Motor aus: "Gorch Fock" hat auf Probefahrt die erste Panne

[Metalfriese]

Zitat von Federball

.....alles ok, aber der Schoner is ne Bark
Grüße, Reinhard

Der war wichtig für Profil, oder?
Schon klar wie das mit dem Schoner gemeint war? Hätt auch Kübel, Pott, Dampfer (oh mein Gott, isset ja mal gar nich), Zosse, Seelenverkäufer etc schreiben können.

Dazu passt #43 und 44 wie angegossen

[AlleeeAlleee]

Zitat von Saint-Ex

“AlleeeAlleee“ - aha, ein ehemaliger Schnellbootfahrer [emoji847][emoji847][emoji847]

Jupp

[DetteK]

Zitat von Metalfriese

Noch eins?
Die originale Fock ist doch schon ein Museeum (zZ noch im Stralsunder Hafen) - der Schoner hier ist ein Nachbau bzw Schwesterschiff der eigentlich weggechmissen gehört hätte. Und für die Kohle (eher weniger) dann was Neues auf Kiel legen, wie es andere Staaten auch machen.

Und die Stralsunder finanzieren sich über Spenden und Eintrittskarten. Da kommt keine AKK und gibt mal ein paar Millionen. Ich befürchte, die Fock aus Stralsind wird nie mehr aus eigener Kraft fahren, wenn kein Wunder geschieht.

[DetteK]

Zitat von kapitaenwalli

...

Und eine Ministerin der Verteidigung muss nun wirklich nicht wissen, was ein Seeventil ist.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli

Das ist richtig, aber die hat ja nun von ihrem Aufgabenbereich nicht die geringste Ahnung. Die würde ne Wumme auch noch falsch rum halten!

[justme]

Moin moin,

Zitat von hansenloewe

Hierzu siehe bitte, was ich dem Kollegen Perre Pescadore schon zur Testvorgabe geschrieben habe.
Man muss wissen, dass solche Instandsetzungen und Sanierungen anders geplant und im Auftrag definiert werden, als normale Werftaufträge.
Da wird im Vorwege sehr genau festgelegt, wie und was schon vor den finalen Probeläufen zu testen ist bzw. welche Art von Stresstest an welchen Bauteilen durch zuführen war.
Und ob eine mangelhafte Kühlwasserzufuhr eine völlig "normale Kleinigkeit" darstellt, das halte ich für mehr als gewagt.
Auch ist der Motor in seiner Größe und Leistung (wahrscheinlich wieder ~ 600 kW) nun keine technische Sonderentwicklung, vielmehr dürfte es sich um Konfektionsware handeln.


Um es nochmals auf den Punkt zubringen:
Bei dieser Vorgeschichte der Sanierung mit allen Pannen und finanziellen Ungereimtheiten, hätte alles getan werden müssen, um erneute Desaster zu vermeiden.

Und Du scheinst nicht zu begreifen, daß es sich in keinster Weise um irgendein 'Desaster' handelt, sondern daß der jetzt zu Tage getretene Defekt bei exakt diesem 'finalen Probelauf' aufgetreten ist. Genau dafür sind Werftprobefahrten da - festzustellen, was alles noch nicht richtig funktioniert und wo man vor der Übergabe an den Kunden noch nachbessern muß. Und sowas macht man nicht im Trockendock, sondern wenn der Kahn schwimmt - alleine damit man verschiedene Sachen gleichzeitig testen kann und nicht einen um den anderen Testlauf nacheinander durchführen muß. Das einzige Problem an der ganzen Geschichte ist, daß aufgrund der durch die Corona-Pandemie hinzugekommenen Verzögerungen die Werftprobefahrt gleichzeitig schon als Überführung zum Ausrüstungskai geplant war - normalerweise geht ein Schiff nach bzw. zwischen den Probefahrten wieder zurück in die Werft und wird nachgebessert, und das im Normalfall auch mehrfach. Im ersten Schuß ein fehlerfreies Produkt liefern, das funktioniert nur bei Serienfertigung am Fließband, Einzelanfertigungen benötigen IMMER mehrfache Nacharbeit.

lg, justme

[Neck]

Zitat von hansenloewe

Tja, wenn man sich in der Materie nicht auskennt, wird man ausfallend. Man kann Schiffsmotoren sehr wohl im Trockendock testen. Das Kühlwasser von außen zu- und abgeführt werden kann, scheint Dir unbekannt zu sein. Diese werden hierfür geflutet und sogar Pfahlzugtest zur Leistungsabfrage des Antriebes sind so möglich.
Und was das Aussehen von AKK mit der Gorch Foch zu tun hat, nun das erschließt sich mir auch nicht.

