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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#26
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@ gurkenfass
Ganz lustig, die Lok, hilft aber nicht. @ Mucke Ist drin, weiter oben. Grüße Volker |
#27
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Hallo Leute!
Ich habe in dem Trööt leider ein paar Fehler gelesen, die mich irritieren. Es geht um das außermittige Versetzen der Antriebsmaschine. Wollen wir uns doch noch einmal mit den Realitäten beschäftigen, um Klarheit zu schaffen. Gehen wir mal von einer Maschine aus, die mittig am Heck montiert wäre. Ein rechtsdrehender Propeller, also ein Propeller der sich von achtern gesehen bei Vorwärtsfahrt im Uhrzeigersinn dreht, versetzt die Heckpartie nach steuerbord und die Bugpartie nach backbord um einen Drehpunkt herum, der etwa am Ende des ersten Drittels des Rumpfes, bezogen auf die Gesamtlänge liegt. Im Rückwärtsgang mit Änderung der Drehrichtung des Propellers versetzt das Heck nach backbord und der Bug nach steuerbord um den genannten Drehpunkt. Um die Drehmomentsabstützung - bisweilen spricht man auch vom Radeffekt - zu kompensieren, baut man mit der als Opferanode ausgelegten, drehbar gelagerten Steuerfinne (Trimmflosse), die sich unterhalb der Antikavitationsplatte befindet, beim rechtsdrehenden Propeller ein nach backbord gerichtetes Rudermoment auf, was das Betreben, das Heck nach steuerbord zu versetzen, aufhebt. Jetzt geht das natürlich nur bedingt, weil der Wasserdruck im Quadrat zur Geschwindigkeit steigt. Dieses kleine Trimmruder unterhalb der Antikavitationsplatte zeigt im Verdrängerzustand ein nur wenig wirksames Rudermoment, weil die Anströmung, die den Widerstand und auch das Rudermoment mit sich bringt, noch zu gering ist. Mit zunehmender Geschwindigkeit steigt das Rudermoment im Quadrat. Dieses Trimmruder wird so ausrichtet, dass die Drehmomentabstützung bei Vollgas, also dem Bereich, wo ein Boot äußerst sensibel reagieren kann, nahezu neutralisiert ist. Wenn man praktisch bei Vollgas und ausgetrimmtem Zustand bei einer nicht selbständig sperrenden Lenkung das Lenkrad los lässt, muss das Boot geradeaus laufen. Wenn man diese Idealeinstellung gefunden hat, wird man dennoch feststellen, dass mit Rücknahme der Gasstellung und auch mit Änderung des Trimmwinkels der Rudermomentenausgleich nur noch unzureichend gegeben ist. Das Ganze orientiert sich an einem zu findenden Kompromiss, wobei die üblicherweise gefahrene Marschgeschwindigkeit ein beachtenswertes Parameter sein kann. Die Einstellung dieses Trimmruders wird also auch vom geschwindigkeitsorientierten Einsatzzweck abhängig gemacht. Jetzt kommen wir mal zum außermittigen Versetzen des Motors und seine Wirkung auf die vorhandenen Rudermomente. Noch einmal kurz erinnern. Wir mussten beim rechtsdrehenden Motor, der das Heck von Haus aus nach Steuerbord versetzen will und es auch tut, mit der Trimmflosse ein gegenläufiges Rudermoment nach Backbord aufbauen, welches groß genug ist, das durch die Drehmomentsabstützung vorhandene Rudermoment nach steuerbord zu neutralisieren, um den Geradeauslauf zu gewährleisten. Wenn man den Motor jetzt nach rechts außermittig versetzen würde, vergrößert sich automatisch das Rudermoment nach Steuerbord. Man erreicht es aber, dass man auch bei geringerer Fahrt eine größere Schräglage beim stark aufgekielten Rumpf nach Backbord vermeidet, weil die Motormasse als solche auch außermittig eine Gewichtszunahme an der Steuerbordseite bewirkt, die das Boot um die Längsachse aufrichtet. Dies hat aber zur Folge, dass das Stützruder (Trimmflosse) mehr als eigentlich erforderlich ein Rudermoment nach Backbord aufbauen muss. Letztendlich ist das aber nur ein untauglicher Ansatz, weil die Leistungsspitze, für die überproportionaler Leistungseinsatz erforderlich ist, abgeschnitten wird. Hierbei bitte ich folgendes zu bedenken, falls man sich der Vorstellung hingibt, was kann so eine kleine Stützflosse wohl schon groß an Bremswirkung entfalten: Man muss hier berücksichtigen, dass das Wasser eine spezifische Dichte hat, die 736 mal größer ist, als die der Luft. Das hängt damit zusammen, dass ein Liter Luft nur 1,293 Gramm wiegt bei 1013,2 Hektopascal und 20 Grad Celsius, wogegen ein Liter Wasser 1000 Gramm wiegt. Nimmt man jetzt den Taschenrechner zur Hand und rechnet 1000 durch 1,293 kommt man auf das Ergebnis von 736. Ihr müsst Euch also in Gedanken diese kleine Finne um den Faktor 736 vergrößert vorstellen. Dann kommt größenmäßg schon