#1
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Spantenbau
Mal ne bescheidene Frage an die Selbstbauprofis.
Wie berechnet Ihr die Spanten, insbesondere an der Stelle wo der Spant mit der Bordwand verbunden wird? Dort habe ich ja keinen 90° Winkel sondern eine Schmiege die sich der Bordwand anpasst. LG Olaf
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#2
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Möchtest Du wissen, in welchem Winkel die Schmiege angefertigt werden muß?
Wenn es nicht aus der Bauzeichnung hervor geht, würde ich mit Hilfe einer Straklatte messen. Oder habe ich Deine Frage nicht richtig verstanden?
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#3
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Hallo Huebi,
hast die Frage schon richtig verstanden. Das mit der Straklatte hatte ich auch schon so gedacht aber wie bearbeitert man den Spannt? Schleifen, Hobeln...? Oder gibt es ein geeignetes Werkzeug um es passgenau herzustellen? Die Problematik sehe ich besonders im Bugbereich, wo sich die Schmiege auch noch dreht. (Ich hoffe, dass es so verständlich ausgedrückt ist) LG Olaf
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#4
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Ich bin jetzt nicht der große Holzbootbauer.
Ich würde vorderen Spanten mit den üblichen Schleifmaschinen anschrägen. Vorher würde ich auf die Vorder- und Rückseite des Spantes die Linie aufzeichnen, die später erreicht werden soll. Die Spanten die mit einer Schmiege gesägt werden können, würde ich auch so sägen und ggf. nachher mit dem Hobel beiarbeiten. Man kann ja auch die Bearbeitungsweisen kombinieren, das hängt auch von der Werkzeug- bzw. Maschinenausrüstung ab.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#5
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Bei meinen Kajakprojekten habe ich mir ein Modell daneben gelegt und so grob die Schmiegen abgenommen und dann Pi*Auge den Winkel gehobelt. Die Platten haben da aber eine Stärke von 3-4mm gehabt. Also relativ vernachlässigbar!
Wenn man sich diese Frage stellt, kommt man aber auch an der Überlegung nicht vorbei wie sich die Außenplattenstärke auf die Bemaßung der Spannten auswirkt. Sind die angegebenen Maße Außen- oder Innenmaße? Muß man die bei den Spannten abziehen oder draufrechnen? Oder wie man will? Da gab es doch mal einen interessanten Fred in Bezug auf Freeship: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=122242&page=2 Ob dabei deine Frage mit drin war weiß ich aber nicht mehr so genau |
#6
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Zitat:
Zum bearbeiten der Spanten gibt es viele mögliche Werkzeuge,das kommt eben darauf an aus welkchem Material die bestehen,selbst Holz ist da nicht gleich Holz.Wenn man lamellierte Spanten hat kommt man je nach Formgeung mit einem verstellbarem Schiffshobel zurecht bei gesägten Spanten trifft man auch mal auf fast Hirnholz das mögen die meisten Hobeleisen nicht so gern und man muss Raspeln und bandschleifern.Beim Bau traditionell geplankter Fischkutter,die hatten i.d.R. zum teil aus Krummhölzern gesägte und gedoppelte Spanten,wurden die Spantschmiegen mit der Bandsäge grob vorgearbeitet und dann nach angelegten Straklatten nachgedexelt,der Dexel ist eine speziele Queraxt und nur von Könnern unfallfrei zu handhaben.Ach so mit der Suchisäge in kürzeren Abständen quer zum Spant und nach Anriss einsägen und dann mit breitem Stecheisen wegarbeiten geht auch zum vorarbeiten klappt je nach Holzsorte alles mehr oder weniger gut. gruss hein Geändert von hein mk (29.10.2014 um 19:29 Uhr)
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#7
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Zitat:
SPANTSCHNITTE sind immer auf Aussenhaut gezeichnet, sie stellen ja SCHNITTE dar. Im freeship nennt man das auch ganz klar: Berechnungen => Schnittstellen=> Spanten. Diese sind SCHNITTSTELLEN an der Spantposition, haben aber mit den späteren Mallen/Bauspanten nicht viel zu tun, denn die tatsächlichen Spanten müssten um die Beplankungsstärke reduziert werden (bei Leistenbau zu vernachlässigen). Dann müsste die Schmiege eingearbeitet werden, wenn der Spant auf Schnittposition steht, will heissen: der rechteckige spantquerschnitt muss dafür im Strak zur sich verjüngenden Seite (=>Bug/Heck) aus der Strak-Kontur auch eckig herausstehen, denn nur dieser anteil der spanten wird geschmiegt. Stehen die Spanten aber so auf der Schnittposition, dass nur eine Kante auf der Schnittposition steht, und die "Dicke" des Spants zur Mitte hin zeigt, der Querschnitt also sich jeweils zur Bootsmitte hin "öffnet", muss nicht geschmiegt werden, hier arbeitet man mit angedicktem Klebeharz, dass die entstandenen Keile an den Bauspanten überbrückt. Es gibt irgendwo bei YT ein Video, ich glaube auch einen Link hier im Forum, wie sehr sicher mit einem auf eine Dachlatte befestigtem Bandschleifer strak und Schmiegen unter Berücksichtigung der Gesamtform nahezu idiotensicher hergestellt werden können. |
#8
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Moin
Das mit dem Auffüllen der Spantschmiege mit Harz ist für geklebte Konstruktionen einfach und konsequent bei allen anderen aber vom schiffszimmermännischem Standpunkt aus betrachtet neumodischen Murksschiet und wird bei traditionellen Bauten auch nicht gut funktionieren. Bei Metallbootsbauten kann man sich diese Überlegung zu mindest beim erstellen des Kaskos ersparen da kommt es dann erst beim Holzinnenausbau wieder hoch. gruss hein |
#9
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Nun denn auf geht's! Ich bin raus. PS: Ach ja, du brauchst mich nicht überzeugen, denn ich bin auch der gleichen Ansicht wie du, aber man kann es auch anders denken und es funktioniert auch. Natürlich sind dann die Strömungseigenschaften andere. Ist auch klar! Geändert von Tippe (30.10.2014 um 07:45 Uhr) |
#10
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Hallo !
