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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 01.03.2009, 21:14
Jonix Jonix ist offline
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Standard Epoxidverarbeitung

Hallo zusammen. Der Virus hat mich erwischt und ich habe mir vorgenommen einen kleinen Tender aus Sperrholz zu bauen. Es wird ein Acorn-Tender von 7,5 Fuss Länge mit einer Beplankung aus Bootsbausperrholz geklinkert.
Einen Teil der Vorbereitungen habe ich gemacht. Baugerüst und Mallen sind aufgestellt der Kiel aus zwei Teilen ist vorbereitet und demnächst geht es an das Verleimen der Planken.
Hierzu kommt meine Frage:
Gibt es bei einer Verleimung von Westsystem Epoxidharz eine maximale Aushärtungszeit?
Laut Handbuch kann der schnelle Härter ab einer Temperatur von 1,5° verarbeitet werden. Das Erwärmen des Epoxids wäre kein Problem ich stelle es einfach ich die Küche wo es seine Viskosität zum optimalen Mischen behält. Die Verarbeitung selbst findet im Keller statt wo es mit der Luftfeuchtigkeit kein Problem geben wird aber mit der Temperatur. Wobei ich davon ausgehe das es dort nicht in die Minusgrade abrutscht.
Wenn das Zeugs jetzt länger braucht als 24 Stunden hätte ich damit auch kein Problem denn ich habe genügend Zeit und bin nicht an einen Terminplan gebunden. Deshalb auch der Bau im Keller. Da stört er nicht.

Aber verliert das Epoxidharz seine Eigenschaften wenn es relativ lange dauert bis es aushärtet?
Oder anders gefragt wie lange darf Epoxi maximal brauchen bis es aushärtet ohne seine Eigenschaften als Kleber einzubüssen.
Ich könnte dann mal bei unterschiedlichen Temperaturen ein paar verschiedene Probeverleimungen machen und sehen wie lange es dauert.
Gibt es dazu von euch Erfahrungen?
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  #2  
Alt 02.03.2009, 20:43
peter29 peter29 ist offline
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Hi Jonix!

Ich hab leider keine antwort für deine fragen, aber ich habe bis jetzt bimmer gedacht, für epoxidharz sollten es mindestens 10° sein. Kennst du noch andere Epoxis/Härter, die bei niedrigen Temperaturen aushärten? Ich werde vor der Saison noch mein gesamtes Unterwasserschiff neu laminieren und will das mindestens 3 wochen zum Aushärten drauf haben, bevors ins kalte Wasser damit geht. Und irgendwann will man ja bitteschön auch wieder mal segeln!?!

viele nette Grüße,
Peter.
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  #3  
Alt 02.03.2009, 22:01
Jonix Jonix ist offline
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Westsystem spricht bei dem schnellen Härter 205 von einer guten Härtung bei Temperaturen bis zu 1,5°.
Vorkehrungen sind angewärmtes Harz wg. der besseren Viskosität beim Mischen, sorgfältiges Mischen und anwärmen der Klebeflächen.
Eine Seite weiter vorne sprechen die Herrschaften aber davon das niedrige Temeraturen den Vorgang des Aushärtens verlangsamen und das wenn es zu lange dauert das Harz nicht richtig aushärtet und dann seine mechanischen Kennwerte nicht erreicht.
Zitat:"Hierin liegt die Gefahr daß das Epoxidharz zwar genug Festigkeit besitzt, um die Bauteile zusammenzuhalten, aber schon bei normalem Gebrauch durch Dauerbelastung nach einiger Zeit versagt"
Wie sich die niedrigen Temperaturen zu 1,5° verhalten und wie lange zu lange ist darüber schweigen die sich aus

