Vega 499 mit Sturmschaden, was fang ich damit an?

[txg]

Moin Forum,

ich bin eigentlich Segler, jetzt ist mir allerdings eine Vega 499 zugelaufen, mit 30PS Suzuki Viertakter und passendem Trailer mit frischem Tüv.

Soweit so gut, allerdings hat das Boot beim letzten Sturm Bekanntschaft mit dem Heckdalben des Liegeplatzes gemacht und lag danach erstmal eine Woche unter Wasser.

Behalten will ich das Boot nicht, da ich im Februar wieder auf meinen eigenen Segler ins Warme (Karibik) fliege, stattdessen suche ich nach der besten Lösung es loszuwerden und damit natürlich noch etwas Profit zu machen.

Ich bin bootsbastlerisch nicht ganz unerfahren und kann mit Glasfaser umgehen, hätte auch eine Möglichkeit zu einer beheizten Räumlichkeit zu fahren, die ist aber 200km weg.

Was mach ich jetzt damit?

-a. Boot so wie es ist bei Ebay einstellen für Bastler

-b. Boot, Trailer und Motor getrennt bei Ebay reinstellen für Bastler

-c. Rumpf selbst in Ordnung bringen, Motor trocknen und hoffen dass er läuft und so verkaufen (natürlich unter Erwähnung des Vorschadens). Was ist da ein realistischer Preis für dieses Boot mit einem Suzuki DF30 BJ 2000 und frisch geTÜV-tem Trailer? 5k?

-d. Die Arbeit durch eine Werft machen lassen und lieber das Geld im normalen Job verdienen und dann so verkaufen.

e. Rumpf verschrotten lassen (was kostet das?) und Trailer und Motor getrennt verkaufen.

Ein paar Bilder habe ich angehängt, wie man sieht ist zum einen ein Loch im Boden nahe dem Heck, das dürfte m.E. recht einfach zu reparieren sein weil man gut rankommt, es eine plane Fläche ist und die Innenschale auch nur der Boden von der Backskiste ist. Das andere ist ein Riss weiter vorne an der Rumpfseite, da muss man wohl die Innenschale relativ weitläufig aufschneiden um das sauber repariert zu bekommen. Und etwas Spachtelarbeit wird es draußen auch brauchen. Traue ich mir aber alles zu. Dürfte dann von innen auch nicht mehr zu sehen sein sobald man neue Polster reinpackt.

Ich tendiere im Moment zu Lösung c., aber ich bräuchte ein paar Meinungen dazu ob ich richtig damit liege dass sich die Arbeit lohnt, würde mich über Antworten freuen!

[Lombardini]

Wenn der Motor gänzlich unter Wasser war, spielt jede Minute eine Rolle was die Schadenshöhe betrifft,
Besonders anfällig ist da der Kurbeltrieb d.h. Zylinderwandung, Kurbelwellenlagerzapfen und Rollenlager sowie die Nockenwelle für teure Schäden.

[huebi]

Lag der Motor im Salz- oder Süßwasser?

Wenn Süßwasser ohne Sand, sollte reinigen und spülen mit Wasser, Konservierungsöl und prüfen der zugänglichen Stellen eine Möglichkeit sein, den Motor wieder ans Laufen zu bekommen.

Wenn Salzwasser und/oder Sand im Spiel ist, hilft nur eine Demontage des gesamten Kraftkopfes. Getriebe ist i.d.Regel beidseitig dicht, Elektrik kann man, wenn alles vergossen ist, ebenfalls in Ruhe lassen.

Bevor Du an die Reparatur des GFK gehst, sollte das Boot einige Wochen oder Monate in einem trockenen, möglichst beheizten und häufig gelüfteten Raum gestanden haben.

[ralfschmidt]

wichtig ist, das du den Motor zum laufen bekommst denn kann man immer noch gut verkaufen wenn dir die Arbeit am Boot zu aufwändig genau so wie den Trailer

ist natürlich blöd wenn man das Boot eh nicht behalten möchte, da sinkt die Arbeitslust bei mir immer knapp gegen Null

[VogtlandRebell]

Suzuki AB und Yamaha Ansteuerung würden mir auch zu bedenken geben...... nur mal so...

Gruß,

Thomas

[huebi]

Zitat von VogtlandRebell

Suzuki AB und Yamaha Ansteuerung würden mir auch zu bedenken geben...... nur mal so...

Gruß,

Thomas

Wenn es funktioniert, warum nicht?

[baffe]

Also das mit der Werft lohnt nicht denke ich. Und wenn ich das Boot nicht für mich haben wollte würde ich es nicht herrichten.

[hmigor]

...eindeutig Antwort B...

[txg]

Soweit vielen Dank erstmal. Leider hat sich heute aus versicherungstechnischen Gründen (genaueres kann ich da momentan nicht sagen) ergeben dass das Boot erstmal bleibt wo es ist.


Der Motor ist allerdings ab und steht seit gestern abend auf einem Gestell, am Wochenende wollte ich mich darum kümmern. Außen ist schon alles konserviert, aber das Wasser-Ölgemisch innen muss ja dringend raus.

Achja, lag zum Glück nur in Süßwasser.

Eine kurze Frage wäre noch, wie kriege ich das Ding gestartet ohne das Bedienpult? In der Anleitung ist leider keine Steckerbelegung o.ä. Vom Prinzip her müssen doch nur 12V ran, die Zündung angeschlossen werden und dann der Starter mit einem Schraubenzieher o.ä. gebrückt werden. Oder sehe ich das falsch?

[Lombardini]

Du must nach dem Batterieanschluß nur das Anlasserrelais überbrücken, schon sollte der Anlasser drehen, ggf. noch den Choke manuell betätigen
Die Zündung ist i.d.R. eine Art Magnetzündung, die sich selbst bestromt sobald der Motor sich dreht.

[ralfschmidt]

im Kabelbaum nach den Leitungen für Choke Anlasser Masse und Motor aus suchen, wenn man keinen Schaltplan hat kann man das von den Verbrauchern zurückverfolgen,
dann kann man den Motor leicht starten und auch wieder abstellen

[apiroma]

Wenn der Motor nicht innerhalb kuerzester Zeit laeuft, ist er hin.
Bergen und erstmal tagelang zum Trocknen aufhaengen, zerstoert die Laufflaechen.
Meist hat man max. 3 Stunden Zeit.

[txg]

Hier mal noch ein Update:

Habe den Motor nach der Bergung relativ zeitnah trockengelegt, sah alles überraschend gut aus innendrin. Im Öl war auch nicht viel Wasser, vielleicht eine kleine Tasse, wenn überhaupt. Alles geleert, durchgeblasen und Öl gewechselt.

Gestern haben wir die Kiste dann angeworfen, nachdem ich den richtigen Kontakt für die Schlüsselschalter-auf-an-Position gefunden habe ist er dann auch problemlos angesprungen. Hat natürlich ein paar Sekunden gut gequalmt, aber danach lief er wunderbar. Bin selbst überrascht, hätte nicht erwartet dass das so problemlos vonstatten geht.

Naja, steht jetzt bei Ebay kleinanzeigen, habe leider selbst keine Verwendung dafür.