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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 22.06.2010, 07:20
helmi-tr helmi-tr ist offline
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Standard 2-k Primer: Hempel light primer, Aushärten auch im Wasser?

Hallo Leute,

Ich habe gestern den Antifoulingabnstrich meines Angel-Bootes fertiggestellt.
Als Primer kam "Hempel Light Primer" in 3 Schichten drauf und dann Hempel Hard Racing nochmal in 3 Schichten drüber.
Das Boot hängt zu diesem Zweck in der Garage eines bekannten und sollte da auch trocknen.
Eben erreicht mich aber die blöde Nachricht, dass er seine Garage morgen Abend ganz dringend braucht und das Boot raus muss.
Die Frage ist, was tun ...

Laut Handbuch der Hempelfarben braucht der Lightprimer 7 Tage bis zum vollständigen Aushärten ... das Antifouling, welches nass in nass aufgetragen werden sollte 24 Stunde ..
morgen abend sind schätzungsweise 2,5 Tage seit dem letzten Primer anstrich um.
Bereits beute morgen hat sich alles trocken angefasst und auch recht hart ..

Kann ein solcher primer auch unter Wasser aushärten?

vielen Dank
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  #2  
Alt 22.06.2010, 07:22
BodenseeAndy BodenseeAndy ist offline
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In der Theorie braucht 2k keine Luft um auszuhärten. Müsste also auch unter Wasser aushärten, ich habs jedoch noch nie ausprobiert.
Es macht aber sicher Sinn, die Angaben der Hersteller einzuhalten und mit dem Antifouling 7 Tage zu warten.

Hast keinen Trailer ?
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  #3  
Alt 22.06.2010, 07:26
helmi-tr helmi-tr ist offline
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Der Hersteller sagt:
Überstreichen nach 3-4 Stunden
Ausgehärtet nach 7 Tagen.

Aber laut hersteller soll der erste Antifoulinganstrich auf die noch klebrige Oberfläche des Primers "tacky". Das habe ich getan ..
Das heisst der Primer ist jetzt unter 3 Schichten antifouling versteckt, luft wird da sowieso nicht mehr ran kommen denke ich ...
Trailer habe ich, nur keinen Platz :/
Das einfachste wäre ins Wasser, wenn das wirklich nicht geht dann muss ich mir irgendwas einfallen lassen wo ich unterkomme bis zum wochenende..

P.S.
Hersteller sagt allerdings auch, dass der Primer nach 2-8 Stunden noch klebrig ist ....
das stimmt mal hinten und vorn nicht, gestern war er nach 2 stunde bei ca 20 grad schon völlig trocken anzufassen ..
Um das wirklich "tacky" zu streichen musste ich mich ganz schön beeilen ..
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  #4  
Alt 22.06.2010, 07:40
BodenseeAndy BodenseeAndy ist offline
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Wenn Du das Antifouling eh schon drauf hast, dann kannst auch ins Wasser.
Manchmal wird das Antifouling an manchen Stellen (wo man nicht ran kmmt wenns Boot auf dem Trailer steht) direkt vor dem Kranen gestrichen.
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  #5  
Alt 22.06.2010, 07:51
helmi-tr helmi-tr ist offline
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ja antifouling ist drauf, und das kann nu wieder nach 24 stunden ins wasser nach hersteller..
aber der primer darunter ist wohl erst nach 7 tagen vollständig ausgehärtet
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  #6  
Alt 22.06.2010, 10:55
Moreno Moreno ist offline
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Zitat:
Zitat von helmi-tr Beitrag anzeigen
Hallo Leute,

Ich habe gestern den Antifoulingabnstrich meines Angel-Bootes fertiggestellt.
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Laut Handbuch der Hempelfarben braucht der Lightprimer 7 Tage bis zum vollständigen Aushärten ... das Antifouling, welches nass in nass aufgetragen werden sollte 24 Stunde ..
morgen abend sind schätzungsweise 2,5 Tage seit dem letzten Primer anstrich um.
Bereits beute morgen hat sich alles trocken angefasst und auch recht hart ..

