Der größte Eisberg der Erde ist gegen eine riesige Eiszunge vor dem antarktischen Festland gestoßen. Wissenschaftler hoffen, dass er nun aufs offene Meer hinaustreibt.
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Eisberg B-15A, Drygalski-Eiszunge: 5 Quadratkilometer großes Stück abgebrochenB-15A hat in etwa die Größe von Luxemburg und ist damit das größte schwimmende Objekt auf der Erde. Durch die Wucht des Zusammenstoßes ist ein fünf Quadratkilometer großes Stück der Drygalski-Eiszunge abgebrochen. Damit sind die Schäden durch die Karambolage geringer ausgefallen als im Vorfeld befürchtet.
"Es war eher ein Stups als eine Jahrhundert-Kollision", sagt Mark Drinkwater von der ESA. Aber der abtrünnige Eisberg könne sich noch immer als problematisch erweisen. "Durch den Zusammenstoß hat er seine Ausrichtung dramatisch verändert", sagt Drinkwater. Die Frage sei nun, ob die Strömungen seiner habhaft werden und ihn auf die offene See hinaus treiben können. Verfängt sich der 115 Kilometer lange Eisberg in der Terra Nova Bucht, könnte er die Futterwege von örtlichen Pinguinen blockieren. Auch die Versorgung einer italienischen Forschungsstation könnte durch den Koloss behindert werden. Drinkwater hält es jedoch für wahrscheinlicher, dass B-15A seinen Weg auf das offene Meer findet.
Der Eisberg war bereits im Januar auf Kollisionskurs mit der Drygalski-Zunge gegangen. Kurz vor seinem Auftreffen war er auf Grund gelaufen. Erst Anfang März hatten ihn lokale Strömungen wieder mitgerissen.
B-15A ist das größte noch existierende Stück des großen Eisbergs B-15, der im Jahr 2000 vom Ross-Schelfeis abgebrochen war. Ursprünglich war er 11.655 Quadratkilometer groß. Wissenschaftler haben an ihm ein GPS-System installiert, um seine Bewegungen verfolgen zu können.