Was Du scheinbar nicht begreifen willst, ist, dass gerade bei der Pannenserie der Gorch Fock, jetzt nicht nur 120% an Sorgfalt bei allen Arbeiten hätte als Maßstab angesetzt werden sollen, sondern 200%.

Hallo Karsten,
mann kann neu eingebaute Schiffsmotoren nicht im Drockendoch oder "auf Helling" testen, weil im Dock und Helling andere Schwingungen sind als im Wasser im Dauerbetrieb.
Mir ist davon nichts bekannt und habe es selber auch nicht erlebt.

Ich habe 3 Neubauten , Binnenschiffe, von der Werft abgeholt mit Werft und Probelauf durchgeführt, alles im Wasser, Probefahrt natürlich im Wasser.

2 mal Motoren und Wellenanlage erneurt, Probelauf und Probefahrt fanden im Wasser statt.

Gruß Manfred

[Libertad]

Zitat von justme

Im ersten Schuß ein fehlerfreies Produkt liefern, das funktioniert nur bei Serienfertigung am Fließband, Einzelanfertigungen benötigen IMMER mehrfache Nacharbeit.

Auch dort nicht, auch bei hochwertiger Serienproduktion gibt es eine Endprüfung, bei der immer wieder Fehler nachgebessert werden müssen.
Fehler, die nach menschlichem Ermessen nicht auftreten können - und es trotzdem tun.

[hermann.l]

Moin.
Ein Bekannter von mir ist bei der Meyer Werft u.a. im Quali Management tätig.
Bei den Probefahrten gibt's oft sehr lange "Mängellisten" , natürlich auch mit vielen Kleinigkeiten. Da wird dann GEMACHT, allerdings kein Zirkus .
Da interessiert sich nichtmal die BLÖD Zeitung für klemmende Ventile oder Kühlschranktüren , auch hier im BF niemand .
Und das Aussehen des Kapitäns relativ zum Alter und Aussehen des Schiffes ist auch kein Thema , er ist ja auch weder eine Frau , noch heißt er AKK, womit einige BF'ler offenbar ein großes , publiziernotwendiges Problem haben, welches im Schwarzen Kanal erheblich besser aufgehoben wäre.

[Totti-Amun]

Zitat von hansenloewe

Um es nochmals auf den Punkt zubringen:
Bei dieser Vorgeschichte der Sanierung mit allen Pannen und finanziellen Ungereimtheiten, hätte alles getan werden müssen, um erneute Desaster zu vermeiden.

Mir fehlt in diesem Forum ein Totlach-Smiley!

Zitat von hansenloewe

Was Du scheinbar nicht begreifen willst, ist, dass gerade bei der Pannenserie der Gorch Fock, jetzt nicht nur 120% an Sorgfalt bei allen Arbeiten hätte als Maßstab angesetzt werden sollen, sondern 200%.

Das du es ja mit der Genauigkeit so sehr hast:
Mehr als 100% geht nicht. Wenn das Glas voll ist, ist es voll.

Du solltest es besser mit deiner Signatur halten. Hier nochmal, falls du sie vergessen hast:
NO BULLSHIT JUST SAILING

Gruß

Totti

[Jon]

Das ein Fehler bei einer Probefahrt festgestellt wird, ist ja völlig ok, dafür ist sie da. Wäre immer alles perfekt, bräuchte man keine Probefahrt durchzuführen.
Was mich ein bisschen erstaunt, ist dass so ein wichtiges Ventil anscheinend ohne jede Redundanz verbaut ist. Es kann sich ja auch während des Normalbetriebes auf hoher See mal ein Defekt einstellen. Dann wäre es doch schön, wenigstens einen Notbetrieb sicherstellen zu können. Da könnte ich mir ein paralleles Ventil vorstellen, oder eine Querverbindung zur Kühlung eines ggf. vorhandenen Dieselgenerators.
So bliebe dann ja nur übrig, bis an irgendeine Küste zu segeln und dann auf einen Schlepper zu hoffen.

[Neck]

Zitat von Jon

Das ein Fehler bei einer Probefahrt festgestellt wird, ist ja völlig ok, dafür ist sie da. Wäre immer alles perfekt, bräuchte man keine Probefahrt durchzuführen.
Was mich ein bisschen erstaunt, ist dass so ein wichtiges Ventil anscheinend ohne jede Redundanz verbaut ist. Es kann sich ja auch während des Normalbetriebes auf hoher See mal ein Defekt einstellen. Dann wäre es doch schön, wenigstens einen Notbetrieb sicherstellen zu können. Da könnte ich mir ein paralleles Ventil vorstellen, oder eine Querverbindung zur Kühlung eines ggf. vorhandenen Dieselgenerators.
So bliebe dann ja nur übrig, bis an irgendeine Küste zu segeln und dann auf einen Schlepper zu hoffen.

