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  #51  
Alt 18.08.2020, 08:37
Benutzerbild von onkelrocco
onkelrocco onkelrocco ist offline
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Zitat:
Zitat von kapitaenwalli Beitrag anzeigen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich eine Änderung der bestehenden Praxis haben möchte.
Ich würde es durchaus vorziehen, geschleust zu werden und nicht 90 Minuten warten zu müssen, weil sich ein Schubverband (den ich 20 km zuvor auf dem Oder-Spree-Kanal überholt habe) nähert und vorgezogen wird. Wir passten übrigens nicht mehr mit rein in Fürstenwalde (oder Kersdorf, weiß ich nicht mehr genau), ich überholte den (etwa 5 km/h schleichenden) Verband erst viel später auf der Dahme wieder.

Alles auch einfach aus dem Grund, die Berufler zahlen ja wohl auch seit 2020 keine Schleusengebühren mehr, um die Wirtschaft auf dem Wasser anzukurbeln. So drückte sich der Schleusenwärter in Eisenhüttenstadt jedenfalls aus.
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  #52  
Alt 18.08.2020, 08:44
Oldskipper Oldskipper ist gerade online
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Zitat:
Zitat von kapitaenwalli Beitrag anzeigen
Moin

Ich hoffe nur, dass das kein Eigentor wird.

Auch wenn es derzeit widersprüchliche Rechtsnormen gibt sagt doch der normale Menschenverstand, dass Sportfahrzeuge nicht gleichberechtigt mit der Berufsschifffahrt behandelt werden können. Schon heute ist es gängige Praxis, dass die Schleusenaufsicht Sportboote vorzieht, wenn es z. B. an der Schleuse einen zu großen Andrang gibt. Das kann frei entschieden werden ist das ist auch gut so.

Daraus folgert, dass bei einer Niederlage in der nächsten Instanz die Rechtslage geändert wird. Das dann sicher nicht zu Gunsten der Sportschifffahrt.


Kapitaenwalli
Also mein Menschenverstand sagt mir nicht zwingend, dass die Berufsschiffahrt unbedingt immer Vorrang beim Schleusen hat. Zumindest eine maximale Wartezeit für Sportboote sollte verbindlich werden. Ich habe mal in Uelzen 8 Std gewartet und erst nach massiver Intervention wurde ich dann geschleust. Ähnliches ist mir mal in Hohenwarthe passiert mit 6 Stunden und in Wusterwitz. Während dieser Zeit wurden laufend Berufsschiffe geschleust und in Hohenwarthe wurde sogar leer geschleust.
Als Begründung wurde angegeben, die Schleusung von Sportbooten würde länger dauern als die von Berufsschiffen und damit den Verkehr aufhalten.
Ein Gespräch mit der Waschpo, ein Anruf in der Revierzentrale und bei der Wasserschifffahrsdirektion hat dann für Bewegung gesorgt.

Das ist allerdings schon ein paar Jahre her und ich habe den Eindruck es ist seit dem besser geworden. So endlose Wartezeiten habe ich in den letzten Jahren nicht mehr erlebt.
Wie gesagt, dass die Berufsschifffahrt grundsätzlich Vorrang hat, gibt die Binnenschifffahrtsordnung nicht her. Auch die verbreitete Praxis, dass 2 Binnenschiffe in die Schleuse passen und für Sportboote der Platz nicht ausreicht und man warten muss, bis sich eine Kombination ergibt, dass Sportboote mit in die Schleuse passen, entspricht nicht den Regelungen. Oftmals wird aber auch die Berufsschiffahrt aufgefordert weit nach vorne zu fahren, damit Sportboote noch passen. Ist das nicht möglich, müsste eigentlich das zweite Berufsschiff warten. Besonders toll wird das, wenn zwei Berufsschiffe passen und keine Sportboote und dann stundenlang kein Berufsschiff mehr kommt. Man verzichtet auf seinen Rang und darf dann stundenlang warten. Oder es kommen noch mal zwei Schiffe und es passt wieder nicht. Hab ich alles schon erlebt.
Es wäre schön, wenn das mal verbindlich geregelt würde.
Aber auch das habe ich schon mal erlebt:
Wie lang ist euer Boot?...
Ok, wenn ihr euch traut, könnt ihr euch quer hinter das Berufschiff legen und am Schiff fest machen.
Wir haben uns getraut. Der Käptn vom Binnenschiff hatte seine wahre Freude und hat die ganze Schleusung lang nur gelacht.
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  #53  
Alt 18.08.2020, 08:58
kapitaenwalli kapitaenwalli ist offline
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Moin

Ja klar, bessere Rechte hätte jeder gerne. Darum geht's mir aber nicht. Dass man dich 90 Minuten hat stehen lassen ist nicht schön. Aber auch mit dem Urteil könnte die Schleuse Gründe gehabt haben, dich stehen zu lassen. Wassermangel, Technik etc., leider fehlt es oft an der einfachen Kommunikation.

