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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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galvanische Korrosion, wer kennt sich wirklich aus
A bisserl a Grundwissen h ich mir ja schon angelseen...aber doch noch einige Fragen sind für mich offen....
Wie kann ohne Masseverbindung Strom zu Steg oder anderen Booten fliessen...usw.......ich habe bei meinem Boot ein massives Problem, es frisst mir die Antriebe weg........usw.....kommt es von meinem Boot....kommt es vom eisengestützen Steg.....wer kennt sich da wirklich aus....??? |
#2
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Wo liegt denn das Boot? Ich kenne nur jemanden in Hamburg....
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#3
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Dann laß mal die Hosen runter!!
Was an Elektrik ist verbaut? Wie ist es verdrahtet (Fotos)?? Was für Anoden fährst Du (Material, Original oder Aftermarket)?? Elektronisches Korrosionsschutzsystem verbaut??
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#4
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Zitat:
Seid zwei Jahren habe ich ein massives Problem.....elektrisch wurde nix an meinem Boot verändert.....jedoch hat meine Marina vor zwei Jahren die einsturzgefährdeten Stege mit Stahlstützen, wie beim Betondeckenbetonieren, abgestützt. die Stützen befinden sich ca. 1,5 m hinter meinen Z-Antrieben.....mein Verdacht ist daher, dass das die Ursache ist.....Landstrom hängt aus diesem Grund nur vor dem Ausfahren über Nacht an meinem Schiff.....insgesamt ca 100 Stunden im Jahr.... |
#5
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Nochmal
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#6
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was ist verbaut...alles serienmässig....von der Werft...war 14 Jahre problemlos......Fotos habe ich keine, das Boot liegt in Biograd......was könnte sich die letzten 2 Jahre verändert haben....was wären mögliche Ursachen...? ...
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#7
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Mögliche Ursachen sind:
Erdungs/Potentialausgleichssystem (hast Du u.U. nen Anker draußen?? Wenn ja, muß die Winsch auch die Masse nach hinten trennen!!!) Ladegeräte haben interne Verbindungen. falsches Antifouling Anoden falsch oder in ungenügender Zahl montiert (Materialpaarungen, Antifouling, P-Ausgleich) Andere Korrosionsschutzsysteme über Gegenstrom (Mercathode oder Andere) Falsche Landanschlüsse (verpolt, fehlende Erdung). Auch können in Verbindung mit den Arbeiten an den Stegen Erder zerstört, abgeschlagen oder die Ableitwiderstände verändert worden sein.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland)
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#8
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Anker habe ich keinen herraussen....
Landanschluß habe ich keinen Anoden sind Originalanoden und da hat sich die letzten Jahre auch nix verändert.... es muss intern, wobei ich intern beim Boot auch nix verändert habe ...oder es kommt von externen Einflüssen.... Wie funktionieren externe Einflüsse....wenn die Masse zusammenhängt ist es mir klar...da kann wie beim Verzinken Strom fliessen und das schlechtere Material wird weggefressen... wie funktioniert der Vorgang wenn keine Masse zusammenhängt??? |
#9
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Zitat:
Keine leitende Verbindung kein sich schliessender Stromkreislauf. Fertig. Dein Boot frisst sich vielleicht selber auf. Hast du irgendwas im Wasser massetechnisch oder Erdungstechnisch mit was anderem verbunden (Bsp. Kiel mit Motor und somit mit Antrieb)?
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! |
#10
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Kroatien steht seit dem EU Beitritt unter Dauerstrom und das zeigt seine Auswirkung
geringversteuerte Boote werden aufgefressen entschuldige musste jetz aber
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LG. Hans |
#11
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Eben nicht..keine Verbindung..trotzdem....
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#12
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Blöde Frage:
Man braucht doch gar keine el. Verbindung um einen Galvanisierungsprozess einzuleiten - es reichen doch 2 unterschiedlich wertige Metalle mit einem Medium dazwischen (sprich See-/Salzwasser) und die Teilchen wandern vom weichen (niedrig-wertigen) Metall zum harten wie in einer Batterie auch - oder liege ich da falsch? Demzufolge könnte doch schon alleine die Nähe zu den Metall-Steg-Stützen ausreichen, um Teilchen vom Schiff abzutragen... Gruß Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#13
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#14
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Zitat:
Da Dein Boot ja in Biograd liegt, hätte ich eine Idee: Über die Werkstatt in der ACI Marina in Vodice habe ich vor zwei Jahren einen Spezialisten aus Sibenik als Sachverständigen für ein Problem mit galvanischer Korrosion beauftragt. Leider habe ich den / die Namen nicht im Kopf und bin momentan schon weiter südlich unterwegs. Aber Du wirst den Namen der Werkstatt schon herausbekommen und die wissen dann auch Namen und Kontakt-Daten dieses Elektro-Sachverständigen. Der kann sich dann die Situation bei Dir vor Ort ja mal ansehen. Allzu teuer war der Mann nicht. Gruss Gerd
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#15
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Ich glaube ich habe mit deinem Bekannten in Hamburg gesprochen....das ist wirklich ein Fachmann......war eine interessante Unterhaltung..
