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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Da ich selber anfangs ziemlich auf dem Schlauch stand was das Honen betrifft, möchte ich hier mal eine kleine Anleitung einstellen.
Man benötigt eine handelsübliche Honahle für ca. 30-50€. Dazu einen Akkuschrauber mit Drehmomentbegrenzung (Ratsche), eine (Plastik-)Wanne, Motoröl und Diesel. Mit einem bisschen handwerklichen Geschick sollte es ein leichtes sein, sich aus Holz ein passendes Gestell für die Wanne zu bauen. ![]() Leider haben Flüssigkeiten ja die unangenehme Eigenschaft sich den Weg des größten Gefälles selber zu suchen. Im Eifer des Gefechts ist das natürlich schnell übersehen, also besser vorher überlegen wie das Öl am Weglaufen über das Brett in der Mitte gehindert wird. Wir haben uns dann mit Gläsern unter den Tropfstellen beholfen ![]() Das Motoröl wird ca. 1:1 mit Diesel gemischt. Bei dem hier verwendeten 10W40 gefiel mir die Viskosität bei einem Verhältnis von 3L Öl zu 4L Diesel am besten. Das Öl muss schön Flüssig sein, damit es gut von der Honahle mitgenommen wird. ![]() Um das Öl nicht immer von Hand in die Zylinder zu schütten empfiehlt sich der Einsatz einer kleinen Pumpe. Hier kam eine billige Öl-Absaugpumpe von Ebay zum Einsatz. Keine gute Entscheidung wie sich später herrausstellte. Die Pumpe fördert viel zu schnell bei 12V, ist irre laut, schafft es nicht die Luft komplett aus dem Schlauch zu fördern und LECKT! Mit einem regelbaren Netzteil war es halbwegs möglich sie zu benutzen. ![]() ![]() Honahle in den Akkuschrauber spannen und die Ratsche auf die kleinste Stufe stellen. Die Ahle mit der Hand zusammen drücken und vorsichtig in den Zylinder einführen. Jetzt ist es praktisch eine dritte Hand zu haben, die die Ölzufuhr übernimmt. Der Zylinder sollte schön eingeölt sein, bevor man den Akkuschrauber das erste Mal drehen lässt. Nun tastet man sich langsam mit der Drehmomentbegrenzung herran, bis die Honahle kontinuierlich mitdreht. Dabei bewegt man die Honale gleichmäßig im Zylinder auf und ab. Berührt man den Boden der Zylinder (viele Zweitakter haben keine durchgehende Bohrung) wird der Akkuschrauber blockieren und nicht das Werkzeug zerstören. Mit der Drehgeschwindigkeit regelt man auch die Rauhigkeit der Oberfläche. Bei einer geringen Drehzahl gibt es eine rauhe, bei hoher Drehzahl eine glatte Oberfläche. (siehe Bild 1) ![]() Am Ende ein bisschen nachspülen und auswischen. Fertig! ![]() Das kann sich doch sehen lassen, oder? Möchte man stärkere Riefen "behandeln" sollte man sich ein Innenmessgerät zulegen. Damit kontrolliert man den Abtrag und überprüft ob man noch im Toleranzbereich des Bohrungsdurchmessers ist (Herstellerangaben im Werkstatthandbuch). An einem Zylinder haben wir 0,05mm abgetragen und dabei fast alle Riefen vom Kolbenfresser beseitigt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an den Modellbootsfahrer, der mir Mut gemacht hat das Honen doch mal selber in die Hand zu nehmen! Geändert von Yups (13.09.2011 um 15:48 Uhr)
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#2
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Moin
Und zum Schluss nicht vergessen die Strömungsfenster zu entgraten. Die von Dir benutzte "Honale" wird aber eigentlich nur zur Zylinderreinigung und zum erstellen des Kreuzschliffs benutzt. Maßhaltiger Materialabtrag ist damit eigentlich nicht vorgesehen. Gruß Karsten
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Lieber den Joker im Spiel als die Advocard im Leben ![]() Gruß Karsten
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#3
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Wird beim hohnen nicht auch das werkzeug während des drehens vertikal bewegt? Dann sieht das ganze wie sinuswellen aus, vorzugsweise auf einer frässbank. Blank reicht hier nicht. Vielleicht reicht es für den motorbetrieb.
freundlich grüsse Wolfgang |
#4
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Moin Karsten!
