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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Moin,
Ich habe vor etwa zwei Jahren eine Reinke secura erworben. Im Winter ist im Moment immer Refit angesagt. Aktuell stellt sich mir die Frage ob das Rigg / Mast / Baum so bleiben kann, für mich sieht das stehende Gut okay ist, aber im Grunde sieht auch alles Recht verbastelt aus. Beispiel: Wanten, das Stahlseil sieht gut aus. Sieht aber auch so aus als sei es schon zig Mal gekürzt worden. Da würden schon einige Schäkel eingebaut... Der Mastkopf sieht auch so aus als entstamme er dem Diy Verfahren und müsste Mal neu. Aber ich bin auch kein Profi. Ich würde da gerne Mal einen Profi drauf schauen lassen. Daher suche ich einen Rigger / Mastbauer. Besonderheit: gesucht in Bremerhaven. Oder jemand der das mobil macht. Kennt ihr da jemanden? Gruß Katja |
#2
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Moin Katja
Ich bin kein Profirigger habe aber etwas Ahnung von der Riggbastelei. Stell doch mal einige aussagefähige Bilder von den Profilen (Baum und Mast) und von den neuralgischen Punkten: Salingbefestigung, Lümmelbeschlag, Anschlagpunkt der Großschot, Mastfuß und Topbeschlag. Wenn die Mast/Baumprofile noch nicht korrodiert, eingekerbt oder verbeult sind kann man Beschläge u.U. neu bauen und das stehende und laufende Gut erneuern. 1x19 Draht in Niro ist nicht soo hölleteuer und man kann auch nach und nach austauschen. Na ja die Securas und Supersecuras sind ja oft Eigenbauten mit ebenso eigenwilligen Teillösungen in manchen Bereichen. Ein neuwertiges Rigg für ein 4-5t Segelboot von Selden und anderen üblichen Verdächtigen übersteigt im Preis ganz schnell den Anschaffungspreis solcher älterer Stahlboote. Habe gerade im Netz "unter Steel Buddy" einen von Kurt Reinke gezeichneten Rigg-Generalplan gefunden, da kannst du mal selber checken in wie weit dein Rigg den Vorstellungen und Berechnungen von Kurt Reinke entspricht, der war mit seinen Dimensionierungen als Schffbauing. immer eher auf de gaaanz sicheren Seite, weil seine Boote, also die über oder um und bei 9m, immer für weltweite Fahrt ausgelegt waren. Gruß Hein Geändert von hein mk (06.09.2023 um 14:59 Uhr)
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#3
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Hallo Hein,
ich werde Mal ein paar Bilder machen, kann aber etwas dauern. Der Lümmel sieht aufgebogen aus, kann aber sein dass es so gewollt ist. An selber bauen habe ich auch schon gedacht, kann ich mir gut vorstellen. Interessant finde ich dass es mittlerweile auch Rigger gibt die mit dyneema arbeiten zu Preis eines 1x19. Den original Plan vom Rigg habe ich. Was mich mehr stört sind die Beschläge von Baum und Mast. Da schicke ich Mal Bilder. Danke dir
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#4
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Moin Katja
Mit Dynema für das stehende Gut bin ich mit meiner Bewertung noch nicht ganz klar, Festigkeit und Gewicht sind überzeugende Faktoren, allerdings muss man wohl viele Beschläge ändern und anpassen, bei Stagen für Stagreitersegel( sind so meine Lieblingsvorsegel) weiß ich auch nicht ob das mit den üblichen Messingstagreiter lange gut geht. Kosten? Wenn man den Draht im Großhandel bezieht und jemanden findet der einem ordentliche Pressungen für kleineres Geld macht? Ich habe seiner Zeit alle Pressungen mit Nicopress-Hülsen und Werkzeugen selber gemacht(vor 20Jahren) von meinen 5 und 6mm 1x19 Wanten und Stagen hat sich noch nix verabschiedet, habe das Boot aber die letzten 15Jahre auch eher extensiv gesegelt, allerdings auch mal bei mehr als 7-8Bft auf der Elbe. Gruß Hein |
#5
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Wo liegt denn der Dampfer? Sonst ist bei dieser Frage immer
Hahnfeld Masten in Bremen zu nennen. Das sind absolute Profis |
#6
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Hat Katja geschrieben "Bremer Haven" und ABSOLUTE Profis werden ihrer Beschreibung nach wohl ein komplett neues Rigg empfehlen, weil die Profis individuell gefertigte Beschläge, angepasst an vorhandene Masten und Bäume also meist veralteten Profilen, nicht zu vernünftigen Preisen anbieten können, geht einfach nicht weil Blechbiegerdenglerschweißer ob in Edelstahl oder Aluminium auf Rechnung eben ihre Stundensätze brauchen. Gruß Hein |
#7
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Beim stehenden Gut bin ich auch altmodisch pro Draht.
