Tatort - ein Verbrechen am Zuschauer

[iak]

Mal abwarten , ist sicher auch nicht einfach auf den Zug aufzuspringen wo schon so GROßE waren .

Ne Chance hat er verdient , ob man ihn mag oder nicht außen vor .

Wie hier schon richtig jemand schrieb , würden Drache / Felmy / Lamprecht / Löwitsch oder gar George heute das breite Publikum ansprechen wollen gings sicher auch schief und würde zum abentlichen Schlafmittel auf der Couch .
Wir , bzw. ich fand die damals auch Goil , nur ob die heute noch ein Strassenfeger wären , man weiß es nicht

[Wepi]

Inzwischen glaube ich, es gibt sogar zahlreiche Leute, die kaufen einen Neuwagen auch ohne Motor oder Räder, nur weil ihnen die Wagenfarbe oderder Krach der eingebauten Stereoanlage so gut gefällt! Und ihr einziges Argumennt: "Über Geschmack läßt sich nicht streiten."
Zu meiner Überraschung gibt es sogar Zeitungen, die den Schweiger-Tatort zutreffend beurteilen. Zwei hervorragende Kritiken in der Rheinischen Post am Montag und Dienstag bringen die Jubler treffend wieder auf den Boden zurück.
Gruß
Wepi

[Dicke Lippe]

Zitat von 45meilen

...

Tatort

Ist das nicht das was Sonntags Abends läuft, was sich so anhört wie das Pausenzeichen vom NDR und wo kurz vor Ende irgendwelche sich anschreien
...

Ja, so welche gibt es auch, aber immer seltener..

[Hausbootbewohner]

Zitat von 45meilen

Hab glaube ich kein Fernsehen mehr geguckt seit das letzte mal Lethal Weapon, oder Stirb Langsam gezeigt wurde
...

das ist nu aber noch nich so lange her als dass man damit protzen könnt :
2. März 2013, Kabel1, 20.15: Stirb Langsam

[dieter]

Zitat von Wepi

Inzwischen glaube ich, es gibt sogar zahlreiche Leute, die kaufen einen Neuwagen auch ohne Motor oder Räder, nur weil ihnen die Farbe oder die Form des Auspuffs so gut gefällt! Und ihr einziges Argumennt: "Über Geschmack läßt sich nicht streiten."

was du ja überhaupt nicht machst...

(und immer wieder da dein Geschmack sicher nicht zum Otto Normalverbraucher gehört - wie man hier oft lesen kann)

Zu meiner Überraschung gibt es sogar Zeitungen, die den Schweiger-Tatort zutreffend beurteilen. Zwei hervorragende Kritiken in der Rheinischen Post am Montag und Dienstag bringen die Jubler treffend wieder auf den Boden zurück.
Gruß
Wepi

... da scheiden sich schon wieder die Geister .. äääh Geschmäcker.... Zeitung Nord - Zeitung Süd - Zeitung West ... Zeitung Ö und Zeitung woanders

[Wepi]

Zitat von dieter

... da scheiden sich schon wieder die Geister .. äääh Geschmäcker.... Zeitung Nord - Zeitung Süd - Zeitung West ... Zeitung Ö und Zeitung woanders

Das ist leider meistens nicht so. Daher auch meine Überraschung. Da zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften in einer Hand sind, sind abweichende Kritiken selten. Meist jubeln oder schimpfen sie unisono. Einige tun das sogar schon im voraus, um die Zuschauerquote zu beeinflussen. Ist ähnlich wie bei Wahlprognosen, deren Hauptzweck es ist, das Heer der ständigen Mitläufer in die gewünschte Bahn zu lenken.
Man kann nicht jeden Mist einfach mit unterschiedlichem Geschmack begründen. Wenn jemand sagt, er schaue eine Sendung an, weil er dabei so prima einschlafen kann oder weil er die Filmmusik toll findet, obwohl die Handlung Schwachsinn war, dann kann man dagegen nichts sagen. Oder wenn jemand zugibt, dass ein Film doch recht seicht war, er sich aber dabei entspannen konnte, dann kann man dem wenig entgegenhalten. Aber wenn er deswegen einfach behauptet, der Film sei gut gewesen (nicht, er habe ihm gefallen), dann läßt sich darüber sehr wohl streiten. Denn sowohl Autoren wie Regisseure, sofern sie eine Ausbildung dazu hatten und sich nicht nur dafür halten, weil sie gelegentlich selbst als Schauspieler gearbeitet haben, sind sich schon im allgemeinen einig, welche Grundkriterien einen guten Film ausmachen. Ob er einzelnen Zuschauern mehr oder weniger gefällt, ist dabei zweitrangig. Die Gewichtung der Grundkriterien ist sicher je nach Filmgenre unterschiedlich. Aber wenn in z.B. einem Dokumentarfilm gezeigt wird, wie ein Jäger ein bestimmtes Tier erlegt, dann würde es wohl kein vernünftiger Zuschauer akzeptieren, dass danach die Jagd auf dieses Tier mit dem Ergebnis gezeigt wird, dass es entkommt, auch wenn er sich das möglicherweise vorher erhofft hatte. Es gibt eben Regiefehler, die lassen sich nicht einfach mit unterschiedlichem Geschmack begründet hinnehmen.Der entscheidende Unterschied liegt darin, ob gesagt wird:" Das war gut" oder "Das hat mir gefallen".
Gruß
Wepi

[wolf b.]

