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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #26  
Alt 13.12.2012, 16:23
else else ist offline
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anhänge verwalten, hochladen, fertig.
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  #27  
Alt 13.12.2012, 19:43
Harry W Harry W ist offline
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Boot: Selbstbau
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Danke für die knappe Nachricht.Bei mir muß mann(oder Frau)doch sehr früh loslegen.Bin auf meine Dateien gegangen und fand weder verwalten geschweige denn fertig!!! Glaub langsam das Forum hilft mir nicht bessere Kajaks zu Bauen sondern meinen PC zu verstehen.
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  #28  
Alt 13.12.2012, 19:53
Benutzerbild von Peppit
Peppit Peppit ist offline
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28 Danke in 17 Beiträgen
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Hallo Luftschiffer!

Vielen Dank für Deinen Baubericht, es ist immer sehr interessant zu lesen.
Und herzliche Gratulation zum Projekt, sieht Top aus !!
Mein Projekt schwimmt noch nicht, ich baue ein Guillemot Night Heron - bin kurz vor dem Laminieren:



Ich führe dazu einen Blog: kajakbau.wordpress.com

Auch bei mir ist es das erste Projekt - und es gibt mehr als genug Fehler
Aber man reift ja auch für das nächste Booooot

Gruss Peter

Geändert von Peppit (13.12.2012 um 19:58 Uhr) Grund: Text, Bild verkleinert
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  #29  
Alt 14.12.2012, 09:37
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Erposs Erposs ist offline
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Boot: Eigenbau Argie 15, Hunter 23
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Zitat:
Zitat von Harry W Beitrag anzeigen
......sondern meinen PC zu verstehen.
Wenn Du einen Beitrag schreibst, auf "Erweitert" klicken, dann findest Du oben im Fenster eine Büroklammer, dort kannst Du Deine Dateien anhängen.
__________________
Gruß, Jörg!
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  #30  
Alt 15.12.2012, 13:29
Luftschiffer Luftschiffer ist offline
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279 Danke in 117 Beiträgen
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Hallo Leute,
Endlich kommt hier mal wieder was zu den muskelkraft-angetriebenen Kleinbooten! Dampfboot Emma und Stahl-Rumpfbau lese ich zwar auch ganz gern mit, kann aber nicht wirklich was Konstruktives dazu beitragen.

@Harry W:
Der Shearwater Double hat es mir ja auch angetan. Ich plane immer noch, sowas ebenfalls zu bauen. Allerdings gibt es bei mir ein Längenproblem beim Bau und Transport, da ist bei 5,20 m Schluß. Deshalb werd ich wohl eine leicht verkürzte Variante bauen. Etwas verringertes Volumen und Marschtempo sollte kein Problem sein, weil damit eh vorrangig Tagesausflüge geplant sind.

Eine Ruderanlage werd ich definitiv auch vorsehen. Ein schlankes, dünnes und profiliertes Ruder hat ziemlich sicher die beste Wirkung und den geringsten Bremseffekt. Das verlinkte Exemplar scheint mir für den Sherarwarer Double vielleicht gerade noch ausreichend, kommt aber darauf an, wo Du fährst.
Für den Preis lohnt sich Selbstbau kaum. Andererseits scheint das Blattprofil ziemlich simpel zu sein. Einfach vorn rund, Mitte flach, hinten spitz. Das kann man schnell aus einem Holzbrett selbst machen.

Bei einer gekauften Ruderanlage erwarte ich eigentlich ein sauber profiliertes Ruder mit Laminarprofil, das wäre in der Serienfertigung kaum teurer, ist aber in der Selbstherstellung bedeutend aufwändiger. Bis zu 50% weniger Widerstand im Geradeauslauf und gleichzeitig 50% mehr maximale Ruderwirkung gegenüber "Brettprofil" sollten drin sein.

Bei meinem Einer habe ich ein Ruder bisher nur vermisst, wenn ich diagonal zu Wellen mit kurzen Abständen fahren wollte, weil sich das Boot dann quer drehen will. Auf ruhigem Wasser fand ich ein Ruder völlig überflüssig. Und auf dem Fluss dreht so ein Boot eh schon zu träge, das würde ein Ruder weiter verschlimmern.

Mein zukünftiger Zweier soll auch mit Besegelung fahrbar sein, deshalb darf das Ruderblatt bei mir nicht zu klein werden. Leider habe ich selber noch keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet, und meine Kenntnisse aus dem Flugmodellbau helfen zwar sehr bei Konstruktion und Bau, aber gar nicht bei der konkreten Dimensionierung.

Ich würde das Thema "Ruderanlage für Kajak" gern hier im weiter diskutieren, vielleicht machen wir dafür einen neuen Thread auf?