Viele Grüße
Jonix
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  #4  
Alt 02.03.2009, 22:30
chromofish chromofish ist offline
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Hallo Jonix,
ich würde immer den Angaben von West vertrauen - es mag sein, die Klebestellen halten eine Weile und reißen dann plötzlich auf, also immer den angegebenen Temperaturrahmen einhalten (Härter 205 ab 5 Grad) bei solchen Unklarheiten empfiehlt es sich immer eine Reihe identischer Probestücke zu leimen und diese nach unterschiedlichen Härtezeiten einer Belastungsprobe zu unterziehen (bei Deinen Temperaturen: Probe1 nach z.B. 24 Stunden, Probe 2 nach 48 Stunden etc.) Bei mir härtet das West-Harz mit Härter 205 bei ca 20 Grad nach ca 7-8 Std., so dass ich es bereits schleifen kann, nach 18 Stunden ist es gut durchgehärtet. Bei niedrigen Temperaturen besteht die Gefahr der Aminröte, also bevor man etwas auf diese Schicht leimt, gut mit etwas Spülmittel und einem rauen Küchenschwamm sowie viel Wasser abwaschen. Klebeflächen vorwärmen, Einzelteile vorwärmen kann helfen.

Grüße
Bert

Geändert von chromofish (02.03.2009 um 22:42 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #5  
Alt 03.03.2009, 11:36
René René ist offline
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Hallo Jonix,

meiner Meinung nach würde ich so kalt nicht arbeiten. Da dein Material (Holz, Rumpf) auch kalt ist wird dort Wasser aus der Luft kondensieren. Jedesmal wenn du die Türe aufmachst kommt warme, feuchtehaltige Luft in den kalten Raum und kühlt dann an den kalten Oberflächen ab und kondensiert dann dort.

Das ist zwar wenig Wasser, aber es reicht doch aus um die Aminröte bei Epoxyd auszulösen. Und aushärten wird das Ganze sicher auch nicht richtig. Nicht umsonst werden stark beanspruchte Teile im Ofen durcherhitzt um eine bessere Festigkeit zu erreichen.

Gruß René
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  #6  
Alt 03.03.2009, 20:31
Jonix Jonix ist offline
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Hm, 20° werde ich höchstens im Hochsommer erreichen. Ich denke ich werde zunächst einmal den Temperaturverlauf beobachten. So weit es geht naürlich. Die letzte Messung kann ich etwa um 24:00 Uhr abnehmen bevors in die Heia geht
Dann könnte ich auch ein paar Probeverleimungen machen. Ich denke am besten mit ein paar 4mm Leisten an der Schablone für den gebogenen Steven. Da wird sich wohl am meisten Spannung aufbauen. Nach ein oder zwei Tagen dann den obligatorischen Bruchtest machen und gucken was passiert.
Notfalls müsste ich mir dann ein paar Glühbirnen an die Mallen schrauben und irgendwie mit einer Isodecke das ganze zudecken. Das sollte auch den näheren Klebebereich etwas erwärmen.
Klebe- und Bruchtests sind wohl auf jedenfall erforderlich wie ich an euren Kommentaren sehe
Danke erstmal

Viele Grüße
Jonix
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  #7  
Alt 03.03.2009, 21:01
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Ride The Lightning Ride The Lightning ist offline
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Hi,

hier findest du ein Handbuch zur Verarbeitung von Epoxidharz:

http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=29259

Gruß Lars
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  #8  
Alt 04.03.2009, 17:00
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Karlheinz Karlheinz ist offline
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Hallo Jonix

also ich würde unter 15 Grad nicht arbeiten, selbst wenn das Epoxy wg. dem Mischen vorgewärmt ist, dein Holz ist einfach kalt und das Harz zieht nicht so gut ein.

Geht nichts mit einem Heizlüfter? ist der Raum zu groß? zwei Stunden vor Arbeitsbeginn anheizen und danach noch 3 - 4 Stunden gerne bei 30 oder mehr grad, dann ist auch alles schon fast fest

Gruß
Karlheinz
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  #9  
Alt 04.03.2009, 19:39
René René ist offline
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Hallo Karlheinz,

dann ist nur die Luft im Raum warm. Das Holz noch lange nicht.
Ich habe ne Schreinerei mit Luftheizung. Wenn ich da übers Wochenende nicht heize, ist alles kalt und braucht auch wieder 2 Tage um richtig warm zu werden.

