Hallo Sabine,
klar- das sind Haar-Risse im Gelcoat! Wichtig ist, sich jetzt erstmal die Stelle wo diese Risse auftreten, genauer zu betrachten. Wenn diese Risse im Bereich einer hoch beanspruchten Stelle, wie z.B. um die Püttinge oder den Relingsstützen auftreten, kann man davon ausgehen, daß das Laminat unter dem Gelcoat in starke Mitleidenschaft gezogen worden ist. Diese Überlast oder Überdehnung zeigt sich dann von Aussen durch die feinen Risse im Gelcoat. Falls das Boot unter Deck nicht mit Topcoat versiegelt worden ist, kann man die Tragweite des Schadens durch eine weiße Verfärbung des Laminataufbaus genauer ermitteln. Intaktes Laminat sieht halt aus, wie eine trübe Plexischeibe- gebrochenes Laminat wird weiß durch die Ablösung der einzelnen Mattenlagen. Das wäre dann ein Schaden, der schnellstens behoben werden muß. Nicht nur das die gesamte Festigkeit des Bootskörpers darunter leidet, sondern z.B. im Bereich der Püttinge sehr gefährlich werden kann und damit die Sicherheit an Bord ungemein einschränkt. Dein gezeigtes Foto zeigt meiner Meinung nach allerdings eher ein wenig Pfusch beim Bau des Bootes...Bootsbauer hauen aus Zeitgründen in Sicken oder nicht so gut zugänglichen Teilen einer Bootsform, gerne mal einen "Schlag" zuviel Gelcoat. Sprich die Schichtdicke wird viel zu dick aufgetragen, was sich dann später durch Abplatzungen, oder eben durch Haar-Risse rächt. Einen solchen Schaden kann man mit Reparatur-Gelcoat von Aussen und mit relativ wenig Aufwand beheben und ist technisch nicht ganz so bedenklich. Aber wie gesagt, um Beschläge ist höchster Handlungsbedarf angesagt. Das Thema lässt sich ins Unendliche weiter ausdehnen, da auch Osmose begünstigt wird...usw. Aber dann wird es ein abendfüllendes Programm!
Viele Grüße von der Elbe
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