@Peppit:
Ein wunderschönes Boot ist da am Entstehen. Ich habe auch in deinen Blog mal reingeschaut. Du hast es gut mit deiner Kellerwerkstatt. Ich muss leider Winterpause machen, weil mein Bauplatz nur eine überdachte Terrasse ist.

Sehe ich das richtig, dass Du einfache Rechteckleisten genommen hast? Das würde ich mir vermutlich nicht antun, sondern möglichst Hohlkehlleisten verwenden, auch wenn die teurer sind. Verbleibende Spalte muss man vor dem Laminieren sonst zuspachteln (macht man ungern) oder es würden Luftblasen oder Harzansammlungen verbleiben, die man sieht. Ist mir an ein paar Stellen bei meinem Boot passiert, nicht tragisch, aber auch nicht perfekt.

Ich vermute, nun kommt bald der Innenausbau, das Entfernen der Helling und das Zusammensetzen von Ober- und Unterschale? Danach hast Du dann knapp 50% der Arbeit geschafft.

Wenn Du ein schönes Boot willst, führt kein Weg vorbei an vielen Beschichtungs- und Schleifzyklen. Ganz wichtig: Glasgewebelage nicht im Harz ersäufen, sondern nur so viel Harz aufbringen, dass das Gewebe gerade so getränkt ist und die Oberfläche noch gleichmäßig rauh. Dann am besten die nächste Harzschicht auftragen, wenn das Harz im Gewebe mindestens schon angeliert hat und höchstens gerade noch klebrig ist => Nass- in Nass Verfahren. Danach erst ein paar Tage aushärten lassen und dann schleifen. Aber auch jetzt noch nicht so tief schleifen, dass Du Glasfasern anschleifst. Lieber noch 1-2x Harz drüber und wieder schleifen, zum Schluss mit 220er. Ich habe das nicht ganz so perfekt hinbekommen. Wohl deshalb schillert an ein paar Stellen die Gewebestruktur durch.

Wenn Du eine robuste Bootsunterseite willst, genügt eine 160er Gewebelage nicht ganz. Das habe ich bei meinen Fahrten auf der Isar zwischen Bad Tölz und Wolfratshausen festgestellt. Aufsetzer auf Kisebänken und Felsberührungen kann ich da als Paddel-Anfänger leider nicht immer vermeiden. Aber selbst mit nur einer Gewebeschicht sind die Schrammen fast nie bis aufs Holz durchgegangen.
Schön ist natürlich, dass ich alles selbst reparieren kann.

Gruß,
Martin
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  #31  
Alt 16.12.2012, 09:47
Harry W Harry W ist offline
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Hallo zusammen.
Erstmal Danke Jörg für Deinen Tipp werd es demnächst ausprobieren. Schön das es noch jemenden gibt der das Double schön findet.Stimmt mit 5,65m länge ist es schon länger als eine normale Garage.Ich denke ich werde ab dem vorderen Schott eine Teilung machen wie beim Shearwater dreier,hat denke ich den Vorteil das der Rumpf größtenteils komplett bleibt.Fahre in Italien und Ungarn mit langen Seekajaks und finde ein Steuer schon recht angenehm glaube beim Double ist es auch sehr hilfreich besonders wenn vorne ein Kind sitzt.Nun ca 80Euro für ein Steuer ist nicht zuviel vor allem wenn mann sieht das es auch welche für 250 gibt.Aber der Selbstbau ist mit Sicherheit weit günstiger,will nicht knausern aber die Baukosten sollten nicht ganz außer Acht gelassen werden.Muß auch die meisten Teile im Winter vorfertigen und dann im Frühling nach Draußen auswandern.Hat noch jemand Anregungen zu den Pedalen etc.?
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  #32  
Alt 16.12.2012, 12:06
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Peppit Peppit ist offline
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Vielen Dank für das Lob, Luftschiffer!

Zitat:
Sehe ich das richtig, dass Du einfache Rechteckleisten genommen hast?
Nein, es sind Leisten mit "Bed and Cove". Meiner Erfahrung nach hat das Vor- und Nachteile:
Bei den flacheren Stellen ist es super, weil man ohne Aufwand dichte Verdindungen hinbekommt. Schwierg wird es jedoch beim einpassen von abgeschrägten Enden, weil man nach dem groben Anpassen der Leisten immer noch von Hand Nut oder Feder einarbeiten muss...

