Propangas umfüllen -> selbst ist der Mann

[Freibeuter]

Gestern gesehen. Skipper füllt per Schlauch von 11 auf 5kg Flasche um.

Habe ich bis jetzt noch nicht gesehen und darüber nachgedacht.
Aber eigentlich, wenn man sich an die Sicherheitsregeln hält, kein Problem - oder doch?
Gibt es eine sachkundige(!) Meinung der User dazu?

Bitte keine Diskussion über: "... geh bloß zum Händler. Wer sich Boot leisten kann... blabla"

Erlaubt: ja, nein?
Wenn ja, wie machen und worauf achten?

In der gültigen, mir bekannten Literatur, wird stets von einem Verbot gesprochen. Welches sich aber auf s. g. Umfüllschläuche bezieht und nicht auf das private Umfüllen per se.

[Rainer C]

Wenn ich mich recht erinnere muss die vollere Flasche höher stehen und über Kopf. Aber warum nicht sind doch bloß 30 bar wir füllen 200 bar schutzgas um in der Firma. Und jeder zoo Laden füllt auch 200 bar co2 und.

[lalao0]

Habe ich mittels Schlauch schon x-mal gemacht. Von 11 kg auf die blauen 2,5 kg Flaschen. Ich bekomme aber die Flaschen nur mit etwas mehr als 50%
gefüllt.

Die "Spenderflasche" wie schon geschrieben über Kopf und höher als die Empfängerflasche.

[Shearline]

Wer es sich als Autofahrer heutzutage noch zutraut, ganz ohne die Unterstützung eines Sicherheitsbeauftragen, brennbare Flüssigkeiten in den Tank zu füllen, der sollte auch mit dem Umfüllen von Gasflaschen zurecht kommen

[GrunAIR]

Ich wage zu bezweifeln, dass in der 5kg Flasche auch 5kg ankommen, da sich ja irgendwann ein Gleichgewicht zwischen den Drücken beider Flaschen einstellt.
Ich habe früher die Druckgaspatronen von Feuerlöschern befüllt, da war zum Einen der Druck der Vorratsflasche um einiges höher und zum Anderen - wenn ich das noch richtig erinnere - wurde per Kompressor nachgeholfen.
Die zu befüllende Flasche muss einen gültigen Tüv Stempel haben.
Der von Dir erwähnte Vorgang kann nur ein Notbehelf sein - meine Einschätzung.

Gruß Torben

[yeki put]

Erlaubt? Wenn die erforderlichen Einrichtungen vorhanden sind dann ja.
Verbindung herstellen, eine Fklasche auf den Kopf gestellt, ev. etwas wärmer und über der zu füllenden Flasche plaziert ist so nicht erlaubt, wird aber dennoch oft gehandhabt.
Die Problematik besteht darin das Propan im Gegensatz zu den genannten Gasen flüssig gelagert wird. Das wichtigste Kriterium in der Flasche ist ein entsrechendes freies, gasförmiges, Volumen. Dies wird benötigt damit sich die Flüssigkeit bei Erwärmung ausdehnen kann. Max. Befüllung 80% oder besser auf Waage stehend und das angegebene Füllgewicht einhalten Wenn man lange genug wartet wird die untere Flasche zu 100% voll, da das flüssige Gas nach unten rinnt.Ist die obere Flasche zudem noch wärmer ist darin auch zusätzlich der Druck höher und die Flüssigkeit wird nach unten gedrückt.

Gruß Hermann

[aunt t]

War zumindest "früher" in der Karibik üblich. Die Aussagen von Hermann sind dabei schon ernst zu nehemen, habe es ein paar mal miterlebt, das die zu füllende Flasche zu voll wurde und der Druck deutlich zu hoch.Wurde dann per Sicherheitsüberdruckventil am Druckminderer abgeblasen. Musste allerdings auch schon beim Löschen helfen ( nicht auf Boot, in Garküche) wo der Druckminderer wohl versagt hat. Die ca 60cm hohen Flammen haben es ( ausser es Brennen zu lassen) geschaft aus den Gasbrennern am Herd nen Blechklumpen zu machen.

