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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

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  #26  
Alt 23.03.2013, 18:00
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Und leider ist genau diese mengenmäßige Mangelhaftigkeit an Übungen immer wieder Ursache solcher Unfälle. Prinzipiell wars eine ganz gewöhnliche Aussenlandung mit drei Maschinen. Leider verschätzt.
__________________
mit lieben Grüssen aus Wien - Peter
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  #27  
Alt 24.03.2013, 06:44
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Oder zeitlich zu dicht geplant.
Ist aber auch besser auf einmal 200 Mann anzulanden anstatt Tröpfchenweise.
Wie gesagt, da wurd der White out unterschätzt, evtl. auch noch ne ungünstige Windrichtung oder ein Dreher.
__________________
Grüße
Karl-Heinz
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"Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:
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  #28  
Alt 24.03.2013, 09:10
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Im Sommer hätten sie auf solch einem großen Feld im Dreieck weit auseinander gestanden...
Der arme dritte Pilot, der sich nicht die Blöße geben wollte, noch einen Überflug
zu machen, wo die anderen es ja auch schon "geschafft" hatten.
__________________
.
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Akki

wenn's nicht explodiert, funktioniert's...
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  #29  
Alt 24.03.2013, 09:45
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Hallo.
Meine 2 Cents:

Keine Sicht
Das ein Hubschrauber bei Schnee Schnee aufwirbelt beim landen,
weis jeder Hubschrauber Pilot.
Was soll denn da ein Einweiser noch machen, wenn er den Pilot nicht mehr sieht?

Eventuell Leistungsabfall?
Bei einem am Boden stehen Hubschrauber mit laufenden Rotoren treten auch starke Winde geben kann ist auch bekannt. Diese Winde in Verbindung mit dem viel aufgewirbelter Schnee können in den Turbinen zu einem Leistungsabfall führen.

Fassen wir zusammen:
Dicht neben einem Hubschrauber ohne Sicht mit stark aufgewirbelten Schnee ohne Sicht und bei starken Winden vom anderen Hubschrauber zu landen, wo man weist, da laufen gerade aussteigende Manschen in der Nähe rum, ist grob fahrlässig.

Viel Glück gehabt.
Das die zersplitternden Rotorblätter nicht 10 Personen getönten haben, ist einfach nur Glück gewesen. Das hätte alles noch viel schlimmer sein können. Da fliegen 2 Kg schwere
Brocken mit annähernd Schallgeschwindigkeit durch die Luft schleudeten bis diese irgendwo
gebremst werden…. Dass was auf den Filmen zu sehen war, sind nur noch langsam fliegende ( schon gebremste) Trümmer gewesen

Fehler der Einsatzleitung
In den Hintern treten muss man der Einsatzleitung der Bundespolizei.
War das hier eine Übung der Bundespolizei, nicht ein Einsatz des Heeres im Krieg!



Grüße der Frank

Geändert von corvette-gold (24.03.2013 um 09:52 Uhr)
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  #30  
Alt 24.03.2013, 09:54
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Ich sehe spekulativ eine Mitschuld bei dem Einweiser.

Er ist vor der einen Maschine stehen geblieben, anstatt sich vor den
Landeplatz des dritten zu stellen und wenigstens für den Piloten ein
zwar schwach aber noch zu erkennenden Orientierungspunkt darzustellen.

Vermutlich wäre er dann nicht kurz vor Bodenkontakt noch nach rechts abgedriftet.
__________________
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Akki

wenn's nicht explodiert, funktioniert's...
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  #31  
Alt 24.03.2013, 09:59
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Laut gültigen Recht in der Luftfahrt ist immer der Kapitän verantwortlich.
Da ist es unwichtig, ob ein Einweiser einen Fehler gemacht hat.
Der Käpitän muss einschätzen ob auch andere Fehler machen
und sein Fluggerät und Personen vor Schäden schützen.
Grüße
Frank
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  #32  
Alt 24.03.2013, 10:01
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Ist nur schade, wenn ein Einweiser da ist, aber nicht funktioniert.