Zufälligerweise war ich gerade heute morgen in der Werkstatt und hab die erste Glasfaserschicht auflaminiert. Es ging erstaunlich gut
Ein schöner Moment, wenn die "echten" Farben definitiv erscheinen!
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  #33  
Alt 18.12.2012, 00:05
easylivin_1 easylivin_1 ist offline
Deckschrubber
 
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Standard Hai Luftschiffer

Streifen sind mir zu aufwendig. Habe das s&g night heron gebaut. fährt super. bin mal die Leine runter gefahren. 160 mg + 220 mg über den Kanten halten ganz prima gegen Steinschlag. Leichte Kratzer im Lack. Und das bei Anstoß an rostigen, scharfen Metallpfeilern. Selbst so ein langes Teil macht eine gute Figur bei der Abfahrt. Zieht schön ab in der Strömung, lässt sich gut lenken von mir Anfänger(bis auf einen größeren Schwall) Also nie alleine und ohne Weste in Stromschnellen gehen. Na ja, wär nix passiert, aber das Paddel wär weg gewesen... Also im Wellengang auf großen Seen ganz prima, stabil, macht was es soll. Aber immer Sicherheit zuerst. Auf Ententeich ist natürlich alles easy. Da kann das Ding Tempo machen. Wenn der Paddler es kann(ich arbeite dran
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  #34  
Alt 05.01.2013, 18:41
Harry W Harry W ist offline
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Boot: Selbstbau
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Hallo zusammen.
So das neue Jahr ist schon voll im Gange aber Berichte bleiben leider aus.Hat jemand vielleicht noch Anregungen zu der Steueranlage(Peddale Leinen oder Ähnliches)? Natürlich auch Erfahrungen oder Bilder,nur so kann mann ja was lernen.Bis bald.
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  #35  
Alt 10.01.2013, 00:18
Landmann Landmann ist offline
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Standard Ein neuer mit Fragen

Hallo zusammen,

ich lese hier schon eine Weile mit, da ich auch vorhabe ein Holzkajak selbst zu bauen. Bisher fahre ich ein Nortik Scubi, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin. Ich kann es auf dem Fahrrad transportieren und es macht mich bei Tagestouren sehr unabhängig. Allerdings hat mein Hang zum Holz den Plan zum Bau eines ordentlichen und schönen Holzkajaks dann doch reifen lassen.

Mein Problem ist, dass ich nicht weiss, ob mein favorisiertes Kajak auch die richtige Wahl ist. Anfänglich habe ich mit einem Bausatz von Bergerboote geliebäugelt, dann bin ich auf Vincentboote gestoßen, ästhetisch sagen mir diese Modelle sehr zu. Dort gibt es zwei Modelle, wobei ich mich wegen meines Kleinwagens auf das kleinere Modell eingeschossen habe.

Es ist das Mono Stray 48. Dieses Kajak könnte ich gerade noch auf meinem kleinen Auto transportieren. Allerdings weiss ich nicht, wie es sich mit dem Paddlergewicht verhält. Das Kajak ist für ein Paddlergewicht bis 80 Kg ausgelegt und hat eine maximale Zuladung von 110 Kg. Ich selbst wiege genau 80 Kg und werde auf meinen Touren meistens vielleicht 10 Kg Proviant mitnehmen. Damit komme ich an die Zuladungsgrenze des Kajaks heran. Was mich nun interessiert und ihr vielleicht beantworten könnt:

Fahre ich in dieser Konstellation immer am Limit herum, oder verhält sich das Kajak dabei immer noch einigermaßen sicher und agil? Was für einen Tiefgang habe ich dabei zu erwarten? Ich fahre hauptsächlich auf den Altrheinarmen herum (Taubergiessen und Umgebung) und da ist manchmal nicht viel Wasser unterm Kiel.

Mir fehlt einfach die Erfahrung dies einschätzen zu können und so ein Schlauchkajak wie das Scubi kann man sicher nicht mit einem Holzkajak vergleichen. Ich bin gespannt, was ihr Selbstbauer dazu für eine Einschätzung habt und freue mich auf eure Antworten.