[coseb52]

Top Hermann

Ist exakt so , ich befülle so seit ich denken kann , die 2ltr Dachdecker oder 3-5 kg Gaz oder 5 kg Graue aus 33 er Flaschen stelle jedoch immer die zu Befüllende auf eine Waage .

Nachtrag : das stimmt Hans in der zu befüllenden Flasche mus sich ja ein Luftpolster befinden damit da Gas von der Flüssig Phase in die Gasphase eintreten kann .

Lg Rudolf

[horst.w]

... ist im Prinzip kein Problem, geht halt langsam, weil das Flüssiggas wie der Namen sagt "fließen" muss. Und dem Fluß nach unten steht aufströmendes Gas (vergastes Flüssiggas) etwas im Wege, sodass es meist nur ein Rinnsal ist. Zudem muss der Schlauch durchgängig aufsteigend sein, das beginnt schon am Ventil der unteren, empfangenden Flasche. Das muss nach oben zeigen.
Sicherheit:
- Klaro, der Schlauch und die Anschlußstücken müssen ok sein
- die beteiligten Flaschen müssen gegen "Absturz" gesichert sein
- in der empfangenden Flasche MUSS ein "Luft"-Polster (aus Gas) verbleiben. Dazu legt man sie so schrägt nach oben zeigend, dass die Ventilverschraubung horizontal betrachtet etwa auf Höhe des Beginns der Flächenwölbung zu liegen kommt. In diese "Blase" kann kein Flüssiggas mehr eindringen, wenn der Gegendruck des Gasförmigen groß genug wird. Ich habe dazu immer eine alte Weinkiste genommen und die empfangende Flasche mit dem Ventil auf die obere Kante der Kiste gelegt - viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Vor allem kann man so nicht überfüllen und niemand muss daneben stehen, kann man über Nacht laufen lassen.
- Zum guten Schluß UNBEDINGT erst die obere -abgebende - Flasche zu drehen und wirklich ausreichend lange warten, bis der Schlauch leer gelaufen ist, dann steht da nur noch Gas drin. Untere Flasche zudrehen und dann kann man den Schlauch abklemmen.

- Allgemeine Sicherheit: AUSSCHLIESSLICH im Freien arbeiten und daran denken, dass Butan (Blaue Flaschen von Campinggas) schwerer als Luft ist.

- Mengenermittlung: nur durch Wiegen möglich, alle Daten dazu Brutto-Netto-Tara stehen auf den Flaschenlabeln, Personenwaage reicht, ich habe dazu Federwagen in passender Dimension und habe auch die abgebende Flasche mittels einer Federwaage aufgehängt und konnte so sehen, wieviel Gas schon raus geflossen war. Kleine Hilfskrücke kann so ein magnetischer Streifen auf Temperaturbasis sein, aber nur als Anhaltspunkt. Druckmessung geht nicht, da der immer gleich ist, solange das Gas in flüssiger (komprimierter) Form anliegt.

H.

[Hickory Roots]

Zitat von Shearline

Wer es sich als Autofahrer heutzutage noch zutraut, ganz ohne die Unterstützung eines Sicherheitsbeauftragen, brennbare Flüssigkeiten in den Tank zu füllen, der sollte auch mit dem Umfüllen von Gasflaschen zurecht kommen

Da habe ich vor einigen Wochen einen Bericht im TV zu gesehen. Ein kleines Dorf irgendwo in den USA hatte eine Tankstelle welche beschlossen hat auf Selbstbedienung umzustellen. Die Anwohner jung wie alt gingen regelrecht auf die Barikaden. Es wäre niemanden zu zutrauen solch eine gefährliche Arbeit selber zu verrichten. Das dürfen nur Personen machen, die auch kompetent genug dazu sind......

[Giligan]

Moin

haben wir früher bei der Post täglich gemacht. Von der großen in die kleineren Löterflaschen gefüllt, die zu befüllende Flasche haben wir entlüftet, so bekamen wir sie auch voll.

Willy

[Giligan]

Zitat von Hickory Roots

Da habe ich vor einigen Wochen einen Bericht im TV zu gesehen. Ein kleines Dorf irgendwo in den USA hatte eine Tankstelle welche beschlossen hat auf Selbstbedienung umzustellen. Die Anwohner jung wie alt gingen regelrecht auf die Barikaden. Es wäre niemanden zu zutrauen solch eine gefährliche Arbeit selber zu verrichten. Das dürfen nur Personen machen, die auch kompetent genug dazu sind......

