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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Tod in der Bootshalle
In einem Wassersportverein an der Lesum ist am Mittwoch, dem 7. Mai ein 53 jähriger Wassersportler tödlich verunglückt. Bei dem vereinsüblichen Arbeitsdienst wollten er und ein zweiter Mann Wartungsarbeiten auf dem Spitzdach der Bootshalle durchführen. Dort sind in regelmäßigen Abständen die metallenen Dachplatten mit lichtdurchlässigen Kunststoffplatten durchsetzt. Während einer der beiden Männer nur auf die Metallplatten trat, geriet der zweite auf die nicht belastbaren Lichtplatten, brach ein und stürzte 7 Meter in die Tiefe. Er verstarb an den schweren Kopfverletzungen, die er sich beim Sturz auf den Betonboden zuzog.
Dies ist an der Lesum bereits der zweite Unfall dieser Art innerhalb mehrerer Jahre. Es wird darum allen Vereinen, deren Hallen über solche Dachkonstruktionen verfügen, angeraten, die Lichtbänder nicht bis zur Dachkante hinunter zu ziehen. Die Lichtplatten sollten etwa 2 Meter (oder konstruktionsseitig machbarem Sicherheitsabstand) vor den Dachkanten oder den Dachkehlen enden. Vorhandene Lichtbänder sollten unter der Hallendecke mit Fangnetzen gesichert werden.
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Segle, wohin der Wind dich weht, und geh vor Anker, wo es dir gefällt. DODI-Skipper Claus |
#2
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Mein Beileid den Hinterbliebenen und den Vereinskameraden
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Gruß Carsten Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber eine nichts lernen zu wollen. (Sokrates) SAR-Seenotruf 124 124 MRCC Bremen |
#3
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Was haltet Ihr denn von einer Absturzsicherung statt aufwendiger Umbaumaßnamen...
In jedem Betrieb wird höchste Priorität auf Arbeitssichheit gelegt und in der Freizeit will man von all dem nichts wissen, das verstehe ich nicht. Gruß Torben
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#4
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Da muss ich zuerst Carsten, dann aber auch Torben beipflichten. Ein Dachsturz ist nie kalkulierbar, ob mit Lichtplatten oder ohne - selbst mein eigenes Hausdach würde ich "nicht mal eben schnell" ohne Sicherung betreten.
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#5
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Das ist sicherlich tragisch, was dort passiert ist, aber gegen einen Absturz aus 7 Metern kann man sich immer sichern, da muß ich meinen Vorrednern Recht geben.
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. . Akki irgendwas ist ja immer...
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#6
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Ein Wunder eigentlich, das nicht mehr passiert, wenn man so schaut wie teilweise gekrant, geslippt oder abgepallt wird und das zum großen Teil von Leuten, deren schwerste Last mit der sie jeh zu tun hatten vielleicht das eigene Auto ist.
Bezeichnend übrigens auch für die heutige " ich-bin-nie-Schuld " Mentalität der sofortige Ruf nach Verbesserungen am Gebäude, an Fahrzeugen und sonstigem..... Denn schließlich gilt ja : Das darf nie wieder passieren! ( wird es aber...!) Dumm ist nur, egal wie viele Netze gespannt werden, wieviele Absturzsicherungen ausgedacht und wie Idiotensicher auch das letzte Dachfenster verrammelt wird, die angeborene menschliche Blödheit, Ungeschicklichkeit, Selbstüberschätzung oder auch einfach nur mal Pech wird immer einen Weg finden, das sich einer ins Jenseits befördert. Und eben verstärkt da, wo Laien meinen, " mal eben " die Arbeit von Profis machen zu können. Gruß Norbert |
#7
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Mein Beileid an die Bekannten und Verwandten.
Unfälle passieren, weil mehrere Dinge gemeinsam eintreffen, die nicht sein sollten. Arbeitssicherheit gehört dazu! Der Ruf nach anderen Konstruktionen, nach anderen Bestimmungen und Gesetzen ist die eine Variante--sehr modisch geworden in letzter Zeit. Die andere Variante lautet: Besonnenheit, gesunde Selbsteinschätzung- und---in solchen Fällen... Fallstop!---und gegen "Pech" oder "Schiksal" ist man eh machtlos....
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#8
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Als Klempner und Dachdeckermeister rate ich dazu, solche Arbeiten von Fachleuten machen zu lassen!
Kann für den Verein recht unangenehm werden. Bootsmann |
#10
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Leider wahr!!!