Viele Grüße,
Der Landmann
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  #36  
Alt 13.01.2013, 12:25
Harry W Harry W ist offline
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hallo
Schön das es noch jemand gibt der ein Kajak bauen will.Ich denke das die Gewichtsangaben des Herstellers schon gut gerechnet sind.Hab mal gelesen das es nicht so gut ist das Boot eine nummer größer zu nehmen weil es sonst nicht so stabil und satt liegt wie es sollte.Das war aber ein Seekajak für lange Touren mit viel Gepäck und jemand fragte wie es sich leer auf einem kleinen Fluß verhält.Es gibt hier im Forum bestimmt versierte Kajakfahrer die das bestimmt besser beantworten können.Den Tiefgang würde ich bei Vincent-Boote nachfragen.
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  #37  
Alt 14.01.2013, 11:22
soenke soenke ist offline
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Zitat:
Zitat von Landmann Beitrag anzeigen
Es ist das Mono Stray 48. Dieses Kajak könnte ich gerade noch auf meinem kleinen Auto transportieren. Allerdings weiss ich nicht, wie es sich mit dem Paddlergewicht verhält. Das Kajak ist für ein Paddlergewicht bis 80 Kg ausgelegt und hat eine maximale Zuladung von 110 Kg. Ich selbst wiege genau 80 Kg und werde auf meinen Touren meistens vielleicht 10 Kg Proviant mitnehmen. Damit komme ich an die Zuladungsgrenze des Kajaks heran.
Das Vincent Mono Stray 48 sieht ansprechend aus. Erinnert mich etwas an das CLC Chesapeake 16, wobei das Mono Stray Kajak durch seine Schwedenform etwas sportlicher aussieht.
Ob's nicht nur gut ausschaut, sondern auch ein ausgewogenes Handling zu erwarten ist, kann man aufgrund der dürftigen Infos (z.B. fehlender Linienriss) leider nicht sagen.

Hake halt beim Designer nach - der will ja schliesslich Pläne verkaufen.
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  #38  
Alt 14.01.2013, 14:16
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Peppit Peppit ist offline
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Standard Warum nicht teilbar bauen?

Zitat:
Zitat von Landmann Beitrag anzeigen
Dieses Kajak könnte ich gerade noch auf meinem kleinen Auto transportieren.
Hallo Landmann

Genau das Problem kenne ich - bei einem Selbstbau mit Basis Holz/Glasfaser/Epoxy ist es dadurch zu lösen, das Boot teilbar zu bauen. Bei meinem Bau muss ich dies sogar tun, weil ich das Kajak sonst nicht einmal mehr aus der Kellerwerstatt bringen würde .
Stabile Schottwände einlaminieren und mit ein Paar Schrauben verbinden - das hält (es gibt viele Erfolgsmeldungen, google einfach "teilbares Kajak").
Somit ergeben sich 3 Teile mit jeweils unter zwei Meter Länge. Zum Transportieren entweder alles aufs Dach oder ein Teil ins Auto und die anderen zwei montiert auf dem Träger...
Es wird mich jedoch sicher viel Mut kosten, das vermeintlich fertige Boot zu zersägen
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  #39  
Alt 15.01.2013, 07:54
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Michael Thon Michael Thon ist offline
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Zitat:
Zitat von Luftschiffer Beitrag anzeigen
Hallo Leute,
.....
1) Ganz wichtig: Glasgewebelage nicht im Harz ersäufen, sondern nur so viel Harz aufbringen, dass das Gewebe gerade so getränkt ist und die Oberfläche noch gleichmäßig rauh.
2) Dann am besten die nächste Harzschicht auftragen, wenn das Harz im Gewebe mindestens schon angeliert hat und höchstens gerade noch klebrig ist => Nass- in Nass Verfahren.
3) Danach erst ein paar Tage aushärten lassen und dann schleifen. Aber auch jetzt noch nicht so tief schleifen, dass Du Glasfasern anschleifst.
4) Lieber noch 1-2x Harz drüber und wieder schleifen, zum Schluss mit 220er. Ich habe das nicht ganz so perfekt hinbekommen. Wohl deshalb schillert an ein paar Stellen die Gewebestruktur durch.
5) Wenn Du eine robuste Bootsunterseite willst, genügt eine 160er Gewebelage nicht ganz.
Schön ist natürlich, dass ich alles selbst reparieren kann.