Bandsäge----> Tisch ankippen ! Ansonsten Hobel + Schleifer. MfG Michael
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#11
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#12
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Wirklich eine ganz tolle Demonstration!
Mit Tricks und Kniffen, die so einleuchtend gezeigt sind, daß sie fast keiner Erklärung bedürfen. Dickes Danke fürs Zeigen!
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#13
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Hallo,
wer sich ausführlich mit Schnürbodenarbeit und dem Schmiegen der Spanten und Stringer beschäftigen möchte, sollte das Buch von "Gougeon Brothers Moderner Holzbootsbau" lesen. Auf Seite 112: Der Schnürboden und auf Seite 149: Das Schmiegen. Das Buch kann man im Netz herunterladen. Wer mit FreeShip sein Boot zeichnet, muss berücksichtigen, dass FreeShip auf Außenkante Spant zeichnet und die abgewickelten Planken von außen aufgelegt werden. Mit Freeship kann man die Schmiege gleich mit einarbeiten, das erleichtert die Arbeit ungemein. Das Schmiegen der Spanten an großen Schiffen ist so, wie im hervorragenden Video, kaum möglich, zumindest ist das eine riesen Schinderei. Gruß Wilhelm
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#14
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Zitat:
Aber viel wichtiger fand ich den Trick mit der U-Leiste!
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#15
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Zitat:
kannst du das mal näher erläutern? Ich halte das von mir rot Eingefärbte für nicht korrekt. Siehe Gougeon usw. Bert |
#16
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ganz einfach: Else geht von einem Boot mit mit dünnen Leisten, wie für ein Kanu, aus. Da spielen die 6mm "Plankenstärke" keine Rolle Grüße Michael
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Man lernt das Matrosenleben nicht durch Übungen in einer Pfütze (Franz Kafka)
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#17
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Zitat:
Lesen, Chromo. Bei Leistenbau ist das reduzieren für die Form letztlich egal, wenn man nicht gerade ein vermessbares Regattaschiff baut. Was würden die angesprochenen 6mm auf 20qm Fläche an Volumen bringen? Bei Knickspantern, die im Freeship enstanden sind, würden die Planken dann eben an den Nahtstellen Fehlstellen=Spalten zeigen. Wenn ich Schiffe konstruiere (was ich nebenbei gewerblich mache), reduziere ich die Spanten selbstverständlich um die Plankenstärke. Das ist im AutoCAD ein Mausklick. Bei deinem Dampfer stimmt die Form letztlich mit dem ganzen Gespachtel nun auch nicht mehr exakt, da bin ich sicher, aber das macht den Kohl nicht fett, sieht trotzdem gut aus, und die Segeleigenschaften werden sich nicht ändern! Geändert von Küstenkrabbe (08.11.2014 um 06:40 Uhr) |
#18
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Hallo
Hier im Forum ist schon oft das leidige Thema „Spantenmaß“ und Abzug der „Plankenstärke“angesprochen worden. Richtig ist, das alle von Hand erstellten Risse, bis in die 80er Jahre auf Außenhaut gezeichnet wurden. Von der Aufmaßtabelle musste die Plankenstärke einschließlich Schmiege abgezogen werden. Durch die Entwicklung von PC-Zeichenprogrammen, speziell für den Bootsbau, hat man sich von dieser Methode teilweise abgewandt., Wer also mit FreeShip arbeitet, zeichnet auf Außenkante Spant und kann die aus FreeShip errechneten Plankenabwicklungen direkt verwenden. Es braucht nichts abgezogen werden. Die zeitaufwendige Schnürbodenarbeit entfällt. Siehe auch die Berichte in „Dampfboot Emma“ hier im Forum. (Berichte 26 und 32) Diese Berichte zeigen den Bau des Dampfbootes Rami, das mit FreeShip gezeichnet und zur Sicherheit von Rainer in seinem CAD-Programm überprüft wurde. Diese Überprüfung wurde von uns durchgeführt, weil im Forum das Gerücht umlief, FreeShip sei bei der Berechnung der Planken ungenau. Wir haben das nicht festgestellt. CAD und Freeship waren absolut identisch. Werden Abwicklungen aus Freeship verwendet, wird das Boot um die Plankenstärke größer. Beim 4,8 m langen Dampfboot „Rami“ haben wir eine Vergrößerung der Verdrängung von etwa 35 kg bei einer Plankenstärke von 6 mm errechnet. Man kann aber die Bemaßung eines Vorhandenen Risses in FreeShip übertragen und kommt so schneller ans Ziel. Auch die Schmiegenarbeit lässt sich durch FreeShip leichter durchführen. Auf dem Schnürboden ist das Ausschmiegen eine Fleißarbeit und nicht ganz einfach. (Siehe "Moderner Holzbootsbau") Denn die Spanten haben, außer an der größten Breite des Schiffes, überall ein anders Schmiegenmaß. ( Die Planken werden geometrisch zu den Schiffsenden immer dicker.) Gruß Wilhelm
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#19
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Ich möchte mich an dieser Stelle mal bedanken für die informativen Beiträge.
Zum Verständniss hat mir das schon sehr geholfen. LG Olaf
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