Kann ein solcher primer auch unter Wasser aushärten?

vielen Dank
Hallo,
das Epoxyd härtet auch im Wasser aus, damit gibt es kaum Probleme.

Frage:

Wo steht der Hinweis, dass ein Antifouling Hartracing "Nass in Nass" aufgetragen werden soll. Mir ist dieser Hinweis nur als schlechter Vertreter-Scherz bekannt.

Das Antifouling wird aufgetragen, wenn der Light Primer abgebunden hat und das dauert je nach Temperatur 6-8 Stunden. Wie bei allen Epoxyden klebt dann noch ein wenig die Oberfläche, das kann einige Tage dauern. Innerhalb dieser Zeit sollte dann das Antifouling aufgetragen werden wegen der besseren Vernetzung. Das hat aber nichts mit "Nass in Nass" beschichten zu tun.

Ansonsten ist diese Technik aus den 70-ziger Jahren ein alter Hut, denn einen Sealer von Hempel (nicht Voss) , oder Jotun, Relius, Nippon usw. ist es egal wann das AF aufgetragen wird. Der Sealer ist auch nur einmal erforderlich und wird auch nicht mehr erneuert. Dabei muss einer nicht einmal seinen Gelcoat anschleifen.

Manche wenden dieses Verfahren auch bei den AF wie Water Glide , Glide Cruise an und übertragen eine Anwendung die als Vertreter - Scherz die Runde gemacht hat und in zahlreichen Foren noch empfohlen wird. Die Folge ist dann, die Firma Wrede beseitigt dann diesen Unsinn und berechnet für den laufenden Bootsmeter ca. 800,- € zzgl. Mwst.

Ein Hartracing (Entwicklung der 60-ziger) bei dem die Trägerkomponente augelaugt wird, sollte nur in besonderen Fällen angewendet werden. Z.B. wenn ein Boot auf harten Kiesgrund trocken fällt. Ansonsten gibt es für diese Antifoulings kaum noch Verwendungen, mit Ausnahme dass diese AF sehr preiswert sind, was sich aber kaum bezahlt macht.

Stand der Technik ist auch für die Sportbootschifffahrt seit 2002 selbstabschleifend. Dafür werden Produkte mit einer unterschiedlichen Lechingrate für unterschiedliche Geschwindigkeiten - Auslastungen angeboten. Damit wird ein gleichbleibender Bewuchsschutz erzielt. Das Antifouling schleift sich ab und glättet sich, keine nutzlose - ausgelaugte Trägerkomponente die wieder beseitigt werden muss. Durch die Schichtstärke kann die Bewuchsschutzdauer bestimmt werden.

Schaut Euch einmal an, wie werden die Yachten aus den Edelschmieden z.B. Baltic - Swan - König usw. beschichtet. Bei Baltic würde einer bei einer solchen Anwendung sofort die Garantie - Gewährleistungsansprüche verlieren. Da schleift auch keiner bei den 20-40 m Yachten einen Gelcoat an um ein Af zu streichen. Da kommt auch keiner auf die Idee einen Osmoseschutz aufzutragen, obwohl bei diesen Yachten das gleiche Laminat, die gleichen Harze verwendet werden. Diesen Luxus mit entsprechenden Folgekosten leistet sich wirklich nur der Skipper der eine Beschäftigung braucht und das glaubt was da so manche Messeverkäufer zum besten geben.

Moreno
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  #7  
Alt 22.06.2010, 11:17
helmi-tr helmi-tr ist offline
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Hallo,

danke für die Ausführliche Antwort.
Das Boot wird regelmäßig zwischen einzelnen Revieren hin und her gekarrt und häufig getrailert, weiterhin handelt es sich um ein Angelboogt, dass wohl öfters mal kontakt zu kiesigem untergrund in den von mir beangelten Buhnen der elbe haben wird ..
Darum wurde mir ein hart-antifouling empfohlen und eben kein selbst schleifendes, das war ein ewiges hin und her, der eine sagt so, der andere wieder so ..und jeder hält sich da für den schlausten und die meinungen gehen extrem auseinander, das macht es einem neuling wie mir dann relativ schwer die richtige beschichtung zu bestimmen....