Moin Jan,
beim Segeln brauchst du keinen Motor, also auch keine Kühlung,
es gibt auch noch Luftgekühle Motoren.,

und ich bin davon Überzeugt, das eine Notkühlung mit verbaut wurde.

Auf meinen Schiffen war es so, es gab immer eine Notkühlung.

Gruß Manfred

Gruß Manfred

[coffeemuc]

Zitat von DetteK

Ich befürchte, die Fock aus Stralsind wird nie mehr aus eigener Kraft fahren, wenn kein Wunder geschieht.

Mein Wissensstand: Selbst wenn sie wieder im Zustand "wie nagelneu" wäre, dürfte sie nicht fahren.
Grund: Für ein Traditionsschiff zu groß und muss daher aktuelle Bestimmungen einhalten.

Wenn das so stimmt, wird es schwer.
Zum Vergleich, der natürlich hinkt:

Versucht mal ein Auto aus den 30er Jahren so umzurüsten, dass es aktuelle Bestimmungen erfüllt.

[justme]

Moin moin,

Zitat von Libertad

Auch dort nicht, auch bei hochwertiger Serienproduktion gibt es eine Endprüfung, bei der immer wieder Fehler nachgebessert werden müssen.
Fehler, die nach menschlichem Ermessen nicht auftreten können - und es trotzdem tun.

klar, selbst bei einer gut eingeschwungenen Serienproduktion gibt es immer auch wieder sporadisch auftretende Fehler - seien es defekte Teile oder falsch ausgeführte Produktionsschritte. Insgesamt ist die Fehlerquote bei meinen Kunden in der Automobilproduktion aber extrem niedrig, nur - um das zu erreichen wird erstmal eine hohe dreistellige Anzahl Fahrzeuge quasi für die Presse produziert, sprich, die werden niemals verkauft - die dienen nur dazu, zuerst das Produkt selbst und anschließend (und das ist eher noch wichtiger) den Produktionsprozeß sowohl beim Hersteller selbst als auch bei allen beteiligten Zulieferen so weit zu optimieren, daß dieser Prozeß eben in der Lage ist, fehlerfreie Produkte zu liefern. Und wer sowas ein paar Mal miterlebt auch, der weiß dann auch warum die Produktionsplanung jede Prozeßänderung scheut wie der Teufel das Weihwasser, manchmal haben selbst Änderungen, die nach menschlichem Ermessen gar keinen Einfluß auf das Ergebnis haben dürften auf einmal doch negative Auswirkungen...

Hat man eine Einzelanfertigung hat man den kompletten Prototypenbau im Endprodukt, und dann ist klar daß das gar nicht auf Anhieb funktioneren kann - deshalb werden halt für Einzelanfertigungen mehr oder weniger aufwendige Erprobungen gemacht inkl. der fälligen Nachbesserungen.

lg, justme

[Propelleur]

Was da auf der Probefahrt der Gorch Fock passiert ist, ist für die Werft ärgerlich und sollte eigentlich nicht passieren. Es passiert dann aber doch und das ist völlig normal.

Ein Beispiel aus einer anderen Branche...
Ein renommierter europäischer Flugzeughersteller hat bis dato ca. 10500 Flugzeuge einer bestimmten Baureihe produziert. Serienfertigung at its best also. Jedes dieser Flugzeuge absolviert einen drei bis fünfstündigen Erstflug. Dabei werden IMMER ALLE Bordsysteme soweit möglich getestet. Was soll ich sagen, nur etwa ein drittel der 10500 Erstflüge kommt am Ende ohne Beanstandungen zurück. Obwohl mein Chef immer wieder betont das es im Serienbau theoretisch ganz ohne gehen müsste...

[volker1165]

Na ja, 10000 Flugzeuge in Jahren / Jahrzehnten würde ich nicht unbedingt als Serienfertigung at its best bezeichenen. Da fliessen Kundenwünsche ein, technische Neuerungen etc. So´n Autobauer haut das in der Woche raus.
Aber zurück zur Gorch Fock, das ist ein Einzelstück!!

