Kettenlänge bei einem 24ft Motorboot - boote-forum.de

der Goldwinger · #1 28.10.2015, 17:49

Hallo Fachleute,

seit einiger Zeit fahre ich eine Ancas Queen 24. Der Vorbesitzer hatte dem Boot einen 10kg Anker mit einer ca. 20m langen 10er Kette und einem ca. 20m Tampen gegönnt. Beides wird im Kettenkasten im Bug gelagert. Zusätzlich habe ich noch einen 7kg Heckanker mit einer 5m Kette und einem 15m Tampen.

Ich fahre in den nächsten Jahren sicherlich nur Binnengewässer. Benötige ich wirklich eine so lange Kette im Bug??

Gruß Andreas

ghaffy · #2 28.10.2015, 17:57

Hallo Andreas,

Faustregel / Empfehlung:
5x Wassertiefe bzw. 3x Bootslänge als "Standardgeschirr", je nach dem was der größere Wert ist.

Bei 24 Fuß ist 30m Trossenlänge so die "empfohlene Mindestlänge".

der Goldwinger · #3 28.10.2015, 18:18

Hallo Andreas,

danke für Deine Antwort.

Mit so einer großen Anforderung hätte ich nun gar nicht gerechnet.

Dann kommt sie wieder in den Kettenkasten, Gewicht werde ich wohl anderweitig einsparen.

Gruß Andreas

Volker · #4 28.10.2015, 18:39

10er Kette ist schon ganz schön happig - ich denke, 'ne 8er würde es auch locker tun. Die hab' ich auf meinem 38ft-Segler mit 7,5 to Gewicht - davon allerdings 110m

Gruß

Volker
SY JASNA

Wassersportler · #5 28.10.2015, 19:13

Ich fahre ein 21 Fuß Boot und habe 30 Meter 6er Ankerkette. Die ich noch nie ganz draußen hatte. In der Regel lege ich 10-15 Meter aus. Fahre auch nur Binnen, Seen und Flüsse.

Sayang · #6 28.10.2015, 19:18

Zitat:

Zitat von der Goldwinger

... Ich fahre in den nächsten Jahren sicherlich nur Binnengewässer. Benötige ich wirklich eine so lange Kette im Bug? ...

Nein, eine so lange Kette brauchst Du nicht. Als Ketttenvorlauf reichen fuenf bis 10 m, die Kettestaerke ist stark ueberdimensioniert. Sechs mm, oder maximal 8 mm, reichen aus. Ueberlege, bei welcher Wassertiefe Du maximal ankerst, und nehme als Gesamtlaenge etwa die siebenfache Wasssertiefe.

indra · #7 28.10.2015, 21:15

6 bis 8m reicht als Kettenvorlauf aus,habe auch gute Erfahrung mit Bleileine
plus 2m Kette gemacht.

Gruß Uwe

Hesti · #8 28.10.2015, 21:34

Alte Faustregel ist 6 x (Wassertiefe + Freibord am Bug) für Kette + Leine bei "normalen" Bedingungen. Damit reichen 40 Meter Geschirr bei 1 Meter Freibord für rund 5,5 Meter Wassertiefe. Wenn es bei Dir immer flacher ist, kannst Du wahrscheinlich etwas reduzieren. Bei richtig Sturm können die 6 x knapp werden, da hat man dann gern noch was zum zusätzlich auslassen.

Es gibt inzwischen neuere Faustregeln ... aber die alten haben lange gut funktioniert.

Freibeuter · #9 29.10.2015, 08:10

Moin aus Meldorf.

Zitat:

Zitat von der Goldwinger

...

Ich fahre in den nächsten Jahren sicherlich nur Binnengewässer. Benötige ich wirklich eine so lange Kette im Bug??

...

Nö!

Aber:
Ein lange schwere Kette mit ordentlichem Leinenlauf hat den klaren Vorteil, dass das Boot beim Trockenfallen in den Watten, sofern ein bisschen Welle steht, wesentlich ruhiger und stabiler zu Grund geht und es nicht ballert.

Ein weiterer Nutzen besteht auch darin, wenn du dich auf einer Sandbank in Nähe eines Priels (wo der Sand i.d.R. steinhart ist) trockenfallen lassen willst, brauchst du den Anker nicht per Hand, zusätzlich, zu vergraben. (Setzt die nächste Tiede ein, schlägt der Ankerstock in die andere Richtung um und wird aus der Furche gezogen, sodass man Vertreibt oder nachsetzen muss.)

Eine "fette" Kette hat in der Nordsee schon Berechtigung, da sie durch die einfache Gewichtskraft deutliche Ankerruhe bringt.

Für Binnen kannst Du das Geschirr, wie oben s hin geschrieben, deutlich geringer wählen.
IMHO
Grundausstattung wäre wohl 5m 8er Kette auf 10kg Anker mit einer Leine die der 3-fachen Wassertiefe entspricht.

der Goldwinger · #10 29.10.2015, 09:13

danke für Eure Antworten und Anregungen.

