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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 24.10.2020, 22:40
Benutzerbild von Heimfried
Heimfried Heimfried ist offline
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Standard Balkenbucht, Decksbogen, Dachbogen

Nachdem ich mit einem ziemlich großen, improvisierten Stangenzirkel gearbeitet habe, um den Dachbogen anzureißen,
https://www.boote-forum.de/showthrea...8&#post4930738
meinte Hein: "So mokt man dat nich."

Er hat dann das bootsbauerisch richtige Verfahren vorgestellt:
https://www.boote-forum.de/showthread.php?p=4933933&#post4933933

Ich habe daran nichts zu meckern, stelle mir aber trotzdem die Frage, wer von uns Amateurbootsbauern hat überhaupt noch einen Zirkel im Greifweite und weiß (noch), wie man einen Bogen und eine Strecke mit dem Zirkel in gleich große Abschnitte teilt?

Aber einen Computer, auf dem Excel (oder ein Klon davon) läuft, haben vermutlich die meisten. Da ich ja manchmal ganz gern mit dem Rechner spiele, habe ich heute eine Mappe ergänzt, die ich mal begonnen hatte, als ich den Bogen für mein Vordeck berechnet habe.

Die Mappe benutzt zwei Verfahren, um die Koordinaten eines Bogens auszugeben. Eingeben muss man nur zwei Zahlen, die für die Sehnenlänge und für die Stichhöhe des Bogens stehen. Die Koordinate x steht für die waagrechte Sehne. x = 0 ist die Mitte der Sehne, dort, wo der Bogen seine größte Höhe (= Stichmaß oder Scheitelhöhe) hat. Da die Bögen immer (spiegel-)symmetrisch sind, werden nur die Werte für den halben Bogen ausgegeben.

Die Eingabefelder sind farblich hervorgehoben.

Mein Vordeck ist 2,36 m breit, ich gebe also ein Sehnenlänge s = 2360 mm. Das Deck soll nur schwach gewölbt sein, die Stichhöhe soll 3 cm betragen, ich gebe ein Stichhöhe h = 30 mm. Dann steht darunter die Tabelle, beginnend mit der Mitte x = 0 aufsteigend in Abständen von 20 mm bis 1180 mm, der halben Sehnenlänge.

Für so kleine Stichhöhen sind die Ergebnisse für Kreisbögen und Parabelbögen praktisch gleich, da sie im Beispiel im Bereich der Zehntelmillimeter keine Abweichung zeigen. Das ändert sich erst bei größeren Stichhöhen. Beim Kreisbogen muss die Stichhöhe aber immer geringer sein als die halbe Sehnenlänge, da sonst Murks rauskommt.
Angehängte Dateien
Dateityp: zip Boegen_Kreis_Parabel.zip (17,2 KB, 92x aufgerufen)
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (25.10.2020 um 00:12 Uhr) Grund: Komma
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Alt 24.10.2020, 22:58
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dampfspieler dampfspieler ist offline
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Standard

Moin Günter,

danke für die Mühe. Ich habe mir die Arbeitsmappe ins Archiv gelegt. Mit LIBREOffice in Version 6.4 problemlos zu bearbeiten.

Viele Grüße
Dierich
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Alt 25.10.2020, 08:12
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Standard Keinen Stechzirkel im Werkzeugkasten

Moin Günter
Da beschreibst du gut ein Problem unserer Zeit,die Leute können heute besser mit den digitalen Gehirnverlängerungen als mit dem klassischem(und uralten)Handwerkzeugen umgehen.Was verloren geht ist das geschulte Augenmaß,denn ohne schnell greifbarem Taschenrechner mach ich z.B. eine beliebige Kreisteilung immer noch nach Versuch und Irrtum,dauert wenn es genauer werden soll eine viertel Stunde länger als nach berechneten Sehnenlängen.Aber da das bei meiner Berufsausübung zum "täglichem Brot"gehörte liegt der Taschenrechner natürlich gleich mit in der Messwerkzeugschublade und in der Fräsmaschinensteuerrung gibt es natürlich einen Zyklus bzw. ein Programm für Polarkoordinaten,aber ganz ehrlich ist es immer noch so,dass wenn es auf einige zehntel(mm) nicht ankommt,ich mit dem Zirkel und einem auf der Drehmaschine angekratztem Lochkreis immer noch schneller bin als jüngere Kollegen die das Zeugs erstmal in die Steuerrung eintippen müssen.
gruss hein
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Alt 29.10.2020, 21:24
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Heimfried Heimfried ist offline
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Standard Korbbogen und doch nicht Korbbogen

Da natürlich noch der Korbbogen fehlte, Hein hatte den ja im anderen Thread auch schon erwähnt, habe ich mich darangesetzt, die Mappe entsprechend zu ergänzen. Bei relativ kleinen Stichhöhen unterscheiden sich ja Kreisbogen und Parabelbogen so gut wie nicht. Beide haben aber die Eigenschaft, in der Regel an den Rändern in einem spitzen Winkel zur Waagrechten zu enden, also mit einem Knick in eine senkrechte (oder ungefähr senkrechte) Kajütwand oder Bordwand überzugehen.