Hier geht es aber um die Rechtslage. Die hätte es der Schleuse durchaus ermöglicht, dich zu schleusen.

Ich befürchte, dass sich nach einer Bestätigung des Urteils der Gesetzesgeber genötigt sieht, das alles konkreter zu regeln. Was ist dann zu erwarten? Doch sicher keine Besserstellung der Sportschifffahrt.

Ich kenne auch Betriebsaufsichten (der Stimme nach) die der Sportschifffahrt offensichtlich nicht positiv gegenüber stehen. Das ist nicht die Mehrheit und da kann man sich überlegen, ob man nicht im Einzelfall über andere Wege tätig wird.

Wenn ich hier mal auf den Ursprung zurückkomme, geht es nicht direkt um Sportboote und das Verhalten der Fitzgerald wäre auch noch so ein Thema für sich.

Ich befürchte unter dem Strich aus der ganzen Sache keine positive Entwicklung für uns und halte daher die Euphorie über den jetzigen Stand für verfrüht.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli
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  #54  
Alt 18.08.2020, 11:17
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Zitat:
Zitat von kapitaenwalli Beitrag anzeigen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich eine Änderung der bestehenden Praxis haben möchte.
Ich bin mir sehr sicher, das ich gerne eine Änderung der bis jetzt üblichen Praxis haben möchte. Warum soll ein Berufer das Recht haben vor einem Sportboot geschleust zu werden? Weil er mit der von allen Steuerzahlern bezahlten Infrastruktur sein Geschäft betreibt und Geld verdient? Das kann es doch wohl nicht sein.

Ich würde mich freuen, wenn das geändert wird.
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  #55  
Alt 18.08.2020, 11:25
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Wenn ich das so lese und die Wartezeiten höre, glaube ich in den Niederlanden im Paradies zu leben. Klar gibt es auch mal Wartezeiten, aber niemals so lange , da sind 45 Minuten schon lange, freundliche Schleusenwärter haben wir auch.

bedankt voor je inzet
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Danyel, ja richtig gelesen mit y

Geändert von Perre Pescadore (18.08.2020 um 13:29 Uhr)
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  #56  
Alt 18.08.2020, 11:35
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Was wäre denn an verbindlich klaren Regeln verkehrt ?
Ich finde das Resultat zur jetzigen Praxis kann doch nur eine Verbesserungen für Sportbootfahrer sein.

Schleusungen z.B in Geesthacht sind zwar schon besser geworden - doch ewiges Warten gerade im Unterwasser ohne wirklich geeignete Möglichkeit fest zu machen ist doch immer noch völlig normal.
Da ziehst du teils Kreise bis kurz vor Sonnenuntergang - schon alles erlebt.

Bin gespannt wie es weiter geht.

Grüße
Daniel
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  #57  
Alt 18.08.2020, 11:39
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Gerade in den Berliner Gewässern wäre eine Änderung der jetzigen Praxis mehr als wünschenswert, nicht wegen irgendwelcher Ausflugsboote, sondern für alle Wassersportler. Die teilweise extremen Wartezeiten sind da schon mehr als grenzwertig!
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Gruß Dete

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  #58  
Alt 18.08.2020, 12:34
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Das fängt doch alles bei den Sportbootanlegern an. Wer schon mal im Sommer im Oberwasser von Lehnitz warten musste (ist nur ein Beispiel von sicherlich vielen) der fragt sich, was der Sportbootanleger für ein Witz ist. Als ob es die Welt kosten würde, das Ding auf die dreifache Länge zu bringen...

Wobei Lehnitz echt lobenswert ist. Die haben sogar das fast geschlossene Tor nochmal geöffnet, um ein um die Ecke kommendes Sportboot noch mit reinzunehmen.
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  #59  
Alt 18.08.2020, 15:21
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dem kann ich voll und ganz beipflichten, wobei wir diese Saison bisher viel Glück hatten und immer ohne viel Wartezeit mit rein kamen.
Dafür mussten wir allerdings dieses Jahr schon 2 x in Spandau geschlagene 2,5h warten...und da ist die Wartestelle im Ober-und Unterwasser ja auch nicht sehr groß, nochzumal es bei unserer Rückfahrt vom Werbelinsee am 28.7. sehr windig war, konnten uns aber dankbarer Weise an Backe eines Stahlverdrängers legen.
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Gruß Dete

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  #60  
Alt 18.08.2020, 16:32
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Zitat:
Zitat von Elb Bummler Beitrag anzeigen
Was wäre denn an verbindlich klaren Regeln verkehrt ?
Ich finde das Resultat zur jetzigen Praxis kann doch nur eine Verbesserungen für Sportbootfahrer sein.