Um das Gewicht des Bootes inkl. Trailer etwas zu reduzieren ( ich kämpfe noch mit der 2,5t Grenze) werde ich die Kette also auf 7m kürzen, dann bin ich ja für die nächste Zeit auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Sollte ich mich dann irgendwann einmal doch in tiefere Gewässer wagen, kann ich ja immer noch die Kette wieder verlängern.

Gruß Andreas

Gebhard · #11 29.10.2015, 09:31

Ich hab ne 24-er Coronet und hab den 10 kg-Anker an einer 6 mm VA-Kette mit 40 m Länge. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es u.U. richtig doof sein kann, den Anker runter zu lassen, dann rückwärts zur Mole zu fahren und am Ende fehlen dir 3 Meter Kette. Besonders wenn dann noch Leute zuschauen, ist das total blöd. Kann sogar kritisch werden, wenn du kräftigen Seitenwind dabei hast. Also deshalb lieber ein paar Meter länger und dafür eine schwächere Kette.

billi · #12 29.10.2015, 09:36

Zitat:

Zitat von der Goldwinger

danke für Eure Antworten und Anregungen.

Um das Gewicht des Bootes inkl. Trailer etwas zu reduzieren ( ich kämpfe noch mit der 2,5t Grenze) werde ich die Kette also auf 7m kürzen, dann bin ich ja für die nächste Zeit auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Sollte ich mich dann irgendwann einmal doch in tiefere Gewässer wagen, kann ich ja immer noch die Kette wieder verlängern.

Gruß Andreas

Ich hatte einen Bayliner 2455 also die Größe deines Bootes.
Die Wassertiefe in der Ich Ankerte (Rheinnebenarm) war immer um die 10m (teilweise auch 15-20).
ich hatte 5m Kette und 50m Bleiankerleine. Das hat gut gehalten.
Es gibt hier am Rhein auch ne Ort wo der Anker bei der Länge noch nicht mal auf den Grund reichen würde und man daher beim Ankern gezwungen ist ziemlich ans Ufer zu fahren.

Du solltest das Ankergeschirr nach dem Umfeld wo du ankerst auswählen und nicht nach dem Gewicht.
bei meinem jetzigen Bayliner 2855 habe ich 30m Kette und die kommen auch immer ganz raus da auch jetzt immer 10m Wasser unterm Kiel sind.

Michael G. · #13 29.10.2015, 10:30

Ich denke 5m 6er Kette und ne schön lange Bleileine werden reichen. Wobei ich bei Normalbetrieb ( ankern zum baden) nur die Bleileine nehmen würde.

der Goldwinger · #14 29.10.2015, 19:23

jetzt kommen wir der Sache schon etwas näher.

Da ich nur einen ganz normalen Tampen an der Kette habe, wird der Vorbesitzer wohl die Kette so lang gewählt haben.

Ich werde jetzt mal "googlen", wie so eine Bleileine aussieht, und dann entscheiden, ob sich der Umbau auf kürzere Kette plus Neukauf Bleileine rentiert.

Da ich, zumindest wohl das nächste Jahr, hauptsächlich auf der Eider fahren werde, sehe in größere Wassertiefen (10m oder mehr) zum ankern als eher unwahrscheinlich an.

Gruß Andreas

p.s.: jetzt haben wir "den Salat". Ich habe soeben bei ebäääh eine Bleileine gefunden. Nur: welche Stärke benötige ich für mein Boot, 12 oder 14mm?????

Bodo61 · #15 29.10.2015, 20:58

Ich liege an der Havel und umliegenden Seen, und ankere in der Regel zwischen zwei und drei Metern Tiefe. Mein Böötchen ist 9m lang und ich hatte nie mehr als 15m Kette ausliegen.
Hab allerdings auch noch keine richtigen Stürme vor Anker erlebt.

Sayang · #16 29.10.2015, 21:28

Zitat:

Zitat von der Goldwinger

...
Ich werde jetzt mal "googlen", wie so eine Bleileine aussieht, und dann entscheiden, ob sich der Umbau auf kürzere Kette plus Neukauf Bleileine rentiert.
...

Was verspichst Du Dir von einer Bleileine? Unnoetiges Gewicht, und unnoetige Geldausgabe (es sei denn, dass die Verringerung des Schwoikreises wichtig ist).

ghaffy · #17 29.10.2015, 21:44

Zitat:

Zitat von der Goldwinger

j...Nur: welche Stärke benötige ich für mein Boot, 12 oder 14mm?????

Bleileine 12mm sollte um die 1800 kg Bruchlast haben. Das reicht für 24 Fuß allemal.

billi · #18 30.10.2015, 06:27

Zitat:

Zitat von Sayang

Was verspichst Du Dir von einer Bleileine? Unnoetiges Gewicht, und unnoetige Geldausgabe (es sei denn, dass die Verringerung des Schwoikreises wichtig ist).