Ich will ja nicht sagen, dass der Pilot nicht selber schuld ist, sondern
dass es mit einem funktionierenden Einweiser nicht zu der Katastrophe
hätte kommen brauchen.
__________________
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Akki

wenn's nicht explodiert, funktioniert's...
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  #33  
Alt 24.03.2013, 10:03
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Weder konnte der Pilot den Einweiser sehen, noch der Einweiser den Piloten.
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Gruss Vestus
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  #34  
Alt 24.03.2013, 10:04
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Zitat:
Zitat von vestus Beitrag anzeigen
Weder konnte der Pilot den Einweiser sehen, noch der Einweiser den Piloten.
Ah ok, du hast mit ihnen gesprochen.
__________________
.
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Akki

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  #35  
Alt 24.03.2013, 10:13
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Nee, aber regional gibt es andere Berichte und Bilder als bei Rammeln, Töten, Labern.
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Gruss Vestus
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  #36  
Alt 25.03.2013, 14:52
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Er ist nicht im Anflug kollidiert, die Last des aufgewirbelten Schnee hat beim erneuten Ansaugen den Heli schlagartig nach unten gedrückt....Mehr Info geht leider nicht.
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MfG Eric


Allet wird jut...
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  #37  
Alt 25.03.2013, 16:36
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Zitat:
Zitat von Greta Beitrag anzeigen
Er ist nicht im Anflug kollidiert, die Last des aufgewirbelten Schnee hat beim erneuten Ansaugen den Heli schlagartig nach unten gedrückt....Mehr Info geht leider nicht.

Das ist Blödsinn
Es grüßt der EX-Prüfer von Luftfahrtgerät (Hubschrauber Flugwerk)
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  #38  
Alt 25.03.2013, 17:00
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...und am Ende heißt es dann bedeutungsschwanger lapidar einfach: "Menschliches Versagen"
__________________
Grüße Ingo

...woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese, was ich schreibe...

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  #39  
Alt 25.03.2013, 17:24
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Ist doch auch wurscht.Traurig genug das die Jungs dabei ums Leben gekommen sind bzw einige schwer verletzt wurden.

Gut nur das es wirklich eine Übung war, und dies nicht im Einsatzfall pasiert ist.

Mein Beileid ist bei den Hinterbliebenen.
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Semper Fidelis
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  #40  
Alt 25.03.2013, 17:32
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Zitat:
Zitat von vestus Beitrag anzeigen
Sinn der Übung ist gewesen Einsatzkräfte so schnell wie möglich zum Einsatzort zu bringen.

Hubschrauber 1 ist im dichten Schneetreiben gelandet und hat den liegenden Schnee aufgewirbelt.

Hubschrauber 2 hat zum Schneetreiben noch den aufgewirbelten Schnee von Hubschrauber 1 vor der Scheibe gehabt und Hubschrauber 3 hatte Schneetreiben und den aufgewirbelten Schnee von Hubschrauber 1 und 2 vor der Scheibe.

Irgend so ein Lamettaträger hat wohl die Flugfreigabe erteilt, inzwischen ermittelt die Mordkommision.

Mein Beileid den Angehörigen.
Da wird keine spezielle Flugfreigabe erteilt.Ist ja auch kein Flughafen..
Die Piloten erhalten einen dienstlichen Auftrag wo und in welchem Sektorsie landen sollen,mehr nicht.
Jeder Pilot ist dann für die Flugdurchführung selbst verantwortlich und kein Lamettaträger.
Polizei, Rettungs und Militärhubschrauber haben eh keinen "Flugplatzzwang" und dürfen im Rahmen ihres Einsatzes überall landen (und Starten) sofern es das Gelände zulässt.
Und die Mordkommision wird bei diesem Unfall wohl auch kaum aktiv werden.Oder geschah hier ein Mord ?..
Aber man sieht bei dem neuen Video recht gut...Sichtweite 0 Meter.Denke der Heli hatte kein IR Sichtgerät.
So hart wie es klingt..sieht nach Pilotenfehler aus..Mein Beileid an alle Betroffenen
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Gruß vom Tom
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  #41  
Alt 25.03.2013, 17:36
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Zitat:
Zitat von Muggl Beitrag anzeigen
So hart wie es klingt..sieht nach Pilotenfehler aus..Mein Beileit an alle Betroffenen
tja das denke ich leider auch. Der Pilot hat wohl nur den einen Heli im Schneetreiben gesehen und hat im Sicherheitsabstand landen wollen. Da war aber schon der andere Helikopter.