Nicht nur wegen des bösen Buben mit einem Cutter in der Tasche, sondern auch wegen der vielen Möglichkeiten so 1 Schnur zu beschädigen. Wenn die Strippen nach jeder Regatta (oder jährlich) gewechselt werden = ok Grüße, Reinhard |
#8
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Moin, also an die Kollegen mit dem Taschenmesser habe ich bei Dyneema Rigg gar nicht bedacht, absolutes Argument dagegen.
Ich teile auch die Bedenken von Hein mit den Profis und Selbstbau Beschläge. So, aber hier Mal ein Paar Punkte die ich gerne klären würde (der Mast ist gelegt) Das sind die Beschläge der Unterwanten am Mast. Ich finde die gebastelt, kann das aber überhaupt nicht beurteilen. Kann sein dass die völlig unbedenklich sind.
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#9
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Das ist der Baum. Die Kappen sind korrodiert.
Das kann ich nicht abschätzen. Ich hatte schon überlegt die einfach Mal auf zu machen. |
#10
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Dann hier die Wantenspanner, man sieht hier auch die -zig Schäkel die genutzt wurden. Wozu ist die untere Stange da(Bild Wantenspanner, und Wantenspanner 3, unterhalb des Spanners) Wir haben eine Jütanlage, hängt das damit zusammen?
Geändert von Katja_bo (11.09.2023 um 07:36 Uhr) |
#11
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Und zuletzt die Terminals.
Da habe ich aber keine Bedenken, die sehen alle so aus. Die Biegung kommt jetzt vom legen, die finde ich auch nicht wild. Bootsstandort ist nahe Bremerhaven. |
#12
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Was meint ihr?
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#13
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Moin Katja
Gleich mal hinten angefangen. Wenn der Drahtnahe oder genau an der Einführung in das Walzterminalgeknickt ist, dann ist das die gefährlichste Stelle und man muss da genau im Auge behalten, Knicke sollen grundsätzlich nicht sein. Bei der Doppelzange für die Unterwanten sieht es so aus als wenn die Riggpinns/Bolzen schon viel Spiel haben alles was über 1mm hinaus geht, bei den Durchmessern von 10-15mm ist auch nicht schön. Die Beschläge generell sehen nach individueller, aber ebenso professioneller oder semiprofessioneller, Anfertigung aus. Sehr ordentlich geschweißt(vermutlich WIG) und elektrolytisch poliert. Die Korrosion betrifft die Aluprofile, dasliegt einerseits daran ,dass das Boot scheinbar viel auf See(Salzwasser) unterwegs war oder gelegen hat und andererseits die Eloxalschicht des Aluminiums leicht angekratzt wurde, das passiert eben und Wenn die Beschläge nicht vollflächig und konsequent mit einem gutem Kleber(Sikaflex, Pantera oder so Zeugs) aufgesetzt wurden dann ergibt sich das irgendwann. Ist optisch nicht so gaul aber man kann versuchen das weiße Aluoxyd weg zu bürsten und mit silbergrauen Primer (Zink-Chromat ???) die Entwicklung etwas aufzuhalten, vlt noch zusätzlich die Löcher der Blindniete mit weißem Kleber zu verschließen. Einige Schäkel sind wohl auch als Toggels(gelenkige Verbindungen) zwischen Want und Pütting angebracht worden, kann man mal machen muss allerdings sehr achten, dass Bolzen der Schäkel sich nicht lostüdeln, ohne entsprechende Sicherung kann das bei den häufigen Lastwechseln beim segeln speziell auf der jeweiligen Leeseite gut mal vorkommen, ich versuche Schäkel im stehendem Gut zu vermeiden. Gruß Hein PS: Hast auch Bilder vom Topbeschlag des Mastes? Geändert von hein mk (11.09.2023 um 08:34 Uhr)
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#14
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Leider nein, der Topbeschlag steht zu weit hinaus. Da kann ich frühestens im Winterlager ran.