nun zum thema "nass in nass"..
Dieser Hinweis steht sowohl auf der Dose, also auch im offiziellen Handbuch der Firma Hempel zu ihren Farben und lacken, keinesfalls habe ich das aus irgendeinem forum oder von nem vertreter ... das steht da so als anzuwendende Verfahrensweise drin und wurde demzufolge auch von mir befolgt. In diesem Fall habe ich mal dem hersteller geglaubt, auch wenns aufgrund des schnellen "trocknens" des primers eigentlich nicht wirklich nass in nass ist ...

Ähnlich heiss diskutiert wie die art des AF wurde das Anschleifen diskutiert ... da der rumpf meines bootes fast neu ist und kaum beschädigungen hat, hatte ich da ein sehr ungutes gefühl bei mit dem schleifpapier ran zu gehen ...
Hier habe ich mich für "nicht schleifen" entschieden und denke auch, dass das die richtige wahl war..
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  #8  
Alt 22.06.2010, 18:57
Moreno Moreno ist offline
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Hallo,
grundsätzlich halte ich mich an die Regel, was der Hersteller in den Produktdaten und Sicherheitsdaten beschreibt und nicht was ein Händler oder Verkäufer meint.

In den Produktdaten zum Light primer steht (Original)

....Antifouling: Die erste Schicht des ausgewählten Antifoulings sollte aufgetragen werden, solange der LIGHT PRIMER noch leicht klebrig ist (tacky). Je nach aufgetragener Schichtdicke des Primers ist dieser Zustand nach ca. 2 - 8 Std bei 20°C erreicht.....

Das bedeutet nun mal nicht "Nass in Nass", da der chemische Härtungsprozess innerhalb dieser Zeit abgeschlossen ist. Nur die Endhärte wird erst später erzielt, das kann mehrere Wochen dauern.

Was die Haftung des Light Primers ohne anschleifen des Gelcoat betrifft, die ist natürlich fraglich, da diesen Epoxyd die Penetrierfähigkeit fehlt. Auch der Gelcoat gehört zu der Gruppe Epoxyde und hat wie jedes Epoxyd nach dem aushärten Antihafteigenschaften. Natürlich spielt das bei dem Angelboot kaum eine Rolle, nur mancher hat kein Angelboot und dann entwickeln sich solche Techniken sehr schnell zu einer Kostenfalle mit einigen tausend Euro.

Ich kenne natürlich nicht Dein Angelboot, nur viele dieser Boote bestehen aus Polyäthylen und da haftet auf Dauer kein Epoxydprimer und auch kein Antifouling.

Wie bei allen mehrkomponentigen Reaktionsharzen muss beim Anmischen von Epoxidharz normalerweise das stöchiometrische Harz/Härter Verhältnis eingehalten werden – andernfalls verbleiben Teile von Harz oder Härter ohne Reaktionspartner. Bei einem zu hohen Harzanteil bleiben die Produkte weich, bei einem zu hohen Härteranteil wird das Material spröde und neigt zu klebrigen Oberflächen. Schon bei einer Abweichung von 10 % der Anteile reduziert sich die Festigkeit auf einen Bruchteil.

Ich möchte damit hinweisen, dass hochwertige Harze nicht diese Eigenschaften haben und dass solche Empfehlungen meist von einer Hotline mit elektronischen Karteikasten beantwortet werden und bei weitem nicht den technischen Standard entsprechen. Daher Vorsicht mit Empfehlungen "Nass in Nass" oder mit Beschreibungen die von einer Werbeabteilung angefertigt werden.

Was das Antifouling betrifft, da ist es in Deinem Fall wirklich egal, denn ein Angelboot hat kaum einen Dauerwasserliegeplatz. Hartantifoulings werden normalerweise erst bei Booten ab 20 Knoten mit entsprechender Auslastung verwendet so dass es kaum einen Bewuchsschutz bieten wird, wenn das Boot nicht ausreichend bewegt wird. Ansonsten ist ein Angelboot schnell aus dem Wasser und lässt sich auch schnell reinigen.

