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Viele Grüße,
Markus
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  #11  
Alt 24.05.2022, 16:22
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Zitat:
Zitat von Rot-Runner Beitrag anzeigen

Warum sollte die Bleieinlage ein Problem darstellen?
Ich weiß nicht, wie diese Leinen aufgebaut sind, aber da Blei ja recht weich ist, kann ich mir vorstellen, dass es sich unter starkem Zug beim Aufwickeln verformt.
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  #12  
Alt 24.05.2022, 16:55
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Hallo, es hatte Seilstellen die waren eher Oval und andere die von
oben mit Druck belegt waren fast Dreieckig wobei bei uns auch um
15 Tonnen Bootsgewicht daran zerrten, zusätzlich wir im Rheinstrom
geankert hatten was über Tage auch konstante Belastungen waren.

Die Ankerwinde hatte eine Kettennuß oberhalb und unterhalb waren
Seilklemmrillen - diese Winde konnte beides Aufnehmen aber nichts
richtig machen, unser Boot wurde Mitte der 70er Gebaut damals gab
es viel Versuche zu sowas man musste es Testen und Lernen und das
System klappte so nicht sehr gut, Bewährte sich nicht weshalb wir nun
dann wie wir das raus hatten alles Austauschten, Winde und Komplett
auf Kette wechselten, das einzig Wahre wohl für größe Bootsmodelle!
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(Antoine de Saint-Exupéry)
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  #13  
Alt 24.05.2022, 17:28
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Zitat:
Zitat von Fillette Pénichette Beitrag anzeigen
Hallo, es hatte Seilstellen...
Vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht!
15t sind natürlich auch ne Hausnummer - bei so einem Schiff würde ich auch Kette wählen.
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Viele Grüße,
Markus
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  #14  
Alt 24.05.2022, 19:41
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Wie wär's mit so etwas?
Gurtband statt Ankerleine:

https://www.svb.de/de/ankarolina-ankerleinensystem.html
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Gruß Volker
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  #15  
Alt 25.05.2022, 01:22
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Zitat:
Zitat von Puuh Beitrag anzeigen
Wie wär's mit so etwas?
Gurtband statt Ankerleine:
Grundsätzlich keine schlechte Idee, denke aber, daß das in der Praxis eher als Notlösung praktikabel ist.
Keine Bleieinlage - also eher weniger geeignet zum ankern (die Bleieinlage ist ja schon eher eine Notlösung im Vergleich zur Kette) und ausserdem denke ich beim Gurt immer, daß das Gurtband anschliessend völlig verdreht aufgewickelt wird, da man im Laufe eines Wochenendes vor Anker mit dem Boot ja je nach Wind und Strömung da n paarmal kreist. Gerne hierzu aber auch einen Erfahrungsbericht, falls jemand sowas nutzt.
__________________
Viele Grüße,
Markus
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  #16  
Alt 25.05.2022, 15:09
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schopp65 schopp65 ist offline
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Was noch zu Bedenken ist Blei ist ein Gesundheitsrisiko, alle möglichen Metalle lagern sich im Körper ab. Eine Windenlösung ohne manuelles spich händisches Zutun halte ich für nicht machbar. Die Abrieb der Bleieinlage verteilt sich auf das ganze Seil.
Gründliches Händewaschen wird nach jedem Anker-Manöver notwendig. So bleibt die Kette wieder erste Wahl, auch wenn der Umbau vielleicht aufwändiger wird. Bleiablagerungen im Körper oder gar Vergiftungen sind nicht reparabel. Das Risiko muss jeder selbst verantworten.


Grüße aus dem Allgäu
Robert
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  #17  
Alt 26.05.2022, 16:16
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Wir hatten bei unserem letzten Boot (31ft) eine 30m Ankerleine mit Bleieinlage. Verbaut war eine aktuelle Winsch von Quick. Die gibt es mit Universalspill, also sowohl für Kette als für Leine geeignet.
Da gab es nie weder Knoten noch die beschriebene "Plättung". Wichtig ist, dass die Leine tief genug fallen kann: durch die zwangsläufige Verschmutzung wird die Leine recht steif und staut sich dann bis zum Spill auf. Man hat dann schnell nur noch so wenig Leine in der Klemmung, dass nicht ordentlich aufgeholt wird.
Lösung: tieferer Ankerkasten (ging bei uns nicht), Ankerleine von Hand in den Ankerkasten nachziehen (kostet keine Kraft, gibt aber schmutzige Hände), oder Umstieg auf Kette. Nach zwei Saisons mit Lösung #2 sind wir auf #3 umgestiegen. Ohne das Spill zu wechseln.

Grüße

Matthias.
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  #18  
Alt 27.05.2022, 09:49
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Zitat:
Zitat von schopp65 Beitrag anzeigen
Eine Windenlösung ohne manuelles spich händisches Zutun halte ich für nicht machbar.
Warum?

Das Bleiargument ist n interessanter Ansatz, über den ich bisher nie nachgedacht habe. Bleibt die Frage, inwieiweit er relevant, also tatsächlich vorhanden ist.