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#16
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Mit Michi??? |
#17
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Nein, Ulli hat er geheissen von www.yesmobil.com.......der kennt sich wirklich aus, wenn irgendwer in Norddeutschland damit ein Problem hat, ich kann ihn nur empfehlen....man merkt beim reden ..der versteht was.....win grosses Danke an Ulli
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#18
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Jetzt möchte ich auch mal.
Erinnern sich noch jemand an den Chemie/Physik unterricht ? Wertigkeit der Metalle, Salz im Wasser und dazu elektrisch geladene Luft ? Der Steg funk. wie eine Antenne und "zieht" die Ionen förmlich an. Und da dein Boot im Weg liegt und niedrigeres Metal verbaut ist ...... Gruß Stefan
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#19
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Nee,jam?Bei der Batterie wird der Prozess durch das Schliessen des Stromkkreises also wenn Verbrauch oder Ladung stattfindet richtig aktiviert,aber ein Bisschen was findet auch ohne geschlossenem Stromkkreis statt.Im Seewasser genügt auch die Leitfähigkeit des selben,aber eine leitende Verbindung z.B.über den Landanschluss zum Stegmaterial,das edler ist als dein Bootsmaterial wäre fatal.Das liegt aber in diesem Fall nicht längerfristig vor.Die Frage stellt sich ob die Anoden ausreichend gut leitend mit dem zu schützendem Antrieb verbunden sind?Und ob sie wirklich unedler als der (Aluminium)Antrieb sind?sonst bringt eine Anodisierung eher nichts.Bei Stahlbooten(die keinen Alu-Z-Antrieb haben)werden:Im Süsswasser Magnesium-,Brackwasser Aluminium-und im Salzwasser Zink-Anoden eingesetzt weil bei der Anodisierung eines Bootes das Verhalten der am Boot verbauten Metalle im Zusammenspiel mit dem jeweiligem Elektrolyt zu unterschiedlichen Ergäbnissen führt.Ziemlich verwickelt die ganze Materie und teilweise nur durch Versuche und Erfahrung zu ermitteln was gut wirkt und was des Guten zu viel ist,da können die Stahlschipper,die mit ihren Magnesiumanoden mal eben für ne Woche Seewasser besuchen das Lied des abprasselnden Unterwasseranstriches singen. gruss hein Geändert von hein mk (21.07.2013 um 11:20 Uhr) |
#20
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Hallo Zusammen,
galvanische Korrosion kann eigentlich nur auftreten, wenn Metalle mit unterschiedlicher Position in der Spannungsreihe kurzgeschlossen werden. Der große Fehler, den man früher machte, dass man alle Metallteile mit einem dicken Kupferkabel verbunden hat und dann ordentlich viele Anoden montiert hat ist eigentlich überholt. Wenn die Möglichkeit besteht Metallteile die in einen Elektrolyten (Salzwasser) eingetaucht sind gegeneinander zu isolieren, dann ist das sicherlich der bessere Weg. Keine Galvanik, weniger Anoden, viel weniger Probleme!!! Wenn an einem Schiff Landstrom angeschlossen ist, dann kommt diese Verbindung von zwei unterschiedlichen Metallen bereits zustande - über den Schutzleiter oder über den Nullleiter. Wenn das Schiff frei im Wasser schwimmt, dann kann keinerlei galvanische Korrosion stattfinden, weil kein Strom fließt. Für den Abbau oder Aufbau von Metall an einer Anode bzw. Kathode muss immer Strom fließen!!!! Schaut euch einmal in einer galvanischen Verzinkerei um, welche Kabelquerschnitte da Anwendung finden. Das beste Beispiel ist eine normale Zink-Kohlebatterie. Diese Batterie hat kaum Verluste solange kein Strom fließt obwohl immer die Spannung von 1,5 Volt ansteht. Wenn man aber + und - verbindet, dann verbraucht sich das Metall Zink und die Batterie kann sogar undicht werden. Beim Schiff heißt das, dass bei 2 unterschiedlichen isolierten Metallen im Elektrolyt "Salzwasser" zwar eine Spannung messbar ist, die Metalle aber kaum abgebaut werden obwohl noch keine Opferanode eingebunden ist. Bei meinem Stahlschiff habe ich alle unterschiedlichen Metalle unter Wasser konsequent isoliert. Meine Zinkanoden kann ich seitdem 5 Jahre und länger benutzen, ohne dass Schäden am Rumpf sichtbar geworden sind. Zusätzlich habe ich natürlich einen 2,5KW Trenntrafo eingebaut um das lästige Landanschlussproblem zu umgehen.