ein Scheunentor raus. Und wohlgemerkt steigt der Druck im Quadrat zur Geschwindigkeit, was bedeutet: Doppelte Geschwindigkeit = vierfacher Widerstand; vierfache Geschwindigkeit = sechzehnfacher Widerstand; achtfache Geschwindigkeit = vierundsechzigfacher Widerstand usw. Da kommen Größenordnungen raus, die man sich nur schwer vorstellen kann, wenn man sich damit noch nicht beschäftigt hat. Weiterer Versuch eines Erklärungsansatzes: Was passiert, wenn ich die Maschine außermittig nach Backbord versetze? Ich kompensiere so einen Teil der Drehmomentabstützung, die das Heck nach Steuerbord versetzen will und erreiche damit, dass ich mit dem Trimmruder ein geringeres Stützmoment aubbauen muss, um eine Geradeausfahrt momentenneutral zu ermöglichen. Das kann Leistung freisetzen im Hochgeschwindigkeitsbereich, wo das Trimmruder vom Widerstand her unproduktiv arbeitet, was den Leistungsansatz anbelangt. Das Ganze macht aber im Regelfall nur dann Sinn, wenn ich mit dem außermittigen Versetzen des Motor nicht mehr Widerstand durch das Unterwasserteil des Motors produziere, weil das Unterwasserteil in einem höheren Bereich widerstandsträchtig angeströmt wird. Aus meiner Sicht macht das nur Sinn, wenn die Heckpartie über eine entsprechende flache Gleitstufe mittig verfügt, die diesen zusätzlichen Wasserwiderstand beim seitlichen außermittigen Versetzen nicht mit sich bringt. Und jetzt seid Ihr wieder dran. Viel Spass beim lesen. Nicht umsonst ist mein Boot so schnell, wie es andere zum Teil nicht wahrhaben wollen. Gruß Walter |
#28
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Zitat:
Meine Finne sieht kein Wasser in Gleitfahrt, mein Böotli fährt trotzdem prima geradeaus (Skeg sei Dank)
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Gruß Stephan ____________ real men don't need instructions
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#29
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Gruss Konny Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will. |
#30
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Gruß Stephan ____________ real men don't need instructions
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#31
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Hallo Walter,
vielen Dank! Das werde ich morgen in Ruhe 3-7 mal durchlesen. Selbst als nicht dummer Jung ist das heftig. Aufgeben gilt nicht, Antwort kommt schon. Vielen Dank vorab!!! Grüße Volker
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#32
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Zitat:
Mit zunehmender Geschwindigkeit neutralisiert sich auch die Drehmomentsabstützung durch das im Wasser seiner Form nach angestörmte Unterwasserteil. Bei Deiner Variante ist aber der Lenkbedarf im Sinne des Aufbringens eines erforderlichen Rudermoments wesentlich größer bis der von Dir erwähnte Zustand in der Gleitphase erreicht wird. Wie ich schon erwähnte, ist alles ein Kompromiss, der sich am Einsatzzweck orientieren sollte. Gruß Walter |
#33
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@Mucke,...
hier mal ein Link zu meinem Böötchen http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=103755 Also ausgetrimmt heist für mich ,der Punkt an dem es am besten fährt ^^
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Gruß Dave |
#35
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Zitat:
Die Antiventilationsplatte hängt bei der gezeigten Trimmung schon so wie das Wasser strömen würde. Das Wasser bleibt ja nich waagerecht wenn es hinter dem Heck ist, sondern steigt sehr schnell wieder an. Und die AVP tut durch erzeugen eines Unterdruckes ihr übriges. Sonst würde in Gleitfahrt dein Propeller ordentlich Luft ziehen. Grüße
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Marco, Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich... |
#36
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Versuch einer Zusammenfassung:
Wenn man den Geradeauslauf auf eine bestimmte Geschwindigkeit hin optimieren will, geht das wohl auf diese Art. Über alle Geschwindigkeitsbereiche bringt es nicht viel, da die Wasserwiderstände im Quadrat zum Geschwindigkeitszuwachs ansteigen. Ist das so etwa richtig verstanden? Grüße Volker |
#37
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also wenn ich die problematik (die volkerma bei seinem boot wohl nicht haben wird) richtig verstehe,hat das problem bei leichten V-Booten mit viel PS nichts mit dem radeffekt als sich zu tun,der verstärkt sich erst bei stärkerer Trimmung oder höherlegen des Motors.