Danke für deine Ergänzung! Normalerweise trägt man damit nicht viel ab, das ist mir auch klar. Allerdings reicht es schon häufig um damit leichte Kratzer zu entfernen. Um ein Maßhaltiges Ergebnis zu bekommen benötigt man Maschinen ganz anderer Güte. Ich denke das ist Privat nicht möglich. Behelfsmäßig kann man damit aber auch ein paar hundertstel mm abnehmen. Gruß, Yannick Zitat:
![]() Und bei der großen Ersparnis kann ich auf eine Sinusform verzichten. Der Unterschied zur fachlich perfekten Bearbeitung war sehr gering.
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#5
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zum Vergleich mal den gleichen Block von einer Fachwerkstatt gehont..
Rene bei dieser Gelegenheit: wofür sind eigentlich die kleinen Bohrungen Abgasseitig?
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der frühe Vogel fängt den Wurm... und die späte Katze den frühen Vogel...
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#6
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So gut sah das bei "meiner" Fachwerkstatt aber nicht aus... ;)
Was berechnen die pro Zylinder? |
#7
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![]() Zitat:
Gruß Rene
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der frühe Vogel fängt den Wurm... und die späte Katze den frühen Vogel...
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#8
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Moin,
um ein vernünftiges Hohnbild zu bekommen benutzt man eine Flexhohnbürste.Diese nehmen so gut wie kein Material von der Zylinderwand ab sondern geben ein optimalen Hohnschliff zum einlaufen neuer Kolbenringe.Das Öl soll sich in den Hohnrillen "festkrallen". Wenn man Riefen in der Zylinderwand hat sollte man lieber auf Übermaß bohren.
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![]() Gruß Frank |
#9
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Hallo !
Zitat:
Sollte der Zylinder Nikasil beschichtet sein, muss er neu beschichtet werden ! MfG Michael
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#10
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Damit die Bohrung nicht zu sehr deformiert wird ist 1/3 Überlauf und 2/3 des Steines verbleiben in der Bohrung anzustreben.
Da es unten nicht geht, geht die Bohrung nach oben hin kegelig auf. Ein "Kreuzschliff" also das Erzeugen sich kreuzender Spuren ist nicht nur ein Schönheitsfaktor, sondern ein Indiz dafür, dass die Bohrung auch zylindrisch geworden ist. Ein Kreuzungswinkel von um die 70 Grad erzeugt man durch die Drehzahl und die Geschwindigkeit wie schnell die Aahle auf und ab bewegt wird. Will man die Zylinderform korrigieren, sind kürzere Honleisten angesagt und viele Zwischenmessschritte mit einem vorzugsweise 2 Punkt, jedoch ist das kurze Werkzeug am Anfang der Praxis nicht einfach zu führen. Die Spuren sollen und müssen deutlich sichtbar sein. Petroleum als Spülmittel wäre für den Hausgebrauch perfekt um viel Abtrag zu machen Sonst ein Öl mit ca. 6-8 ct Mit der dicke des Öles kann man wunderbar die Agressivität des Werkzeuge beeinflussen, da die Körnung und die Bindung der "Kaufahlen" meist für 0815 Ami Guss ausgelegt sind. Bekommt eine der Leisten schwarze oder gar metallisch glänzende Stellen wird das mit ner guten Bohrung nichts. Die Steinleisten sind dann in Ihrer Bindung zu hart, oder man hat zu viel Vorspannugn über die Feder gegeben, oder zu wenig Spülmittel benutzt. Die Spülmittelmenge kann garnicht zu viel sein. Wenn man so 5 Liter die Minute durchjagen kann ist das sicher nicht falsch. Du gehst dann zunächst mit der Drehzahl sehr weit runter und Oszillierst nicht (das wiederum vorzugsweise in einer Schrottbohrung) So wird die Leiste wieder frei. Glaube führt aber allmählich zu weit ![]() Die Hon-Bürsten mit den Kügelchen an den Borsten taugen gut zum aufrauhen glatter stellen. Aber Vorsicht, auch die tragen gut was ab. Viel Erfolg Olli |
#11
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![]() Zitat:
Wenn der Block beschichtet ist wovon ich ausgehe, solltest Du das nicht übertreiben. Sonst ist die Beschichtung weg und Dein Kolben läuft nur noch im Alu vom Kopf, dann dauert es nicht mehr lange bis zum nächsten Fresser. Für solche Arbeiten gibt es extra Hohnöl manche nehmen auch Bremmsflüssigkeit oder Motorenreiniger aus dem Teilewaschtisch. 10 W 40 oder ähnliches ist nicht so gut da es die Hohnsteine zusetzt. MfG
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#12
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Antworten, super!
