Zeit vs. Geld

[burmi]

Ist bei mir ähnlich mit der erarbeiteten Freizeit.
Ich komm im Schnitt auf 15 Std. im Monat, die in Rücksprache mit 2 Kollegen entnommen wird, meist so zwischen April bis Oktober.....

Wir geniessen gleitende Arbeitszeit, Normalschicht, antreten ab 6:00, Ende bis 20:00, Kernarbeitszeit gibt es nicht.
Meist fang ich um 6:00 an, dann ist die Schicht 13:45 voll, alles dadrüber ist meins....

[She's_a_Lady]

Ich genieße freie Zeit und nehme dafür gerne finanzielle Rückschritte in Kauf.

Drei Jahre nach meiner Ausbildung habe ich mich im Einzelhandel selbständig gemacht und insbesondere den Servicegedanken gelebt. Öffnungszeiten standen zwar an der Tür aber ich war immer länger da und auch kurzfristig telefonisch erreichbar zu unmöglichen Zeiten. Die Klingel vom Laden läutete auch in der nicht weit entfernten Wohnung. An meinem Leben für die Arbeit sind zwei Beziehungen gescheitert, waren aber wohl eh nicht die richtigen wenn sie nicht "mitziehen".....habe ich mir damals jedenfalls eingeredet.

Geld kam gut rein und da mir die Zeit zum ausgeben fehlte blieb es auch da. Aber am Ende nützt das nicht wenn man nur noch einmal im Jahr n Wochenende segeln geht und selbst dabei ein schlechtes Gewissen dem Geschäft gegenüber hat.

Nach ca. 10 Jahren fragte mich dann ein Lieferant ob ich Interesse hätte bei Ihm zu arbeiten. Das habe ich genau eine Nacht überlegt und zugesagt. Er versprach mir regelmäßig 5 Tage Arbeit im Wechsel mit 2 Tagen frei, dazu alle Feiertage frei und 30 Tage Urlaub. Das Gehalt war nicht vergleichbar aber das Arbeitszeitkonzept hat mich überzeugt. Zu der Zeit hatte ich noch richtig Spass am Einzelhandel aber ich habe überlegt was in 10 Jahren ist wenn ich n Frau und Kinder habe und mehr Freizeit möchte. Dann fragt mich keiner mehr und ich müsste Klinken putzen oder weiter im Hamsterrad laufen. Die Entscheidung war dann einfach.

Heute genieße ich die Zeit mit Frau und Sohn und gehe viel Segeln oder Motorboot fahren.

Das Abenteuer Hobby zum Beruf machen bzw. Hobby gegen Beruf ersetzen war eine schöne Erfahrung und hat Spass gemacht aber wenn ich heute Kunden besucht und mitbekomme womit die sich rumschlagen müssen bin ich froh aus der Mühle raus zu sein.

[Phantom-Matze]

Zitat von Leukermeerbewohner

Hi,
Geld habe ich eh nicht, dafür viel Zeit.
Und das sogar gemeinsam mit meiner Freundin, für uns gibt es kaum etwas schöneres.
Aber es soll Menschen geben die Räderwechsel als Hobby ansehen, die
machen das selber.
Und die haben Geld ohne Ende.
Meist ist es aber leider so, je mehr man verdient umso weniger Zeit
hat man.
Gruß Udo

Oder verdammt wenig Zeit und wenig Kohle...gibt es doch alles.
Ich hab sicher genug Zeit,um noch den Reifenwechsel von 2Autos unter einem Hut zu kriegen.Lust hab ich dazu eigentlich auch,trotzdem wird das Auto abgeholt und fertig gebracht.Mach mir so wenig Stress wie möglich...
Stress ist Gift und mag ich in meiner Freizeit nicht.

[revival]

Apropo viel Arbeit

Ein Buddhistische Weisheit die zutrifft

"Der Mensch opfert seine Gesundheit, um Geld zu machen. Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft, dass er die Gegenwart nicht genießt; das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart oder in der Zukunft lebt; er lebt, als würde er nie sterben, und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt."

[Zodiak]

Gibt es auch eine buddhistische Weisheit für Menschen, die diese Erleuchtung schon mit 25 hatten, was aber vollkommen nutzlos war, weil die Mehrheit letztlich die Regeln bestimmt, wie man zu leben hat und jeden, der es anders macht, mit dummem Gesabbel überzieht, was er angeblich alles falsch macht und umgehend anders machen soll ?

[Phantom-Matze]

Zitat von Zodiak

Gibt es auch eine buddhistische Weisheit für Menschen, die diese Erleuchtung schon mit 25 hatten, was aber vollkommen nutzlos war, weil die Mehrheit letztlich die Regeln bestimmt, wie man zu leben hat und jeden, der es anders macht, mit dummem Gesabbel überzieht, was er angeblich alles falsch macht und umgehend anders machen soll ?