Schleusungen z.B in Geesthacht sind zwar schon besser geworden - doch ewiges Warten gerade im Unterwasser ohne wirklich geeignete Möglichkeit fest zu machen ist doch immer noch völlig normal.
Da ziehst du teils Kreise bis kurz vor Sonnenuntergang - schon alles erlebt.

Bin gespannt wie es weiter geht.

Grüße
Daniel
Sehe ich ebenso!

Gerade Geesthacht schaffte man es oft von Freitagnachmittag bis Samstag nicht, durch zu schleusen.
Obwohl da 6 "kleine" o 4 große Binnenschiffe rein passen, verweigern die oftmals, obwohl jede Menge Platz. Sportboote sind da lästiges Fußvolk.

Wir hatten vor Jahren auch schonmal ein Verfahren deswegen, da wir als Berufler galten, der Schleusenmeister aber darauf bestand, dass wir die Schleuse als Sporti wieder verlassen.
Unschöne Geschichte, wurde eingestellt.
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Egal, wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand hängt,
jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter hindurch.
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  #61  
Alt 18.08.2020, 18:48
edjm edjm ist offline
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Ich habe diesen thread mit großem Interesse verfolgt. Dabei sind mir folgende Dinge aufgefallen:

  1. Selbst wenn man eine eigenartige Situation beobachtet, sollte man sich mit einer einseitigen Bewertung zurückhalten. Es könnte alles ganz anders sein.
  2. Ich habe selbst bei einer Reihe von Schleusen in Deutschland den Eindruck gewonnen, daß dort Schleusenwärter ihrem Willkürdrang Raum gegeben haben. Im Großraum Berlin scheinen von dieser Sorte mehr zu bestehen. Aber auch bei Moselschleusen werden unhaltbare Zustände berichtet.
  3. In den letzten Jahren habe ich aber auch den Eindruck gewonnen, daß auf die Bedürfnisse von Sportbooten mehr Rücksicht genommen wird als früher. Vielleicht ist dies auch eine Reaktion auf vielfältige Beschwerden von Sportbootfahrern. Ich weiß es aber nicht.
  4. Das Urteil ist von einem Einzelrichter verfasst worden. Die Berufung wird eine Überprüfung herbeiführen. Sollte es Bestand haben, dann wird sich die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung mit geänderten Maßstäben auseinander setzen müssen. Das sollte den Sportbootfahrern zugute kommen. Der Gesetzgeber wird sich hüten, in einer solchen, von Mißständen geprägten Situation, gegen Gerichtsentscheidungen vorzugehen.
Insgesamt finde ich das Thema sehr interessant und hoffe, daß die Regelungen insgesamt fairer werden.

Gruß: edjm.
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  #62  
Alt 18.08.2020, 20:32
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jaha jaha ist offline
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Hey hey, was ich nicht verstanden habe:

Wieso ist die "Fitzgerald" denn eigentlich ein Sportboot? Du machst ja anscheinend echt Asche mit den Touren, alleine 80.000 Riesen minus (!!!) NUR auf den kurzen Touren wegen der Nachteile an den Schleusen in einem Jahr (!!).

Wäre die "Fitzgerald" nun ein FGS, hättest du die gleichen Rechte wie die Berufler. Aber auch die gleichen Pflichten, oder?

Also, (und ich bin da völlig unbedarft und will auf keinen Fall etwas unterstellen....): wieso gilt dein Dampfer denn bei diesen Umsätzen nicht als "Berufsschiff"? Wäre das so, müsstest du ja diesen Kampf nicht kämpfen, hättest aber sicher andere Nachteile....vor diesem Hintergrund verstehe ich den Prozess ehrlich gesagt nicht. Man möge es mir erklären.

