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  #301  
Alt 01.11.2013, 06:14
Käptn Fred Käptn Fred ist offline
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Der vollständigkeitshalber, hier noch die Zusammenfassung des Falles aus der Berner Zeitung. Darin wird auch das Strafmass (plausibel) begründet.

Der Beschuldigte im Bootsdrama auf dem Bielersee wurde gestern wegen fahrlässiger Tötung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 12 Monaten verurteilt. Sein Anwalt kündigte bereits Berufung an. Für Gerichtspräsidentin Elisabeth Ochsner reichen die Indizien aus: Es bestehe kein erheblicher Zweifel, dass der angeklagte Bootsführer am 11.Juli 2010 auf dem Bielersee eine 24-jährige Frau überfahren und getötet hat. Ochsner verurteilte den 77-jährigen Unternehmer gestern am Regionalgericht in Biel wegen fahrlässiger Tötung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 12 Monaten. Zudem muss er die Verfahrenskosten von total rund 95000 Franken bezahlen.
Aus der ersten Reihe im vollen Gerichtssaal, wo die Familie des Beschuldigten sitzt, ist immer wieder Kopfschütteln zu sehen, lautes Schnaufen ist zu hören, zwischendurch auch eine spitze Bemerkung. «Das gibts doch nicht», zischt es, als Ochsner das Urteil verkündet. Der Bootsführer selber sitzt regungslos auf seinem Stuhl, den Körper gebeugt, den Kopf gesenkt.
Kein einseitiges Verfahren
«Die Polizei hat 13 Besitzer von Luxusbooten ermittelt, die aber gar nicht oder nicht zu diesem Zeitpunkt auf dem Bielersee unterwegs waren», eröffnete Elisabeth Ochsner ihre Urteilsbegründung. Und widersprach damit dem Vorwurf des Verteidigers, sein Mandant sei von Beginn weg vorverurteilt worden und die Ermittlungen hätten sich nur auf ihn fokussiert.
Weiter ging Ochsner detailliert auf die Zeugenaussagen ein. Diese seien grundsätzlich ein unzuverlässiges Mittel, «da die Fähigkeit des Menschen, sich vollständig an etwas zu erinnern, beschränkt ist». Insgesamt aber komme, was das Gesamtbild der Zeugenaussagen zum örtlichen und zeitlichen Geschehen betreffe, nur das Boesch-Boot des Beschuldigten infrage. «Sehr unwahrscheinlich» sei es, dass sich all diese Zeugen getäuscht hätten. Und sogar wenn: «Dann gibt es immer noch die Gutachten.»
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Knochen gaben Ausschlag
Die Indizien sind für das Gericht handfest, auch wenn keine eindeutigen Spuren wie DNA festgestellt werden konnten. «Das Boot fuhr nach dem Unfall bei der Petersinsel noch bis Sutz – eine bessere Waschmaschine gibt es nicht», begründet Ochsner dies. Entscheidendstes Gutachten war für die Einzelrichterin der Nachweis der hellen Mikrospuren in der Kerbe der Schraube: Sie wurden in Wiesbaden und Halle (D) als menschliches Knochenmaterial identifiziert.
Zusätzliche Tests waren nötig, weil die Schraube zuvor für ein 3-D-Scanning mit Kreidespray eingesprayt und danach gereinigt wurde. «So musste auch die Zusammensetzung des Sprays analysiert werden.» Dieser enthalte jedoch nur Kalzium – und nicht zusätzlich Phosphor wie Knochen. «Und von wem sollte dieses Material stammen, wenn nicht vom Opfer»? fragte Ochsner.
Die Richterin äusserte auch Kritik an den Untersuchungsbehörden. Das Beispiel mit dem Kreidespray ist eines. Der Fakt, dass die Polizei die Schraube nach der Demontage ungeschützt ins Gras legte, noch bevor die Spurensicherung abgeschlossen war, ein anderes. Wie zuvor für Staatsanwältin Silvia Hänzi ist es auch für Ochsner gut möglich, dass der Bootsführer den Unfall nicht bemerkte. «Als ihm bewusst wurde, dass er der Verursacher sein muss, haben er und seine Begleiterinnen ihre Aussagen revidiert.»
Ein junges Leben ausgelöscht
Weshalb ist das Drama passiert? Der 77-Jährige ist kein Raser. Er war nicht betrunken. Aber er litt an beiden Augen am grauen Star. «Dies hat seine Fahrtauglichkeit negativ beeinflusst», so Ochsner. Kurz nach dem Unfall liess er sich operieren. Sie warf ihm «unaufmerksames und leichtsinniges Verhalten» vor, zumal er trotz seiner Blendungsempfindlichkeit ohne Sonnenbrille auf dem Boot war. Er hätte auf die Bootsausfahrt verzichten können, bis die Operation vorbei war. Stattdessen habe er ein «junges, hoffnungsvolles Leben ausgelöscht».
Das Strafmass weicht nur minim von den Forderungen von Staatsanwältin Hänzi ab. Die Kritik an den Untersuchungsbehörden nimmt diese ernst: «Wir werden in einem ähnlichen Fall die Sicherung der Beweise anders angehen», sagte sie nach dem Prozess. Verteidiger Peter Saluz hatte am Montag einen Freispruch gefordert. Gestern kündigte Saluz bereits Berufung an. Das Boot bleibt beschlagnahmt, bis das Urteil rechtskräftig ist.
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Alt 01.11.2013, 09:12
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Wenn ich mich richtig erinnere wurde die Untersuchung der Schraube (also des Propellers) damals von einem BF-mitglied durchgeführt.
__________________