Der Korbbogen ist in diesem Punkt ganz anders beschaffen, er ist an den Rändern senkrecht nach unten gebogen, würde also gerundet und völlig ohne Knick in eine senkrechte Wand übergehen. Je nach der Lage das Falles kann es wichtig sein, an einem Bootsbauteil einen "weichen Übergang" statt einer Kante zu haben, also ist es wohl ganz gut, wenn man auch einen Korbbogen konstruieren kann.

Es gibt nun nicht nur eine Art der Konstruktion eines Korbbogens, sondern viele. Der Korbbogen hat in seiner Mitte eine schwache Krümmung, an seinen Rändern eine starke Krümmung. Die simpelste Art eines Korbbogens ist aus drei Kreisbögen zusammengesetzt. Fußend auf 2 Kreisen mit kleinem Durchmesser außen und einem Kreis mit großem Durchmesser in der Mitte. Das Ergebnis sieht aber nicht sehr elegant aus.

Deshalb habe ich mich zunächst für eine Konstruktion aus fünf Kreisbögen entschieden. Die Anleitungen gehen natürlich davon aus, dass man mit Lineal und Zirkel arbeitet und deshalb ist es erstmal nötig, die entsprechenden geometrischen Anweisungen in geometrische Formeln umzusetzen, die mit (variablen) Zahlen arbeiten. Das Ergebnis meiner Arbeit zeigte aber in der grafischen Darstellungeinen "kleinen Hüpfer" an der Nahtstelle zweier Kreisbögen.

Nachdem ich eine Weile vergeblich nach einem Fehler in meinen Formeln gesucht hatte, fand ich in der Konstruktionsbeschreibung den Hinweis, dass der grundlegende Winkel für die Zwischengrößen von 45° nur eine Näherung sei und nicht exakt zutreffe. Aha.

Was nun? Noch mehr Teile? Beschreibungen gibt es bis hin zu 11 Kreisbögen (Radien), zum Glück aber auch den Hinweis, dass der Korbbogen, sich mehr und mehr der Ellipse nähere, je mehr Radien eingesetzt würden. Nochmal Aha.

Wenn also der Korbbogen ohnehin nur eine Ersatzkonstruktion ist, mit der man annähernd eine Ellipse konstruiert, kann man gleich eine richtige Ellipse verwenden, wenn man eh schon mit Formeln arbeitet und nicht mit dem Zirkel. Das ist auch noch sehr einfach.

Ich habe also die Mappe um das Blatt "Ellipse" ergänzt und es insgesamt in den Funktionen noch verbessert. Auch bei einer krummen Bogenspannweite macht es jetzt einfache Abstands-Schritte, die das Setzen der Hilfspunkte erleichtern und man kann die Schrittweite verändern, die Länge der Tabelle passt sich automatisch an (jedenfalls bis ungefähr 200 Zeilen). Erklärungen sind jetzt auch eingefügt.

Zum Ausprobieren anbei. Kommentare, Fehlerhinweise werden gern verarbeitet, Fragen gern beantwortet.
Angehängte Dateien
Dateityp: zip Boegen_Kreis_Parabel_Ellipse.zip (26,6 KB, 80x aufgerufen)
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (29.10.2020 um 21:51 Uhr) Grund: sprachliche Überarbeitung
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Alt 30.10.2020, 08:24
Benutzerbild von dampfspieler
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Moin Günter,

danke für die Mühe. Ich habe die Arbeitsmappe importiert und bearbeite sie mit LibreOffice in der Version 6.4.6.2. Damit funktionieren alle Berechnungen.

Zur Hinweisseite eine Bemerkung
Da dort ja aktuell nur Text vorhanden ist und um die Lesbarkeit der Bemerkungen zu verbessern, erscheint es mir sinnvoll, die Breite der Spalte B (Textspalte) auf 17 cm festzulegen und die Zellen so zu formatieren, dass der dort eingegebene Text automatisch umgebrochen wird.

Das ist (bei LibreOffice zumindest) im Kontextmenü (rechte Maustaste) wie folgt möglich:
- Zellen formatieren
- Reiter "Ausrichtung" - Eigenschaften -> Häkchen bei "automatischer Zeilenumbruch" setzen.
Die Zeilenhöhe sollte dann durch das Programm automatisch angepasst werden, so dass der gesamte Inhalt der Zelle sichtbar ist. Falls das anders sein sollte, entsprechend manuell anpassen.
Das Ergebnis meiner Mühen ist im Anhang zu sehen.


Viele Grüße
Dietrich
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Name:	Bildschirmfoto vom 2020-10-30 08-31-40.png
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Geändert von dampfspieler (30.10.2020 um 08:35 Uhr)
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Alt 30.10.2020, 10:11
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Danke Dietrich,
du hast recht, auf dieser Seite stören die nutzlosen Spaltenlinien das Bild und Zeilenumbrüche erhöhen die Lesbarkeit. Ich habe die Mappe entsprechend verändert.
Angehängte Dateien
Dateityp: zip Boegen_Kreis_Parabel_Ellipse_u.zip (26,8 KB, 87x aufgerufen)
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Gruß, Günter
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