Übrigens bin ich völlig der Meinung, dass das ganze Schleusenwesen in Berlin eine völlige Katastrophe ist. Da reden wir von knapp einem ganzen Jahr Sperrung in Spandau '19 über Einschränkungen wegen Krankheit (!!), teilweise völlig unfähigem Personal und so weiter. Aber das ist ein anderes Thema.
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  #63  
Alt 19.08.2020, 07:41
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Zitat:
Zitat von jaha Beitrag anzeigen
Übrigens bin ich völlig der Meinung, dass das ganze Schleusenwesen in Berlin eine völlige Katastrophe ist. Da reden wir von knapp einem ganzen Jahr Sperrung in Spandau '19 über Einschränkungen wegen Krankheit (!!), teilweise völlig unfähigem Personal und so weiter. Aber das ist ein anderes Thema.
Verglichen mit Brandenburg läuft das in Berlin doch terminlich bestens!
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  #64  
Alt 19.08.2020, 07:55
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Wenn wir schon bei Brandenburg sind.... Da waren mir dieses Jahr die erheblich verkürzten Schleusenzeiten aufgefallen.
Ich hatte eigendlich mal vor gehabt, von Wendisch-Rietz nach Berlin und zurück an einem Tag zu fahren. Das geht nun nicht mehr, da man ja bis 18°° zurück sein muss

Wenn ich nicht irre, war das 2015 noch bis 22°°
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  #65  
Alt 19.08.2020, 08:11
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Schleuse Schönwalde hat im letzten Jahr wegen Personalmangel - lt. Elwis-Nachricht - nur immer bis 14 Uhr geschleust. Heuer ist das aufgehoben, dafür am Wochenende gar kein Betrieb mehr. Die Reihen an Unzulänglichkeiten sind hier endlos und man kann es nicht nur auf ein WSA runterbrechen.
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  #66  
Alt 19.08.2020, 09:18
Kelv Kelv ist offline
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Zitat:
Zitat von jaha Beitrag anzeigen
Wäre die "Fitzgerald" nun ein FGS, hättest du die gleichen Rechte wie die Berufler. Aber auch die gleichen Pflichten, oder?

Also, (und ich bin da völlig unbedarft und will auf keinen Fall etwas unterstellen....): wieso gilt dein Dampfer denn bei diesen Umsätzen nicht als "Berufsschiff"? Wäre das so, müsstest du ja diesen Kampf nicht kämpfen, hättest aber sicher andere Nachteile....vor diesem Hintergrund verstehe ich den Prozess ehrlich gesagt nicht. Man möge es mir erklären.
Im Grunde ist es so, dass diese Art der "Berufsschifffahrt" aus einer Grauzone in den bestehenden Vorschriften entstanden ist. Die "Fitzgerald" würde nie und nimmer eine Zulassung als Fahrgastschiff nach den aktuellen Vorschriften erhalten.
Die Fahrgastschifffahrt war immer eindeutig geregelt und die technischen Anforderungen an die dazugehörigen Schiffe ebenso. Für Sportboote, die für die kommerzielle Beförderung genutzt wurden, gab es so etwas nicht. Das hatte zur Folge, dass immer mehr Leute auf die Idee gekommen sind Sportboote für die kommerzielle Beförderung von Fahrgästen einzusetzen.

Dadurch, dass sicherheitstechnische Anforderungen an die verwendeten Boote, sowie Anforderungen an die Qualifikation des Personals quasi nicht vorhanden waren, hatte man natürlich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der bestehenden Fahrgastschifffahrt was dazu führte, dass die "Bunte Flotte" recht schnell gewachsen ist.
Seit dem wird wird mit allen Mitteln darum gekämpft alle Rechte der Fahrgastschiff zu erhalten ohne auch nur annähend die Pflichten zu erfüllen.

Der Gesetzgeber versucht nun unter der Einführung der Vorschriften für "Fahrgastboote" die Regelungslücke zu schließen. Das die Lobby der "Bunten Flotte" nun im Wesentlichen darum kämpft die technischen Anforderung so niedrig wie möglich zu halten sagt für mich eigentlich Alles über diesen Verein aus...
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  #67  
Alt 19.08.2020, 10:45
kapitaenwalli kapitaenwalli ist offline
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Moin

Hier wird ein merkwürdiges Spiel abgezogen. Durch die Beobachtung eines mehr als fragwürdigen Vorganges durch ein Forumsmitglieds und seinem Bericht darüber sah sich der Eigner genötigt, hier Stellung zu nehmen um sich damit zu rechtfertigen.

Ob es akzeptabel ist, seine vermeintlichen Rechte auf dem Rücken anderer durchzusetzen, bezweifle ich mal stark. Rechtlich bewerte ich das Verhalten als Nötigung und würde es auch so anzeigen.

Unbestritten sind die Unzulänglichkeiten an den Schleusen aber

-ein Gericht schafft kein Recht, es legt aus, was Recht ist

-sollte es in diesem Fall tatsächlich eine Ungenauigkeit in den Vorschriften der BinSchStrO geben und ein Gericht das so erkennen, kann jederzeit das entsprechende Gesetz oder Verordnung geändert werden.