Soweit erstmal danke. Ich hatte mir schon gedacht dass es einige Baustellen im Rigg gibt. Es sind auch etwa die Dinge die ich auch mit einem Fragezeichen versehen würde. Es sind viele -Auffälligkeiten - nenne ich das Mal. Insbesondere bei den Lasten die dort auftreten hatte ich gedacht dass sollte Mal ein Profi begutachten. Beispiel die Doppelzange der Unterwanten. Dort dachte ich an erneuern, dann aber richtig. Ich bin mir nicht sicher: kann man die neu kaufen? Mit den Schäkeln: Ein Schäkel und ich bin bei dir Hein, aber 3-4 oder gar 5? Sieht für mich mehrfach gekürzt aus. Alles in einem: dem Rigg vertraue ich derzeit nur bedingt. Für uns Anfänger, also Leichtwind Segler, mag es noch gehen, aber sobald wir uns in mehr Wind wagen..? |
#15
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Moin
Ich denke neue Oberwantendoppelzange anfertigen zu lassen wird nicht soo teuer wenn man/frau eine/n Metallbauer/in mit Ahnung von Riggs findet.Das Problem beimkaufen ist auch, dass Profirigger heute lieber andere Arten von Beschlägen verwenden(T-Ball und Hakenterminals) deren Hautvorteil m.E. die kostengünstige Montage und Massenanfertigung ist. Sind dann doch etwas viele Schäkel und sicher ein Notbehelf. In dem Zusammenhang und mit Klappmast mit Jüteinrichtung ist auch darauf zu achten, dass zwischen Püttings/Rüsteisen und Spannern immer ein Toggel sitzt der da für sorgt, dass der Spanner um die Bootslängs-und Querachse gut beweglich ist, Profirigger setzen hier auch bei feststehenden Masten Toggels ein weil sich das ganze Zeugs dann besser zueinander knickfrei ausrichtet. Gruß Hein Geändert von hein mk (12.09.2023 um 15:31 Uhr) |
#16
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Moin
Wer sich weitergehend für die Konstruktion von Aluminiumriggs interessiert, dem empfehle ich das Buch: Das Rigg von Sheahan(Autor) erschienen 1992 im Delius/Klasing-Verlach----ist wohl nur noch im Antiquariat oder auf Flohmärkten erhältlich. CFK oder Holzriggs kommen nicht vor. Da kann man mal lesen und sich inspirieren lassen. Gruß Hein |
#17
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Vielleicht wäre das hier für Dich interessant:
https://www.rigglock.com/ Und von FastMast gibt es auch tolle Sachen: https://www.fastmast.com/de Aus Maschinenbauersicht gefallen mir die Stemball-Terminals sehr gut, da sie alle Querkräfte und Knickmomente vom Want weghalten. Gruß, Mario
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Willst Du schnell gehen, dann geh alleine. Willst Du weit gehen, dann geh zusammen. |
#18
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Moin Mario
Aus meiner Sicht als segelnder Maschinenschlosser sehe ich das so, dass die Intention die hinter T-oder T-Ballterminals steckt nicht so ganz verkehrt sind weil da eben die Idee eines Gelenkes hinter steckt und es keine auf Abscherung und/oder Lochleibung beanspruchten Teile mehr gibt. Die Walzungen müssen allerdings sehr sorgfältig ausgeführt werden und die mir bekannten Terminals an sich enthalten aber immer einen Knick in der Linie der Zugbelastung. Wer schon mal seinem ausgehaktem Leebackstag nachgeschaut hat weiß auch wie gut solche mal lose mal fest gefahrenen T-Ballterminals gesichert werden müssen gegen aushaken im Seegang(Luffe 37,Selden-Rigg?, Ostsee-Nachtfahrt). Die doch geringen Flächen die auch nur teilweise an die Form der Aluprofile angepasst sind über die die Kräfte eingeleitet werden sind ein weiterer Punkt der mich nachdenklich machte. Also, für Masten die häufiger gelegt und gestellt werden denke ich sind die althergebrachten Methoden und Beschläge besser geeignet. Gruß Hein
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#19
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Gruß, Mario
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Willst Du schnell gehen, dann geh alleine. Willst Du weit gehen, dann geh zusammen. |
#20
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Die Befestigung der Unterwanten war an unserer Dehlya 22 vom Prinzip her genau so gemacht und das hab ich an anderen älteren Booten auch schon so gesehen. Bei der Dehlya ging der obere Bolzen, der die Bleche am Mast hält durch, das Mastprofil wurde in dem Bereich aber von innen durch ein Rohr (eine Buchse um den oberen Bolzen) gestützt - diese Buchse ist bei der Bauart offenbar wichtig.
Das da Löcher in den Blechen schon zu groß geworden sind wurde schon geschrieben. Die Bolzen, die die Wanten an den Blechen halten sind möglicherweise auch zu lang (oder auch nicht). Stehendes Gut mit Knicken -> austauschen. Die Kette und Schäkel - nicht gut. Könnte ein Behelf sein der im Zusammenhang mit der Jütvorrichtung steht. Am Besten Hahnfeld mal kontaktieren und das anschauen lassen. Nicht vorher schon Angst haben und das deshalb nicht tun - uns hat er keinen neuen Mast verkaufen wollen. Der hat unser Rigg in Ruhe durchgesehen, Mast und Baum konnten bleiben obwohl beide Macken haben, stehendes Gut einschließlich Rollreff mußten neu und das hat dann auch alles super funktioniert. Ein Blechteil nach Maß hat er uns auch schon beschafft (unter dem Mastfuß zum einschäkeln von Umlenkrollen). Falls er den Mast nicht anfassen will - kannst Du immer noch überlegen, was Du machst. Aber das glaub ich nicht. Geändert von Hesti (16.09.2023 um 21:51 Uhr)
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