Niemals mit den Händen in den Taschen
auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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  #303  
Alt 01.11.2013, 09:47
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Damit Ihr mal nen Eindruck vom Bielersee bekommt, hier ein Bild welches ich an einem WE gemacht habe.

Da ist die Hölle los, da tummeln sich auf einer Fläche von gut 200×200 Meter gut 20 Fischer!
Einem Segler musste ich innert Minuten dreimal ausweichen, weil er immer wieder neben mir durch den Wind wendete. 2× um selber einem Segler auszuweichen und einmal musste er wenden, weil das Wasser sonst ausgegangen wäre. Der Segler hat mich erst nach der dritten Wende bemerkt und war erstaunt wie nahe ich inzwischen war obwohl ich aufgestoppt hatte.
Er gewährte mir dann seine Vohrfahrt indem er seinen Kurs so setzte, dass er mich beim 4ten mal achterlich kreuzte.
Da tummeln sich teilweise mehr Boote als Wasser vorhanden ist, um es mal etwas überspitzt zu sagen.

Was ich damit sagen will, es ist gut möglich so ein Schlauchi zu übersehen, klar man hört evtl. etwas und denkt sich "ach misst, schon wieder ein Treibnetz erwischt" Blick zurück, jep ne Boje aus dem Augenwinkel ausgemacht, Blick wieder voraus, denn da ist schon wieder ein (unberechenbarer) Segler.

Lg
Alex
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  #304  
Alt 01.11.2013, 10:07
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Zitat:
Zitat von Ghostman.72 Beitrag anzeigen
.......
Da tummeln sich teilweise mehr Boote als Wasser vorhanden ist, um es mal etwas überspitzt zu sagen.

Was ich damit sagen will, es ist gut möglich so ein Schlauchi zu übersehen, ....
Klar, wenn ich unter solchen Bedingungen mit Vollgas durchpresche, hilft eh nur Augen zu und durch.

Gerade wenn es auf dem Wasser zugeht wie in der Fußgängerzone bei Schlußverkauf, paßt doch jeder verantwortungsvolle Bootsführer seine Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit dieser Situation an.

Rechtlich kann und mag ich so was nicht beurteilen, aber als Wassersportler sagt das alleine der gesunde Menschenverstand.
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  #305  
Alt 03.11.2013, 11:44
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Zitat:
Zitat von wolf b. Beitrag anzeigen
Klar, wenn ich unter solchen Bedingungen mit Vollgas durchpresche, hilft eh nur Augen zu und durch.
Nur nebenbei, das Gericht schreibt in der Urteilsbegründung, dass der 77 Järige nicht gerast sei!

Zitat:
Zitat von wolf b. Beitrag anzeigen
Gerade wenn es auf dem Wasser zugeht wie in der Fußgängerzone bei Schlußverkauf, paßt doch jeder verantwortungsvolle Bootsführer seine Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit dieser Situation an.
[CUT]
...als Wassersportler sagt das alleine der gesunde Menschenverstand.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu, er hätte das Schlauchi sehen müssen, ohne wenn und aber!