Aber warum ein Verein für die -entschuldigung- Dummheit seiner Mitglieder verantwortlich gemacht werden kann- wenn diese eigenmächtig irgendwelche Himmelfahrtskommandos übernnehmen - begreife ich einfach nicht! Das fällt wohl wieder ein weiteres mal unter die regelungswut unserer Zeit. Wenn der arme Mann vor 40 Jahren vom Dach gefallen wäre, wäre von Pech die Rede- oder salop von "selbst Schuld"....heute wars das Dach, der Verein, die fehlende Vorschirft oder der Handwerker, der vor 40 Jahren das Dach drauf gemacht hat.......traurig! |
#11
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Ganz und garnicht, Christoph, diese Regelung steht seit Urzeiten im Vereinsrecht.
Erinnert an den Fall mit einem Heissluftballon-Verein. Der Ballon ist abgestürzt, und der Vorstand des Vereins haftete mit seinem Privatvermögen für den Schaden. Darum würde ich nie in einem Verein in den Vorstand ziehen, der nicht über eine Vereinshaftpflicht verfügt ! |
#12
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Vereinshaftpflicht hin oder her... einen Menschen ersetzt du nicht damit.
Man müßte über die näheren Umstände bescheid wissen, um weiter zu mutmaßen... Man macht oft Dinge, bei denen man erst hinterher rallt, wie gefährlich es eigentlich war... grade wenn es nun schon mal passiert ist. Man wiegt sich oft in einer trügerischen Sicherheit, grade wenn man etwas schon tausendmal gemacht hat. Ich hab damals... noch jung und dynamisch... im Antennenbau zahlreiche Dächer bestiegen und war mir auch sicher, alles über 60° mach ich bei Trockenheit mal eben so... Jetzt, wo ich vernünftiger bin, bin ich einfach froh, dass ich noch lebe! Mal ganz ehrlich... ich habe noch nie einen angeseilten Dachdecker gesehen... noch nie !!
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. . Akki irgendwas ist ja immer...
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#13
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Ich auch nicht, aber ICH mit meinen begrenzten Katzenkletterfähigkeiten Marke BAD(BrachiosaurierAufDach) würde niemals ohne hochkraxeln. Immer in der Hoffnung, meine AHK auf der anderen Hausseite hält mich genauso wie mein Brustknoten - beides im letzten Jahrtausend beim THW gelernt... ANGST !!
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#14
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Hier ist noch ein Höhenschisser, schäme ich mich dafür überhaupt nicht. Alles was höher wie ein Bierkasten ist wird verweigert!
Hab dadurch sogar mal eine Arbeitstelle verloren, weil ich nicht auf ungesicherte Dächer gehen wollte. War mir schei§§egal, ich war so froh da nicht mehr hinzumüssen. Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi |
#15
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Meine Höhenangst hab ich einigermassen im Griff auf ne Leiter bis 4m komm ich rauf bei den Schleusen mach ich den Affen aber runterschauen darf ich nicht (auch wenns mal mehr als 4m sind)aber fürs Bungeejumpen könnt ich mich jetzt nicht begeistern! Wenn mal was am Dach gemacht werden muss ,wird entweder der Dachdecker gerufen oder wenns das niedrige ist geht mein Männe angeseilt mit seiner Bergsteigerausrüstung rauf und ich schwitz Blut und Wasser....
Gruss Clairon
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Gruss Clairon ----------------------------------- Habe 1 Ferienhaus im Languedoc (10min Meer) und ein Bauernhaus in der Franche-Comté (5min Kanalhafen) zu verkaufen für mehr Infos PN |
#16
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ist denn das so ein großes geheimnis wie man sich bei dacharbeiten absichert? wenn mans nicht weiss kann man es a) überall in der fachliteratur und in den unfallverhütungsvorschriften nachlesen und/oder b) jemanden fragen, der sich damit auskennt. wieso muss den in regelmäßigen abständen jemand abstürzen damit man sich das mal wieder ins gedächtnis ruft????
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#17
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Zitat:
Zitat:
Muß nicht der Ballonfahrer sein Flug/fahrgerät selbst auf Mängel überprüfen? Was war da der Anlass, den Vorstand in die Haftung zu nehmen? Wenn in unserer Gesellschaft immer öfter -fast zwanghaft- nach Schuldigen gesucht wird--unabhängig wie schuldig sie tatsächlich sind- werden immer weniger Menschen bereit sein Verantwortung zu übernehmen! Wenn der Herr auf dem Dach runtergefallen ist, nachdem er ohne Sicherung von seinem Vorstand aufs Dach gejagt wurde ist das bestimmt was anderes, als wenn er aus eigenem Antrieb in alter "Wir packens an, das machen wir mit Links"-Stimmung auf dem Dach rumgeklettert ist. Wenn es letztere Variante war, meine ich, das es primär die Sache vom Verunglückten war. Andere Menschen dafür zur Verantwortung zu ziehen halte ich für ungerecht! |
#18
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Beileid an die Angehörigen, es ist immer schlimm nahe stehende Menschen zu verlieren, egal wie oder wo sie von uns gehen
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Gruß Birgit |
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