Mit diesen Beitrag möchte ich daher nur darauf hinweisen, dass jeder Anwendungsfall gesondert zu betrachten ist und in der Regel nicht übertragbar ist. Was wie in diesem Fall bei diesen Boot kaum eine Rolle spielt, wird z.B. bei einem Bayliner oder anderen Motor - oder Segelyacht zur Kostenfalle.

Friedrich
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  #9  
Alt 01.08.2010, 03:19
Zanderangler1 Zanderangler1 ist offline
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Hallo zusammen. Da möchte ich gleich noch eine Frage mit rein bringen. Ich habe mein Bootsrumpf aus Aluminium nun auch mit dem Light Primer von Hempel grundiert. Ich wollte danach zuerst Aluxtra von Hempel auftragen habe mich dann aber zu Polybest von Hempel entschieden da mein Boot auch nur zum angeln genutzt wird und die meiste Zeit auf dem trockenen, sprich Trailer steht.
Ich hatte das Boot aber nun ca 7 Tage stehen wo der Light Primer, 3 Schichten, trocknen konnte, ich habe dann lediglich den Epoxy Light Primer ordentlich angeschliffen, alles feucht entstaubt und gereinigt, trocknen lassen und dann den Polybest Lack aufgetragen mit der Rolle.

Hatte dann auch gelesen bei Hempel, daß man anschleifen sollte, dann aber widerum eine dünne Schicht Light Primer auftragen sollte, und danach erst den Endlack& Antifouling wenn alles noch tacky(nass in nass) ist, auftragen sollte.
Habe ich aber nun so nicht gemacht....das Polybest sofort auf den angeschliffenen Grund aufgetragen. Ob das grossartige Beeinträchtigungen mit sich bringt bezüglich Festigkeit und Haftung? Was meinen die Spezis hier dazu?

Dieter
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  #10  
Alt 01.08.2010, 10:57
Moreno Moreno ist offline
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Das passt, wenn Du sorgfälltig gearbeitet hast, wir die Beschichtung sehr lange halten.

Friedrich
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  #11  
Alt 01.08.2010, 18:03
Zanderangler1 Zanderangler1 ist offline
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Danke Friedrich, ich habe so gut es ging alles gemacht. Den Light Primer habe ich beim ersten Auftrag allerdings nur mit ca. 5% Thinner verdünnt, man hätte 20% laut Hersteller nehmen können/sollen....habe daher wohl dickeren ersten Auftrag bekommen. Den Alurumpf habe ich nach dem reinigen mit Spezialreiniger gegen Öl/Teer etc, (habe eine Woche dafür gebraucht um das Öl/Teer weg zu bekommen), vor dem grundieren nochmals mit Aceton abgewaschen zwecks entfetten.

Der Primer haftet meiner Ansicht nach wie Pech und Schwefel auf dem Aluminium, wenngleich es keine spiegelglatte Fläche geworden ist mit dem Primer Anstrich...aber nach dem anschleifen wurde es schon bischen glatter.
Werde noch eine zweite Schicht Polybest am Montag auftragen und dann das Boot 1 Woche später mal zu Wasser lassen um zu testen.
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  #12  
Alt 02.08.2010, 11:24
Moreno Moreno ist offline
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Hallo Zander...

Grundsatz:
2 komp. Beschichtungen sollen so weit wie möglich nicht verdünnt werden. Ich empfehle unsere EP-Verdünner nur zur Reinigung von Werkzeugen zu verwenden. Je weniger Verdünnung Du genommen hast, um so besser.

Alle 2 Komp. Systeme härten chemisch und da haben Lösungsmittel nichts verloren. Bei den Industrieprodukten wird daher extra auf "Lösungsmittelarm" oder "ohne Lösungsmittel" hingewiesen. Werden 2 k. Produkte mit Lösungsmittel verarbeitet, dann sollte immer eine Temperung bei 50°C für ca. 15 Stunden erfolgen, wie z.B. bei manchen AWL-Produkten. Mit EP-Verdünnungen werden die Reaktionszeiten von 2 k. Systemen beschleunigt um eine schnellere Trocknung - Härtung zu erzielen, mit der Folge dass sich immer Oberflächenspannungen bilden, was später zum reissen solcher Beschichtungen führt. Bei gewerblichen Anwendungen werden mit 2 K-Produkt mit Lösungsmittel und der Temperung Arbeitsabläufe beschleunigt, daher die Temperung. Solche Arbeitsabläufe sind aber für den privaten Anwender nicht übertragbar.