Lg
Alex
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  #306  
Alt 04.11.2013, 10:06
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Hallo allerseits
Mir gehen solche Unglücke immer sehr nahe und dieses besonders, lebe ich doch hier am Bielersee. Aber, was hier zum Teil für Halbwissen zum besten gegeben wird ist meiner Meinung nach schon bedenklich Dann mach ich mir mal die Mühe etwas aufzuräumen.

Zitat:
Zitat von Christo Cologne Beitrag anzeigen
Wenn ich mich richtig erinnere wurde die Untersuchung der Schraube (also des Propellers) damals von einem BF-mitglied durchgeführt.
Das ist falsch! Richtig ist, ein Mitglied hat in einem ähnlichen Fall eine Untersuchung durchgeführt.
---------------

Zitat:
Zitat von billi Beitrag anzeigen
Ich bin mir sicher das er es gemerkt hat.
Ich denke der Richter ist sich persönlich auch sicher. Beweisen kann er es leider nicht.
Das ist falsch! Richtig ist:
Zitat:
Zitat von Berner Zeitung
Der Beschuldigte habe ab dem Zeitpunkt, als ihm bewusst geworden sei, dass sein Boot in den Unfall verwickelt gewesen sei, die Chronologie geändert. Silvia Hänzi: «Er hat den Zeitpunkt seiner Bootsfahrt in den weiteren Aussagen plötzlich um zwei Stunden nach vorne geschoben.»
Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/region/s...story/22026374
Dieses Indiez spricht eben für den Angeklagten und die 'Tatsache' das er das Schlauchi wirklich nicht gesehen hat, warum auch immer.
---------------