Gruß,
Martin
Hallo zusammen,
hier meine Ergänzungen dazu
zu 1) absolut richtig! Wenn man zu viel Harz einbringt, bilden sich teils auch Harznester, die sich als Beulen an der Faseroberfläche zeigen; "blöd" ist, dass diese dann (durch die größere Menge am Platze und die dadurch entstehende Reaktionswärme) schneller angelieren und sie dadurch nicht mehr so leicht zu plätten sind und das Harz zu verteilen ist...
zu 2) AUFPASSEN!:
der Übergang von
"... mindestens schon angeliert ... "
bis hin zu
"das Harz hat so weit abgebunden und eine Amin-Schicht aufgebaut, die wie ein Trennmittel wirkt, so dass die folgende Harzschicht sich später abblätternd ablösen kann"
ist recht eng gesteckt!!
Wir empfehlen beim "Naß in Naß-Verfahren", die folgende Harzschicht unbedingt immer noch dann aufzubringen, wenn vom Harzgemisch immer noch was Mterial am (Handschuh-) Finger hängen bleibt!
Hinterlässt man nur einen Fingerabdruck auf der Fläche, hat aber kein Material am Finger:
unbedingt aushärten lassen, anvliesen (das ist wesentlich feiner und nicht so gefährlich hinsichtlich ungewolltem Faser-Aufschliff) schleifen und dann erst die nächste Schicht auftragen!
Eine Alternative bietet ein so genanntes "Abreissgewebe", was man auf die nasse Faserschicht aufbringt und mit durchtränkt. Das lässt man aushärten und kann es, wie der Name schon sagt, beliebig spät (u.U. auch Monate!) nach Aushärten des Harzes, abreißen: die Fläche ist dann ohne Anschliff vorbereitet für den nächsten Auftrag -egal, ob Harz, Laminat, oder Grundierung bzw. Lack!
zu 3) "ein paar Tage" ist relativ:
wenn dieses beispielsweise bei +30°C passiert, macht das anschließende Schleifen u.U. "gar keinen Spaß mehr", da ein Laminat so langsam seine finale Härte erreicht haben könnte.
Besser ist es, zu sagen, "abbhängig vom gewählten Harzsystem (es gibt bspw. auch sehr langsame Härter mit bis zu 8h Topfzeit) in 2-7 Tage bei ca. 20-25°C, aber möglichst bald nach Härtung",
zu 4) besser wäre dann, die Oberfläche mit einem Schleifvlies zu bearbeiten, das ist wesentlich feiner und nicht so gefährlich hinsichtlich ungewolltem Faser-Aufschliff und man erreicht so auch sicherer die tiefer gelegenen Stellen in der Fasertextur!
zu 5) eine 160er Glasgewebe-Lage reicht da mit Sicherheit nicht!
Wenn es wirklich "hart zugeht", besser mehrere Lagen oder ganz auf die klare Optik verzichten und bspw. stäkere Gelege vorziehen und dann darüber zusätzlich eine Schicht, bestehend aus einer Mischung aus Epoxidharz und Graphitpulver, aufbringen:
das ist superhart und gleichzeit selbst-schmierend / -schleifend... Kunden berichten u.a. von ("Spass-") Fahrten mit Motorboot über Kiesbänke ...

Gruß
Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT:
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  #40  
Alt 15.01.2013, 12:56
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Peppit Peppit ist offline
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28 Danke in 17 Beiträgen
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@Michael: Vielen herzlichen Dank für Deine Profi-Tipps!

Bis jetzt hab ich gute Erfahrungen mit West-Epoxidharz, ich meine es sieht gut aus:



Ich habe nur ein (selbstverschuldetes) Problem mit kleinen Falten auf einer Rumpfseite.
Da es zum Glück die erste Glasschicht ist und eine weitere dazukommt, sollte es mit rausschleifen korrigierbar sein:

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  #41  
Alt 16.01.2013, 09:29
jes jes ist offline
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@Michael,
Also Abreißgewebe, dazu möchte ich mal einen Kommentar loswerden:
so ganz problemlos ist das Zeug auch nicht. Mit Abreißgewebe wirst Du sicher eine Oberfläche bekommen, die flächig weiterverarbeitet werden kann. Soll jedoch verklebt werden und richtig Kraft übertragen werden, ist eine mechanische Vorbereitung der Flächen mittels Anschliff unbedingt vorzuziehen.
Zum einen gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Abreißgeweben, einige taugen, einige nicht (z.B. weil mit Silikonen gearbeitet wurde um die Abreißfähigkeit zu verbessern).
Zum anderen erreicht Abreißgewebe nur Teile der Oberfläche, andere nicht. Damit stehen dir aber auch nur Anteile der möglichen reaktiven Gruppen für eine Verklebung zur Verfügung, was die Festigkeit der Klebung reduziert.
Zuletzt verbleiben feinste Fasern des Abreißgewebes auf der Oberfläche. Verwendungsbedingt verbindet sich Abreißgewebe aber nicht mit Harz, so daß dadurch eine weitere Abnahme der Klebefestigkeit auftritt.
In der professionellen Luftfahr wird daher gar nicht mit Abreißgewebe gearbeitet sondern mit Strahlverfahren die Oberfläche bearbeitet.
Entsprechende Versuchsergebnisse liegen bei der DLR bzw. der Materialprüfanstalt der Bundeswehr vor und bestätigen, was auch bei uns intern festgestellt wurde.
Also wenn Abreißgewebe, dann die Klebestellen ausreichend überdimensionieren!. Besser leicht und gleichmäßig anschleifen, dann sofort verkleben, sonst neutralisieren sich die reaktiven Gruppen in der Oberfläche wieder.
Juergen
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  #42  
Alt 16.01.2013, 11:21
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Michael Thon Michael Thon ist offline
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Zitat:
Zitat von jes Beitrag anzeigen
@Michael,
Also Abreißgewebe, dazu möchte ich mal einen Kommentar loswerden:
1) so ganz problemlos ist das Zeug auch nicht....
2) Zum einen gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Abreißgeweben, einige taugen, einige nicht (z.B. weil mit Silikonen gearbeitet wurde um die Abreißfähigkeit zu verbessern).
3) In der professionellen Luftfahr wird daher gar nicht mit Abreißgewebe gearbeitet sondern mit
4) Strahlverfahren die Oberfläche bearbeitet.
5) Entsprechende Versuchsergebnisse liegen bei der DLR bzw. der Materialprüfanstalt der Bundeswehr vor und bestätigen, was auch bei uns intern festgestellt wurde.
5) Besser leicht und gleichmäßig anschleifen, dann sofort verkleben, sonst neutralisieren sich die reaktiven Gruppen in der Oberfläche wieder.
Juergen
Hallo Jürgen,
zu 1) grundsätzlich hast Du im Allgemeinen recht, aber: siehe weiter unten ...