Zitat von Wepi

Aber wenn er deswegen einfach behauptet, der Film sei gut gewesen (nicht, er habe ihm gefallen), dann läßt sich darüber sehr wohl streiten.

Kunst ist immer "gut" wenn sie einem gefällt.
Also kann für mich ein Film gut sein und für dich schlecht, ich sehe aber keinen Ansatzpunkt zum streiten.

Allerdings verstehe ich schon, daß unter Hobbyregisseuren - die alle schon mehrere Filme gedreht haben - das anders ist.

[dieter]

Zitat von wolf b.

K ich sehe aber keinen Ansatzpunkt zum streiten.

streiten im Sinne von "diskutieren" - hört sich besser an

[Wepi]

Zitat von wolf b.

Kunst ist immer "gut" wenn sie einem gefällt.
....

Da bin ich anderer Meinung. Eigentlich kommt "Kunst" von "Können". Leider sehen das heutzutage oft viele anders. Damit will ich nichts gegen moderne Kunst sagen. Es gibt zahlreiche moderne Künstler, die ihr Handwerk perfekt beherrschten und durchaus naturgetreu hätten malen können, dies aber absichtlich nicht gemacht haben. Daneben gibt es auch immer wieder Stümper, die ohne jedes handwerkliche Geschick versuchen, Modetrends auszunutzen oder mit spektakulären Aktionen als Künstler zu erscheinen. Ein von einem dressierten Affen auf eine Leinwand geschmierte Farbkleckse mögen jemandem durchaus gefallen, aber würdest Du das wirklich als Kunst bezeichnen?
Leider scheint es mir nicht zu gelingen, jedem klar zu machen, was ich wirklich meine.
Ich habe mir heute z.B. eine Aufzeichnung der Actionkommödie "D.E.R. älter, härter, besser" mit Bruce Willis angesehen, der mir ganz ausgezeichnet gefallen hat. Und er war im Gegensatz zu dem Til-Schweiger-Tatort auch gut. Nichts in diesem Film, ähnlich wie in Bond-Filmen, hat auch nur das Geringste mit Realität zu tun. Es wird fast ständig geballert usw. Aber der Film bleibt konsequent bei seiner satirischen Absicht, er ist auf seine Art spannend und amüsant. Und genau das ist sein Ziel. Trotz der fast absurden Handlung bleibt sie in in sich logisch und folgerichtig, immer mit einem Augenzwinkern.
Hätte Til Schweiger erkennbar eine solche Krinikomödie gedreht, könnte man den Film aus ganz anderer Sicht sehen. Er hat aber versucht, mit derzeit gerade in Mode gekommenen Klischees (Zwangsprostitution), einem Macho-Kommissar und ständigem unnötigen Geballer einen realitätsnahen Tatort zu drehen. Da waren die G. George-Filme von ganz anderer Qualität, obwohl sie sicher auch nicht allen Zuschauern gefallen haben. Til Schweiger war höchstens ein Bond für Arme.

@Dieter: Du hast natürlicht Recht, "diskutieren" paßt hier besser als "streiten". War auch so gemeint.

Gruß
Wepi

[Cyrus]

Zitat von Wepi

Ich habe mir heute z.B. eine Aufzeichnung der Actionkommödie "D.E.R. älter, härter, besser" mit Bruce Willis angesehen,

Retired. Extremely Dangerous

[Wepi]

Zitat von Cyrus

Retired. Extremely Dangerous

Danke für den Hinweis. In der "Hör zu" stand leider nur die Abkürzung D.E.R. und der von mir genannte deutsche Titel. Ist ja leider oft so, dass deutsche Titel anders lauten als das amerikanische Original.
Gruß
Wepi

[dieter]

..dürfte ein Druckfehler sein .. .er heißt auch bei uns R.E.D.
http://www.red-derfilm.de/
am 12. September kommt der zweite Teil ... hier der Trailer
http://www.kino7.de/trailer-r-e-d-2-2013/


... aber Kunst kommt nicht von können, sondern von künstlich

[B4-Skipper]

Zitat von Wepi

... Hätte Til Schweiger erkennbar eine solche Krinikomödie gedreht, könnte man den Film aus ganz anderer Sicht sehen. Er hat aber versucht, mit derzeit gerade in Mode gekommenen Klischees ...

Ach so, ich hatte bisher gedacht, er hat die von Christoph Darmstädt geschaffene Figur Nick Tschiller gespielt.