Damit bin ich wieder bei meiner Befürchtung, dass genau das Gegenteil von dem daraus entstehen könnte, was viele Kameraden sich hier erhoffen.

Man schafft keine Lösungen, indem man einen Vorfall offensichtlich provoziert. Man schafft Lösungen, indem man konstruktiv ergebnisorientiert an der Sache arbeitet.

Was bedeutet das für uns Sportbootfahrer:

Wollen wir etwas an bestehenden Zuständen ändern wollen, müssen wir Lobbyarbeit leisten. Wir müssen Verbänden, Abgeordneten und Behörden mit guten Argumenten dazu bringen, sich diesen Dingen anzunehmen. Ja, das ist mühevoll und ja, da wird man wohl auch Niederlagen einstecken müssen.

Wir müssen uns auch die Mühe machen, in Fällen offensichtlicher Unkorrektheit von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes dieses gegenüber ihren Dienstherrn zur Sprache zu bringen. Interne Verwaltungsvorschriften zwingen sie schon dazu, sich die Mühe zu machen entsprechend zu antworten. Das alles ist mühselig, hat aber in der Vergangenheit schon an der einen oder anderen Stelle zu Verbesserungen geführt.

Das bitte alles sachlich ohne Verdrehung der Tatsachen und vor allem, ohne Unbeteiligte da mit reinzuziehen.

Wir sollten uns immer gut überlegen, welchem Esel wir folgen.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli
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  #68  
Alt 19.08.2020, 11:54
edjm edjm ist offline
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Zitat:
Zitat von kapitaenwalli Beitrag anzeigen
Moin
...
Ob es akzeptabel ist, seine vermeintlichen Rechte auf dem Rücken anderer durchzusetzen, bezweifle ich mal stark. Rechtlich bewerte ich das Verhalten als Nötigung und würde es auch so anzeigen.
...
Man schafft keine Lösungen, indem man einen Vorfall offensichtlich provoziert. Man schafft Lösungen, indem man konstruktiv ergebnisorientiert an der Sache arbeitet.
...
Wenn man mal das Demonstrationsrecht als Beispiel nimmt, dann sieht man sehr deutlich, daß die "Demonstration" häufig die Rechte von anderen, unbeteiligten beeinträchtigt. Das ist erlaubt und keine Nötigung.

Offensichtlich hatte der Yachtie im vorliegenden Fall einfach nur sein Recht ausnutzen wollen, als erster in die Schleuse zu fahren. Er hat sich den anscheinend auch aus Sicht des Richters falschen Anweisungen des Schleusenwärters widersetzt. Der Verursacher der Probleme vor der Schleuse war anscheinend nicht der Yachtie, sondern der Schleusenwärter. Meinem Eindruck nach hat der Ruf nach der WSP die Rechtsfehler der Behörden nur noch erweitert. Das kann man dem Yachtie nicht vorwerfen.

Jedenfalls ist gespannt, wie das Berufungsurteil aussehen wird: edjm.
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  #69  
Alt 19.08.2020, 13:26
Bully Bully ist offline
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Ich glaube dass das Urteil, dass wie so schön als Kartell beschrieben wurde, "Rücksicht" auf die alten FGS nehmen wird. Denn Recht haben und Recht bekommen waren schon immer nicht einfach in D. Besonders in Berlin wo wir voriges Jahr Chartermässig unterwegs waren, hatten wir vier alle den Eindruck reiner Willkür an Schleusen und Häfen etc.
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Gruß Bully
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  #70  
Alt 19.08.2020, 16:13
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Fronmobil Fronmobil ist gerade online
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Ich danke Mallorca von der FITZGERALD für die offene und umfangreiche Info
über das Vorgehen und das Gerichtsverfahren. Das ist nicht selbstverständlich.

Auf der anderen Seite sehe ich bisher auch keinen Grund für Freudentänze aus Sicht
der allgemeinen Freizeitschifffahrt. Denn ...

Zitat:
Zitat von Kapitaenwalli
-ein Gericht schafft kein Recht, es legt aus, was Recht ist

-sollte es in diesem Fall tatsächlich eine Ungenauigkeit in den Vorschriften der BinSchStrO geben und ein Gericht das so erkennen, kann jederzeit das entsprechende Gesetz oder Verordnung geändert werden.

Damit bin ich wieder bei meiner Befürchtung, dass genau das Gegenteil von dem daraus entstehen könnte, was viele Kameraden sich hier erhoffen.
das sehe ich genau so!