zu 2) auch richtig, und es obliegt jedem einzelnen Anwender oder Verkäufer das richtige auszuwählen

zu 3) ist mir persönlich auch bekannt, wir arbeiten mit einigen in diesen Bereich zusammen...!
ABER:
wir sind hier nicht in der privaten oder professionellen Luftfahrt, dem Schiffbau oder Rennsport "unterwegs", wo öfter einmale extreme Belastungen der Bauteile auftreten sondern im Bootsbau!
UND, wenn ich das hier so "weiter verbreite" hat es bei mir den folgenden Hintergrund:
-mehr als 30 Jahre Erfahrung im Komposit-Bau, Konstruktion und handwerklicher Anwendung
- (wie aus meiner Signatur ersichtlich) ich / wir handeln mit den angesprochenen Materialien und übernehme bei entsprechender Beratung zwangsläufig auch gewisse Verantwortung

zu 4) Wenn Du "Strahlverfahren" ansprichst: nicht, dass alle, die das begeistert aufnehmen, beginnen entsprechende Flächen zu sandstrahlen! Hier muss man erwähnen, dass mit speziellem Perlstrahlgut bei einem genau definierten Winkel gearbeitet wird, um eine Beschädigung der FAsern zu verhindern.

zu 5) Jepp, auch mit dem ein oder anderen sind wir in regem Kontakt ...

Gruß
Michael
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  #43  
Alt 16.01.2013, 16:23
jes jes ist offline
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Strahlverfahren: eher Trockeneis (soweit mir bekannt).
Ich hatte ja geschrieben, dass man Abreissgewebe nehmen kann, dann aber die Klebung nicht bis auf das letzte Quentchen auslegen darf.
Aber: Anschleifen ist besser als Abreissgewebe! Zumindest an Klebeflächen. Für Spachtel, zusätzliche Lagen, Grundierung, Lackierung dürfte das egal sein.

Ich finde es super, dass ihr als Lieferant Euch mit solchen Themen aktiv auseinandersetzt statt sie totzuschweigen oder den Uninformierten zu spielen.
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  #44  
Alt 18.01.2013, 13:00
Landmann Landmann ist offline
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@Ein neuer mit Fragen

Danke für die Antworten. Ich habe gehofft, es gibt hier im Forum jemanden, der ein ähnlich dimensioniertes Boot besitzt. Das beste wird tatsächlich sein, direkt beim Anbieter nachzufragen. Ein teilbares Boot will ich nicht, damit kann ich mich nicht anfreunden.

Viele Grüße,
der Landmann
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  #45  
Alt 30.01.2013, 14:43
Harry W Harry W ist offline
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Hallo zusammen.
Sehe gerade das es hier Leute gibt die sich sehr mit Epoxid und Faserverbundstoffen auskennen.Hier mal eine allgemeine Frage. Mein Bekannter hat ein Zweierkajak das extrem leicht ist und eine sehr dünne Wandstärke hat. Möchte mir den Shearwater Double bauen und Überlege gerade ob ich nicht ein sehr leichtes Sperrholz nehmen kann, da das Ganze innen und außen mit 163g Gewebe laminiert wird.Das Holz dient ja fast nur als Form die Stabilität kommt ja eigentlich von den Schotten und dem Harz.Außerdem gibt es ja auch Selbstbauer die ein Leistenbeplanktes Boot aus Balsaholz bauen.Ich hoffe auf viele Antworten und Anregungen.
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  #46  
Alt 30.01.2013, 20:19
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vanderalm vanderalm ist offline
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Hallo Harry,
kommt drauf an, wie weit Du gehen willst. Das Shearwater kannst Du ja bei Bergerboote als Bausatz bestellen, wiegt dann allerdings schon so um die 30 Kg. Es gibt sicher noch etwas leichtere Sperrhölzer aber richtig leicht wird es erst in der Leistenbauweise.