Und ich glaube nicht,das es ein UWT speedtechnisch interessiert,wenn der motor 3 cm weiter rechts sitzt. Und Walter,schreib mal bitte nich son Fach-Chinesisch.Da kann man sich nur schwer drunter vorstellen.
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Semper Fidelis |
#38
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Jo, das ist die Aussage
Mich interessiert aber weiterhin, warum und wieso bei einigen Rumpfformen dieses seitliche "Offset" etwas bringt, bei anderen hingegen nicht zuträglich ist. Zitat:
also wenn ein "Gleitpad" hinten am Rumpf vorhanden ist, erübrigt sich das seitliche versetzen? ...und bei Omis Lösungsansatz müsste nur der Beschleunigungsfaktor Richtung Erdmittelpunkt kompensiert werden...
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Gruss Konny Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will. |
#39
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Zitat:
guck dir mal ein glastronrumpf an von hinten und ein fletcherrumpf...und versuch mal zu erahnen wie breit das jew. boot auf den letzten beiden Gleistufen ist...
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Semper Fidelis |
#40
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Die Finne ist bei mir das erste was ich abschraube, weil sonst kein vernünftiger Propeller draufpasst läuft trotzdem sahnemäßig
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www.1000in1day.de https://www.facebook.com/1000in1day 1000in1day2014 - Baltic Tour
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Zitat:
Gruß Walter |
#42
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oder eine vernünftige Hydrauliklenkung, die bei derartigen Boots/Motorkombis eigentlich sowieso dazugehören sollte.
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Gruss Konny Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will. |
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Zitat:
Meines hat z.B. ein Gleitpad. Als der Motor mittig angebaut war , lief das Boot in ALLEN situationen völlig besch... ganz und gar nicht so, wie diese Boote damals schon seit Jahrzehnten angepriesen wurden. Ich glaube, es gibt/gab kein Boot , das schlechter läuft als unsere Fletcher mit mittig montiertem Motor. Die Herumspielerei mit der Trimmflosse brachte einiges: NICHTS!! Damals hatten wir keine Ahnung davon, bis uns ein damaliger alter " Fletcher-Hase " auf den mittig montierten Motor aufmerksam machte. Der Mann müsste heute etwa 90 Jahre alt sein und hat in deutschland wohl die meisten Fletcherkisten an die Endverbraucher gebracht. Wir hatten damals die Motorhöhe nicht geändert und nach dem Versetzen ( antiventilationsplatte war bündig mit dem rumpf ) hatte man ein klasse Boot, guten Punch von unten absolut geradeauslaufend, kein Gieren beim Tuckern. Es waren auch nur 115 Pferde hinten dran. Gruss Andi
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www.Fletcher-Sportboote.de - die Seite für Fletcher-Freunde Propeller - Rechner - Propeller Speed calculator - download
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#44
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Hat das Boot denn mit mittig montiertem Motor beim "Tuckern" gegiert?
Gruß Dominic |
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kann ich nicht beurteilen wie sich das ohne kräftige Oberarme fährt
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#46
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Zitat:
dass sich erst garkein Druck auf der Lenkung aufbaut.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
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Zitat:
Das kann ich leider nicht mehr sagen, das war etwa vor 17 Jahren und die erste Fahrt mit mittig montiertem Motor hat, ich glaube, ca. 15 minuten gedauert, länger wollten wir uns den Mist nicht antun - Boot mit Motor zum Motorenhändler, der den Motor montiert hat, gebracht - es stellte sich heraus, dass ein Praktikant den Motor montiert hat :-( Der , der es normalerweise macht, wusste dass man versetzen muss, denn er hatte auch eine 199er Fletcher allerdings mit V6 Yammi hinten dran. Das war eben Pech für uns.
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#48
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Zitat:
Gruß Walter |
#49
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Motor richtige Höhe und das ganze so ausbalanciert,
dass bei neutralem Trimm der Bootskörper frei läuft. Das ist keine Zauberei und auch kein Traum.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#50
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checki so wird das nichts...du brauchst ein meterlanges Nose cone...
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Semper Fidelis
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