Klaus, der abwartet und gerne weiter beobachtet
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Geändert von Fronmobil (19.08.2020 um 16:19 Uhr)
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  #71  
Alt 19.08.2020, 20:14
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Zitat:
Zitat von jaha Beitrag anzeigen
Wäre die "Fitzgerald" nun ein FGS, hättest du die gleichen Rechte wie die Berufler. Aber auch die gleichen Pflichten, oder?
Genau. Vor allem Frage ich mich: Wo nimmt er denn seine Fahrgäste an Bord? Und wo setzt er sie dann wieder ab? Dazu bräuchte er ja eine entsprechende gewerbliche Anlegestelle. Meiner Meinung nach darf er dafür keine Liegestellen der Sport- und Freizeitschiffahrt nutzen.

Und vor allem: Mit welcher nautischen Befähigung wird denn die "Fitzgerald" gefahren, wenn sich da weit mehr als 12 Personen drauf aufhalten? Ein SBF Binnen kann es ja wohl nicht sein... Da müsste der Schiffsführer wohl über ein Berufspatent verfügen.

Wenn dann alle entsprechenden Erfordernisse (Zulassung für die gewerbliche Nutzung, gewerbliche Anlegestelle und Berufspatent) erfüllt sind, dann habe ich auch kein Problem damit, dass er vor mir in die Schleuse fährt.

Matthias
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  #72  
Alt 19.08.2020, 20:34
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Zitat von Pianist Beitrag anzeigen
Und vor allem: Mit welcher nautischen Befähigung wird denn die "Fitzgerald" gefahren, wenn sich da weit mehr als 12 Personen drauf aufhalten? Ein SBF Binnen kann es ja wohl nicht sein... Da müsste der Schiffsführer wohl über ein Berufspatent verfügen.
Hat er doch weiter oben geschrieben.
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  #73  
Alt 19.08.2020, 20:45
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Hatte ich nicht gefunden und eben beim erneuten Überfliegen immer noch nicht gefunden. Er hat ja insgesamt sehr viel geschrieben, da kann das schon mal untergehen. Aber wenn Du es weißt, dann fasse es doch bitte mal zusammen.

Matthias
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  #74  
Alt 20.08.2020, 00:30
Mallorca Mallorca ist offline
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Hallo Zusammen,

wie ich schon bei meinem ersten Post in dieser Sache geschrieben habe, möchte ich mich eigentlich nicht in die laufende Diskussion einmischen. Der Kampf, den wir seit einigen Jahren gegen das Berliner Reederkartell führen hat primär wenig mit der Sportschifffahrt zu tun. Der Zufall wollte es, dass beim Vorfall an der Unterschleuse mehrere Sportboote zugegen waren und sich dann hier sehr unflätig und sachlich falsch zu Wort gemeldet haben. Aus diesem Grund habe ich versucht, das komplexe Thema wieder auf eine unemotionale Ebene zu bringen. Das kostet viel Zeit, wenn so etwas nicht auf Stammtisch-Niveau aus der Hüfte geschossen werden soll. Da wir uns in der Corona-Restsaison befinden und nach 3 Monaten Stillstand gerade alle gleichzeitig aufs Wasser wollen, arbeiten wir aktuell fast 24/7. Dementsprechend sollte ich jetzt eigentlich nicht nur im Bett liegen, sondern auch schlafen ;o) Ein wertschätzender Kommentar wie von Klaus und vielen anderen ist dann auch eine Motivation, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Wir führen diesen Prozess nicht für einen Sportschiffahrts-Verband, sondern als Unternehmer für uns und damit auch für alle in der Branche tätigen Kollegen. Nur aufgrund der Halsstarrigkeit des zuständigen WSV-Juristen, unseres von der 10. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichts festgestellten, berechtigten Interesses, nicht bilateral Abhilfe verschaffen zu wollen, hat nach dessen Weigerung dazu geführt, dass die Kammer dann so entschieden hat, wie es im Urteil nachzulesen ist. Das was jetzt erstinstanzlich ausgeurteilt wurde (übrigens nicht von einem Einzelrichter, sondern von drei Berufsrichtern), entsprach wie schon in meinem Post #49 geschrieben gar nicht unseren Anträgen.