Leistenbeplankte Boote aus Balsa kann ich mir kaum vorstellen, dazu ist Balsa nicht wirklich geeignet, da nimmt man eher Western Red Cedar. Balsa wird manchmal auf Rumpfinnenseiten zur Verstärkung eingesetzt, aber das auch nur eher bei etwas größeren Booten.

Deine Vermutung zur Stabilität ist nicht ganz richtig: Sie kommt nicht von den Schotten und dem Harz. Man nutzt hier den Effekt, den man auch von Stahlträgern kennt: zwei dünne Horizontallagen, die durch eine Vertikallage verbunden sind, sind um ein vielfaches Steifer als, wenn man das selbe Material zu einem quadratischen Teil gewalzt hätte. Die Details spar ich mir. Beim Kayak wird das ähnlich gemacht: Außen und innen eine sehr steife aber dünne Lage Glasfaser (o.ä.) die vom weichen und leichten Holzkern getragen werden.
Es geht also nicht um einen Kratzschutz, sondern um eine Versteifung der Holzlage.
Industriell hergestellte Leichtbauten haben statt Holz einen Schaumkern, nur damit Du eine Vorstellung bekommst, wie weit man da gehen kann…
Das Harz klebt zwar wie Bombe aber dient auf der Fläche im Laminat nur als Trägermatrix für das Fasergewebe, mehr nicht.

Kohlefaser, Kevlar und Diolen bieten weitere Möglichkeiten beim Leichtbau aber da steigen auch die Kosten und Du brauchst mehr Ausrüstung.
Ich arbeite gerade an einem 6m Kayak und versuche, unter 14 Kg zu bleiben. Ob's gelingt, werde ich bei Gelegenheit mal hier berichten…
__________________
Gruß Matthias

___
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  #47  
Alt 31.01.2013, 10:56
jes jes ist offline
Commander
 
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Auch wenn ich Matthias in einigen Punkten vielleicht nicht ganz folge:

Ob Du ein leichtes Holz oder Sperrholz nehmen kannst oder nicht hängt von der Designphilosophie und der Verwendung ab.
Klassische Sperrholzkayaks nutzen die Festigkeit und Steifigkeit des Holzes aus. Die Glaslage ist eher eine Verstärkung, erhöht die Druck- und Abriebfestigkeit bei Kontakt mit härteren Gegenständen, und beruhigt die Nerven.
Dann gibt es die Hybriden, die eigentlich ein Sperrholzkayak konstruiert haben, aber schon auf die Eigenschaften des Glases angewiesen sind. Hier wurde die Sperrholzschicht an der Untergrenze dimensioniert und eine Lage Glas (oder zwei) mit in den Entwurf eingerechnet.
Und dann wären da die wirklichen Sandwichkonstruktionen. Bei diesen kommt die Festigkeit aus der Außen- bzw. Innenhaut, die Biege- und Beulsteifigkeit aus der Sandwichkonstruktion. Hier spielt dann eher die Druckfestigkeit des Kernmaterials eine Rolle.

Also wenn Du bei einem Doppelkayak hier von je einer Lage 163er Glas innen und außen sprichst, dann wird das eher in Richtung Sperrholzkayak mit Beschichtung oder bestenfalls eine Hybridkonstruktion. In diesem Fall würde ich nicht unbedingt zu leichterem Sperrholz raten als vorgegeben.
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  #48  
Alt 31.01.2013, 13:24
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vanderalm vanderalm ist offline
Captain
 
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Zitat:
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Also wenn Du bei einem Doppelkayak hier von je einer Lage 163er Glas innen und außen sprichst, dann wird das eher in Richtung Sperrholzkayak mit Beschichtung oder bestenfalls eine Hybridkonstruktion. In diesem Fall würde ich nicht unbedingt zu leichterem Sperrholz raten als vorgegeben.
Leichteres Sperrholz schon, nur nicht unbedingt dünneres. Das Problem mit Sperrholz ist da aber generell, dass es gar nicht so viel Auswahl gibt. Ich habe z.B. noch nicht von einem Sperrholz aus WRC gehört. Der Preis spielt da natürlich auch noch eine Rolle…
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Gruß Matthias