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mfg Günter Geht die Sonne auf im Westen, mußt Du Deinen Kompass testen! Geändert von GüntherB (22.07.2013 um 11:23 Uhr) |
#21
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Zitat:
Z.B.....ein Stahlschiff ohne Potentialausgleich in der Nähe, oder in meinem Fall die Eisenstützen am Steg.....da hilft dann isolieren auch nix... liebe Grüsse Bernhard |
#22
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Zitat:
Es braucht für den ionenfluss von Kathode zu Anode immer einen geschlossenen Kreislauf. Einmal das Wasser als den einen "Leiter" und dann eine wie auch immer geartete Verbindung zwischen den Metallteilen (Beispiel Masseverbindung und Landanschluss). Der Landanschluss - wie schlecht Null- oder Schutzleiter auch immer rumpotetialen - bei meinem Plastikbomber schadet aber z. Bsp. nicht, weil es keine Masseverbindung zum Beispiel zum Kiel oder Motor/Antrieb gibt. Meine Elektrik (auf der 220V Seite) ist völlig alleinstehend. Nicht VDE-konform
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! |
#23
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#24
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Zitat:
Also ohne Landstromanschluss oder Stahlseil-Festmacher keine Galvanik. DAS IST SICHER. In deinem Boot kann es aber durchaus Metalle unterschiedlichen Potentials geben die (zum Beispiel durch Massekabel oder Stahlrumpf oder oder leitend verbunden sind. Das hat aber mit den Batterien gar nix zu tun, die abzuklemmen bringt gar nix.
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! |
#25
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Hallo Bernhard,
nochmals ganz einfach: Immer, wenn verschiedenartige Metalle eine leitende Verbindung haben, dann entsteht galvanische Korrosion. Unter leitender Verbindung ist n i c h t das Salzwasser zu verstehen. Salzwasser stellt z. B. die elektrolytische Flüssigkeit dar, in der unterschiedliche Metalle eine Spannung zu einem "neutralen Metall" (angenähert: Titan im Salzwasser) aufweisen. Werden diese Metalle mit einem dicken Kupferkabel verbunden, dann fliest je nach Kabelwiderstand und Elektrolytwiderstand und natürlich der Spannungsdifferenz ein Strom, der die Anode entsprechend abbaut. Wenn sich aber z.B. Graphit und Aluminium (= hohe Spannungsdifferenz etwa 1V- 1,2V) isoliert nebeneinander im Seewasser befinden, dann wird keines dieser Medien nennenswert abgebaut. (= Batterie, die unbelastet gelagert wird) Richtig problematisch wird die Angelegenheit erst, wenn auf Grund von Spannungsdifferenzen im Landstromnetz, (hier kann es durchaus zwischen einem Steg mit Metallpfosten und dem Nullleiter der Landstromversorgung zu Spannungen von 2V bis 5V kommen - Wechselspannung !-) ein metallischer Gegenstand unter Wasser über den Schutzleiter - der irgend wo mit dem Nullleiter verbunden ist- mit dieser Offsetspannung beaufschlagt wird. Hier ist es möglich, dass der Abbau verschiedener Metalle in Richtung Zinkanode erfolgt, d.h. die Zinkanode wird zur Kathode. Aus meiner Sicht ist das beste Mittel zur Verhinderung galvanischer Korrosion eben die Isolierung unterschiedlicher Metalle, die von einer Elektrolytflüssigkeit umgeben sind. Ich habe bei meinem Schiff das konsequent umgesetzt. Bei mir ist z.B. auch die Seewasserpumpe (Bronze) vom Motor isoliert, der Austauschkühler aus VA ist isoliert im Stahlrumpf befestigt, die Welle ist vom Rumpf und vom Getriebe isoliert. Bei mir baut sich im Endeffekt nur die Zinkanode regelmäßig ab, die den Prop gegenüber der Antriebswelle schützt. (der Aufwand diese Komponenten zu isolieren war mir (bis jetzt) zu hoch)
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mfg Günter Geht die Sonne auf im Westen, mußt Du Deinen Kompass testen! |
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