Zitat:
Zitat von xenix Beitrag anzeigen
Der jetzt verurteilte Bootsführer, so er es denn gewesen ist, hatte dort nichts zu suchen; nicht mit der Geschwindigkeit und nicht mit diesem Kurs. Die Vorschriften für die 150 und 300 m Zone zum Ufer sind eindeutig.
Das ist falsch! Richtig ist, das Schlauchi hatte dort nichts zu suchen! Das Unglück ereignete sich ca. 400 bis 700 Meter vom Ufer entfernt. Die Ersthelfer (zwei Jungs mit Mobo) brauchten 5 Minuten von der St. Petersinsel bis zur Unglücksstelle inkl. Klarmachen des Bootes.
Zitat:
Zitat von Blick
Sie paddeln Richtung St. Petersinsel zum Picknicken. Nach rund einer Stunde auf dem See will Angela kurz anhalten.
...
Gegen 18 Uhr paddeln sie zurück Richtung Lüscherz.
Quelle: http://www.blick.ch/news/schweiz/wes...n-id54260.html
Zitat:
Zitat von Blick
Stephan atmet schwer. «Wir waren mit unserem Gummiboot auf der St. Petersinsel zum Picknicken. Dann wollten wir zurück nach Lüscherz fahren.» Kurz vor 18 Uhr machen die zwei Verliebten eine Pause auf dem See.
Quelle: http://www.blick.ch/news/schweiz/wes...a-id54168.html
Und: http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/11205236 (Abbildung)
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Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Ich kann durchaus verstehen, wenn ein solches Boot mit Wellenanlage etwas schwer zu manövrieren ist und dies auf laienhafte Zuschauer unsicher wirkt.
und
Zitat:
Zitat von Bernd Beitrag anzeigen
Es gibt genügend "Besitzerin einer Bootschule" die noch nie ein 7m Boot mit Wellenantrieb in der Hand hatten, geschweige denn im Hafen manövriert haben.
Nur Danke Titel ist man noch lange nicht Profi.
Bernd
Was soll ich dazu sagen, ausser kennt Ihr Romi? Ich habe Romi und ihren Mann diesen Sommer kennen gelernt. Romi ist seit gut 30 Jahren Bootsfahrlehrerin. Zur Flotte gehören heute eine Finnmaster 530 MC und eine Blazer 16 mit 40 PS.
Privat fahren Sie unter anderem eine Sea Ray und die geht mal richtig ab. Am Flusskurs (hab ich in nem anderen Tröt mal erwähnt) waren wir eben mit der Sea Ray unterwegs, da es eben auch zur Ausbildung gehört mal ein wirklich schnelles Boot zu fahren und die Unterschiede kennen zu lernen. Beide nehmen Ihren Job sehr ernst und sind sehr kompetent, nicht nur was Mobos betrifft, ihr Mann war begeisterter Segler. Noch Fragen?
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Zitat:
Zitat von bootefreddy01 Beitrag anzeigen
Genau das iss es...! Warscheinlich noch in der Fahrstraße!?
...
Hast Du dich schonmal gefragt warum? Vielleicht etwas weiter zum Ufer hin treiben lassen, und nicht mitten auf dem See...
Zitat:
Zitat von Berner Beitrag anzeigen
Du wirst feststellen, dass es hier KEINE Wasserstrassen gibt, vom Gesetz her in JEDEM Fall einen Mindestabstand von 50 m zu anderen Booten einzuhalten ist (Kursschiffe, Fischer- und Schleppboote sind zusätzliche Regeln einzuhalten) und dass es in Begleitung von einem Boot erlaubt ist, mitten auf dem See zu baden
Auch das ist leider nicht ganz richtig! Richtig ist:
* Treibende Boote müssen sich an die Ausweichregeln halten. Zur not muss der Schwimmer aufgenommen werden und platz gemacht werden. Das schwimmen neben einem Boot ist erlaubt, auch das Planschen mit Schlauchi und anderen Badegeräten ist in Begleitung eines Bootes erlaubt! Auf dem Boot muss Platz und Rettungsmittel vorhanden sein für die Leute im Gummiboot.
* Stillliegenden (Vor Anker) Booten müssen alle ausweichen, auch Segler, Kursschiffe, Polizeiboote im Einsatz, ALLE müssen ausweichen, gleiches gilt bei Manöverierunfähigkeit!!
* Es ist verboten in den Fahrrinnen der Kursschiffe stillzuliegen, bzw. sich dort unnötig aufzuhalten.
Zitat:
Zitat von BSV Art. 42a Fahrstrasse
Schiffe öffentlicher Schifffahrtsunternehmen haben bei ihren Fahrten einer Fahrstrasse zu folgen, von der ohne Grund nicht abgewichen werden darf. Die Fahrstrasse ist für Kursschiffe, die sich nähern, freizuhalten.
Zitat:
Zitat von BSV Art. 59 Stillliegen
1 Liegeplätze sind so zu wählen, dass die Schifffahrt nicht behindert wird. Es ist verboten, im Bereich von Wasserpflanzen wie Schilf, Binsen und Seerosen stillzuliegen. In der Regel ist ein Abstand von mindestens 25 m einzuhalten.
2 Stillliegende Schiffe sind sicher zu verankern oder festzumachen, wobei der Wellenschlag und die Sogwirkung fahrender Schiffe zu berücksichtigen sind. Sie müssen den Wasserstandsschwankungen folgen können.
3 In der Nähe von bezeichneten Geräten der Berufsfischer ist das Ankern verboten.
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Bevor ich nun noch weiter zurück gehe und schreibe, dass jeder der es wissen will, auch weiss das man mit dem Schlauchi die Uferzone 1 nicht verlassen darf, weil es an jedem Seebad (so auch in Lüscherz) auf den grossen Tafeln mit den Baderegeln steht und es überall nachzulesen ist, belasse ich es dabei, das es bei mir auf dem Schlauchi stand und nochmal im Beipackzettel.
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Fassen wir den traurigen und tragischen Unfall zusammen, ganz ohne Emotionen.
1. Das Schlauchi hat das vorgesehene Gewässer verlassen und so haben sich die beiden leider in Gefahr gebracht.
2. Der Mobofahrer hat das Schlauchi nicht gesehen, obwohl er es hätte sehen müssen.
3. Der Rentner ist nicht vorbestraft, nicht als Trinker und auch nicht als Raser bekannt.
4. Die Indizien konstantieren, dass der Rentner vom Unfall wirklich nichts mitbekommen hat.
--> Die 12 Monate sind wohl gerecht und der persönlichen Schuld des angeklagten entsprechend.