Die Buchsen sind nicht beschichtet, Stahlbuchsen im Alukopf. In der Hinsicht sehe ich kein Problem. Warum zersetzt das Motoröl-Diesel-Gemisch die Honsteine? Das verstehe ich nicht ganz. Olli, die Bohrung ins komischerweise unten etwas größer. Die Spühlmittelmenge beträgt momentan ca. 1-2L pro Minute. Je dicker das Öl, desto geringer der Abtrag oder? Gruß, Yannick |
#13
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Ja je dicker das Öl desto kleiner der Abtrag. Aber Du kommst dann rasch zu dem Punkt wo sich die Leisten zusetzen wollen und auch werden. Wenn Du das Spülmittel wieder verwendest, werden sich die Leisten auch schnell zusetzen. Du solltest für eine Zylinderbohrung max. 5 µm Partikelgröße im Spümi erreichen. Warmes Spülmittel durch ne Filtertüte oder auch gut, durch nen Staubsaugerbeutel sollte so in Richtung 5µm gehen. Lass das nächste mal mehr Öl laufen und zieh Dir nen Kittel an Gruß Olli |
#14
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Sollten die Buchsen nicht unten breiter sein als oben
![]() Da es oben heißer wird, sind die Buchsen bei Betriebstemp. dann zylindrisch. |
#15
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![]() Zitat:
Kann, muss aber nicht, geht auch mit Hydrauliköl... Sehr perfekt ist Microfin oder Castrol Honilo 981, geht auch: Emologrind. oder die Brühe von Quaker. Eben alles für honen- feinschleifen und superfinish/microfinish mit um die 6 ct Microfin 900 kriegste auch in kleinen Gebinden, die anderen eher nur als Faß |
#16
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![]() Zitat:
![]() Gibt aber schon Verfahren um die erforderliche sehr komplexe Kontur in die Zylinderwände zu bringen. Guck mal z.B. bei www.gehring.de und auch Laserhonen. Ist z.B. bei VW im Einsatz. Da träumt die Bootswelt von ![]() |
#17
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Unten kann ich kaum zu lange gewesen sein, da die Honsteine so lang sind, dass ich sie nur 2cm versenken kann. Okay, Zusetzen ist natürlich ein Argument, geschieht aber bisher nicht. Ich schau mal was ich hier als Filter entfremden kann. Du meinst sicherlich die Staubsaugerbeutel aus Stoff oder? Kaufbares Honöl war mir eigentlich zu teuer. Da ist man eigentlich grundsätzlich bei Literpreisen von über 10€. Die Mischung gefiel mir schon relativ gut. Bei der 0815 Honale ist es in meinen Augen auch Perlen für die Säue mit Hochleistungsschmierstoffen zu arbeiten. Ein dickerer Schlauch wäre wohl auch von Vorteil. Jetzt ist die Austrittsgeschwindigkeit des Öls viel zu hoch, das spritz rum wie sau! ![]() Was bedeutet die ct Angabe? Gruß, Yannick |
#18
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![]() Zitat:
Ich habe nicht geschrieben Zitat:
MfG Michael
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#19
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Die Buchsen verschleißen da wo die Kolbenringe wirken und das ist nicht unten
![]() Ne nicht Stoff, Papier! über 10 Euro pro Liter ist Mindermengen Nepp. Denke das MicroFin 900 liegt bei 4,5 Euro/Liter im 20 Liter Kanister, weis es aber nicht genau. Egal, nimm Deine Zoppe. Für einmal im Jahr langt das fett. Du braucht keinen Druck auf dem Spülöl, sondern nur Volumen. ct = Centi stoke die Viskosität bei festgelegter Temperatur 6ct ist "dicker Daumen" 10 mal dünner als motoröl Deine Honsteine sind viel zu lang. Sie könnten oben und unten in Summe um gut 30% kürzer sein. Die so erreichbare Spuren lage ist sehr flach. Der Ölfilm mag eher in Richtung 70 Grad damit er nicht so schnell abreißen kann. Aber klasse wie Du das mit Bordmitteln gelöst hast ![]() Bis denne Olli |
#20
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Hier hast Du den Grund, warum die Bohrung unten größer wird. Das Werkzeug schneidet sich in den Kanälen frei und wirkt an der Stelle agressiver...