Das Grundproblem liegt darin, dass uns die WSV mit einem privaten Sportboot gleichsetzen möchte, obwohl wir teilweise mit bis zu 55 Fahrgästen (legal!) unterwegs sind. Das schmeckt nicht jedem, ist nun aber einmal für eine Übergangszeit so auf europäischer Ebene festgelegt worden. Dass nun im Kielwasser dieser Problematik, Verfehlungen der WSV zur Sprache kommen, konkret, dass seit Inkrafttreten der BinschStrO dieselbe in wichtigen Teilen falsch ausgelegt wird, ist aus meiner Sicht nur gut. Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich dieses Blatt zu Ungunsten der Sportboot-Schifffahrt drehen wird. Es wird, wenn überhaupt, zu weiteren Einschränkungen für die „Fahrgastboote“ kommen.

Insgesamt stellt sich mir nicht die Frage, ob sich einzelne Sportbootfahrer lieber keine Veränderungen der momentanen Situation wünschen. Gesetze sind nunmal nicht nur für Einzelne oder Individualinteressen gemacht, sondern müssen das große ganze Zusammenleben regeln. Unabhängig von unseren Bedürfnissen, lese ich aus den meisten Posts auch heraus, dass der Problemdruck allgemein doch auch recht hoch ist.

Wir selbst haben auf unseren Fahrten quer durch die Republik interessanterweise an keiner Schleuse Probleme gehabt. Ganz im Gegenteil, sowohl die Abfertigung, als auch der freundlich professionelle Umgang haben uns immer wieder erfreut. Nicht so in Berlin! Je nöher wir unserer Heimatstadt kommen, desto unfreundlicher wird der Ton. Hier hat sich ein Filz aus Fahrgastschifffahrt und Bediensteten des WSA Berlin gebildet, der seinesgleichen sucht. Ich habe das sehr ausführlich in meinen Posts #36 und #37 beschrieben.

Wie gesagt, ich möchte nicht in den Clinch mit anderen Usern gehen, allerdings möchte ich auf zwei Posts doch eine direkte Antwort geben:

Zum Post #66 von Kelv:
In den grundlegenden Aspekten hast Du Recht, allerdings fehlt der Aktualitätsbezug und der Blick auf die Hintergründe:

Aktualitätsbezug:
Der Verband Bunte Flotte e.V. kümmert sich heute mitnichten darum, irgendwelche „technischen Anforderungen“ auf einem möglichst kleinen Level zu halten, denn das Thema gewerbliche Sportbootschifffahrt mit Gestellung eines Schiffsführers ist mit dem Stichtags-Entscheid der 5. Novellierung der Sportbootvermietungs-Verordnung um die Ecke. Alle Fahrzeuge, die vor dem 31.12.2015 eine solche Zulassung hatten, dürfen bis 2033 in der gleichen Form weiterbetrieben werden. Neue gibt es nicht mehr. In der Konsequenz haben fast alle Mitglieder des Verbands mittlerweile ihr Geschäftsmodell auf die Basis von kleinen Fahrgastschiffen umgestellt. In Berlin fährt gerade einmal eine Handvoll von §34ern. Heute wird der Verband durch seine anerkannte Arbeit auch in Gesetzgebungsverfahren einbezogen und dort im Rahmen der Verbandsanhörungen eingeladen. Er engagiert sich damit ehrenamtlich für ein besseres Miteinander zwischen Betreibern von großen und kleinen Fahrgastschiffen. Vielleicht möchtest Du Deine Haltung zum Verband Bunte Flotte e.V. ja noch einmal überdenken.

Hintergründe:
Es macht Sinn, sich die Frage zu stellen, wie es denn überhaupt dazu kam, dass einzelne Unternehmer merkten, dass man mit kleinen, individuellen Booten ein solches Geschäft aufbauen kann. Antwort: Die Berliner Fahrgastreedereien haben den Markt seit Jahrzehnten zu 100% abgeschottet. Es gibt für Aussenstehende keinerlei Anlegegenehmigung und damit auch keine Möglichkeit der Refinanzierung eines (teuren) Fahrgastschiffs. Vielmehr gibt es aber einen Markt, der nach Individualität lechzt (Agenturen, Kreative, Verbände, Hochzeitspaare, kleine Gruppen ...) und von den Fahrgastreedereien nicht bedient wird. Die fahren nämlich i.d.R. nur von 10-19 Uhr und haben ausser ihren großen Pötten mit Plastikstühlen auf dem Oberdeck, einer Curry und ˋner Molle nichts an Individualität zu bieten. Diese Marktlücke wurde entdeckt und befriedigt. Mittlerweile wie beschrieben zum Großteil mit alten, kleinen Fahrgastschiffen statt mit Sportbooten. Wir und unsere Kollegen tragen damit dazu bei, das Berlin auch auf dem Wasser stückchenweise ein bunterer, vielseitigerer und liebenswerterer Ort wird.