Es waren wie so häufig viele Kleinigkeiten die zum Unglück führten. Jede für sich nicht schlimm, aber in der Verkettung fatal und mit tragischen Konsequenzen. Angefangen bei der -jetzt lehne ich mich mal etwas aus dem Fenster- Wahl des Bootes, eine warscheinlich billige Kopie einer Fly Fish namens FLY FLSH auf der evtl. der Warnhinweis fehlte (Seht euch mal die Fotostrecke Bild 3 im Artikel http://www.blick.ch/news/schweiz/wes...n-id54260.html an). Hin zu nicht gelesenen Hinweisen im Seebad, bis zum Unfalverursacher, einem Menschen der seine Situation falsch eingeschätzt hat über die Ehefrau welche ihrem Göttergatten nicht durch Ausguck halten beistand. Nicht zu vergessen der Arzt welcher die Fahrtauglichkeit kurz zuvor bestätigte.


Am schlimmsten finde ich schlussendlich, dass es nicht viel und nur etwas gute Seemanschaft von uns Ortsansässigen gebraucht hätte um das Unglück zu verhindern. Nur einer der zahlreichen Skipper hätte Ihnen schon auf der Hinfart sagen können: "Hey Leute, was Ihr da macht ist lebensgefährlich. Hier gibts immer wieder Treibholz welches Eure Gummiente im nu zum Absaufen bringen kann! Dann steht Ihr da und müsst bis zu 900 Meter schwimmen." Oder "Hey, geniesst Ihr das schöne Wetter? Kennt Ihr den 'Joran' nicht, das ist ein Fallwind der für Euch Lebensgefährlich ist im Schlauchi. Ich war auf dem See, tolles Wetter, ein Tag wie heute, als plötzlich ohne Vorwarnung die Wolken über den Jura schossen. Ich konnte mich grade noch dort drüben hinter dem Hügel auf der Petersinsel beim Schilf in Sicherheit bringen und Ankern. Keine Sturmwarnung, dafür wie aus dem Nichts Orkanartige Boen. Ich habe schon viel erlebt auf dem See, aber da hab ich Angst bekommen und hatte Glück!"**
** So ähnlich ist dieses Gespräch mit einem Bootsfischer und mir diesen Sommer in Lüscherz abgelaufen. Habe Ihn dort im Bistro kennengelernt.
Dieses Jahr hat genau dieser Fallwind -welchen gute Segler so lieben- zwei mal das Eidgenössische Turnfest weggefegt! Das Problem ist, diesen im Sommer fast täglich auftretenden Wind, richtig einzustufen. Beispiel? Aber klar doch. Wir sassen im Joran, das Hafenrestaurant in Biel und Romi blickte immer wieder auf ihr Tablet und wieder auf die Windfahne. Meteonews sagte aktuell Winde bis 2 Boford und Boen bis 3 voraus für die nächsten Stunden. Es lag was in der Luft und plötzlich, wie aus dem Nichts frischte der Wind auf und Boen von etwa 3 Boford strichen über den Kleinbootshafen. Nach kurzem Beratschlagen entschied ich mich, meine Stunde zu verschieben und Romi sagte Ihrerseits die Fahrstunde ab. Wir änderten die Bestellung von Kafi in Bier und fachsimpelten wärend der Wind rasch weiter auffrischte, "wa meinsch, gits Sturm?" fragte ich den Serviceleiter als er hastig begann die Terrasse Wetterfest zu machen, "Hmmm, steht grade auf der Kippe, kann sein" antwortete er. Inzwischen fegten Boen von gut 5 Bo über den Hafen, keine Warnleuchten, nichts! Das ganze hat keine halbe Stunde gedauert und anschliessend wieder herrliches Ententeich Wetter!
Alleine diese Tatsache macht es lebensgefährlich auf den See mit nem Schlauchi zu paddeln, Blinde Mobo Fahrer, Besoffene, Raser oder weiss der Geier was sonst noch, hin oder her.
Link zum Thema: http://www.fotometeo.ch/news/lokale-...ne-i-der-joran

Statt dessen sitzen wir hier und spekulieren, fordern 15 Jahre Knast oder gleich den Lynchmob.

Vielleicht sollten wir aber einfach das nächste mal wenn wir einen Schlauchipiloten mitten auf dem See sehen beidrehen und diesem die Gefahr erklären, ihn ins Schlepp nehmen und sicher ans Ufer bringen!

Alex
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Ich sollte meinen Beruf ändern und Autor werden
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