Wenn er wirklich versucht hat Klischees zu bedienen, dann mit Zustimmung oder mindesten Duldung des Produzenten Friedrich Wildfeuer und den Regisseur Christian Alvart.

Anders als bei Keinohrhasen, Zweiohrküken und Kokowääh, bei denen Til Schweiger Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler ist, ist er beim Tatort nur Schauspieler.

Tatort: Willkommen in Hamburg
Regie: Christian Alvart
Drehbuch: Christoph Darmstädt
Produktion: Friedrich Wildfeuer
Musik: Martin Todsharow
Kamera: Ngo The Chau
Schnitt: Sebastian Bonde

Seine "Schuld" an dieser Tatort-Folge dürfte sich also in Grenzen halten

Gruß Lutz

[B4-Skipper]

Zitat von Wepi

... Es gibt zahlreiche moderne Künstler, die ihr Handwerk perfekt beherrschten und durchaus naturgetreu hätten malen können, dies aber absichtlich nicht gemacht haben. Daneben gibt es auch immer wieder Stümper, die ohne jedes handwerkliche Geschick versuchen, Modetrends auszunutzen oder mit spektakulären Aktionen als Künstler zu erscheinen. ...

Wenn jemand etwas absichtlich "schlechter" macht, als er es könnte, dann ist das seine Sache. Dann sollte er sich aber auch nicht beschweren, wenn jemand mit einer gleichwertige Sache Erfolg hat, der es auch nicht besser hätte machen können.

Beider (Kunst-) Werke sehen also gleich "gut" aus. Wo ist für den (Kunst-) Konsumenten jetzt der Unterschied, zwischen "nicht besser gemacht, weil ich nicht wollte" und "nicht besser gemacht, weil ich nicht konnte"

Gruß Lutz

[Wepi]

Zitat von B4-Skipper

Wenn jemand etwas absichtlich "schlechter" macht, als er es könnte, dann ist das seine Sache. ...
Gruß Lutz

Da hast Du mich mißverstanden. Ich meinte nicht absichtlich schlechter, sondern absichtlich anders, z.B. abstrakt. Ein gutes Beispiel ist P. Picasso. Es gibt da u.a. einen Film, der ihn bei der Arbeit zeigt und dabei beweist, dass er sehr naturgetreu malen konnte, dies dann aber absichtlich verfremdet, um einen speziellen Eindruck zu erzielen, den er mit der fast fotografischen Darstellung nicht erreichen konnte.
Wenn aber jemand nur einen winzigen roten Punkt in der Mitte der Leinwand palt und dies dann in einer Ausstellung (habe ich selbst erlebt) für viel Geld als Kunstwerk anbietet, ist der für mich nur ein Abocker für Doofe.
Gruß
Wepi

[B4-Skipper]

Das habe ich schon so verstanden, fotorealistisch können sicher die wenigsten malen, aber manche Kunstwerke wähnte ich schon als Schülerarbeiten der Klassenstufen 7 bis 10 gesehen zu haben

Ohne dem Künstler zu nahe treten zu wollen, wäre dies so ein Werk.



Gruß Lutz

[Dicke Lippe]

Zitat von Wepi

... Ein gutes Beispiel ist P. Picasso. ...

Ist schon ein geiler Bogen von Til Schweiger zu Picasso...

[Akki]

Gleich kommt ein 2009er Leipziger im WDR

Kann ich mir den antun ??

[Sunnyxxl]

Einfache Antwort: JA! oder steht einer mit einer Knarre hinter Dir,das zu verhindern
Gruß Ulli

[Akki]

Naja, dann geben wir Saalfeld und Keppler mal ne Chance

[Akki]

Da menschelt es aber heftig

[JamesBond]

Na ja,

soooo schlecht kann der Tatort mit Til Schweiger ja dann doch nicht gewesen sein....


"Schweiger stellt Rekord bei ARD-Mediathek auf "


http://www.stern.de/kultur/tv/12-mil...-ard-mediathek

[Warmduscher]

Ja einige Medien loben den Film in den Himmel, andere sind enttäuscht.

Bei der IMDB Wertung steht er im Schnitt bei Note 5,4 (von 10), das ist wirklich kein gutes Ergebnis für einen Tatort.

Mir ist er so vorgekommen wie die Action-Krimis von RTL, Sat1 und Co. Ich mag realistische Krimis. Wenn sie wenig realistisch sind müssen sie schon besonders sein, z. B. wie Tatort Münster mit Boerne und Thiel. Da passt es wieder.

W

[Akki]

Hab ihn mir gerade noch mal angesehen. Ich meine soooo schlecht war er nun nicht,
aber er ist kein Tatort in meinen Augen. Sollen sie Til damit ne eigene Serie geben,
aber Tatort geht anders.

[Style]

Wie ist der heutige?
Bin noch unterwegs und konnte nicht gucken ❓