[45meilen]

Zitat von volker1165

Na ja, 10000 Flugzeuge in Jahren / Jahrzehnten würde ich nicht unbedingt als Serienfertigung at its best bezeichenen. Da fliessen Kundenwünsche ein, technische Neuerungen etc. So´n Autobauer haut das in der Woche raus.
Aber zurück zur Gorch Fock, das ist ein Einzelstück!!

Ja, nee is klar
Deswegen auch immer mal wieder Rückrufaktionen übers KBA

Volker, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

[justme]

Moin mloin,

Zitat von volker1165

Na ja, 10000 Flugzeuge in Jahren / Jahrzehnten würde ich nicht unbedingt als Serienfertigung at its best bezeichenen. Da fliessen Kundenwünsche ein, technische Neuerungen etc. So´n Autobauer haut das in der Woche raus.
Aber zurück zur Gorch Fock, das ist ein Einzelstück!!

ich wollt's erst noch schreiben... quasi die Einzigen, die sowas können sind die Flugzeugbauer - aber mit den Prozessen, die bei Bau und Wartung eines Flugzeugs genutzt werden wäre jedes andere Produkt halt auch unbezahlbar . Und auch da werden vor der eigentlichen Serienfertigung Prototypen gebaut (nur dann halt in der Regel nur sehr wenige), und man versucht (auch aus zulassungsrechtlichen Gründen), so weit wie möglich standardisierte Prozesse zu nutzen und die Abweichungen in entscheidenden Punkten so gering wie möglich zu halten.

lg, justme

[Propelleur]

Zitat von volker1165

Aber zurück zur Gorch Fock, das ist ein Einzelstück!!

Natürlich. Bei einem Einzelstück noch dazu eine Restauration und kein Neubau, ist es noch weit schwieriger ohne Beanstandungen bei der Probefahrt auszukommen. Jeder Projektleiter wünscht sich das natürlich aber es trifft nur sehr selten ein.

[volker1165]

Ich glaube, das kam falsch an, mir ging es nur um die Serienfertigung.
Selbst beim Autobauer passieren noch Fehler, trotz enormer Stückzahlen, natürlich.
Darum ist der Aufriss, der hier bei der GF gemacht wird, noch unverständlicher

Zitat von 45meilen

Ja, nee is klar
Deswegen auch immer mal wieder Rückrufaktionen übers KBA

Volker, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

Mal was positives:

Sie schwimmt noch und sie super aus!



Statt blödes Zeug zu sabbeln lieber Mal ein Bild von gestern.


Chrischan

Und jetzt nochmal fachlich:

Bei jedem Refit in der Grösse, egal ob Yacht oder Grauware gibt es nach den sog Harbour Acceptance Tests zur Feststellung der Eigenschaften und Funktion von bearbeiteten Komponenten am Ende einen oder mehrere Sea acceptance Tests, bei denen alle Schiffskomponenten nochmal ihre Funktion unter realen Einsatzbedingungen nachweisen müssen.


Wenn bei der Grossenordnung einer Gorch Fock und der im Raum stehenden Summe lediglich ein blödes Seeventil nicht ordnungsgemäß funktioniert hat, ist das eine sowas von geile Werftleistung, das kann sich keiner Vorstellen.

Normalerweise gibt es nach einem Seatrial eine lange Liste von Nacharbeiten oder Feinjustagen, die dann wieder zurück und er Werft erledigt.werden.

Schade nur das in diesem Fall der kleine Mangel an der Weiterfahrt gehindert hat.
Ansonsten hätte es gar keiner mitbekommen.


Chrischan

[Totti-Amun]

Und sie ist wieder auf dem Weg zur nächsten Erprobung, schön anzusehen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niede...hfock2440.html



Grüße

Totti

[Verbraucheranwalt]

Mitte November über die Biskaya zu segeln ist jedenfalls schon mal eine wirkliche Erprobung. Hätte nicht gedacht dass die das machen.

Gruß
Chris

Zitat von Verbraucheranwalt

Mitte November über die Biskaya zu segeln ist jedenfalls schon mal eine wirkliche Erprobung. Hätte nicht gedacht dass die das machen.

Gruß
Chris

Die werden ja sicherlich den ein oder anderen Hafen zum Abwettern eingeplant haben.

Aber wenn nicht die Gorch Fock, wer dann?

[Totti-Amun]

Zitat von YunLung

Die werden ja sicherlich den ein oder anderen Hafen zum Abwettern eingeplant haben.

Aber wenn nicht die Gorch Fock, wer dann?

Üblicherweise wird nicht abgewettert.
Bin einige Male mit der Marine dadurch, es wird immer voll reingehalten. Wer keine Wache hat und nicht eh ausgefallen ist, wird in die Koje befohlen.

Gruß

Totti