"In einem Dorf in den USA"

Das sagt doch alles.

[Freibeuter]

Tolle Antworten. Danke.

Gibt es einen "Daumen x Pi" - Wert, wie lange z. B. 1kg braucht um umgefüllt zu werden?

Macht jeder Klempner heute noch so, allerdings mittels extra Umfüllstutzen

[Giligan]

Zitat von Freibeuter

Tolle Antworten. Danke.

Gibt es einen "Daumen x Pi" - Wert, wie lange z. B. 1kg braucht um umgefüllt zu werden?

In etwa so lange wie 1L 20/40 braucht um durch eine 1cm Öffnung zu fließen.

[wolf b.]

Zitat von Giligan

Moin

haben wir früher bei der Post täglich gemacht. Von der großen in die kleineren Löterflaschen gefüllt, die zu befüllende Flasche haben wir entlüftet, so bekamen wir sie auch voll.

Willy

Dito.
Wir hatten dafür ein einfaches Gestell in das beide Flaschen reingeschnallt wurden und man konnte sie dann drehen. Die zu befüllende drehte man nach unten.

[Tamino]

Es gibt dafür extra Umfüllschlauchsysteme

[yeki put]

Hallo zusammen
Die sogenannten Handwerkerflaschen sind die einzigen die offiziell selbst befüllt werden dürfen. Diese haben dazu eigens ein spezielles Ventil welches sicherstellt dass nur 85% gefüllt werden kann.
Umfüllzeit hängt im Wesentlichen vom Druckunterschied = Temperaturunterschied der beiden Flaschen ab.


Gruß Hermann

[Flybridge]

Ich habe in meinem bescheidenen Leben schon viele Ideen gehabt....aber auf das Umfüllen von Gasflaschen bin ich noch nicht gekommen...

[Giligan]

Ist ein normaler Vorgang...

[Flybridge]

Auch für Raucher?

[LM27-Emilia]

Das mit dem Umfüllen sehe ich auch so, wer will solls halt machen, sofern er wiegt, das die Flasche nicht 100% voll wird.
Ich mach mir die Arbeit nicht, fahre lieber zur Füllstation um die Ecke und bezahle 1,43 pro KG Gas.

Bei den blauen Gaz Flaschen würde ich mich das nicht trauen.
Die sind ausgelegt für reines Butan.
Das hat einen anderen "Maximaldruck" in der Flasche
als das normale Propan/Butan Gemisch. Siehe die Dampfdruckkurven im Post oben.
Butan hat bei 30° ca. 3 Bar, das Propan hat da schon 11 Bar, das ist fast das 4-fache.

Diese blauen Flaschen sind viel dünnwandiger und das einfache Kugelventil oben in der Flasche ist auch nur für den Butandruck ausgelegt.
Neben so jemandem mit Propan in der Butanflasche würde ich nicht im Hafen liegen wollen.

[Giligan]

Zitat von Flybridge

Auch für Raucher?

Ich werde hier im Forum nachher mal suchen wie lange ich schon nicht mehr rauche....also nicht rauchender Raucher bin.

[Erposs]

Also zum umfüllen gibts Umfüllbögen und wenn sichergestellt ist, daß in der zu befüllenden Flasche ein Luft-(Gas-)polster bleibt um den Druckausgleich zu gewährleisten...warum nicht. Ist wie immer, weiß man was man tut, gehts gut.
Muß man vorher im Booteforum fragen, sollte man das nochmal überdenken.

Plötzlich expandierendes Butan/Propangemisch hat schon eine enorme Wirkung, da muß nicht mal eine Zündung mit Explosion erfolgen.
https://www.youtube.com/watch?v=5-nOPvXiIWQ wie hier im Video. Wer genau hinschaut, sieht kein Feuer.

[WoSo]

Die Spenderflasche auf den Kopf stellen, die Empfängerflasche an eine Federwaage. Wenn man die Empfängerflasche kühlt (Wasserschlauch) bekommt man auch das mit der Füllmenge hin und durch die Federwaage hat man das Füllgewicht im Auge.