Wen interessiert die Mehrheit,wenn man meint alles richtig zu machen?
Auch der Millionär steuert und regelt.Die 50m Yacht wird nicht bewegt,sondern im Hafen für Geschäftstermine genutzt,ohne einen Meter gefahren zu sein.
Wer 24Std Zeit hat in die Glotze zu schauen,hat sich entschlossen Penner zu werden.

[Giligan]

Zitat von Zodiak

Gibt es auch eine buddhistische Weisheit für Menschen, die diese Erleuchtung schon mit 25 hatten, was aber vollkommen nutzlos war, weil die Mehrheit letztlich die Regeln bestimmt, wie man zu leben hat und jeden, der es anders macht, mit dummem Gesabbel überzieht, was er angeblich alles falsch macht und umgehend anders machen soll ?

"hier mal einige Betrachtungen zum Thema "Was ist mir meine Zeit wert?".

Der Satz stammt aus dem ersten Beitrag und jeder sollte seinen Senf dazu geben können/dürfen. Die psychischen Erkrankungen haben, um wie viel Prozent, 50 oder 60 zugenommen?

Jeder soll sich kaputt machen, wie er lustig ist. Mich hätte dieser Früh-Spät-Samstag-Überstunden-Stress jedenfalls ins Kranken oder Irrenhaus gebracht, wär ich nicht abgesprungen. Und ich kenne harte Helden, die waren deshalb in der Klapse.

Willy

[ralfschmidt]

jeder Jeck ist eben anders,
mir hat die Wechselschicht 6-12-18 Uhr immer gut gefallen, mit den Freitagen war das bei uns genauso, da kamen locker 70 Tage inc. Urlaub zusammen, das hätte ich nicht missen wollen

[Zodiak]

Wenn ein kleiner Junge den Lebenstraum hat, später einmal einen kleinen Handwerksbetrieb oder einen kleinen Laden zu haben, ohne den Anspruch, viel Geld zu verdienen oder zum großen Zampano zu werden, kann er sich später auch 70 Std die Woche in seinem kleinen "Reich" aufhalten und absolut glücklich dabei sein, glücklich und gesund alt werden. Klein aber mein. Kein Stress. Kein Ärger. Auch mal einen Auftrag ablehnen können. Sich nicht totarbeiten müssen. Mit wenig Geld auskommen können.

Der einzige ärgerliche Stress, der Zeit seines Lebens auf ihn zukommt, sind die ätzenden Bemerkungen und nervigen Fragen seitens der Umwelt, weil die Leute nur zweierlei Erwerbsmodelle gelten lassen: Modell 1) wenig arbeiten, ruhige Kugel schieben - wenig Geld. Modell 2) viel arbeiten, Stress - viel Geld.

Die Tatsache, dass der Mann in anderen Kategorien denkt und glücklich damit ist, sieht keiner und es interessiert auch niemanden. Glücklich machende Erwerbsmodelle sind möglich, aber sie werden durch das Schubladendenken derer blockiert, die sich sowas nicht vorstellen können. Wenn jemand seinen Job liebt, ist völlig egal, wieviel Stunden er damit beschäftigt ist und wieviel Geld er damit zusammen rafft.

[infiniti]

Zitat von ralfschmidt

jeder Jeck ist eben anders,
mir hat die Wechselschicht 6-12-18 Uhr immer gut gefallen,

Mir dagegen haben zwei Jahre Akkordarbeit am Fließband in drei Schichten mit 40 Jahren, mehr als gereicht. Auch wenn mein derzeitiger Tages-Job auch stressig ist, aber ich habe Abends und am Wochenende frei, da wo ich meine Familie und Freunde um mich haben kann.
Jeder halt so, wie er es mag oder es möglich machen kann.

Gruß Jörg

[toxy]

Zitat von Stejome

Ich mache nur Sachen selber die mir wirklich Spaß machen, dazu gehört Räder wechseln z.B. nicht. Kostet bei meinem freien Händler 15 Euro plus 30 Euro fürs einlagern. Für das Geld fange ich erst gar nicht an das selber zu machen.
Es gibt Sachen, da bin ich froh mir die Freiheit nehmen zu können, es andere machen zu lassen um in der Zeit Dinge zu tun die mir Spaß machen.

Holt der dein Auto ab oder ist das direkt um die Ecke? Wenn ich mein Auto 1-2km zur Werkstatt bringe brauch ich 5 min pro Strecke mit dem Auto, aber da gibt es nichts zu tun was mir Spass macht, zu Fuß zurück wäre ich vielleicht 15min unterwegs, zu Hause könnte ich gleich wieder umdrehen um das Auto abzuholen. Mit dem Fahrrad ginge es auch nicht schneller, das müsste ich ja ein- und ausladen.
Also wenn einem durchs Dorf zu latschen keinen Spass macht ist es vergeudete Zeit.

Felix

[Phantom-Matze]

Hol und Bringservice....nutze ich nur noch