Mein Beileid auch an die Hinterbliebenen.
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Gruß Volker
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  #42  
Alt 25.03.2013, 17:45
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Wheaten Fan Wheaten Fan ist offline
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Ich denke da haben viele Faktoren eine Rolle gespielt, was heisst heute noch "erfahrene Piloten", nicht Flugstunden sondern Dienstjahre. Egal ob Helicopter oder Jet, wer nicht damals das Privileg hatte im JG73 die MIG 29 zu fliegen (Jahrhundert Flugstunden Rekord für eine Staffel Jets), der dümpelt immer nur knapp über den Pflichtstunden. Die Preise für eine Flugstunde sind eben, in Zeiten der Eurokrise, zu hoch. Bezahlt wird das dann mit dem Leben von Familienvätern...
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  #43  
Alt 25.03.2013, 18:40
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Muggl Muggl ist offline
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na eines kann ich dir versprechen,Wheaten Fan..die BuPo-Piloten oder die der Landespolizei haben alle mehr als nur die Pflichtstunden.Ob im Flusi oder im realen Einsatz.Und einen erfahrenen Piloten machen nunmal auch seine vielen geflogen Flugstunden aus und nicht die Dienstzeit im allgemeinen.
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  #44  
Alt 27.03.2013, 06:12
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http://www.bild.de/news/inland/hubsc...9678.bild.html

Es gibt ein Video von einem ganz anderen Blickwinkel was wieder einige neue Fragen aufwirft und bei den Ermittlungen ziemlich helfen könnte.
Die Ursache ist also umfangreicher als ein reiner "Pilot´s error".

Mal sehen wenn der Bericht rauskommt.
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Grüße
Karl-Heinz
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  #45  
Alt 27.03.2013, 07:46
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Akki Akki ist offline
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Das Video ist alt. Über dieses Video sprechen wir schon seit zwei Seiten...
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  #46  
Alt 27.03.2013, 08:33
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Aber trotzdem gut, dass ich das noch mal von vorn gesehen habe, denn ich
muß meine zuvor gemachten Äußerungen über den Einweiser zurück nehmen.