Zu Post #67 von kapitaenwalli:

Zitat kapitaenwalli: „Man schafft keine Lösungen, indem man einen Vorfall offensichtlich provoziert. Man schafft Lösungen, indem man konstruktiv ergebnisorientiert an der Sache arbeitet.“

Meine Antwort: Ich habe das vollständige Urteil zur Lektüre angehängt, ohne Schwärzungen. Ich habe den Grund für die Hinzuziehung der WSP an der Unterschleuse im Detail erläutert. Welchen Zusammenhang darf ich Dir noch erklären? Wir haben im Vorfeld des Prozesses mehrere Jahre versucht in einen Dialog mit dem WSA Berlin zu treten. Wenn Dein Gegenüber jedoch nicht mit Dir reden will, dann bleibt Dein obiges Zitat einfach nur eine leere Floskel.

Zitat kapitaenwalli: „Was bedeutet das für uns Sportbootfahrer:

Wollen wir etwas an bestehenden Zuständen ändern wollen, müssen wir Lobbyarbeit leisten. Wir müssen Verbänden, Abgeordneten und Behörden mit guten Argumenten dazu bringen, sich diesen Dingen anzunehmen. Ja, das ist mühevoll und ja, da wird man wohl auch Niederlagen einstecken müssen.“

Meine Antwort: Das kommt jetzt vielleicht etwas flappsig rüber, aber dazu fällt mir ein Kalenderspruch ein:

MACHEN IST WIE WOLLEN, NUR INTENSIVER!

Bei allem Respekt, aber genau das tun wir: Wir reden nicht nur mit Verbänden, wir haben sogar zwei Verbände gegründet, 60% meiner Arbeitszeit verbringe ich mit dieser ehrenamtlichen Verbandsarbeit, mit Juristen, Behörden, politischen Kontakten und Pressearbeit. Alles mit dem Ziel, Wettbewerb und Gerechtigkeit in einem zutiefst verfilzten Markt zu bringen? Was tust Du so, ausser zu wollen?

Zitat kapitaenwalli: „Wir müssen uns auch die Mühe machen, in Fällen offensichtlicher Unkorrektheit von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes dieses gegenüber ihren Dienstherrn zur Sprache zu bringen. Interne Verwaltungsvorschriften zwingen sie schon dazu, sich die Mühe zu machen entsprechend zu antworten. Das alles ist mühselig, hat aber in der Vergangenheit schon an der einen oder anderen Stelle zu Verbesserungen geführt.“

Meine Antwort: Träum weiter!

Zitat kapitaenwalli: „Das bitte alles sachlich ohne Verdrehung der Tatsachen und vor allem, ohne Unbeteiligte da mit reinzuziehen. Wir sollten uns immer gut überlegen, welchem Esel wir folgen.“

Meine Antwort: Erübrigt sich.

Zu Post #71 von Pianist:

Es freut mich, dass wir demnächst auch vor Dir einfahren dürfen ;o)


1. Die Liste der uns zur Verfügung stehenden Anleger, alles gewerbliche Nicht-FGS-Anleger, keine Sportboot-Anleger, findest Du auf unsere Webseite.
2. Wir sind gewerblicher Anbieter und zahlen (einen Haufen) Steuern. Darüberhinaus beschäftigen wir mehrere festangestellte Vollzeit-Mitarbeiter. Übrigens das ganze Jahr über, ohne sie (wie in der Branche usus) im Winter zum Stempeln zu schicken.
3. Befähigungsnachweis, auch wenn das hier schon mehrfach angezweifelt wurde, ist bei den wenigen §34ern der SBF Binnen. Das gilt noch bis 2033, spätestens dann wird die FITZGERALD zum Fahrgastboot umgewidmet. Dann braucht es mindestens ein Berufsschifferpatent C. Unabhängig davon verfügen alle unsere Schiffsführer mittlerweile über ein Berufsschifferpatent B bzw. A.

Danke für’s Lesen ... Ich bin dann mal wieder raus ...
__________________
Ein Schiff ist gekommen ...

Geändert von Mallorca (20.08.2020 um 00:42 Uhr)
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  #75  
Alt 20.08.2020, 03:15
Benutzerbild von ClemensDerAhnungslose
ClemensDerAhnungslose ClemensDerAhnungslose ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 21.03.2009
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2.603 Danke in 977 Beiträgen
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Die ganze Diskussion erinnert mich an diese Doku. Eigentlich traurig ... https://www.youtube.com/watch?v=_Mtb-ioWvl8
__________________
Mit sonnigen Grüßen,
Clemens
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