Du hast ja einen 2 Punkt. Mess doch mal nach. Wirst sehen die Bohrung ist im Bereich der unteren und mittleren Kanäle stets etwas größer als in den Bereichen wo kein Fenster ist. |
#21
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![]() Zitat:
Als Dekompressionsöffnung für den Startvorgang erscheit sie mir zu klein. |
#22
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Das Honen wie im Beispiel dargestellt halte ich für nicht ganz so optimal. Für einen Laien ist das gezeigte Hongerät technisch überholt und wird durch wesentlich besser geeignete neuere Ausführungen die mit kugelartigen Schleifkörpern arbeiten ersetzt – Flex Hone -. Für Bremszylinder und Hydraulikzylinder kann man sowas verwenden, aber für Brennräume mir hohen Kolbengeschwindigkeiten sicher nicht optimal. Die Führung in freier Hand ist mit dem gezeigten Werkzeug generell nicht zu empfehlen und ein Bohrständer würde auch die zur besseren Vernetzung erforderliche Auf- und Abwärtsbewegung gleichmäßiger ermöglichen. Durch den Kreuzschliff werden die Gleiteigenschaft verbessert was gerade im hohen Drehzahlbereich wichtig sein kann.
Leicht darf man es sich machen, aber nicht leichter als erforderlich.
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#23
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![]() @ weltbootfahrer Schade, dass wieder alles mit der deutschen Gründlichtkeit zunichte gemacht wird. Klar, besser geht immer. Honständer für V-Motoren? Bitte, wenn es das bezahlbar gibt, würde ich es sofort kaufen. Ich kann dir gerne sagen wie mein KFZ-Meister das gemacht hat, der hier im 25 000 Seelen Dorf allen anderen KFZ-Leuten in puncto Kompetenz das Wasser abgräbt. Genauso, allerdings mit manuell zugeführtem ÖL! Die Flex Honbürsten sind nur für die Endbearbeitung nutzbar. Damit bekommt man fast gar nichts runter. Die 100€ für so eine Bürste kann ich mir in meinen Augen erstmal sparen. Das sieht soweit alles ganz anständig aus. Vielleicht sollte nicht vergessen werden, dass es sich hier um einen alten Zweitakter amerikanischer Bauweise handelt. Selbst im Werkstatthandbuch ist das genauso beschrieben wie hier. Die Toleranzen halte ich ALLE ein! Bei einem moderen Automotor muss man selbstverständlich andere Geschütze auffahren. Aber bitte, es soll jeder so machen wir er meint. Ich möchte hier nur eine preiswerte Alternative aufzeigen, die jeder bei sich zu Hause durchführen kann und in meinen Augen sehr anständige Ergebnisse mit sich bringt. Wenn dabei noch Verbesserungsvorschläge aufkommen umso besser! ![]() Gruß, Yannick
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#24
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![]() Zitat:
Wenn ich mich richtig erinnere führt diese (etwa 2-3 mm große) Bohrung schräg in Richtung Abgasseite ![]() Ich hab den Sinn dieser Bohrung nirgends aufklären können. Vielleicht gibt es dafür eine plausible Erklärung? Gruß Rene
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der frühe Vogel fängt den Wurm... und die späte Katze den frühen Vogel...
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#25
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Im Handbuch steht dazu leider auch nichts...
Gruß, Yannick |
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