Wir sind der Meinung, dass Verdünnungen in 2 K. Systemen nichts verloren haben. Die Beschichtungen - besonders wenn mehrere Lagen aufgetragen werden, sollen spannungsfrei aushärten können. Die Werbung weist immer auf schnelle Trocknungszeiten hin, was immer ein Qualitäts-Nachteil ist. Da die Lösungsmittel aus solchen Beschichtungen entweichen müssen, wird auch die gewünschte Feuchtedichte erheblich reduziert. Das Ziel bei hochwertigen Produkten ist immer die Überarbeitungsintervalle möglichst lange auszudehnen, so dass z.B. ein Epoxyd auch nach 4 Wochen ohne anschleifen überschichtet werden kann. Das hat aber nichts mit der Härtung zu tun.

Das was die Werbung oft als besonders Vorteilhaft vermittelt, ist im Grunde ein erheblicher Qualitätsmangel. Besonders Restauratoren die lange Überarbeitungsintervalle benötigen, sollten darauf achten.

Z.B. bei den Stahl-Yachten ist die erste Beschichtung immer eine Zinkstaub - oder eine Shopprimer - Beschichtung. Da solche Yachten oft etwas größer sind, wird ohne Wetterschutz gearbeitet. Solche Beschichtungen wie auch die Multi haben alle die Eigenschaft nach wenigen Minuten dicht zu machen, da darf es sogar regnen, Feuchte zu verdrängen und wenn die Arbeit wegen schlechten Wetter 1 Monat unterbrochen wird, ist das auch kein Problem. An solche Beschichtungssysteme werden daher erheblich höhere Anforderungen gestellt als bei Standard-Produkten der Sportbootschifffahrt.

Bei Alu-Yachten z.B. funktioniert die Anwendung im Überwasserbereich. Im Unterwasserbereich wenn Schwermetallantifoulings verwendet werden, würde ein solches System nicht ausreichen. Für solche Anwendungen bietet Hempel, BASF, Relius ein eigenes Schutzsystem an, um Korrosionsschäden bei Alu zu vermeiden.

Gruß Friedrich
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  #13  
Alt 03.08.2010, 14:26
Zanderangler1 Zanderangler1 ist offline
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Danke Friedrich für die fundierte Antwort! Da habe ich dann vielleicht eher aus Unwissenheit heraus sogar was richtig gemacht oder zumindest vorteilhaft. Der Polybest Lack von Hempel ist zudem meiner Meinung nach dünn genug um ihn auch ohne Verdünnung zu verwenden, selbst mit der Rolle gut aufzutragen. Einzigstes kleines Problem hier und da die paar Bläschen die sich wohl nicht komplett verhindern lassen, obwohl ich den Lack 15 Minuten oder länger reagieren lassen habe nach dem vermischen.

lieber Gruß
dieter
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  #14  
Alt 10.06.2011, 20:40
Scheffe 1 Scheffe 1 ist offline
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Ort: Österreich - Kärnten - Gemeinde Finkenstein am Faakersee
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Boot: Hausboot - Eigenbau
10 Danke in 4 Beiträgen
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Hallo!

habe bei meinem aluboot light primer und mille star drauf.

jetzt nach 4 jahren habe ich mit einer ziehkliinge abgezogen was runtergeht (war nicht besonders clever - ich weis). nun zeigt sich teilweise die light primer schichte, teilweise mille star und ganz geringfügig blankes alu.

was soll ich jetzt tun? - ganzflächig neue light primer schichte 2x auftragen, obwohl teilweise mille star sichtbar ist? - und dann 4x mille star ???

ich danke euch für eure hilfe
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