Zitat:
Zitat von Segelmatt Beitrag anzeigen
Da gab es nie weder Knoten noch die beschriebene "Plättung". Wichtig ist, dass die Leine tief genug fallen kann: durch die zwangsläufige Verschmutzung wird die Leine recht steif und staut sich dann bis zum Spill auf. Man hat dann schnell nur noch so wenig Leine in der Klemmung, dass nicht ordentlich aufgeholt wird.
Lösung: tieferer Ankerkasten (ging bei uns nicht), Ankerleine von Hand in den Ankerkasten nachziehen (kostet keine Kraft, gibt aber schmutzige Hände), oder Umstieg auf Kette. Nach zwei Saisons mit Lösung #2 sind wir auf #3 umgestiegen. Ohne das Spill zu wechseln.
Das mit den Knoten ist ja auch immer eine Frage der Art des Bootfahrens - wie schon beschrieben, ist es ein Offshoreboot, mit welchem man auch gerne mal etwas wilder unterwegs sein kann bzw. möchte. Daher die Bedenken diesbezüglich.
Der Hinweis auf die Tiefe ist gut und ebenfalls Teil meiner Bedenken - daher der ebenfalls der Gedanke des aufwickelns.

Kette ist weiterhin kein Thema für mich, da ich im Bugbereich dieses Gewicht nicht will - also Kette plus Anker.
Aber viele, sehr gute Hinweise bisher - vielen Dank an alle!
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Viele Grüße,
Markus
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  #19  
Alt 27.05.2022, 12:22
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Es gibt auch captive Winden, die brauchen aber mächtig viel Platz und werden für Anker wohl eher nicht eingesetzt.
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gregor

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  #20  
Alt 27.05.2022, 13:03
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Sowas suche ich bzw so stelle ich mir das Ganze vor.
So arg viel Platz braucht das nicht, eine 50m-Leine auf einer Trommel ist überschaubar. Wahrscheinlich sogar weniger Platz, als wie wenn das Zeug nur lose nach unten fällt.

Scheint irgendwie aber nur die Lewmar CRW400 zu existieren...
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Viele Grüße,
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  #21  
Alt 27.05.2022, 14:58
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Also dass Kette besser ist, ist ja wohl klar.

Evtl lohnt sich nochmals das genaue Rechnen.
6er Kette, evtl spezielle Hochleistungskette.
Dann Gewichtsersparnis mit der Bleileine genau ausrechnen.

Ich nutze selber seit über 10 Jahren die Bleileine.

Was auf jeden Fall totaler Quatsch ist, sind die Bedenken, sich mit dem Blei zu vergiften....

Die Blei Einlage ist sowieso nur auf den letzten Metern. Ausserdem sind die Bleibohnen heute in Kunststoff eingeschweißt und verbleien weder Weltmeere noch Slipper.

Das Belegen aber auf der Klampe tut dem Blei auch nicht weh, weil eben das Blei nur unten beim Anker eingearbeitet ist.

Der Komfort wie mit Kette dürfte wohl schwierig zu erreichen sein, ausser die Leine würde direkt auf eine Spuhle aufgewickelt.
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  #22  
Alt 27.05.2022, 20:08
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Ja, darum geht es mir aber nicht, wie zu Anfang schon erwähnt. Kette ist kein Thema und ich ankere seit 25 Jahren mit Bleiankerleine ohne Probleme.

Bleivergiftung konnte ich mir jetzt auch nur schwer vorstellen, aber danke für die Erklärung des Aufbaus - das hatte mich noch interessiert.

Das aufspuhlen der Leine ist genau mein Gedanke. Denke aber zwischenzeitlich über einen Eigenbau nach.
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Viele Grüße,
Markus
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  #23  
Alt 29.05.2022, 14:04
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Zitat:
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Das mit den Knoten ist ja auch immer eine Frage der Art des Bootfahrens - wie schon beschrieben, ist es ein Offshoreboot, mit welchem man auch gerne mal etwas wilder unterwegs sein kann bzw. möchte. Daher die Bedenken diesbezüglich.
Das kannst Du getrost vergessen. Wir haben so manchen Ritt hinter uns, Knoten gab es da nie. Mit 30kn plus für Stunden über die Nordsee, ordentlich durchgeschüttelt. Nichts dergleichen.

Grüße

Matthias.
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  #24  
Alt 29.05.2022, 17:55
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Zitat:
Zitat von Rot-Runner Beitrag anzeigen
Grundsätzlich keine schlechte Idee, denke aber, daß das in der Praxis eher als Notlösung praktikabel ist.
Keine Bleieinlage - also eher weniger geeignet zum ankern (die Bleieinlage ist ja schon eher eine Notlösung im Vergleich zur Kette) und ausserdem denke ich beim Gurt immer, daß das Gurtband anschliessend völlig verdreht aufgewickelt wird, da man im Laufe eines Wochenendes vor Anker mit dem Boot ja je nach Wind und Strömung da n paarmal kreist. Gerne hierzu aber auch einen Erfahrungsbericht, falls jemand sowas nutzt.
Das Problem wird wohl eher die Befestigung an Bord sein. Mit Schellen an der Reling anbringen? Da hätte ich schwere Bedenken, ob die Reling das aushält. Aber OK, für ein Kaffestündchen am ruhigen Ankerplatz sollte es wohl reichen. Beim Aufwickeln wird der Gurt geführt; das sollte also kein Problem mit Verdehen geben.
Auf echte Erfahrungsberichte wäre ich auch gespannt.
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  #25  
Alt 30.05.2022, 20:48
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Weiss nicht wie bei deinem Boot die Platzverhältnisse im Ankerkasten sind. Die Maxwell-Trommelwinde könnte eine Alternative sein. Denke das im Ankerkasten die Trommel (eventuell mit einigen GFK-Arbeiten) entsprechend stabil positioniert werden kann. Mit zwei Kettenglieder, eines als Endstück an der Trommel und das zweite Kettenglied mit gespleisstem Auge am Leinen-Ende sollte die Befestigung der Leine kein Problem sein, vielleicht geht es auch ohne Kettenglieder.
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Gruss Heinz

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