Mit nem Heizlüfter 2-3 Stunden zu wärmen bringt ausser warmer Luft nicht wirklich was. Nur daß in der warmen Luft noch mehr Feuchtigkeit enthalten ist, die sich an der kalten Holzoberfläche niederschlägt.

Gruß René
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  #10  
Alt 04.03.2009, 21:14
Jonix Jonix ist offline
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Die Kellerräume sind nicht mit Türen abgeschlossen, gleich nebenan ist meine Werkstatt und das Holzlager und da würde ich mit einem Heizlüfter nur die Eag erfreuen
Ich habe zur Zeit etwa 11° Lufttemperatur und machte heute einfach mal einen Test.
Mir geht es bei der Epoxidverarbeitung zunächst nur um die Plankenverleimung. Den Kiel und die Formverleimung des Stevens wollte ich mit Resorzinharz, dem braunen Bindan-Cin, machen. Weil der angeblich fugenfüllend ist. Er ist zusammen mit dem Bootsbausperrholz und den 4mm Sägefurnierstreifen bestellt und wird in der nächsten Woche eintreffen.
Mal sehen was aus dem Epoxid-Test wird.
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  #11  
Alt 05.03.2009, 07:35
René René ist offline
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Hallo Jonix,

Epoxy ist garantiert fugenfüllend wenn du Zuschlagstoffe beigibst.

Gruß René
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  #12  
Alt 05.03.2009, 22:09
Jonix Jonix ist offline
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Hm, stimmt eigentlich. Ich dachte bei dem Resorcinharz zunächst an die Vorteile des braunen aushärtens und daran das diese Zeugs absolut sicher ist.

Ich könnte aber auch Mahagonischleifstaub produzieren und diesen dem Epoxid untermischen oder?
Mal sehen was die Probeveklebung aussagt. Ich werde das Testteil bis morgen noch in den Zwingen lassen.

Viele Grüße
Jonix
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  #13  
Alt 14.03.2009, 16:43
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Jugocaptan Jugocaptan ist offline
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In einem Keller, der rundum unter Bodenniveau liegt, hast du immer ausreichende Temperaturen für den speziellen Härter!
Wiso du mit Resorcinharz leimen willst ist mir schleierhaft, Epoxy hat doch die wesentlich bessere Qualität. Einfach die entsprechenden Zuschlagstoffe (Baumwollflocken, Holzmehl, Kiesekgur) dazu in entsprecheder Viskosität (angedickt bis Kitt) und fertig. Meine vor 8 Jahren mit Resorcin getätigten Verleimnungen beginnen sich an den Flanken aufzulösen.
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mit lieben Grüssen aus Wien - Peter
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  #14  
Alt 14.03.2009, 22:54
Jonix Jonix ist offline
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Joo, das Recorzinharz, das gekommen ist, hat eine Verarbeitungstemperatur von 20°. Da müsste ich wohl warten bis zum Sommer
Die Testverleimung mit Epoxid ist gut verlaufen und das Holz ist beim Spalten neben der Fuge gerissen. Ich habe am Freitag abends den inneren Steven mit Epoxi geleimt und will ihn bis am Sonntag in den Zwingen lassen. Dann soll der äussere gleich vornedrauf.
Mal sehen ob ich es hinkriege den ausgehärteten nicht ganz von den Zwingen zu lösen wenn der äussere vorne dazu kommt. Wegen des Rückstellens möchte ich das vermeiden. Beide werden schließlich später, nach dem Peplanken, wieder zusammengesetzt und da möchte ich nach Möglichkeit gleiche Radien haben.

Viele Grüße
Jonix
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