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  #49  
Alt 31.01.2013, 20:01
Harry W Harry W ist offline
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Hallo zusammen
Es freut mich das das Thema so viele Anregungen hervorbringt.Mein Gedanke war,warum soll ich teures bootsbau-Sperrholz verwenden wenn ich das Ganze dann von beiden Seiten laminiere?Das mit den beruhigten Nerven kenne ich nur zu gut.Ich mache große Flachdächer wo darunter oft Apotheken oder PC -Lagerhallen sind.Deswegen weiß ich auch das bei uns in Deutschland alles doppelt und dreifach abgesichert werden muß.Mein Boot soll eine schöne Farbe bekommen deswegen wäre mir die Mahagoni oder ähnliche Maserung nicht so wichtig.Ich würde auch kein dünneres Material verwenden.Vieviel mehr Steifigkeit bringt ein stärkeres Gewebe?
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  #50  
Alt 31.01.2013, 21:10
Luftschiffer Luftschiffer ist offline
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Standard Punktlast ist das Hauptproblem bei Kleinbooten

Bei den Kleinbooten wird doch auch heute meist überall noch so konstruiert wie bei den Inuit: Erfahrung statt Berechnung. Das finde ich aber völlig ok.

Nach meiner bisherigen Erfahrung trägt das Okoumé Sperrholz beim Kajak zu einem erheblichen Teil zur Festigkeit bei, und die einzelne GFK-Lage ist wirklich eher ein Oberflächenschutz.

Die Festigkeit hinsichtlich Betriebslasten ist bei meinem Kajak viel größer als erforderlich. Das Limit wird von der Punktbelastbarkeit der Bootshülle gesetzt, was z.B. beim Anlegen an einem felsigen Ufer eine Rolle spielen kann.
Die Bauweise ist 4mm Okoumé dreilagig, außen eine 163er Glaslage und innen 163er Glas nur im Cockpit. Dazu 40mm Glas-Stoßkantenstreifen innen aus 225er Material und einige Verstärkungsstreifen im Bug- und Heck-Kielbereich.

Für ruhige Gewässer und Gras- oder Sandufer ist das mehr als ausreichend. Bei einer Kleinfluss-Fahrt mit leichten Stromschnellen, Felsen und Kiesbänken ist das eher zu knapp. Da wären außen sicher zwei Lagen Glasgewebe besser.

Gerade die Eigenschaft von Holz, Stöße elastisch aufzufangen, kann man vorteilhaft ausnutzen. Zu steif sollte ein Boot nicht sein, nur so steif wie nötig.

Selbst wenn bei einem Sperrholzrumpf mit GFK-Decklage diese punktuell beschädigt ist, stellt das für das gesamte Boot noch kein Problem dar.
Das hab ich schon selbst getestet bei Fahrten auf der Isar

Holz ist in sich ein Faser-Verbundwerkstoff. Okoumé hat um 500 kg/m³.
Hartschaum gibt es typischerweise in 30-110 kg/m³ und Balsa hat 150-300 kg/m³. Grob in ähnlichem Verhältnis liegt wohl die lokale Druckfestigkeit (außer wenn man Balsa mit Fasern hochkant einbaut, das steht hier aber nicht zur Debatte, weil es nur in Negativ-Formbauweise Sinn macht.).

Wenn ich ein Hartschaumkern-Sandwich baue, muss ich eine Zerstörung der GFK-Lage möglichst sicher verhindern. Unter eine Gedamtstärke von knapp 500 g/m³ Gewebe außen würde ich dabei aus Gründen der Alltagstauglichkeit nicht gehen wollen. Das ergibt mit Harz schon mindestens etwa 1kg/m². Innen genügt etwas weniger. Mit Lackierung, Schaumkern und Innenlage lande ich vermutlich um 2,2 kg/m².

Beim Holzboot komme ich auf einen Wert um 2,8 kg/m² und eine Leermasse um 16 kg, fahrbereit ca. 17,5 kg. Das gleiche Boot in GFK/Hartschaum könnte also vielleicht leer 12,5 kg wiegen und fahrbereit 14 kg.
Ob die Gebrauchstauglichkeit dann gleich gut wäre, kann ich aber nicht sagen.
Für Rennboote geht's natürlich noch viel leichter.

Ein großes Fragezeichen sehe ich noch beim Harzanteil im Gewebe.
Unter 50% zu kommen, ist bei dieser einfachen Bauweise ohne Vakuumtechnik wohl kaum zu schaffen. Ich kalkuliere mit 60%. Wer 'rumsaut, erreicht schnell 70%. Dann ist aber der Gewichtsvorteil zum Holzkern schnell futsch.
Einen Vorteil sehe ich darin, dass z.B. Bug- und heckbereich auc haus massiven Schaumstoffklötzen geformt werden können. Damit lassen sich Formen realisieren, die in Holz-S&G nicht möglich sind.

Falls es jemand anpackt und ein Kajak mit Schaumkern in Positivbauweise realisiert, bitte Infos!
Kennt jemand interessante Quellen im Internet dazu? Dann bitte Links her!

Gruß,
Martin
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