Zumindest schwimmt sie nicht. Ich habe früher beim Ankern des Öfteren nach 2 Tagen erst mal die Ankerleine aus der Schraube befreien müssen da das Boot beim Schwoien diese eingesammelt hat.

Bleiankerleine geht direkt unter.

Sayang · #19 30.10.2015, 11:22

Zitat:

Zitat von billi

Zumindest schwimmt sie nicht. Ich habe früher beim Ankern des Öfteren nach 2 Tagen erst mal die Ankerleine aus der Schraube befreien müssen da das Boot beim Schwoien diese eingesammelt hat.

Bleiankerleine geht direkt unter.

Ankerleinen sollen nicht schwimmen. Auch deshalb ist Polypropylen als Material fuer Ankerleinen nicht geeignet (auch nicht, wenn sie als solche verkauft werden).

gbeck · #20 30.10.2015, 11:45

Zitat:

Zitat von billi

Zumindest schwimmt sie nicht. Ich habe früher beim Ankern des Öfteren nach 2 Tagen erst mal die Ankerleine aus der Schraube befreien müssen da das Boot beim Schwoien diese eingesammelt hat.

Bleiankerleine geht direkt unter.

Ankerleine sollte grundsätzlich nicht schwimmfähig sein.....
Und Bleileine ist meist auch nur auf den ersten Metern mit Bleieinlagen gearbeitet....

Bei Verwendung von Kette und Leine hatten wir auf unserem 24er-Boot 8 Meter Nirokette in 8mm und dahinter dann 30 Meter 12er geschlagenes Tau eingespleißt.

Kette bringt etwas Gewicht auf den Boden und ist nicht so empfindlich bei über den Grund schleifen.
Die Bleileine ist dann eigentlich nicht mehr notwendig und es reicht normales Tauwerk.

billi · #21 30.10.2015, 12:00

Zitat:

Zitat von gbeck

Ankerleine sollte grundsätzlich nicht schwimmfähig sein.....
Und Bleileine ist meist auch nur auf den ersten Metern mit Bleieinlagen gearbeitet....

Bei Verwendung von Kette und Leine hatten wir auf unserem 24er-Boot 8 Meter Nirokette in 8mm und dahinter dann 30 Meter 12er geschlagenes Tau eingespleißt.

Kette bringt etwas Gewicht auf den Boden und ist nicht so empfindlich bei über den Grund schleifen.
Die Bleileine ist dann eigentlich nicht mehr notwendig und es reicht normales Tauwerk.

Meine Bleiankerleine hatte auf 50m Blei (Vermutlich was anderes als Gewicht) in der Leine

http://www.watski.de/Blyad-ankarlina...16mm-50M-113Dv

gbeck · #22 30.10.2015, 12:40

Zitat:

Zitat von billi

Meine Bleiankerleine hatte auf 50m Blei (Vermutlich was anderes als Gewicht) in der Leine

http://www.watski.de/Blyad-ankarlina...16mm-50M-113Dv

bei den Leinen von Gleistein sind´s z.B. nur die ersten 10 Meter.....
Daher frag ich mich halt, warum man das notwenigige Gewicht nicht direkt in etwas längeren Kettenvorlauf investiert, statt in so Bleileinen.
Kette läst sich dazu auch noch leichter stauen und sie nimmt einem felsigen Untergrund nicht übel.

billi · #23 30.10.2015, 12:48

Zitat:

Zitat von gbeck

bei den Leinen von Gleistein sind´s z.B. nur die ersten 10 Meter.....
Daher frag ich mich halt, warum man das notwenigige Gewicht nicht direkt in etwas längeren Kettenvorlauf investiert, statt in so Bleileinen.
Kette läst sich dazu auch noch leichter stauen und sie nimmt einem felsigen Untergrund nicht übel.

Ich hatte keine Winde und ohne Winde ist ne reine Kette eher doof beim einholen. Daher hab ich auf die Bleileine gesetzt.
Mein Ankergebiet ist im Altrhein zwischen Iffezheim und Mannheim und da sind eher selten Felsen.

am aktuellen Boot hab ich ne Ankerwinde und daher 30m Kette. Da kommt was anderes gar nicht drauf.

Freibeuter · #24 30.10.2015, 14:02

Ich finde das Säubern der Bleileine immer so nervig und wenn man es nicht macht wir der ganze Bug u d Ankerkasten eingesaut.
Es kommt halt darauf an welches Revier man befährt.

michi 23 · #25 04.11.2015, 05:22

Habe bei meiner 21er Maxum 30m Kette 6mm und 5kg Edelstahl M-Anker, hatte noch keine Probleme......

Ankern siehe Bildchen bei Wassertiefe von 40cm Limskykanal