Es ist klar zu erkennen, dass es drei Einweiser gibt. Jeder hatte seinen eigenen.
Perspektivisch ist schlecht zu erkennen, wie weit sie von einander entfernt
standen. Heute weiß man, es war zu dicht bei einander...
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  #47  
Alt 12.10.2014, 15:28
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Nun liegt der Untersuchungsbericht der BFU vor. Er stellt den Landevorschriften der Polizei kein gutes Zeugnis aus.
"Keine der durchgeführten Landungen entsprach aus Sicht der BFU den in verschiedenen Publikationen angesprochenen empfohlenen Landetechniken bei zu erwartenden „White out“-Bedingungen aufgrund aufwirbelnden Schnees bei der Landung. (..)
Die Hubschrauber flogen nach dem der BFU beschriebenen, üblichen Verfahren der Bundespolizei bei vermuteter ausreichender Referenz für Schneelandungen an. Dieses Verfahren ist aus Sicht der BFU nicht verständlich und unzweckmäßig."
Weiter wird die Durchführung des Flugbetriebs kritisiert:
"Die Auswertungen der Sprachaufzeichnungen der taktischen Nummer eins und drei zeigten jedoch Mängel in der zielgerichteten flugsicherheitserhöhenden Zusammenarbeit der Besatzungen in dem jeweiligen Hubschrauber. Es herrschte bei beiden Besatzungen ein kooperativer, sehr freundlicher Umgangston. Es war anhand der Aufzeichnungen jedoch kaum möglich zu erkennen, wer den Hubschrauber führte, die Verantwortung trug und Entscheidungen fällte. Im Wesentlichen machte jedes Besatzungsmitglied das, was es im Rahmen seiner Funktion im Cockpit im jeweiligen Moment als nötig und richtig ansah, ohne vorher den anderen zu informieren, ohne „Challenge and Response“-Verfahren anzuwenden oder Checklisten zu nutzen. Es fehlten vor dem Landeanflug sogenannte Approach-Briefings, u.a. mit einem Hinweis auf die bekannte Gefahr einer möglicherweise aufwirbelnden Schneewolke, ggf. Abbruchkriterien oder ein Plan im Falle eines nötigen Durchstartens. Im Anflug wurde kein sogenannter Entscheidungspunkt für die Landung definiert bzw. angesprochen. Unterstützende Ansagen in Bezug auf Leistung, Geschwindigkeit, (Radar)-Flughöhe über Grund und Fluglage (zur Vermeidung einer Bodenberührung mit dem Heck beim Absetzen) für den steuerführenden Piloten wurden gänzlich unterlassen, aber auch nicht eingefordert. Auch von Seiten der steuerführenden Piloten wurden über Sicht, Bodenreferenzen oder Flug-/Steuervorhaben keine Ansagen gemacht, „ich verzögere, ich sinke, ich habe noch Referenz“ oder dergleichen, um den Flugtechniker über die Gesamtsituation informiert zu halten."
Zudem bestätigt die BFU frühere Vermuteungen, dass zu eng geplant worden war.
"Die Abstände der Absetzpositionen der Hubschrauber am Boden (..) waren (..) aus Sicht der BFU sehr gering. (..) Bei den zu erwartenden möglichen Sichtbehinderungen aufgrund des verschneiten Untergrundes (..) erzeugten diese geringen Abstände unnötige Gefahren, zumal das Maifeld in keiner Weise mögliche Abstände einschränkte."
Die BFU vermutet ein grundlegendes Organisationsproblem, da der Polizeiflug zu umfangreich unter Sonderrechten ausführt werde.
"Im Rahmen ihrer Auftragserfüllung ist es bestimmten Flugbetrieben (Polizei, Militär und Rettungsdienst) zur Abwehr größerer Schäden (..) gestattet, im begründeten Ausnahmefall von luftrechtlichen Vorschriften (..) abzuweichen. Der BFU erschließt sich nicht, warum nach Auffassung der Bundespolizei der gesamte Flugbetrieb (..) dauerhaft unter diesen sogenannten Ausnahmeparagrafen fallen kann. Im vorliegenden Fall unterblieb daher auf Weisung der zuständigen Luftfahrtbehörde ein Antrag auf Genehmigung der Außenlandungen und der Wiederstarts. Ein fachkundiger Prüfer eines entsprechen den Antrags hätte ggf. (..) die eng gewählten Abstände der Hubschrauber zueinander bemängelt oder zumindest hinterfragt. In der Vergangenheit gab es mehrere Unfälle beim Flugbetrieb der Polizeien (..) unter Anwendung des §30LuftVG.
Aus Sicht der BFU fehlt dem Flugbetrieb der Landes- und der Bundespolizei ein fachkundiges unabhängiges Kontrollgremium"
__________________
Beste Grüße

John

Geändert von JohnB (12.10.2014 um 15:33 Uhr)
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  #48  
Alt 12.10.2014, 17:44
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Akki Akki ist offline
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Harte Worte, aber Recht werden sie haben.
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  #49  
Alt 12.10.2014, 18:17
JohnB JohnB ist offline
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Der Hauptfehler für den Absturz des Hubis 3 dürfte gewesen sein, dass die Landetechnik nicht an Schnee angepasst war. Die BSU schildert, dass man entweder niedrig und horizontal schnell anfliegt und aufsetzt oder oberhalb der Schneewalze im Schwebeflug bleibt und sich dann langsam absetzt. In Berlin (und wohl generell bei der Polizei, aber nicht bei der Bw) wurde eine fatale Mischform praktiziert.

Dass er dann beim Umkippen mit dem benachbarten Hubi 1 kollidierte, lag an unnötige geringen Abständen.

Der (einzige) Getötete saß im im Hubi 1 und wurde von einem Bruckstück des Rotors des Hubi 3 getroffen.
__________________
Beste Grüße

John
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